Das Mysterium Load Line Calibration

7eventy7even

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Mittlerweile ist bei der Frage ob die Load Line Calibration aktiviert oder deaktiviert werden soll ja fast ein Glaubenskrieg ausgebrochen. Ich habe mir mittlerweile diverse Berichte im Internet durchgelesen, und bin mir meiner Meinung nicht ganz sicher. Viele glauben ja das der Vdrop ein Bug das Mainboards ist, und mit der Funktion Loadline Calibration behoben werden kann. Das ist aber anscheinend falsch, den dieser Vdrop ist von Intel anscheinend so vorgesehen um eine Beschädigung der CPU durch zu hohe Spannungspitzen zu schützen. Ich möchte die Funktion nur ganz kurz anschneiden, da es mir in diesem Thread eigentlich um Eure Meinung geht ob dieser Schutz tatsächlich Sinn macht. Deshalb auch bitte das Beisbiel von mir weiter unten lesen. Bitte nageld mich nicht auf irgendwelchen Werten oder Details fest, diese dienen nur dem leichteren Verständnis bzw. als Beisbiel.

Vdrop

Wie bereits gesagt ist dieser von Intel anscheinend so gewollt um die CPU vor zu hohen Spannungsspitzen zu schützen. Der Vdrop gewährleistet das bei Spannungsspitzen welche beim Lastwechsel auftretten können, das der im Bios eingestellte Wert nicht überschrietten wird. Damit das funktioniert muß die Spannung etwas niedriger ausfallen, damit eben bei Spannungspitzen die Vorgabe nicht überschritten wird.

Load Line Calibration

Die LLC gleicht diesen Vdrop weitestgehend aus, so das man ziemlich exakt den Wert erhält der im Bios eingestellt wurde. Allerdings haben wir jetzt das Problem das die Spannungspitzen den im Bios eingestellten Wert deutlich überschreiten können. Bei kleineren Spannungserhöhungen ist das sicherlich noch nicht wirklich tragisch, in höheren Regionen siehts da aber anders aus.

Nun meine Gedanken und ein Beisbiel

Ich beziehe mich jetzt mal auf mein neues Asus P5Q Deluxe, welches einen enormen Vdrop von fast 0,1V hat :eek:.

Gehen wir davon aus ich brauche für meine CPU und bevorzugte Taktfrequenz eine Spannung welche unter Last ca. 1,3V beträgt. Um dies zu erreichen muß ich im Bios fast bzw. ca. 1,4V einstellen um die benötigten 1,3V unter Last stabil zu bekommen. Hiermit ist durch den Vdroop nun gewährleistet das eventuell vorkommende Spannungspitzen die im Bios eingestellten 1,4V nicht überschreiten. So weit so gut dachte ich bisher, ergibt ja Sinn!

Aber...

Dadurch das der Vdrop teilweise extrem hoch ausfällt, und man deshalb im Bios die Spannung teilweise ne ganze Ekce höher einstellen muß, geht der Sinn dieser Schutzfunktion für mich teilweise verloren. Den wenn ich jetzt im Bios die Load Line Calibration aktiviere und 1,3V einstelle, erhalte ich diese auch ziemlich exact. Jetzt ist es zwar so das Spannungspitzen den eingestellten Wert im Bios überschreiten können, aber dadurch das ich jetzt die Spannung deutlich tiefer ansetzen konnte, habe ich nun fast 0,1V Luft nach oben für diese Spitzen im Vergleich zum Vdroop.

Die Frage

Wo macht dieser Vdrop dann noch Sinn, oder habe ich irgend etwas übersehen :confused_alt:?


Gruß Deep
 
Zuletzt bearbeitet:
Deepflyer schrieb:
Die LLC gleicht diesen Vdroop weitestgehend aus, so das man ziemlich exakt den Wert erhält der im Bios eingestellt wurde.

Die Aktivierung der LLC verringert lediglich den Spannungsabfall zwischen Idle to load. Der Spannungsabfall zwischen BIOS-Wert und Idle hat mit dem VDroop (zwei o) reichlich wenig zu tun - das ist der VDrop (ein o) oder richtiger gesagt: vOffset.
Letzteres hängt mitunter von der "Qualität" der Hauptplatine ab.

Wenn du bei deiner Hardware 1.4V im BIOS einträgst und die LLC aktivierst, erhälst du bestimmt nicht 1.4V im Idle. Das zeigt mir, dass du deine Behauptung/"Theorie" nichtmal auf deinem System überprüft hast.
 
