Debian or Ubuntu Server für Win10 Virtualisierungen? (KMU)

DavieDave

Ensign
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Hallo,

momentan haben wir(KMU) einen potenten Office-PC als Server für Lexware(WAWI). OS ist Windows 7 pro. Dort laufen auch 5 virtuelle Clients unter Virtualbox ebenfalls mit Win7pro für Lexware. (Mit dem Konstrukt können unsere Filialen auf Lexware zugreifen).

Da 2020 mit Win7 Schicht ist, wollen wir auf Win10 umstellen, allerdings möchten wir gerne den Server auf Linux laufen lassen und dann 6 virtuelle Win10 laufen lassen. Ein Hauptclient für Datenbank von Lexware und 5 weitere wie bisher.

Da ich noch absoluter Anfänger in Sachen Linux bin, sprich bin nur als Consumer auf Lubuntu (alte Hardware) und Mint unterwegs, wollte ich wissen ob Ihr für diese Konstellation Debian oder Ubuntu Server als OS für den Server empfehlt.

Nach meinem Einlesen in das Thema schien Ubuntu Server benutzerfreundlicher aber nicht ganz so effizient bzw. ressourenschonend wie debian zu sein.

Hier die bisherige Hardware, es kann aber gut sein, dass wir bis 2020 dann für diese Installation einen richtigen Server von der Stange o.ä. holen, je nachdem ob es nötig ist. Bisher läuft unser System sehr gut, und ist auch bis auf wenige Ausnahmen nicht sehr wartungsintensiv:

CPU: I7-4790K
Ram: 32GB DDR3
Mainboard : Z97S SLI Krait
LG
Dave
 
Hi,

Proxmox, ESXi, Microsoft Hyper-V, Citrix XenServer - kommt immer drauf an, was ihr noch so dmait vorhabt. Proxmox oder ESXi wären allerdings mein Mittel der Wahl.

VG,
Mad
 
Böser Trugschluss, dass ihr Desktop-Betriebssysteme älter XP/7 einfach so als VM laufen lassen könnt, gerade wenn quasi nur Remote-Zugriff erfolgt. Siehe hierzu z.B. folgender Artikel & Kommentare & Links auf die Lizenzbestimmungen bei MS, zu finden hier: https://www.loginventory.de/lizenz-falle-desktop-virtualisierung/

Gerade wenn ihr keinen Admin habt, der auch Ahnung hat von dem was er da tun soll: Nicht noch mehr drin herum pfuschen und verkomplizieren. Wenn Linux dann z.B. solche Fertiglösungen wie z.B. Proxmox oder eben eine Server 2016 mit Hyper-V und passenden Lizenzen. XenServer selbst nie genutzt, daher kann ich dazu nix sagen, bei ESXi ginge auch, bitte bedenke, dass hier die kostenlose Variante massive Einschränkungen im Thema Backup hat.
Neben der Entscheidung für den Hypervisor bliebe noch das genannte Thema Backup. Nicht jede Backup-Software funktioniert mit jedem Hypervisor.

Wenn Debian oder Ubuntu: Denk gar nicht erst daran so einen "Pfusch" zu betreiben mit vollwertiger Desktop-Installation und dann klicki-bunti-"Administration". Verbraucht nur unnötig Ressourcen und erhöht die Angriffsfläche. Server-Installation wählen und dann KVM/QEMU dazu. Dann ist es fast egal ob du Debian oder Ubuntu nimmst. Ubuntu bietet zwar 5 Jahre Support mit Updates bei LTS-Versionen aber dies gilt ausschließlich für Pakete aus dem Main Repository.
 
