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micha-ilm
Gast
Guten Tag Allerseits!
Youtube, Streaming, VoIP sind heute mehr angesagt denn je.
Mit den steigenden Qualitätsansprüchen greifen immer mehr Menschen zu einem Mikrofon anstelle eines Headsets.
Und hier kann man viele Fehler machen.
Mit diesem Thread möchte ich auf ein paar Fallen hinweisen und euch evtl. ein wenig Geld sparen.
Ich werde nicht auf die Vor- und Nachteile von separaten Mikrofonen gegenüber Headsets eingehen.
Ansteck-Mikrofone werde ich ebenso außen vor lassen.
Schauen wir uns zuerst mal ein paar beliebte Mikrofone für diesen Einsatzzweck an:
50 - 100 €
- the t.bone SC 440 USB
- Samson Meteor
100 - 200€
- Blue Microphones Yeti
- Rode NT-USB
- AKG P120
Obacht diese Mikros sind nicht meine Empfehlung - Warum erfahrt ihr im Rest des Beitrags.
Wer bis hier hin gelesen hat, dem ist bestimmt das ein oder andere dieser 5 Mikros bekannt.
Aber leider teilen diese 5 Kandidaten eine Eigenschaft, welche sie für den gewünschten Zweck fast schon disqualifiziert.
Hier müssen wir uns die Frage stellen: Was erwarten wir von unserem Mikrofon?
1. Gute Sprachverständlichkeit
2. Hohe Tonqualität
3. Wenig Nebengeräusche (führt zu 1.)
4. Unanfällig für Störeinflüsse (Tischwackeln, Tastenklappern, elektromagnetische Strahlung usw.)
Die oben genannten Mikrofone kränkeln hier aber an 2 Punkten entscheidend.
Denn es handelt sich bei allen 5 um Kondensator-Mikrofone.
Diese Zeichnen sich vor allem durch ihre hohe Empfindlichkeit aus.
Zwar kann das zu einer hohen Tonqualität führen - Aber nur unter den richtigen Bedingungen!
Kondensator-Mikros nehmen neben eurer Stimme auch "den Raum" mit auf.
Ungeachtet ihrer Richtcharakteristik (Von wo kann das Mic besprochen werden, wo ist es am empfindlichsten) enthalten die Signale die durch ein solches Mikro aufgenommen wurden meist einen hohen Raumanteil.
Das heißt, eure Stimme "hallt". Je nach Raum mal mehr mal weniger stark.
Für Sprachaufnahmen ist das aber meist von Nachteil, denn die Verständlichkeit leidet.
Abgesehen davon sind diese Mikrofone auch um ein vielfaches anfälliger für Tastaturgeräusche, vorbei fahrende Autos usw..
Wir haben neben dem Hall also auch noch mit Nebengeräuschen zu kämpfen.
All dem kann man natürlich entgegen wirken. Man kann seinen Raum für eine möglichst Hall arme Akustik optimieren.
Man kann das Mic in eine Spinne stecken und so vom Körperschall entkoppeln.
Aber all das widerspricht etwas der Out-Of-The-Box-Lösung, die der Normalverbraucher anstrebt, zumal einen Raum vom Hall zu befreien schnell sehr teuer werden kann.
Was können wir also tun?
Wir schauen uns mal bei den "Profis" um!
Radiostationen, prof. Youtuber, Toningenieure.
Eines der wohl verbreitetsten Mikros bei Radiostationen ist das Shure SM 7B (Sicherlich gibt es Radiostationen die auf Kondensator-Mikros setzen, aber dort sind dann die Räume entsprechend "optimiert").
Total Biscuit, als Vertreter der YT-Fraktion verwendet ein Electrovoice RE-20.
Ein inzwischen recht bekannter Toningenieur und Youtuber Namens Glenn Fricker verwendet ein Heil PR35 für seine Videos.
Ok, diese Mikros liegen wahrscheinlich jenseits des Budgets des Otto-Normalverbrauchers.
Was haben diese Mikrophone aber gemeinsam und warum verwenden diese Leute sie?
Kleiner Tipp: Die meisten Kondensator-Mics liegen im Preis weit über dieser Gattung!
Es handelt sich um dynamische Mikrophone.
Vorteil dieses Mic-Typs ist die geringe Anfälligkeit für Nebengeräusche und Störfaktoren.
Ein weiteres Beispiel wo diese Gattung besonders bliebt ist, ist Live-Gesang!
Hier hat man es mit einer immensen Nebengeräuschbelastung zu tun.
Darüber hinaus geht der Raumanteil bei diesen Mics gegen Null.
Kurz gesagt: Ein dynamisches Mikro ist Out-Of-The-Box wesentlich leichter zu handhaben und führt uns schneller zu einem guten Ergebnis.
