In der Freien Software Gemeinschaft gibt es zwei Bewegungen: die Free Software Foundation (FSF) welche 1985 durch Richard Stallman gegründet wurde welche den Ansatz der Free and Open Source Software (FOSS) vertritt und die Open Source Initiative (OSI), welche 1998 von Bruce Perens und Eric Raymond gegründet wurden und den Ansatz von OSS vertritt. Die FSF hat einen sehr starken Fokus auf Ethik und Moral und sieht Software als etwas Gemeinschaftliches an, welche durch die vier Freiheiten von Stallman begründet werden. Diese sind:
1. Freiheit 0 - Die Freiheit, die Software für jeglichen Zweck auszuführen, wie es einem beliebt.
2. Freiheit 1 - Die Freiheit, die Software zu untersuchen und gemäß den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
3. Freiheit 2 - Die Freiheit, die Software an andere weiterzugeben, um ihnen zu helfen.
4. Freiheit 3 - Die Freiheit, die eigene modifizierte Version der Software zu verbreiten, damit die Gemeinschaft von den vorgenommenen Änderungen profitieren kann.
Richard Stallman, entwickelte anhand dieser Freiheiten das Konzept des Copyleft (vgl. FSF, 2019). Copyleft ist ein Wortspiel und eine Abwandlung des Begriffs Copyright. Eine Lizenz, die einen Copyleft-Ansatz verfolgt, stellt sicher, dass abgeleitete Werke immer unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden müssen. Eine Lizenz, die ein solches Konzept hat, wird in Kapitel 2.2 vorgestellt. Das bekannteste FOSS-Projekt ist der Betriebssystem-Kernel Linux, welcher von Linus Torvalds und vielen anderen betreut wird und die GPL einsetzt.
Die von Perens und Raymond gegründete OSI wurde geründet, da die Gründer einen im Vergleich zur FSF pragmatischen Ansatz verfolgen wollten, der nicht auf Ethik oder Moral basiert. Ähnlich zu den Freiheiten der FSF wurden daher durch die OSI eine Definition von Open Source definiert:
1. Free Redistribution (Freie Weiterverbreitung)
2. Source Code (Offenlegung des Quellcode)
3. Derived Works (Erlaubt Modifikationen der Software)
4. Integrity of The Author’s Source Code (Erhaltung der Integrität des Quelltextes des Autors)
5. No Discrimination Against Persons or Groups (Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen)
6. No Discrimination Against Fields of Endeavor (Keine Einschränkung der Nutzung)
7. Distribution of License (Weitergabe der Lizenz)
8. License Must Not Be Specific to a Product (Produktneutralität)
9. License Must Not Restrict Other Software (Die Lizenz darf andere Software nicht einschränken)
10. License Must Be Technology-Neutral (Die Lizenz muss technologieneutral sein)
Anhand dieser Definitionen werden Open Source Lizenzen beurteilt (vgl. OSI, 2023). Sind alle vier bzw. zehn Vorrausetzungen erfüllt wird eine Lizenz als Open Source Lizenz durch die FSF und/oder OSI anerkannt.
Quellen:
FSF (2019): Freie Software. Was ist das? [online, abgerufen am 14.12.2023]
https://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html.
OSI (2023): The Open Source Definition, [online, abgerufen am 14.12.2023]
https://opensource.org/osd/.