Custom-NAS zur Datensicherung und Medienserver

Thunfischsalat

Lieutenant
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März 2012
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Moin,
ich habe schon länger überlegt mir ein NAS zu holen.
Bisher habe ich keinerlei Erfahrungen mit NAS und deren Betrieb.
Es wird neben den etablierten QNAP und Synology auch die Selbstbauvariante empfohlen.

Als Anwendungsgebiet wäre:
-> private Datensicherung (Dokumente, Rechnungen, Patches, Spieledateien) von meinem PC und eventuell Android-Smartphone circa 1 TB
-> Sicherung von Videos in Bluray-Qualität (also FHD) circa 3 TB
-> Bereitstellung dieser als Medienserver im Netzwerk um von Windows, Android, webOS und einem FireTV darauf zuzugreifen.
-> eventuell direkter Zugriff aufs NAS per HDMI für die Medien vom Fernseher aus
-> Zugriff aus dem Internet ist mir noch zu suspekt bzw. vertraue ich nicht auf meine Fähigkeiten das abzusichern.
-> Weiterhin wäre interessant sich die Option als Game- oder Teamspeakserver offen zu halten.
-> Zukünftig eine oder mehr Kameras zur Überwachung

In der Frage welches OS bin ich komplett unbefangen und auch zeitgleich überfordert.

Ich habe mich an dem Guide langgehangelt: Guide
Ich hätte mich erstmal für OMV5 entschieden.
Als Hardware habe ich rausgesucht:

AMD Athlon 3000G
Gigabyte B450 Aorus M
256GB ADATA XPG SX8200 Pro
350 Watt be quiet! Pure Power 11
BitFenix Shinobi
16GB (2x 8192MB) G.Skill Aegis DDR4-3000


Mindfactory
Bezüglich RAM: besser haben und nicht brauchen, als anders herum. Und 2 Module 8GB kosten 45€ und 16GB kosten 65€.
Nur weiß ich nicht wie wichtig ECC für die Sicherung von einfachen Dokumenten und Spieldateien ist.

Bezüglich der Festplatten hatte ich für den Anfang an zwei mal 6 TB gedacht und erstmal eine einfache Spiegelung ohne RAID.
Leider sind die Festplattenpreise auf Mindfactory sehr hoch.

Neuen WD Red mit 256MB Cache
IronWof mit 5900 RPM
Neuen IronWolf mit 7200 RPM
 
Ich habe mir im Dezember etwas ähnliches gebaut. Ich habe Proxmox als Hypervisor laufen und darauf OMV5. RAM habe ich mehr genommen, da der ja nie schadet. Bei Festplatten habe ich externe WDs genommen und die NAS-Platten daraus ausgebaut, ist deutlich billiger. Für normale Sachen ist ECC nicht nötig.
Eine Liste mit Beispielteilen https://geizhals.de/?cat=WL-1425065
Beim Mainboard habe ich lange gegrübelt, im Gesamtpaket erschien mir das Asus am besten und die Pro-Version war damals auch nur ca. 7 Euro teurer als die normale.
Das Gehäuse habe ich genommen, weil sehr viele Platten reinpassen.
 
Nur als info bezüglich ECC weil das fast nirgendwo steht: die Ryzens mit integrierter Grafik (auch der von dir gewählte Athlon) unterstützen kein ECC, das tun nur die PRO versionen davon und die bekommt man quasi nicht zu kaufen
 
ECC Ram ohne ein Dateisystem mit Fehlerkorrektur (ZFS oder BTRFS) ist eher witzlos, also ganz oder gar nicht.
Du schreibst weiterhin von Teamspeak oder Spieleservern: Willst du diese nur im LAN betreiben oder auch übers Internet mit Freunden? Falls letzteres: Wieso traust du dir die Absicherung dieser Serverdienste zu aber nicht den Zugriff aufs NAS von unterwegs?
Einen TS kann man auf gefühlt nem Raspi betreiben aber bei Spieleservern musst du jetzt die maximal benötigten Ressourcen kaufen und planen für die gesamte Nutzungszeit... Überlege dir ob es ggf. nicht sogar günstiger ist da bei Bedarf bei einem passenden Hoster die Spielserver zu mieten...
Für ein reines NAS reichen 2 Cores und 4 GB Ram locker. Dazu dann die jeweils benötigten Ressourcen für Zusatzsoftware, VMs, etc.
So als Hinweis: Ich betreibe u.a. ein NAS mit FreeNAS als OS mit einem Pentium G5400 (2C4T) und 32 GB Ram. Neben mehreren SMB-Shares laufen da noch aktuell 3 VMs drauf (1x mariaDB, 1x eine Webanwendung mit haufenweise RRDs, 1x Linux mit Gui als Desktop-System) und das System hat im Schnitt 30-40% CPU Auslastung.

