CR2 in welches Format umwandeln?

hadtoreg1st3r

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Hallo,

ich bin "Foto Noob" und möchte tiefer eintauchen in die digitale Fotografie. Meine Kamera ist eine Canon EOS 450d (12 Megapixel). Standardmäßig nimmt sie Fotos im JPEG Format auf, was laut Internet Recherche ein 8 Bit Format ist. In den "manuellen Modi" nimmt Sie im RAW Format auf, laut Handbuch ein 14 Bit Format.
TechnikInfo Kamera.jpg

Wenn ich ein Foto im JPEG Format aufnehme und mir dann die Datei anschaue (Rechtsklick/Eigenschaften/Details), steht bei Bittiefe 24. Ich verstehe das nicht, kann mir das einer erklären? Hat das Foto nun 8 Bit oder 24 Bit Farbtiefe?
JPEG Details.jpg

Ich versuche zur Zeit RAW (.CR2 Dateien) Aufnahmen, um die Fotos besser in Dark Table und Digital Photo Professional 4 (von Canon) bearbeiten zu können. Wenn ich eine CR2 Datei anschaue (Rechtsklick/Eigenschaften/Details), sehe ich keinen Farbtiefe Wert mehr, dafür jede Menge anderer Details.
RAW CR2 Details.jpg

Laut Handbuch haben diese RAW/CR2 Dateien eine 14 Bit Farbtiefe (siehe erster Screenshot oben, rote Markierung). Diese höhere Qualität möchte ich natürlich erhalten und nicht auf 8 Bit reduzieren. So kam mir der Gedanke die bearbeiteten RAW/CR2 Fotos als JPEG 2000 (12 Bit) in darktable zu speichern. Die CR2 Datei hat eine Größe von 15,2 MB. In JP2 konvertiert und abgespeichert, ist die Datei 33 MB groß. Wieso wird die Datei größer, wenn die Bittiefe doch von 14 Bit (CR2) auf 12 Bit (JP2) sinkt? Außerdem: Betrachte ich das JP2 Foto in IrfanView (mit Plugins darstellbar), habe ich üble Kompressionsartefakte/eine schlechtere Bildqualität als ein 8 Bit JPEG (achtet auf Himmel und Wolken).
JPEG 2000 12 bit - 33 MB
1728200031423.png


JPEG 8 Bit 14,9 MB
1728200099320.png

Wenn ich das 12 Bit JP2 Foto allerdings in GIMP betrachte, verschwinden die Artefakte, warum?
1728200373457.png

Wenn ich das 15,2 MB große CR2 Foto in darktable als 16 Bit PNG abspeichere, wird die Datei (mit maximaler Kompressionsstufe 9!) 59,4 MB groß!? Wenn ich dieses 15,2 MB große CR2 Foto in Digital Photo Professional 4 (Canon) lade und als TIF (16 Bit) abspeichere, wird es 69,7 MB groß!? Warum? Und wenn ich das Foto als 8 Bit JPG abspeichere, wird es 14,9 MB groß. Qualitätsunterschiede sehe ich kaum.

Die Frage(n): Welches Dateiformat nutze ich am Besten um fertig bearbeitete CR2 Fotos zu speichern, so dass ich möglichst wenig Qualität verliere, die Fotos aber nicht riesig werden und ich Sie gleichzeitig anderen Leuten einfach (z.B.: in der Windows Fotoanzeige) als Diashow anzeigen kann?
 
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Zur Frage 8 bit oder 24 bit - 8 bit pro Farbkanal - d.h. für ein RGB Farbbild 3x8 = 24 bit
 
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Du läßt es im CR2 Format, und gibst nur JPEG weiter.
 
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drei grundfarben: RGB, additives farbmodell, alles was selbst leuchtet. ein bild am monitor z.b.

jede der drei in 256 stufen, , soviel kann man mit 8 bit codieren
und dreimal acht ist vierundzwanzig.
weil die drei grundfarben, in jeweils 8bit, ergibt gesamt die berüchtigten 24bit/16,7 mio kombinationen.

wenn in du jede farbe mit 14 bit codierst, sind das theoretisch 8192 stufen pro grundfarbe.
jedes bit verdoppelt die anzahl kombinationen, weil ein bit 0 oder 1 sein kann.
damit werden zahlen sehr schnell sehr groß.

das bild wird entsprechend viel größer, von der dateigröße.
und der nötige ram zum bearbeiten wächst auch. erheblich.
 
