Daten bei Controllerausfall in ext. RAID-Gehäuse (theoretisches Problem)

E

etheReal

Gast
Gleich nochmal vorneweg: das Problem ist ein theoretisches, es gibt also keine echten Daten zu retten :)

Ich habe mich mit einem Freund auseinandergesetzt, wie man denn am sichersten ein Backup anlegt, und er ist ein totaler Fan von externen RAID-1 Lösungen, er nutzt dieses Gehäuse hier

Ich habe eingewendet, dass ich mir bei solchen Teilen einfach nicht sicher bin, ob ich, im Falle eines kaputten Controllers oder sonstigen Raid-Array Problems, eine einzelne Platte aus diesem Array woanders wieder auslesen kann. Er ist der Meinung, ja, das sei ohne Probleme möglich (hat es aber noch nicht selbst probiert) und ich denke eher, dass das nicht so einfach möglich ist.

Wer hat denn nun Recht von uns beiden? Sollte man solchen RAID-1 Kästchen eher misstrauen, oder sind sie tatsächlich sicherheitstechnisch einer einzelnen Platte weit überlegen?

Wir gehen dabei natürlich immer davon aus, dass die Daten auf der externen Platte nur ein Backup sind - es existiert also in beiden Fällen (RAID oder nicht) eine zweite Kopie der Daten!
 
Platten aus einem Raid1 können normalerweise problemlos an einem anderen COntroller, muss nichtmal ein RAID COntroller sein, angeschlossen und ausgelesen werden. Hier werden auf der Platte ja keine Raid-spezifischen Daten abgelegt.
 
Asghan schrieb:
Platten aus einem Raid1 können normalerweise...

Normalerweise richtig. Mir sind aber durchaus Fälle bekannt indem einer der beiden Platten nicht so einfach wieder angeschlossen weiden konnte. Im zweifel würde ich es mal ausprobieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr habt beide Recht: Es gibt gute externe Gehäuse die einfach nur die Daten simpel dupliziert schreiben und lesen. Für ein Raid 1 mit 2 Patten ideal.

Es gibt aber auch Fälle (mir sind da einige Marvell Controller Chips bekannt) in denen nur eine Festplatte auslesbar ist wenn man sie einzeln direkt anschließt und die andere Festplatte "als RAW" von Windows erkannt wird und nicht nutzbar ist um Daten direkt auszulesen.

Das einfachste ist: Ausprobieren.
Platten in das Gehäuse der Wahl rein, Daten drauf, rausziehen, direkt anschließen. Eben den "Störfall" simulieren - mit Theorie ist es in der Preiskat. in der das Gehäuse aus Deinem Link arbeitet nicht getan.

Grüße
Fallaxia
 
Egal ob interner Zusatzcontroller oder ext. Case, die tw. unsinnige Firmware verblüfft immer wieder.

Es gibt da Versionen, welche bei Einstellung auf RAID1 einfach flott den Inhalt von einer Platte auf die andere duplizieren. Pech, wenn die Platte mit den Daten drauf die empfangende war.

Andere Versionen löschen erst mal prinzipiell den MBR, und man muss das RAID-Volume neu initialisieren und formatieren, hier könnte man mit Testdisk den ursprünglichen Inhalt wiederherstellen oder die MBR/GPT Informationen vorher vom Einzelvolume sichern und dann am RAID-Volume wiederherstellen.

Dann gibts da noch ein paar gefinkelte, welche die Adressierung der ersten Sektoren in einen Flash-Chip remappen, daher auf den Platten gar kein MBR steht, bei denen man beim Rückstieg genauso vorgehen kann.

Will man dann das RAID1 wieder auflösen, steht man vor dem gleichen Problem, dass der MBR beider identer Platten gelöscht wird.
Mit obiger Vorgangsweise, nur umgekehrt, kann man aber beide Platten wieder samt Daten als Einzeldrives verwenden.

Die erwähnten Marvell's sind nur für die Adressierung eines Volumes ausgelegt, daher entweder ein Einzeldrive oder ein RAID-Volume damit betreibbar. Gleiches passiert auch bei Anschluss via eSATA, wenn kein PM-fähiger Controller vorhanden ist.

Das Problem hat man ja nicht nur bei RAID1, sondern auch bei RAID0, 10 oder 5.
RAID0 oder 10 ließe sich sicher mit etwas Frickelei intern auf einem onboard-Controller (unter Anpassung der Stripesize) weiterbetreiben, bei RAID5 kann man den onboard leider nirgends auf eine vielleicht unterschiedliche Parity-Rotation umkonfigurieren.

Wer hat denn nun Recht von uns beiden? Sollte man solchen RAID-1 Kästchen eher misstrauen, oder sind sie tatsächlich sicherheitstechnisch einer einzelnen Platte weit überlegen?
Ich hab mal kurz in das Handbuch dieses Gehäuses geschaut. Dabei ist mir ein Satz ins Auge gestochen, dass das Gehäuse nicht mit nur einer Platte betrieben werden kann.
Super - wenn jetzt eine Platte ausfällt und sich so totstellt, dass der Controller glaubt, da wäre gar keine dran - dann wäre bei wortwörtlicher Interpretation die am Leben verbliebene zweite RAID1 Platte für die Katz'. :) Auch nach Ausbauen und Garantieersatz besorgen hätte man dann zwischendurch keinen Zugriff auf die Daten...
 
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