Gerade den Rest der Anforderungen erfüllt fast jede Synology. DLNA Server ist dabei, Software für Videokameras ebenso. Geht aber mit OMV etc auch nur da musst dich selbst darum kümmern, wie du Zoneminder oder Alternativen einrichtest und aktuell hälst.
Thunfischsalat schrieb:
Bezüglich der Festplatten hatte ich für den Anfang an zwei mal 6 TB gedacht und erstmal eine einfache Spiegelung ohne RAID.
Leider sind die Festplattenpreise auf Mindfactory sehr hoch.
Verstehe ich das richtig? Du willst zwei HDDs in das NAS verbauen, Zugriff von anderen PCs nur auf HDD1 und im NAS soll regelmäßig(?) ein Sync/Replikation auf HDD2 erfolgen? Falls das so korrekt ist fehlt noch ein Backup in deinem Konzept. Elementarschaden/Diebstahl/Defekt Netzteil/Mainboard/etc kann dann direkt beide HDDs treffen. Da fehlt dann noch eine externe HDD ;)
 
TorenAltair schrieb:
Ich habe Proxmox als Hypervisor laufen und darauf OMV5.
Moin, hast du Proxmox aus dem selben Gedanken heraus wie ich genommen? Willst du später weitere VMs als zusätzliche Server laufen lassen? Welchen Vorteil hat das gegenüber einem OMV-Unterbau der ja auch auf Debian basiert.

TorenAltair schrieb:
Bei Festplatten habe ich externe WDs genommen und die NAS-Platten daraus ausgebaut, ist deutlich billiger.
Wieso denn externe Platten? Das sind doch keine speziell fürs NAS und auch bezüglich der Serie ist das ein Glücksspiel.

TorenAltair schrieb:
Beim Mainboard...
Bei mir wäre es einfach das günstigste bei Mindfactory
TorenAltair schrieb:
Das Gehäuse habe ich genommen, weil sehr viele Platten reinpassen.
Ist relativ teuer.
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berto schrieb:
Nur als info bezüglich ECC weil das fast nirgendwo steht: die Ryzens mit integrierter Grafik (auch der von dir gewählte Athlon) unterstützen kein ECC
Super danke, das hatte ich nicht auf dem Schirm. Dann hat es sich auch erledigt.
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snaxilian schrieb:
Du schreibst weiterhin von Teamspeak oder Spieleservern: Willst du diese nur im LAN betreiben oder auch übers Internet mit Freunden? Falls letzteres: Wieso traust du dir die Absicherung dieser Serverdienste zu aber nicht den Zugriff aufs NAS von unterwegs?
Wie gesagt will ich mir die Option offen halten. Ich habe nirgends gesagt, dass ich sofort einen Online-Server betreiben will. Dafür muss ich mich erst weiter einlesen und lernen.

snaxilian schrieb:
Einen TS kann man auf gefühlt nem Raspi betreiben aber bei Spieleservern musst du jetzt die maximal benötigten Ressourcen kaufen und planen für die gesamte Nutzungszeit...
Ich kann mir dann später auch noch einen anderen Prozessor kaufen. Ist ja nichts in Stein gemeiselt und mit 40€ ist das der günstigste Teil. RAM kaufe ich ja ehh direkt 16GB.

snaxilian schrieb:
Gerade den Rest der Anforderungen erfüllt fast jede Synology.... Geht aber mit OMV etc auch nur da musst dich selbst darum kümmern, wie du Zoneminder oder Alternativen einrichtest und aktuell hälst.
Ehh ja das ist mir schon bewusst, dafür zahlt man bei Synology entsprechend drauf.