Die Dateigröße ist bei Bildern immer abhängig von der Formatierung, die Bittiefe ist da nicht unbedingt der entscheidende Faktor. Raw Dateien zu konvertieren würde ich vermeiden, da jede Datei Herstellerspezifisch ist und vom Programm erst interpretiert werden muss. Also Arbeitsformat in anderen Programmen wählt man besser ein .tiff oder so, das geht auch fix mit Darktable. Tiff Dateien sind halt sehr flexibel, aber ineffizient in der Speicherung.

Zum Speichern nimm da am besten jpg, das ist kompakt und komprimiert. Auf dem Monitor werden eh nur 8 bit in der Regel unterstützt. Die Zusätzlichen Stufen sind nur für die Bearbeitung notwendig, da sonst Bildartefakte entstehen können, weil zu wenig Information enthalten ist.
 
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Zur Frage der Größe: Die CR2 Datei benutzt einen (meines Wissens verlustlosen) Komprimierungsalgorithmus und nutzt die Originaldaten der Aufnahme. Sie ist deshalb der beste Kompromiss aus maximaler Datentreue und minimaler Größe. Zum Versenden von Bildern ist jpg wegen der geringen Größe das ideale Format. Zum Archivieren solltest Du CR2 verwenden, entweder Original und bearbeitetes Bild separat oder auch nur die bearbeitete Version (die Änderungen werden von Digital Photo Professional mit abgespeichert, können aber rückgängig gemacht werden). Ich hoffe, das hilft weiter...
 
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jo, es läßt sich viel speicherplatz sparen durch kompression.
verlustfrei hat seine grenzen, weil es ähnliches wie rar oder zip tut.
verlustbehaftet sehr viel mehr.
ist dasselbe wie im audiobereich.

aber:
wenn du es bearbeitest: im ram ist es immer dekomprimiert. deshalb entsprechend groß.
ned umsonst heisst es, daß die bildbearbeitung vom ram lebt.
 
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Der Vorteil der größeren Bittiefe pro Kanal liegt in den Reserven für die Nachbearbeitung. Nutzt Du die Reserven nicht, spielt das Format kaum noch eine Rolle. JPEG ist ein einigermaßen passendes Format zur Archivierung, ein Kompromis zwischen Speicherplatz und Qualität.

Allerdings sollte das Bild dann schon fertig bearbeitet sein, die Möglichkeiten zur nachträglichen Änderung sind deutlich geringer.

Wenn Du auch Jahre später immer noch an Deinen Bildern herumfummeln musst, kannst Du entweder die Rohdateien archivieren, oder Verzicht und Entscheiden lernen. Ich würde Dir empfehlen, die Bilder einmal fertig zu bearbeiten und dann die Rohdateien zu verwerfen. Aber wahrscheinlich kommen bei mir deutlich mehr Bilder in einem Zeitraum zusammen, als bei Dir.
 
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Danke für die fixen Antworten. Ich werde die bearbeiteten CR2/RAW Bilder im Dateiformat belassen. Habe genug Platz auf der Platte und bin mit 32 GB RAM auch gut aufgestellt. Diashow kann ich auch in Digital Photo Professional 4 mit diesen Dateien machen. Die Änderungen sind dann auch ersichtlich, (denn in der Windows Fotoanzeige werden die CR2 Dateien auch nach der Bearbeitung trotzdem unbearbeitet angezeigt). Nur zum Versenden konvertiere ich dann in JPG.
 
hadtoreg1st3r schrieb:
denn in der Windows Fotoanzeige werden die CR2 Dateien auch nach der Bearbeitung trotzdem unbearbeitet angezeigt
Das liegt daran, das die RAW Dateien eigentlich keine fertigen Bilder sind. Es sind nur Kamerarohdaten, welche erst von einer Software als Bild interpretiert werden müssen. Bearbeitungen lassen sich nicht in der Rohdatei speichern sondern nur innerhalb des RAW Converters (Datenbank). Oder als Export in ein anderes Format.
Jede CR2 Datei beinhaltet aber ein eingebettetes JPG Bild. Das ist es was dir die Windows Fotoanzeige (oder IrfanView) zeigt.
 
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