Einziger Nachteil: Da diese Mikros eine geringe Empfindlichkeit aufweisen, müssen wir unter Umständen näher heran.
Aber jeder preiswerte Mikroständer oder Tischstativ sollte hier Abhilfe schaffen.
Kommen wir nun zu ein paar preiswerteren Vertretern:
50-100€
- the t.bone MB 88U
100-220€
- Rode Podcaster
- Shure PG27 USB
Alle bis hier hin genannten Mics lassen sich einfach per USB am Rechner anschließen. (ausgenommen die 3 Beispiele der Profis )
Natürlich geht es auch anders. Die einfachste Lösung wäre hier ein Audio-Interface wie das Focusrite Scarlett 2i2.
Dieses übernimmt dann die Rolle der Soundkarte. Boxen und das Mic werden an eben diesem angeschlossen und fertig.
Darüber hinaus besitzen die meisten Interfaces recht gute Kopfhörer-Verstärker, wir schlagen also 2 Fliegen mit einer Klappe.
Für diese Geräteklasse sollte man sich aber an andere Stelle informieren. Vielleicht mache ich auch noch einen Thread dazu, je nachdem wie die Resonanz auf diesen Thread sein wird
Fazit:
Ihr wollt schnell ohne großes Trara einen besseren Sound auf eurem Stream/in euren Videos?
Ihr wollt dass man euch im TS/Skype immer gut versteht?
Kauft ein dynamisches Mikrofon!
Meine abschließende Empfehlungen:
Low Budget:
- the t.bone MB 88U
Mittelklasse:
- Focusrite Scarlett 2i2 + Shure SM58/Sennheiser E825
High-End:
- Focusrite Scarlett 2i2 + Shure SM 7B
PS: Für das Shure SM 7B werde ich die Tage noch einen gesonderten Erfahrungsbericht mit Audiosamples schreiben.
Soviel vorweg: Es steht in tonaler Qualität einem teuren Großmembran-Kondensator kaum nach, aber ohne dessen Nachteile. Poppschutz und Entkopplung sind bereits integriert.
PPS: Kleiner Tipp - Sucht bei Youtube mal nach "dynamic vs condenser mic for youtube" oÄ. und ihr werdet einige Klangbeispiele finden, die diese Thematik noch etwas greifbarer machen.
Youtube, Streaming, VoIP sind heute mehr angesagt denn je.
Mit den steigenden Qualitätsansprüchen greifen immer mehr Menschen zu einem Mikrofon anstelle eines Headsets.
Und hier kann man viele Fehler machen.
Mit diesem Thread möchte ich auf ein paar Fallen hinweisen und euch evtl. ein wenig Geld sparen.
Ich werde nicht auf die Vor- und Nachteile von separaten Mikrofonen gegenüber Headsets eingehen.
Ansteck-Mikrofone werde ich ebenso außen vor lassen.
Schauen wir uns zuerst mal ein paar beliebte Mikrofone für diesen Einsatzzweck an:
50 - 100 €
- the t.bone SC 440 USB
- Samson Meteor
100 - 200€
- Blue Microphones Yeti
- Rode NT-USB
- AKG P120
Obacht diese Mikros sind nicht meine Empfehlung - Warum erfahrt ihr im Rest des Beitrags.
Wer bis hier hin gelesen hat, dem ist bestimmt das ein oder andere dieser 5 Mikros bekannt.
Aber leider teilen diese 5 Kandidaten eine Eigenschaft, welche sie für den gewünschten Zweck fast schon disqualifiziert.
Hier müssen wir uns die Frage stellen: Was erwarten wir von unserem Mikrofon?
1. Gute Sprachverständlichkeit
2. Hohe Tonqualität
3. Wenig Nebengeräusche (führt zu 1.)
4. Unanfällig für Störeinflüsse (Tischwackeln, Tastenklappern, elektromagnetische Strahlung usw.)
Die oben genannten Mikrofone kränkeln hier aber an 2 Punkten entscheidend.
Denn es handelt sich bei allen 5 um Kondensator-Mikrofone.
Diese Zeichnen sich vor allem durch ihre hohe Empfindlichkeit aus.
Zwar kann das zu einer hohen Tonqualität führen - Aber nur unter den richtigen Bedingungen!
Kondensator-Mikros nehmen neben eurer Stimme auch "den Raum" mit auf.
Ungeachtet ihrer Richtcharakteristik (Von wo kann das Mic besprochen werden, wo ist es am empfindlichsten) enthalten die Signale die durch ein solches Mikro aufgenommen wurden meist einen hohen Raumanteil.
