Dark Power Pro P10 verabschiedet sich ohne Vorwarnung !?

zazie

Captain
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Hallo
Ich habe nun offenbar zum ersten Mal überhaupt einen Defekt mit einem Netzteil erlebt - und deshalb keine Erfahrungswerte. Die Umstände verwundern aber etwas.
System:
Dark Power Pro P10 550W, daran
Xeon E3-1240 V3 mit Noctua NH-U14S, Gigabyte GA-Z87-HD3, Kingston HyperX 2*8GB, Samsung 840 Evo 250GB, WD Green 2TB, Sapphire Tri-X R9 290 OC 4GB, Fractal Delfine XL R2 mit 3* be quiet Shadow Wings, LG GH24NS;
Win 8.1 pro 64 bit
Gemäss beQuiet-Kalkulator zieht das System maximal knapp 430 Watt
Das System lief in den vergangenen Monaten ohne Fehl und Tadel, Temperaturen waren (auch unter prime95 oder mit 3DMark) problemlos (CPU nicht über 40°, GraKa nie über 60°).

Gestern habe ich Metro2033 Redux installiert - und gleich losgelegt. Dabei ist der PC nach ca. 90 Minuten urplötzlich, ohne vorheriges Flackern, ohne verbrannte Gerüche, ohne irgend ein feststellbares Zeichen "abgestürzt": der Bildschirm wurde schwarz, anstelle eines Signales waren die Menueinstellungen (für den NEC) zu sehen, am PC waren alle Lichter aus. Er liess/lässt sich auch nicht wieder starten.

Temperatur-Benchmarks habe ich keine, hingegen hat eine manuelle Überprüfung am rückwärtigen PC keinerlei Hinweise auf Temperaturprobleme geliefert (konkret: die PC-Oberseite war wärmer als beispielsweise die Lüfterbleche von GraKa und Netzteil.

Ich habe per Verlängerungskabel anderen Stromkreis probiert, anderes Netzkabel - keine Reaktion. Habe das Netzteil inzwischen ausgebaut und nochmals (ohne andere Belastungen) zu starten versucht - Lüfter beginnt nicht zu drehen.

Gemäss Anleitung verfügt das Netzteil ja über verschiedene Sicherheitsmerkmale - ist es dennoch möglich, dass ein Netzteil 'einfach so' auf die beschriebene Weise kaputt geht ?

[Hinweis: Wohnsitz CH, für Gewährleistung werde ich mich an den Lieferanten wenden. Anfrage dient der Ursachenforschung]
 
Hallo Zazie,

leider lassen keine Fehlerdiagnosen aus der Ferne erstellen. In Bezug auf deine Komponenten ist das Netzteil ausreichend dimensioniert.

Da der PC nach der Installation der Software abgestürzt ist, würde ich als erstes die Software als Ursache für den Absturz diagnostizieren. Das Netzteil würde ich ausschließen, da dein PC ja noch "Leben" zeigte, oder meintest du das Einstellungsmenü des Monitors?

Was für einen Defekt am Netzteil spricht ist, dass der PC selber keine Reaktion zeigt.
Wie hast du das Netzteil außerhalb des PC auf Funktion getestet?

Das Netzteil verfügt über elektronische und wartungsfreie Schutzschaltungen, welche sich jedoch nach dem Auslösen nach wenigen Minuten wieder regenerieren und die Funktion wieder freigeben.

Sollte das Netzteil beispielsweise auch in einem völlig anderem PC auch keine Funktion zeigen liegt ein Defekt am Netzteil vor.

Gruß

Marco
 
Danke.
Nein, Leben hat das Netzteil keines mehr gezeigt, zu sehen war nur noch das Einstellungsmenu des Monitors.

Ich habe zwischen dem Vorfall (und den unmittelbar folgenden Versuchen des Wiedereinschaltens) und einem späteren, erneuten Versuch mehr als zwei Stunden verstreichen lassen. Der PC hat auch dann keinen Mucks und keinen Wank gemacht (also weder Anlaufen von Fans noch irgend ein Flackern einer LED o dgl.). Deshalb meine ich eine Regeneration von Schutzschaltern ausschliessen zu können.

Das Funktionieren des Netzteils nach dem Ausbau habe ich zu testen versucht, indem ich das "nackte" Netzteil mit dem Stromnetz verband und den On-Off-Schalter betätigte. Inzwischen habe ich aber erfahren, dass zum Anlaufen des Netzteillüfters offenbar ein Impuls vom MoBo nötig sei.

Anyhow, ich habe das Gerät jetzt dem Lieferanten gebracht, der via Zentrale Schweiz dann wohl mit bequiet in Kontakt treten wird.
 
