Auf Phoenix kam letztens ein Beitrag zum Thema das dem Dualen System völlige Sinnlosigkeit bescheinigte.
Zum einen kann man vollgeschmierte Jogurthbecher und anderes (misch)verschmutztes Plastik nur sehr schlecht wiederverwerten. Sinnvoll wäre eine Trennung überhaupt nur für Plastikflaschen und Tetrapacks - Glas und Papier sind ja schon extra - die sind leicht zu recyclen mit hoher Effektivität.
Da kommt man schon auf den nächsten Punkt, das Hausmüllaufbereiter bessere Quoten erzielen als die von der gelben Tonne, weil ja nicht alle Leute trennen, die die trennen trennen falsch usw. So gab es in Süddeutschland einen Feldversuch, indem man in einer gewöhnlichen Trennanlage nur ein einziges Sieb "modernisierte" und dann den gesamten Müll dort verarbeitete. Das war tatsächlich so erfolgreich, das dem netten Mann vom DSD dem man diese Zahlen nach wenigen Tagen bereits zeigte erblasste und nur 2 Tage später wurde der Versuch seltsamerweise abgebrochen. Erwähnen wir lieber nicht zu laut das der DSD gute Beziehungen zu Politikern pflegt und sehr sozial mit seinen hunderten Millionen Euro jährlichem Überschuss agiert.
Dazu kommt noch der Punkt, das man versucht andere Mitbewerber auszubooten. Denn eine Firma muss die Entsorger beauftragen die Tonnen einer Stadt abzuholen und irgendwo hinzubringen. Da nutzte die DSD ihre Macht als Quasi-Monopolist und verbot den Entsorgern in entsprechenden Regionen mit den anderen Firmen zusammenzuarbeiten.
Ich weiß nun mehr nicht genau ob es Bielefeld war, jedenfalls wurde auch gezeigt - wie es in Deutschland oft der Fall ist - das Müll nett und teuer getrennt und aufbereitet wird, Hausmüll wird sofort zu Paletts und beides landet dann in der selben Verbrennungsanlage. Da muss man natürlich schon irgendwie an dem Gesetz das uns dazu zwingt zweifeln...
Als die Grafik mit dem Verkaufsprozess kam wunderte ich mich schon das sowas echt legal ist, ist jedoch mehr Heuschrecken und Bestechungstaktik als DSD Problem.
Funktioniert so: Man gründet eine Firma A, nimmt 160mio Kredite auf und steckt 100mio Eigenkapital rein, mit dem man dann Firma B kauft. A wird in B fusioniert und plötzlich sind die Schulden für "den Kauf an sich selbst" bei Firma B. Man nimmt natürlich als Eigentümer alle liquiden Mittel raus und schöpft den sehr hohen jährlichen Gewinn ab.
Trotzdem soll es mit prall gefüllten Kassen verkauft worden sein, meint die Frankfurter Rundschau. . KKR übernahm den Grünen Punkt zum 1. Januar 2005. Das DSD verfügte damals laut Bilanz über liquide Mittel und Wertpapiere in Höhe von 902 Millionen Euro. Im Laufe des Jahres wurden 419 Millionen Euro entnommen, unter anderem um Schulden zu tilgen. Denn KKR hatte einen Großteil des Kaufpreises - 160 Millionen Euro - über Kredite finanziert und dann dem DSD aufgebürdet. Die Schulden waren wegen der guten Kassenlage Ende 2005 abgetragen, hat die FR herausgefunden.
An Eigenkapital hatte KKR für den Kauf nur 100 Millionen mitgebracht. Diesem Einsatz stand 2005 ein Gewinn von 146 Millionen Euro gegenüber. "KKR hatte den Kaufpreis also schon innerhalb des ersten Geschäftsjahres komplett wieder raus", sagt ein Insider. "Das ist schon mehr als günstig", bestätigt ein anderer, gegenüber der FR.
Zitat des 1. Links