Wenn ich etwas falsches sage, darf man mich natürlich gerne berichtigen. Genau wie jeder andere bin ich nicht allwissend ;). Wenn ich bei mir im Bios LLC aktiviere und als Beisbiel 1,4V einstelle, ist Spannung im Idle leicht darunter und geht unter Last auf fast exact 1,4V hoch. Und wenn ich diese 1,4V unter Last ohne LLC haben will, muß ich eben fast 1,5V im Bios einstellen. Nichts anderes habe ich behauptet und so ist es eben bei mir. Das ich die Bezeichnung von Vdrop und Vdroop durcheinander bringe kann gut sein, muß hier nochmals nachschauen. Aber man hat verstanden was ich meine und das ist das wichtigste. Kann auch gut sein das ich etwas komplett falsch Verstanden habe, aber wie gesagt bin ich gerne bereit aus fehlern bzw. fehlendem Wissen zu lernen. Wenn ich mir nämlich 100% sicher wäre, hätte ich diesen Thread nicht aufgemacht!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich mach mir da nicht viele Gedanken drum. Wenn du mit LLC und 1,4V (Bios) deine CPU stabiel bekommst, dann lass es so.
Ich weiß erlich gesagt nicht was LLC genau macht, denn bei mir ist es genau andersrum als bei dir.
Wenn ich LLC einschalte, dann habe ich im Idel 1,41V, Load 1,39 (bei 1,425V eingestellt)
Wenn ich LLC ausschalte, dann hab ich im Idel 1,39V, Load 1,36V (bei 1,425V eingestellt)

Dazu hab ich aber noch die Funktionen "CPU GTLREF1 (und 2) Voltage Ratio, die aber keinen messbaren unterschied ergeben, egal was ich da einstelle.
 
@ Deepflyer

Ach so! Wenn bei dir die LLC aktiviert ist, steigt die Vcore unter Last über dem Idle-Wert?! Das war in deinem ersten Post nicht heraus zu lesen - zumindest gelang es mir nicht. Ich hatte es so verstanden, dass der Idle-Wert dem des BIOS entspräche. Hm, hör ich zum ersten Mal. Wobei bei mir die LLC immer deaktiviert ist, sodass ich kein grosses "Repertoire" an Vergleiche vorzuweisen hab. ;) Bei mir war es immer so, dass die Differenz zwischen BIOS und Idle immer gleich war, egal ob mit oder ohne LLC. Einzig die Differenz zwischen Idle und Load änderte sich - je nach CPU und MoBo - unterschiedlich.

Ferner konnte ich i.d.R (nicht immer) festellen, dass mit deaktivierter LLC die CPUs unter Last mit weniger Vcore auskommen, als mit aktivierter LLC. Man sollte auch die CPU-Z Angaben mit Vorsicht geniessen. Bei meinem ASUS P5K-E z.B. war die real anliegende Vcore ab einem FSB von 500MHz und/oder 1.5V BIOS-Wert, um satte 0.03V höher als von CPU-Z angegeben. Unterhalb FSB500 und/oder 1.5V BIOS-Wert, zeigte CPU-Z dagegen die richtige Vcore an.

Bei meinen aktuellen Gigabytes brauchen die CPUs mit deaktivierter LLC ebenfalls weniger Vcore unter Last. Wobei das nur beim UD3P festzustellen ist, zumal das Extreme keine LLC-Option bietet - und das ist auch gut so. ;)

Die Thematik wurde in verschiedenen Foren bereits bis zum "Nasenbluten" durchgekaut, ohne jedoch wirklich dahinter gekommen zu sein, wie die LLC bei einer Hauptplatine wirklich funktioniert und warum, dass das so ist. Die immer wieder gerne verlinkten Seiten behandeln das Thema für meinem Geschmack viel zu oberflächlich, vermutlich weil das Wissen des Verfassers für eine tiefgründigere Analyse oder gar Erklärung schlicht und einfach nicht reicht. Mein Fachgebiet ist es auch nicht, sodass ich auch nicht viel mehr als der "Normalo-User" weiss. Aber hey, die "Regel" besagt man soll die LLC (insbesondere bei den 45nm CPUs) deaktiviert lassen, also tue ich das. :evillol:
 
Siehst Du geht doch ;)! Bei deimen ersten Post und besonders mit dem letzten Satz, hatte ich das Gefühl Du willst mir gleich ans Bein P....., aber lassen wir das :schluck:. Bei meinem Gigabyte P35-DS4 war das auch anders als bei meinem jetzigen Asus. Und gerade daß das die Spannung bei aktivierter LLc unter Last etwas ansteigt, kannte ich bis jetzt ebenfalls noch nicht. Wobei ich das eigentlich nicht als negativ sehe, sauer aufstoßen tut mir hier mehr dieser extreme unterschied von fast 0,1V bei deaktivierte LLC. Weil das ist einfach zuviel nach meinem Geschmack.


Gruß Deep

Edit: Hab jetzt grad nochmals nachgeschaut, und hier das Ergebnis...

LLC deaktiviert (Bioseinstellung 1,4V)

Idle: 1,352 Volt
Last: 1,320 Volt

Je nach Belastung geht die Spannung teilweise bis auf fast 1,300 Volt runter.


