Datenwiederherstellung einer formatierten und zuvor verschlüsselten Festplatte möglich?

Dodedi

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Hallo zusammen,

im Vorfeld möchte ich mich schon einmal für den langen Post entschuldigen.^^ Nachdem ich Samstag früh meinen Windows 10 Rechner ganz normal gebootet habe und die verschlüsselte 8 TB große, externe „Western Digital Elements“ HDD öffnen wollte, kam statt der üblichen Passwort-Eingabe eine Fehlermeldung, dass das Format der Festplatt jetzt plötzlich „RAW“ sei statt wie sonst NTFS. So einen seltsamen Fehlerfall hatte ich bislang noch nie gehabt. Am Abend davor funktionierte die Festplatte noch reibungslos und sie wurde auch nicht im laufenden Betrieb ausgestöpselt, gestoßen oder dergleichen.

Mittels CHKDSK sowie DiskPart konnte das Format-Problem am PC nicht behoben werden. Ich wurde dann leider etwas panisch und habe viel zu unbedacht dieses YouTube-Tutorial befolgt und die betroffene Festplatte von RAW auf das ursprüngliche NTFS schnellformatiert („format fs=ntfs quick“ in CMD), um wieder am Rechner auf die Festplatte zugreifen zu können und die Dateien anschließend über eine Data Recovery Software wiederherstellen zu lassen. Dieses Tutorial hat sich allerdings als Scam herausgestellt, dem ich leider zu blauäugig vertraut habe, da ich in der Vergangenheit andere Software dieser Firma bereits genutzt habe und es bislang für ein seriöses Unternehmen hielt… Ich weiß rückblickend jetzt selbst, wie bescheuert die Vorgehensweise mit dem Formatieren war. :(

Die bislang verwendeten Tools zur Datenwiederherstellung waren:
  • Wondershare Recoverit 10
  • iBoysoft Data Recovery 3.5
  • CleverFiles Disk Drill 4
  • EaseUS Data Recovery Wizard 14
  • UFS Explorer
  • Stellar Data Recovery
  • Testdisk 7

Leider haben alle bisherigen Bemühungen nicht wie erhofft geklappt und die mittels Tiefenscans wiedergefundenen Dateien wurden als „Rohdaten“ ohne Namen (teilweise sogar mit Dateiendungen, die sehr wahrscheinlich nicht einmal auf der Festplatte vorhanden waren) und ohne alte Ordnerstruktur angezeigt, weshalb sie in dem Fall nicht zu gebrauchen wären. Selbst nach zahlreichen Stunden Scandurchlauf konnten überhaupt nur wenige Dateien gefunden werden - ist das ein schlechtes oder ein sehr schlechtes Zeichen? CrystalDiskInfo liefert gute SMART-Werte für die betreffende Festplatte, weshalb eigentlich auch kein ernsthafter Hardwaredefekt vorliegen sollte?

Um die Chance auf Rettung der Originaldaten zu erhöhen, habe ich seit dem Schnellformatieren nichts auf diese Festplatte schreiben lassen. Die Schnellformatierung dauerte gefühlt 2 Sekunden, also müssen die Daten doch grundsätzlich noch vorhanden sein falls dieses „RAW“-Formatproblem nicht doch mehr Schaden angerichtet hat?!

Ich bin aktuell mit meinem Latein am Ende und möchte mich deshalb an das Forum hier wenden. Und ich weiß wie mein Anliegen verstanden werden könnte, aber ich schwöre Stein und Bein, dass diese Festplatte ausschließlich in meinem Besitz war und ich selbstredend auch das ursprüngliche Passwort vor der Schnellformatierung kenne. Ich suche keine Möglichkeit eines „Brute-force Hacks“ um die Festplatte zu knacken, was wohl ohnehin ewig und drei Tage dauern würde, sondern ein Data Recovery Tool, bei dem ich das alte Passwort eingebe und das Tool es schafft die Dateien unverschlüsselt und am besten mit der ursprünglichen Ordnerstruktur wiederherzustellen.