Hallo Zazie,

ohne Verbindung zum MoBo kann das Netzteil nicht ohne weiteres gestartet werden.
Sofern der Austausch des Netzteils das Problem löst, scheint es in der Tat am Netzteil gelegen zu haben.

Gruß

Marco
 
UPDATE:
Ich habe nun das defekte Netzteil ausgetauscht und vom Händler ein neues Gerät erhalten. Eingebaut, angeschlossen - und alles läuft wieder wunderbar.
Mit anderen Worten: Es war wirklich das Netzteil kaputt.
Die Frage, wie das möglich ist, hat mich aber nicht losgelassen. Es hat sich nun die Möglichkeit ergeben, ein Energiemessgerät zu verwenden, ich habe dieses Gerät zwischen Stromzufuhr des PC und der Wanddose geschaltet. Fabrikat: brennenstuhl 231.

Die Werte haben mich verblüfft (ich habe nur wenige Spiele auf diesem PC installiert, Specs im ersten Post):

X3-Terran Conflict im Xtended Mod 2.2 (Engine braucht nur einen Kern, andere Prozesse und Threads werden aber auf andere Kerne ausgelagert):
Start: 150 - 180 W
Gameplay: 270 - 330 W, je nach Grafikkartenbelastung (anders gesagt: Wattzahl gewissermassen umgekehrt proportional zu ingame-Frames)

X-Rebirth (Version 3.10)
Load: 370 W
Menu: 485
Gameplay: bis zu 550 Watt

Metro 2033 Redux
Menu 1 (allgemeines Menu): 544 W
Menu 2 (Auswahl Laden/Neu/Kapitel): 600 W
Game: bis zu 630 W !!

Die Temperaturen sowohl der Grafikkarte als auch der CPU sind weit von den kritischen Bereichen weg sind.

Ich bin kein Ingenieur oder Techniker, sondern Laie. Und als solcher habe ich meinen Augen nicht getraut: Wie kann ein Game ein System, das gemäss be quiet - Netzteilrechner durch das DP pro 10 ausreichend mit Strom versorgt wird, über den Nennwert des Netzteils hinaus fordern ?
Könnte hier die Ursache für den Defekt liegen ? Sollte ich ein grösser dimensioniertes Netzteil einbauen ? Oder mache ich mir unnötige Sorgen ?
 
Irgendwie stimmen die Werte nicht so ganz, zumindest wenn diese durchschnittlich anliegen.
Als Spitzenlast wäre das in Ordnung, aber das dürfte dein Messgerät nicht anzeigen können.

Im extrem Fall sollte die 290er wohl Spitze etwa 430W ziehen (diese sind aber nicht dauerhaft)
Die CPU wohl eher ~150W Spitze

Wichtig: Ich rede hier nicht von der TDP.


Naja..mach dir da keinen Kopf, die NTs von Markenherstellern sind für so etwas ausgelegt.

Ich habe das Limit bei meinen E10 800W gemesen.. der steigt bei mir erst ab 970W aus.
 
UPDATE 2 vom 19. März:
Ich habe mir vor wenigen Tagen FarCry 4 gekauft und auf meinem neueren System gespielt (siehe Post 1). Nach wenigen Spielstunden (nicht am Stück, sondern insgesamt) ist - ohne Vorwarnung - zum zwêiten Mal das gleiche problem aufgetreten: Das Netzteil hat sich ohne jede Vorwarnung verabschiedet.
Ich war mitten im Spiel, der Bildschirm hat (einmal) kurz geflackert, für einen Moment war das "Bios" des Monitors zu sehen - und das war's: der PC war aus, die Stromversorgung komplett weg. Ich bin sofort runtergekniet, um manuell die Temperatur zu fühlen: Das Netzteil (Dark Power P10 550 W) war auf der Oberseite heisser als die Oberseite der Grafikkarte !
Ich habe dann ein anderes Produkt mit 750 Watt eingebaut, das läuft seither problemlos (Anderes Produkt, weil be quiet in der Schweiz etwa 4 Wochen Lieferfrist hat).

Ich mache nicht das Produkt verantwortlich und will schon gar nicht über die Qualität schimpfen. Sondern ich habe meine Zweifel, ob man auf die Angaben aus den verschiedenen Netzteilrechnern (auch dem von be quiet, siehe oben) tatsächlich abstellen kann. Ich erinnere an meine Messung des Verbrauchs mit Metro:Redux, wo der Verbrauch des Gesamtsystems teilweise deutlich über 600W lag.

Selbstverständlich habe ich auch nochmals mein System kritisch angeschaut, ob denn die Luftzirkulation einwandfrei ist etc. Aber damit ist alles in Ordnung, die Temperaturen der übrigen Teile sind weit unterhalb einer kritischen Grenze - und zudem ist das Gehäuse links offen.
 
