Debian Stretch (Raspbian) . kein Boot mit /tmp auf tmpfs

stna1981

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Hi zusammen,

da mir in meinem RPi immer wieder die Speichermedien abrauchen (aktuell versuche ich es mit einem SLC USB Stick), würde ich gerne (unnötige) Schreibvorgänge vermeiden. Dazu wird überall folgendes in der /etc/fstab empfohlen:

tmpfs /tmp tmpfs defaults,noatime,nosuid,nodev,noexec,mode=1777,size=512M 0 0

Allerdings führt das bei mir dazu, dass mein auf Debian Stretch basierendes Raspbian Strech nicht mehr bootet, der Bildschirm bleibt einfach schwarz. Er zeigt nicht mal einen Console Log oder sowas an, wo man einen Fehler herleiten könnte...

Hat jemand einen Tipp für mich? Laut df -T ist /tmp standardmäßig auf /dev/root ext4 gemountet.

Viele Grüße

Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Was wundert dich da? Der Pi hat nur 512MB RAM (oder teilwesise gar nur 256MB) und du willst den kompletten Speicher temporär mounten.
Wo soll das Betriebssystem noch seine Daten ablegen?
 
Erstens ist es ein RPi3 mit 1GB RAM und zweitens habe ich es auch mit einer Size von 100M probiert. Daran kann es also (vermutlich) nicht liegen.
 
Code:
tmpfs /tmp  tmpfs defaults,noatime,size=100M 0 0
 
Damit hatte ich es zuerst probiert, gleiches Ergebnis. Hat das niemand unter Raspbian Stretch erfolgreich am Laufen?
Oder kann es was damit zu tun haben, dass ich von USB boote?
 
@stna1981
Ich würde /tmp nicht mit noatime mounten. Noatime ist was für Filesysteme, bei denen man ziemlich genau weiß, was damit angestellt wird. /tmp ist __DAS__ Gegenbeispiel überhaupt. Die Chance, dass irgendein Programm temporäre Files verwendet und darauf mit der atime arbeitet, ist doch einigermaßen hoch. Die Kombination aus tmpfs und noatime ist sowieso weitgehend witzlos. Aus /tmp ein tmpfs zu machen, ist ansonsten eine gute Idee.

Versuch mal, ob du nach einem normalen, funktionierenden Boot manuell ein tmpfs auf irgendein Test-Verzeichnis einrichten kannst ... um dich zu vergewissern, dass der Raspian-Kernel überhaupt tmpfs beherrscht.

Ansonsten würde ich statt weiteren wilden Spekulationen daran arbeiten, dem System seine Bootmeldungen zu entlocken. :)


rg88 schrieb:
Der Pi hat nur 512MB RAM (oder teilwesise gar nur 256MB) und du willst den kompletten Speicher temporär mounten.
Ein tmpfs ist keine Ramdisk. Ein tmpfs belegt nur so viel Speicher, wie tatsächlich Daten drin stehen. Bei Systemstart werden somit keineswegs gleich die als Obergrenze eingestellten 512 MB RAM fällig. Außerdem können ggf. Teile des tmpfs in den swap ausgelagert werden. Mit genug swap kann man auf einem Rechner mit 512 MB RAM also durchaus mal ein 512MB-tmpfs voll machen, ohne sich damit ins Knie zu schießen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der swap genutzt wird, ist das aber wohl genau das, was der TE eigentlich nicht will ;)
 
mensch183 schrieb:
@stna1981
Versuch mal, ob du nach einem normalen, funktionierenden Boot manuell ein tmpfs auf irgendein Test-Verzeichnis einrichten kannst ... um dich zu vergewissern, dass der Raspian-Kernel überhaupt tmpfs beherrscht.

Ansonsten würde ich statt weiteren wilden Spekulationen daran arbeiten, dem System seine Bootmeldungen zu entlocken. :)

Das geht schon. tmpfs auf /var/log macht z. B. keine Probleme. Nur /tmp funktioniert nicht. Bin leider ziemlicher Linux-Noob, was könnte ich denn machen, um ihm Bootmeldungen zu entlocken? :)

rg88 schrieb:
Wenn der swap genutzt wird, ist das aber wohl genau das, was der TE eigentlich nicht will ;)
Genau, das Swapfile würde ich ggf. gerne auch noch deaktivieren :)
 
@stna: Strg +ALT + F-Tasten durchprobieren. Falls die Kiste nicht einfriert sind dort in der Regel doch die Bootmeldungen zu sehen
 
stna1981 schrieb:
Genau, das Swapfile würde ich ggf. gerne auch noch deaktivieren :)
Man kann einstellen, ob bzw. wie stark Linux schon im Voraus auslagert, wenn es noch nicht wirklich dringend nötig ist. Der zuständige Parameter hat es sogar zu einem Wikipedia-Eintrag gebracht. Daran schrauben (z.b. auf 10) lohnt sich, wenn man Plattenzugriffe durch swap reduzieren will. Swap ganz abschalten ist hingegen i.d.R eine dumme Idee.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass die SD-Karten im Raspberry Pi kaputt gehen, muss nicht zwingend an übermäßiger Schreiblast liegen. Es könnte sich auch um elektrische Probleme handeln. Man sollte grundsätzlich hochwertige USB-Netzteile verwenden. Und natürlich hochwertige SD-Karten (das sind Dinge, die häufig Produktpiraterie unterliegen, gerade auf ebay und Amazon). Jedenfalls sind das zwei typische Fehlerquellen.
 

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