Kennt jemand eine geeignete (durchaus auch kostenpflichtige) Software für exakt so einen Fall oder könnt ihr einschätzen, ob zumindest ein professionelles Unternehmen zur Datenwiederherstellung da noch etwas rausholen kann? Das letzte Backup ist leider schon älter und unvollständig, das würde ich mir im Zweifelsfall auch etwas kosten lassen. Ich hatte einmal einen harten Festplattencrash, wo ein defekter Schreib-/Lesekopf wild über den Platter gepflügt ist und ich schon befürchtet hatte, dass alles unwiederbringlich hinüber wäre. Eine professionelle Data Recovery Firma hat es geschafft wirklich sämtliche Dateien in voll funktionstüchtigem Zustand mit Originalnamen und allen Ordnern wiederherzustellen (und das war kein RAID-System!). Dieser Vorgang hat einen schönen Batzen Geld gekostet, aber möglich scheint gefühlt alles, also auch in diesem Fall? Und weiß jemand für die Zukunft, wie man bei so einer „RAW Format“-Fehlermeldung am besten vorgehen kann, falls noch einmal sowas auftreten sollte? Vielen Dank fürs Lesen und im Voraus für all eure Ratschläge.

Beste Grüße
Dodedi


PS: Hätte Youtube nicht aus einer Laune heraus seit einigen Wochen die Downvotes verborgen, wäre mir der Scam im oben verlinkten Video sicher früher aufgefallen bei einem Verhältnis von 1094 zu 1400 Up/Downvotes. Leider bin ich erst im Nachhinein auf die Browser-Erweiterung „Return Youtube Dislikes“ gestoßen und der Schaden ist bereits angerichtet. :( Solche Erweiterungen für mehr Transparenz auf Youtube kann ich nur empfehlen, da es so viele Marketing-Fake-Tutorials dort gibt, welche letztendlich mehr schaden als zu helfen…
 

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Rettungssoftware basiert darauf, das sie die daten auf dem Speicehrmedium stueck fuer stueck vorgeht. Im Header von dateien Steht deren Format und die Header sind auch markiert.
So kann man Daten wieder finden.
Sind sie verschluesselt sind die Header, und damit die Dateien nicht mehr erkennbar.

Die besten Chancen hast du i.d.r mit testdisk.

Womit war die Paltte verschluesselt? Vera? Luks?
 
madmax2010 schrieb:
Sind sie verschluesselt sind die Header, und damit die Dateien nicht mehr erkennbar.
So ist es. Keine Chance, da noch etwas wieder zu bekommen. Darum ist es insbesondere bei verschlüsselten Daten wichtig ein Backup zu haben.
 
madmax2010 schrieb:
Womit war die Paltte verschluesselt? Vera? Luks?

Uff, müsste BitLocker unter Windows 10 gewesen sein wenn ich mich recht entsinne. Ist schon ein Weilchen her und habe das einmal gemacht und dachte, ich hätte dadurch meine Ruhe. 😢

Evil E-Lex schrieb:
So ist es. Keine Chance, da noch etwas wieder zu bekommen. Darum ist es insbesondere bei verschlüsselten Daten wichtig ein Backup zu haben.

Wirklich so schlimm? Kann da selbst professionelle Datenrettung nichts mehr machen? 😟

Das Passwort weiß ich ja, nur ist die Festplatte nach dem Schnellformatieren nicht mehr verschlüsselt und ich habe nirgendwo eine Möglichkeit, dieses Passwort einzugeben, oder vielleicht doch?
 
madmax2010 schrieb:
war das betriebssystem darauf installiert?
Nein, da war niemals ein Betriebssystem darauf installiert, sondern überwiegend eigene Fotos, Videos, unzählige private Projektdateien u.a. aus Visual Studio, Assets mit Photoshop, ZBrush etc.
madmax2010 schrieb:
Hast ddu die Bitlocker Certs irgendwo gesichert?
Falls ja, ikannst du dich hieran entlanghangeln: https://winintro.ru/certmgr.en/html/23fccc11-eb65-46fe-a063-055ce972acf2.htm
Ich fürchte nein. :( Habe mir damals wirklich keinen Kopf drum gemacht, dachte mir nur "das Ding verschlüsseln, Passwort kennste ja, what could possibly go wrong..."
 