snaxilian schrieb:
Verstehe ich das richtig? Du willst zwei HDDs in das NAS verbauen, Zugriff von anderen PCs nur auf HDD1 und im NAS soll regelmäßig(?) ein Sync/Replikation auf HDD2 erfolgen? Falls das so korrekt ist fehlt noch ein Backup in deinem Konzept. Elementarschaden/Diebstahl/Defekt Netzteil/Mainboard/etc kann dann direkt beide HDDs treffen. Da fehlt dann noch eine externe HDD ;)
Ja das ist korrekt und in Zukunft wenn ich mehr Geld in die Hand nehme, dann auf eun RAID 5/10 updaten. Die externe Festplatte existiert schon lange.
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Letztendlich bleibt mir immer noch die Fragen nach dem OS, der Datensicherung von WIndows und Android und die Wiedergabe vom NAS über HDMI.
 
@TorenAltair Nimmt externe HDDs und baut diese aus, weil es billiger ist. Ja, nicht immer "NAS geeignet" aber das bedeutet ja nicht, dass es nicht trotzdem funktioniert. Wenn man mit der vermeintlich geringeren Lebenserwartung leben kann und Backups hat sehe ich da kein Problem. Habe selbst >6 Jahre lang ein Raid nur aus WD Green betrieben. Hat problemlos funktioniert und die Platten laufen inzwischen in anderer Funktion problemlos weiter. Ich hatte stets aktuelle Backups. Nur weil gewisse HDDs als "NAS" Platten deklariert sind heißt dies ja nicht, dass diese garantiert länger halten oder unbedingt besser sind.

So viel zahlt man bei einem fertigen NAS nicht unbedingt drauf. Stromverbrauch ist bei den fertigen Kisten idR besser und man spart sich eben Zeit bei der Auswahl der Komponenten, Zusammenbau, OS-Installation, etc. Ist wie so oft eine Abwägung zwischen Zeit investieren oder Geld investieren.

Raid 5 bei den Datenmengen würde ich aus bekannten Gründen vermeiden, eher Raid 6 oder 10 wobei dies unterschiedliche Anforderungen erfüllt.

Für direkte Wiedergabe per HDMI musst auf deinem NAS eine iGPU oder Graka haben, eine grafische Oberfläche installieren und könntest dann z.B. Kodi o.ä. verwenden. Ich persönlich würde hier aber trennen zwischen Server/NAS der Daten bereit stellt und einem Client der die Daten abruft/wieder gibt. Das kann ein Raspi mit Kodi sein oder z.B. Plex auf dem NAS und Plex-Client auf dem TV sofern dieser so etwas bietet oder Plex + Kodi auf nem Raspi oder Mini-PC oder wem die reine Wiedergabe reicht z.B. per DLNA.
Eine Desktopoberfläche wie z.B. gnome, kde oder xfce kannst bei so ziemlich jedem Linux nachinstallieren. Dann verbastelst und individualisierst du dein OMV (oder was auch immer du am Ende nehmen willst) aber ziemlich und kann im Laufe der Zeit zu Problemen führen. Hängt davon ab ob OMV eigene Repos betreibt oder direkt die nativen Debian Repos auch komplett anbindet.
 
@Thunfischsalat Ab 8TB gibt es von WD nur noch 24/7-Platten, ich habe da sogar direkt 10TB-Platten genommen, da diese damals pro Stück wegen eines Angebotes nur 10 Euro teurer waren. Ich hatte in allen Platten HGST-Enterprise-Platten drin.
Ich lasse mehrere VMs laufen, darum Proxmox, ja.
Bezüglich des Mainboards habe ich eben alle verglichen, sowohl von dem was sie können (z.B. Anschlüsse, welche Ports von M.2 blockiert werden etc) und was sie dafür kosten und kam für mich da beim Asus heraus. Gehäuse ist recht teuer, gebe ich Dir recht, wollte aber letztendlich nicht am Gehäuse, das ggf. alles überlebt was drinsteckt, sparen und mich dann in 2 Jahren vielleicht ärgern, dass irgendwas nicht reinpasst. Aber das sind alles natürlich persönliche Vorlieben.
@snaxilian gebe ich recht, dass man für 08/15-Sachen problemlos zu einem Fertig-NAS greifen kann, habe selbst eines hier. Die laufen fast plug and play. Wenn man natürlich Spaß am Basteln und Werkeln hat und sich in neue Software reinfuchsen will, bekommt man in einem Custom-NAS natürlich fürs gleiche Geld weit mehr Leistung.
 
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