Interessant! Beruht ja auch auf Debian. Hey das ist ein toller Tipp :), das wird gleich mal getestet.
Ergänzung ()

snaxilian schrieb:
Böser Trugschluss, dass ihr Desktop-Betriebssysteme älter XP/7 einfach so als VM laufen lassen könnt, gerade wenn quasi nur Remote-Zugriff erfolgt. Siehe hierzu z.B. folgender Artikel & Kommentare & Links auf die Lizenzbestimmungen bei MS, zu finden hier: https://www.loginventory.de/lizenz-falle-desktop-virtualisierung/

Gerade wenn ihr keinen Admin habt, der auch Ahnung hat von dem was er da tun soll: Nicht noch mehr drin herum pfuschen und verkomplizieren. Wenn Linux dann z.B. solche Fertiglösungen wie z.B. Proxmox oder eben eine Server 2016 mit Hyper-V und passenden Lizenzen. XenServer selbst nie genutzt, daher kann ich dazu nix sagen, bei ESXi ginge auch, bitte bedenke, dass hier die kostenlose Variante massive Einschränkungen im Thema Backup hat.
Neben der Entscheidung für den Hypervisor bliebe noch das genannte Thema Backup. Nicht jede Backup-Software funktioniert mit jedem Hypervisor.

Wenn Debian oder Ubuntu: Denk gar nicht erst daran so einen "Pfusch" zu betreiben mit vollwertiger Desktop-Installation und dann klicki-bunti-"Administration". Verbraucht nur unnötig Ressourcen und erhöht die Angriffsfläche. Server-Installation wählen und dann KVM/QEMU dazu. Dann ist es fast egal ob du Debian oder Ubuntu nimmst. Ubuntu bietet zwar 5 Jahre Support mit Updates bei LTS-Versionen aber dies gilt ausschließlich für Pakete aus dem Main Repository.

Danke für den wohlgemeinten Rat. Keine Ahnung von dem was er da tun soll, zumindest in der von Microsoft geschaffenen Blase von richtig und falsch mag das zutreffen. Sei mir nicht bös, aber rechtlich gesehen ist das eine ganz schwierige Kiste mit diesen Lizenzmodellen. Ob das so gefordert werden darf sei mal dahingestellt.
Ich werde es berücksichtigen.
Ich habe dreimal angesetzt um dir zu antworten und dreimal wieder davon abgesehen. Leider hatte ich schon öfter Kontakt mit Leuten die solche Antworten geben. Oft realitätsfern (möchte dir nichts unterstellen, du meintest es bestimmt nur gut, aber das lässt mich jetzt nicht los).

Wie denkst du versuchen kleine und mittelständliche Unternehmen sich zu digitalisieren? Indem ein hochbezahlter Systemadmin eingestellt wird, der wenn Pech gehabt, nur Schrott fabriziert, völlig überzogen für die Ansprüche die der Betrieb stellt? Das ist oft einfach nicht drin. Deswegen wird immer gebastelt und das wird auch nicht aufhören. Das hat nix mit Pfusch zu tun. Das ist eben der Mensch :D

Ich werde mir mal die Geschichten wie Proxmox etc. ansehen. Echt danke für diesen Tipp.

Gruß
Dave
 
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Wenn euch eine Vollzeitkraft zu teuer ist, sucht euch ein passendes und erfahrenes Systemhaus. Mit denen kann man ganz genau abklären was man will und was nicht und wie die Kosten sind. Wenn du Digitalisierung ansprichst gehört dazu aber eben auch, dass eure IT ein wichtiger Pfeiler des Unternehmens ist.

Natürlich muss man immer abwägen und nicht blind Hardware drauf werfen. Aber du kannst ja mal durchrechnen (lassen): Wie hoch ist finanzielle Schaden pro Stunde Ausfall wenn sich euer jetziges System mit einem ordentlichen Plattencrash oder Totalausfall des Systems verabschiedet. Sprich: Wie lange dauert es bis Ersatzhardware beschafft ist, das Host-OS inklusive aller Anwendungen wieder läuft und alle VMs wiederhergestellt sind. Bonuspunkte bei Berücksichtigung wie alt das letzte Backup ist damit man einkalkulieren kann wie viele Datensätze man z.B. in ein CRM oder WWS neu eingeben muss und dann nimmt man die Personalkosten aller davon betroffenen Mitarbeiter pro Stunde und schaut mal wie teuer dies wird sowie die extra Stunden, die es dauert, die Daten erneut anzulegen.
Frickellösungen sind halt auch immer eine Wette darauf, dass es irgendwie gut geht. Basiert aber euer Betrieb oder Produktion zum Beispiel darauf, würde ich als Geschäftsführer diese Wette nicht eingehen wollen.
Wenn man dies nicht stemmen kann oder will dann lagert man diese Verantwortung eben aus und kann die Kosten auch absetzen.
Hinzu kommt, dass sich viele Firmen, egal ob KMU oder Großkonzern, nicht wirklich digitalisieren. Dazu gehört eben auch die Optimierung und Automatisierung von bestehenden Prozessen. Die meisten nehmen einfach ihre bestehenden Prozesse, Abläufe und IT und werfen dies wild zusammen oder verstehen unter Digitalisierung dann die Virtualisierung von zig bestehenden Servern auf einige wenige ESXi.