Sinn und Zweck einer Verschlüsselung ist, dass man mit den Standard-Tools nix mehr machen kann.

Was ich mich frage: Wie kommt man privat auf die Idee, 8TB zu verschlüsseln? Urlaubs-Bilder/Videos? XXX-Sammlung?
 
Ich habe die Festplatte öfter mal mitgenommen, auch im Betrieb wo ein lockerer Umgang damit galt und wollte dort für alle Fälle diese Sicherheit haben. Die Verschlüsselung hätte ich in diesen Zeiten mit Home Office und wenig Verreisen besser längst deaktivieren sollen, aber hinterher ist man leider immer schlauer. Kann man da also wirklich nichts mehr machen? :(
 
Du kannst daraus lernen. Immer Backups machen. Verschluesselung ist super, aber spaetestens wenn du das Orriginal formatierst, solltest du ne Sicherung haben
Ruf mal bei Knoll ontrack an. Vielleicht haben die ne Idee :)
 
Machbar ist das schon.
Die Frage ist was hast du mit der Platte danach gemacht.
Formatierung heißt ja nur das die Bibliothek bzw. das Inhaltsverzeichnis der Platte gelöscht ist.
Die Daten sollten drauf sein mMn.
Datenrettung sollte machbar sein.
Wird aber teuer.
 
Zuletzt bearbeitet:
madmax2010 schrieb:
Du kannst daraus lernen. Immer Backups machen. Verschluesselung ist super, aber spaetestens wenn du das Orriginal formatierst, solltest du ne Sicherung haben
Ruf mal bei Knoll ontrack an. Vielleicht haben die ne Idee :)
Ja, das hätte ich üblicherweise auch niemals so gehandhabt. War nur eine Kurzschlussreaktion weil auf die Festplatte plötzlich überhaupt nicht mehr zugegriffen konnte wegen dieses komischen RAW-Formatfehlers. OnTrack scheint gute Bewertungen zu haben, "leider" persönlich noch keine Erfahrungen damit gemacht. Ich versuche es wohl mit "DATARECOVERY®", die meine damals stark ramponierte Festplatte bereits retten konnten (aber ja, war ziemlich teuer <.<). Oder ist OnTrack noch mehr auf solche Fälle wie meinem aktuellen spezialisiert?
Moselbär schrieb:
Machbar ist das schon.
Die Frage ist was hast du mit der Platte danach gemacht.
Formatierung heißt ja nur das die Bibliothek bzw. das Inhaltsverzeichnis der Platte gelöscht ist.
Die Daten sollten drauf sein mMn.
Datenrettung sollte machbar sein.
Wird aber teurer.
Hmm aber hoffentlich nicht so teuer wie ein schwerer Hardwaredefekt, wo die Daten mühsam rekonstruiert werden müssen, hoffe ich? Da ist aktuell wie ich es verstehe ja ein reines Softwareproblem mit den Inhaltsverzeichnissen, also in der Wiederherstellung deutlich weniger aufwändig, oder?
 
Bitte, wirf nicht irgendwelche tools dagegen.
Wenn eins davon was schreibt hast du entgueltig verloren
 
Da solltest du einen Profi beauftragen.
Datenrettung Pirmasens.
GOOGLE mal.
Kann dir aber gleich sagen dass das richtig Geld kostet.
Nachbar von mir hat die mal bemüht.
500Gb Platte ohne Verschlüsselung hat rund 2600€ gekostet.
Mach in jedem Fall sofort eine Kopie auf eine andere Festplatte bevor du anfängt weitere Versuche zu machen.
Ich gehe davon aus daß Du keine Kopie hast der Daten.
Verstehe ich nicht wie man Daten nicht sichert.
Hab alle Studiendaten meines Sohnes 3 fach gesichert. Speichplatz kostet doch nix mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moselbär schrieb:
Mach in jedem Fall sofort eine Kopie auf eine andere Festplatte bevor du anfängt weitere Versuche zu machen.
*Image

Um klar zu stellen, dass nicht irgendwie versucht werden soll Dateien zu verschieben, sondern jedes Bit von jedem Sektor gelesen und in eine Datei geschrieben werden soll.
 