LLC aktiviert (Bioseinstellung 1,4V)

Idle: 1,384 Volt
Last: 1,400 Volt

Je nach Belastung geht die Spannung kurzeitig auf 1,392 Volt runter.


Man sieht also deutlich das mit aktivierter LLC bei meinem Board die Spannung unter Idle schon deutlich höher ist als ohne LLC und diese dann unter Last nochmals etwas ansteigt bis auf den fast exakten Wert der im Bios eingestellt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich konnte auf meinem Maximus II Formula feststellen, dass der E8600 LLC nicht so mochte. Ich brauchte mehr Spannung um das System stable zu bekommen.

Die Leute von Intel haben sich bei dem vCore-Drop schon was gedacht, nämlich eine stabilere Spannungsversorgung. Ich denke deswegen, dass es nicht angebracht ist gegen solche Ideen anzuarbeiten.

Edit:
U.A. auf dem Maximus Formula wurde festgestellt, dass LLC zu einem Übervolten führt. Wurde mit einem Multimeter nachgemessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich haben sie sich was dabei gedacht, nichts anderes habe ich geschrieben. Aber bei einem Vdrop von fast 0,1V unter Last darf man sich wohl die Frage stellen ob hier das deaktivieren immer noch Sinn macht :rolleyes:! Bei meinem alten Gigabyte war die LLC auch immer deaktiviert, aber hier hatte ich auch keinen differenz von ca. 0,1V.


Gruß Deep
 
Wobei 0.1V Spannungsabfall zwischen BIOS und Last ist bei deaktivierter LLC und einem Quad nicht unübliches. Bei meinem EP45-Extreme hab ich 1.38750V im BIOS eingetragen und unter Last sind es auch "nur" 1.288 - 1.296V.
 
Deepflyer schrieb:
Vdrop

Wie bereits gesagt ist dieser von Intel anscheinend so gewollt um die CPU vor zu hohen Spannungsspitzen zu schützen. Der Vdrop gewährleistet das bei Spannungsspitzen welche beim Lastwechsel auftretten können, das der im Bios eingestellte Wert nicht überschrietten wird. Damit das funktioniert muß die Spannung etwas niedriger ausfallen, damit eben bei Spannungspitzen die Vorgabe nicht überschritten wird.

Und imho die Spannungswandler...

Nach meiner Erfahrung mögen CPUs zumindest auf machen Boards LLC = enable nicht. Das könnte vor allem daran liegen, dass der gemessene vCore und Last ansteigt, hatte ich zB beim Maximus Extreme. Aber das ist wiederum von Board/BIOS zu Board/BIOS unterschiedlich.

Bei Betrieb @ Default fällt es idR nicht auf, aber gerade bei hohem FSB kann es hilfreich sein, LLC = disable zu setzen.

Es hängt viel damit zusammen, wie es vom Hersteller umgesetzt wurde.

Grundsätzlich zu sagen, dass LLC schlecht ist, würde ich auch nicht. Ein Spannungsabfall von 0,1 V und mehr halte ich schon für viel und kann zumindest im Extrembereich zu Problemen führen.

Mit Extrem meine ich zB ein DFI P45 bei 1,9 V unter LN2, wo ich diesen vDroop hatte, das von mir verwendeten BIOS-Versionen (725 und 812) hatten keine LLC.
 
Intel lässt von Idle zu Load die Spannung abfallen, weil die CPU bei höherer Temperatur automatisch leitfähiger wird.
Soweit ich weiß, soll aber die Loadline Calibration unbedingt ausgeschaltet werden bei den 45nm, da gibt´s irgendwelche Komplikationen.

Mal abgesehen davon, steht in den Sammelthreads massenhaft dazu drin, denke ich, durchgekaut wird das Thema hier einmal im Monat, und im Luxx steht überall in den Sammelthreads was dazu drin.

So lange die Spannung im Ruhezustand nicht zu groß ist, Loadline Calibration AUS lassen.
 
@Cyba_Mephisto

Die Threads sind mir bekannt, allerdings hatte ich noch nie ein Board welches 0,1V Unterschied von Idle zu Load hatte. Und da stellt man sich dann schon mal die Frage ob das alles noch sinn macht.


Gruß Deep
 
Cyba_Mephisto schrieb:
Soweit ich weiß, soll aber die Loadline Calibration unbedingt ausgeschaltet werden bei den 45nm, da gibt´s irgendwelche Komplikationen.

Mit einer generellen Aussage sollte man vorsichtig sein...

Wenn zB mit LLC = enable der vCore trotzdem noch leicht droopt, vll 0,02 V ~ 0,04 V, spricht aus meiner ERfahrung nichts dagegen, es einzuschalten. Kritisch wird es erst, wenn der vDroop >= 0 wird...
 
Bei meinem Maximus, Rampage und DFI ist es so, sobald LLC an ist bekomme ich schon beim Booten einen Bluescreen.
 
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