Zum (auch meiner Meinung nach undurchsichtigen und überteuerten) Lizenzmodell von Microsoft: Auch KMUs können durch einen Audit von MS getroffen werden oder an einen Wirtschaftsprüfer geraten, der einen schlechten Tag hat. Ja, ätzend und ich bin froh, dass ich mich beruflich um diesen Quatsch nicht kümmern muss trotzdem bleibt es leider nicht aus.

Ein guter(!) Admin prüft immer die Anforderungen, kümmert sich um Updates, Absicherung/Härtung, richtet Backups ein und prüft diese, richtet eine Hochverfügbarkeit ein für kritische Dienste oder sorgt dafür, dass bei einem Ausfall ein schneller Restore möglich ist, betreut die Anwender bei Druckerfragen, hilft bei PC-Problemen und kann auch helfen Kosten zu sparen durch besser an den Bedarf angepasste Hardware, behält die Anzahl der benötigten Lizenzen im Auge, etc.
Ja, ich kann verstehen dass viele KMUs IT nur doof und teuer finden und nicht den Mehrwert sehen, der dadurch entstehen kann und/oder realisieren, dass oft das Unternehmen still steht, wenn die IT nicht läuft.
 
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Erstmal Danke, dass du ein bisschen weiter ausholst dieses mal.
In unserem Fall macht ein Systemcrash nicht soviel aus, da wir täglich 3fach Backups schalten und ein Ersatzsystem auf Abruf haben, bei dem die Backups nur eingespielt werden. Klar war das auch mal ganz anders :D Ausserdem können wir auch ein zwei Tage mit einem Ausfall leben und weiterarbeiten, wenn wir da nicht unabhängig genug wären, bräuchten wir tatsächlich eine bessere Absicherung. Ist aber nicht nötig.

Man muss eben auch sehen, dass es stark Branchenabhängig ist wie weit man digitalisiert (sowieso der falsche Begriff in dieser Diskussion gerade).
Und IT ist nicht nur doof für uns, im Gegenteil, die meisten wissen es doch zu schätzen. Allerdings ist es nicht einfach alte Strukturen so aufzubrechen. Je kleiner der Betrieb desto einfacher ist es wohlgemerkt.
Überleg mal, wir haben 5 Arbeitsstationen die damit laufen. Das ist alles, nicht gerade viel und trotzdem machen wir uns da regelmäßig Gedanken. Man verdient in dem Moment halt nicht seine Brötchen mit IT.
Eigentlich gibt es auch nichts wo ich jetzt dagegendiskutieren will, du hast ja vollkkommen recht, in vielen Fällen.

Aber ich habe hier für unsere Struktur auch schon einen Hochverfügbarkeitscluster für einen 5stelligen Betrag im Jahr empfohlen bekommen. Völliger Käse. Auch eine Vollzeitkraft bzw. Aushilfe, was soll der denn machen um seine Stunden zu füllen? Ich hab das meiste automatisiert und muss nur für WinUpdates+wartung monatlich oder für Wawi Updates jährlich mal dran.
Letztes Jahr gabs glaube ich 2-3 Male bei denen ich mal nen halben Tag Hand anlegen musste, weil was nicht ordnungsgemäß lief. Da kannste mir nicht erzählen ich stelle jemand ein dafür, sry.

Mein Punkt ist eigentlich nur, kommt nicht immer mit dem Dampfhammer, es ist kein Wunder wenn sich soviele Leute vor IT fürchten oder diese einfach auf die lange Bank schieben. Die Diskussion ist oft immer mehr mit Problemen behaftet als mit Lösungen, das schreckt ab.

So genug Philosophie :P

Ich wünsche noch ein schönes Wochenende

Gruß
Dave
 
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