So isses.
Danach kann man versuchen mit Linux / Ubuntu zu arbeiten.
Good luck
 
madmax2010 schrieb:
Bitte, wirf nicht irgendwelche tools dagegen.
Wenn eins davon was schreibt hast du entgueltig verloren
Oh man, hoffentlich haben die bisherigen Tools, die ich relativ planlos ausprobiert habe, keinen weiteren Schaden angerichtet. ;/ Ich kann es immer noch nicht fassen, Freitag Abend alles in bester Ordnung, fahre Rechner wie gehabt runter, Samstag früh dann dieser ganze Mist mit "RAW"... Was kann ich dagegen am besten tun, falls das mal bei einer anderen Festplatte passieren sollte und ich am Rechner nicht mehr darauf zugreifen kann? Oder betrifft dieses Problem ausschließlich verschlüsselte Festplatten? Dann lass ich es zukünftig lieber ganz sein mit irgendwelchen Verschlüsselungen...

Moselbär schrieb:
Da solltest du einen Profi beauftragen.
Datenrettung Pirmasens.
GOOGLE mal.
Kann dir aber gleich sagen dass das richtig Geld kostet.
Nachbar von mir hat die mal bemüht.
500Gb Platte ohne Verschlüsselung hat rund 2600€ gekostet.
Mach in jedem Fall sofort eine Kopie auf eine andere Festplatte bevor du anfängt weitere Versuche zu machen.
Ich gehe davon aus daß Du keine Kopie hast der Daten.
Ach du Sch... 😱 Dagegen waren die knapp 1.500€ (inkl. Ust.) von DataRecovery für eine 4 TB(!) Festplatte, die völlig hinüber war, ja ein regelrechtes Schnäppchen.

Nein, eine Kopie habe ich leider noch nicht erstellt. Wüsste leider auch nicht, wie man das in diesem Fall am besten handhaben sollte mit dem Kopieren, wo ja laut Windows "nichts" mehr drauf ist? Gibt es ein spezielles Tool dafür? Und leider habe ich aktuell auch keine freie 8 TB Platte zur Verfügung um alles zu kopieren, müsste die Woche wohl bestellen. Die bisherigen Wiederherstellungsscans waren nur dazu gedacht um zu schauen, ob überhaupt etwas gefunden werden kann. Was leider nicht wirklich der Fall war, aber Spezialisten in diesen professionellen Unternehmen haben natürlich viel mehr Ahnung und ganz andere Möglichkeiten als ich jetzt auf die Schnelle...


Rickmer schrieb:
*Image

Um klar zu stellen, dass nicht irgendwie versucht werden soll Dateien zu verschieben, sondern jedes Bit von jedem Sektor gelesen und in eine Datei geschrieben werden soll.
Ok, tun's dafür auch die Standard-Windows-Tools oder gibt es dedizierte Drittherstellersoftware, die sich dafür besser eignet? Habe so ein Image einer Festplatte noch nie erstellt.


Moselbär schrieb:
So isses.
Danach kann man versuchen mit Linux / Ubuntu zu arbeiten.
Good luck
Wenn man den Umgang mit Linux / Ubuntu denn kennen würde... ^^
 
Ohne Kopie vergiss es.

Ansonsten ist die Gefahr groß dass alle Daten flöten gehen.

Deine Entscheidung.

Sorry, dass ich Dir hier keine bessere Lösung anbieten kann.

Hab privat schon Vieles "gerettet" - aber nie ohne Kopie - 1 zu 1.

Acronis (Vollversion - Kopien 1 zu 1 möglich) hat mir da gute Dienste geleistet.
 
Sorry der Link geht nicht
Acronis true Image.
Kannst du im Internet runterladen.
Schlüssel kaufen für Vollversion.
 
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