Moin Moin zazie,

das Du jetzt erneut Probleme mit dem System hast tut mir leid.

Wenn Du mir bitte die Seriennummer des ursprünglichen Netzteils als PN schicken könntest, dann würde ich nachschauen können, ob und welcher Defekt an diesem vorgelegen hat.

Die Genauigkeit eines Netzteilkalkulators zu gewährleisten, ist leider nicht immer ganz einfach. Das Problem ist hier, das der Leistungsbedarf einer Grafikkarte vom Referenzmodell des Herstellers massiv von den jeweiligen Custom Designs abweichen kann.

Wenn Du beschreibst, dass das Netzteil sehr warm gewesen ist, dann wäre es hier denkbar, dass die OTP des Netzteils geschaltet hat.
In diesem Fall solltes Du überprüfen, ob der Luftstrom im Gehäuse tatsächlich ausreichend ist.
Bitte prüfe auch, ob sich der Lüfter vom Netzteil dreht.
Wenn die OTP des Netzteils geschaltet hat, dann kannst Du das Netzteil für ein paar Minuten nicht erneut starten, evtl. musst Du auch einmal das Netzteil komplett ausstellen.

Gruß Andre
 
Eine (evtl etwas banal anmutende) Frage:
Wie rum hast du das Netzteil in deinem Gehäuse eingebaut und wann hast du zuletzt die Luftfilter des Define XL gereinigt?

Wenn es nämlich von unten Luft saugt und hinten ausbläst (wovon ich ausgehe, denn so ist es gedacht), hat das Netzteil seinen eigenen Luftkreislauf und die "nicht grenzwertige" Temperatur deiner anderen Komponenten lässt nicht darauf schließen, dass nicht evtl trotzdem das Netzteil überhitzt - auch dass die Seite offen ist, spielt hier gar keine Rolle. Für ein Kühlproblem spricht auch, dass die Oberseite des Netzteils sehr heiß war. Das ist nur möglich, wenn der Lüfter defekt ist (zwei mal hintereinander bei verschiedenen Geräten sehr unwahrscheinlich) oder zu wenig Luft bekommt - zum Beispiel weil der Luftfilter des Gehäuses verschmutzt ist oder bedingt durch einen hochflorigen Teppichboden nicht genug Luft einströmen kann. Bitte mal prüfen
Da BeQuiet meines Erachtens im Vergleich zu anderen Herstellern bevorzugt langsam drehende Lüfter einsetzt, ist es natürlich möglich, dass das Problem beim derzeitigen Verschmutzungsgrad der Filter mit Konkurrenzprodukten noch nicht auftritt.

(Sollte natürlich das Netzteil mit Lüfter in Richtung Gehäuseinneres statt Gehäuseboden eingebaut sein, will ich nichts gesagt haben :-))
 
Ich kann die aufgeworfenen Fragen gerne beantworten; vielleicht kann ein anderer User bei vergleichbaren Problemen seine Schlüsse daraus ziehen.

- Einbau: Das NT war/ist in Normallage eingebaut, also Öffnung nach unten, Ansaugen des Luftstroms von unten
- Gehäuse hat unter dem Netzteil eine passende Öffnung, darin befindet sich ein Staubfilter, etwa so fein wie ein Mückengitter an einem Fenster
- Dieses Filter ist (wie auch die andern am Gehäuse) komplett oder zumindest weitestgehend staubfrei, die Luft kann somit ungehindert zirkulieren. Der PC steht - unter einem Tisch - auf einem Parkettboden, kein Teppich darunter oder in der Nähe
- Zwischen NT und Filter bzw. auch zwischen NT und Seitenwänden des Gehäuses sind auf der gesamten Länge des NTs fingerbreite Zwischenräume, so dass der Luftstrom auch bei komplett verstopftem Filter funktionieren müsste (was aber wie gesagt hier kein 'Îssue' ist; zudem ist das Gehäuse nach wie vor links offen)

Fazit: Es scheint, dass man alle genannten möglichen Ursachen für einen Defekt ausschliessen kann, ausser eben dass mein PC bei Spitzenbelastungen durch grafisch anspruchsvolle Spiele derart viel Strom zieht, dass das 550W-NT überfordert war. Ich habe inzwischen die Seriennummer per PN versandt; falls sich daraus noch ein neues Element ergibt, werde ich berichten.
 
zu den anzeigen vom messgerät
darfst nicht vergessen das du im netzteil immer verluste je nach effizienz hast, also ein 550 watt netzteil zieht aus der steckdose sehr wohl problemlos unter vollast deutlich mehr watt
die 550 watt beziehen sich auf die in den rechner abgegebene leistung
 
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