Das heißt, eure Stimme "hallt". Je nach Raum mal mehr mal weniger stark.
Für Sprachaufnahmen ist das aber meist von Nachteil, denn die Verständlichkeit leidet.
Abgesehen davon sind diese Mikrofone auch um ein vielfaches anfälliger für Tastaturgeräusche, vorbei fahrende Autos usw..
Wir haben neben dem Hall also auch noch mit Nebengeräuschen zu kämpfen.
All dem kann man natürlich entgegen wirken. Man kann seinen Raum für eine möglichst Hall arme Akustik optimieren.
Man kann das Mic in eine Spinne stecken und so vom Körperschall entkoppeln.
Aber all das widerspricht etwas der Out-Of-The-Box-Lösung, die der Normalverbraucher anstrebt, zumal einen Raum vom Hall zu befreien schnell sehr teuer werden kann.
Was können wir also tun?
Wir schauen uns mal bei den "Profis" um!
Radiostationen, prof. Youtuber, Toningenieure.
Eines der wohl verbreitetsten Mikros bei Radiostationen ist das Shure SM 7B (Sicherlich gibt es Radiostationen die auf Kondensator-Mikros setzen, aber dort sind dann die Räume entsprechend "optimiert").
Total Biscuit, als Vertreter der YT-Fraktion verwendet ein Electrovoice RE-20.
Ein inzwischen recht bekannter Toningenieur und Youtuber Namens Glenn Fricker verwendet ein Heil PR35 für seine Videos.
Ok, diese Mikros liegen wahrscheinlich jenseits des Budgets des Otto-Normalverbrauchers.
Was haben diese Mikrophone aber gemeinsam und warum verwenden diese Leute sie?
Kleiner Tipp: Die meisten Kondensator-Mics liegen im Preis weit über dieser Gattung!
Es handelt sich um dynamische Mikrophone.
Vorteil dieses Mic-Typs ist die geringe Anfälligkeit für Nebengeräusche und Störfaktoren.
Ein weiteres Beispiel wo diese Gattung besonders bliebt ist, ist Live-Gesang!
Hier hat man es mit einer immensen Nebengeräuschbelastung zu tun.
Darüber hinaus geht der Raumanteil bei diesen Mics gegen Null.
Kurz gesagt: Ein dynamisches Mikro ist Out-Of-The-Box wesentlich leichter zu handhaben und führt uns schneller zu einem guten Ergebnis.
Einziger Nachteil: Da diese Mikros eine geringe Empfindlichkeit aufweisen, müssen wir unter Umständen näher heran.
Aber jeder preiswerte Mikroständer oder Tischstativ sollte hier Abhilfe schaffen.
Kommen wir nun zu ein paar preiswerteren Vertretern:
50-100€
- the t.bone MB 88U
100-220€
- Rode Podcaster
- Shure PG27 USB
Alle bis hier hin genannten Mics lassen sich einfach per USB am Rechner anschließen. (ausgenommen die 3 Beispiele der Profis )
Natürlich geht es auch anders. Die einfachste Lösung wäre hier ein Audio-Interface wie das Focusrite Scarlett 2i2.
Dieses übernimmt dann die Rolle der Soundkarte. Boxen und das Mic werden an eben diesem angeschlossen und fertig.
Darüber hinaus besitzen die meisten Interfaces recht gute Kopfhörer-Verstärker, wir schlagen also 2 Fliegen mit einer Klappe.
Für diese Geräteklasse sollte man sich aber an andere Stelle informieren. Vielleicht mache ich auch noch einen Thread dazu, je nachdem wie die Resonanz auf diesen Thread sein wird
Fazit:
Ihr wollt schnell ohne großes Trara einen besseren Sound auf eurem Stream/in euren Videos?
Ihr wollt dass man euch im TS/Skype immer gut versteht?
Kauft ein dynamisches Mikrofon!
Meine abschließende Empfehlungen:
Low Budget:
- the t.bone MB 88U
Mittelklasse:
- Focusrite Scarlett 2i2 + Shure SM58/Sennheiser E825
High-End:
- Focusrite Scarlett 2i2 + Shure SM 7B
PS: Für das Shure SM 7B werde ich die Tage noch einen gesonderten Erfahrungsbericht mit Audiosamples schreiben.
Soviel vorweg: Es steht in tonaler Qualität einem teuren Großmembran-Kondensator kaum nach, aber ohne dessen Nachteile. Poppschutz und Entkopplung sind bereits integriert.
PPS: Kleiner Tipp - Sucht bei Youtube mal nach "dynamic vs condenser mic for youtube" oÄ. und ihr werdet einige Klangbeispiele finden, die diese Thematik noch etwas greifbarer machen.
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