Ja, klasse da schreibt der Haus- und Hofberichterstatter des Vatikan in Diensten des Axel-Springer-Verlags mal über eine Institution die seit Jahrhunderten existiert und tut auch noch so als ob die Methoden und Aussagen der Befriedung der Welt dienen. Das dieser Artikel eigentlich ja reichlich ziemlich einseitig ist und durchaus als offizielle Pressemitteilung des Vatikans durchgehen könnte, das ist glaube ich eine typische Eigenart dieser Autors.
"...sondern müssen auch noch an den teuersten Unterwäsche-Boutiquen der Stadt vorbei. Dafür wissen alle Mitarbeiter, dass ihr Job ungeheuer an Bedeutung gewonnen hat." Super.
"Die Kongregation ist die einzige Institution der Welt, die den Konflikt zwischen der christlichen und der muslimischen Religion aktiv austrägt."
"Dafür versucht die Kongregation, auf der ganzen Welt den christlichen Glauben zu verbreiten und aggressive Religionen einzudämmen." Stark.
"Im Kampf um die religiöse Zukunft der Welt verzeichnet der Vatikan dennoch beachtliche Erfolge. Von den 6,2 Milliarden Erdenbürgern sind mittlerweile 1,07 Milliarden Katholiken, also 17,2 Prozent." Wahnsinn. Von null auf 1,07 Milliarden?
Der ganze Artikel steckt voll von dem Mist. Also: nehmt diesen Artikel nicht ernster als er ist. Er ist ehrlich gesagt das was man von Welt und Bild erwarten kann, die sich gerne christlich-konservativ geben. Das hat mit kritischer Berichterstattung nichts zu tun. Dann hätte man tatsächlich vielleicht ein paar Infos über die Folgen der Missionierung wie sie seit Jahrhunderten stattfindet gelesen. Im Artikel werden aber nur Christen als verfolgte Minderheit dargestellt. Und das Christentum als so ziemlich einziger heilsbringender Glaube.
Ja christliche Missionierung findet statt, aus christlicher Sicht zurecht, genauso wie es der Islam auch sieht. Das ist nunmal "Gottes Wille". Das ist auch keine spektakuläre Neuigkeit, ehrlich. Aber dies ist immernoch eine kirchliche Institution und keine Privatfirma, anders als hier im ersten Post unterstellt wird. Alles aus den Geldern der Missionierten bezahlt. Hier geht es auch nicht um Öl oder sonstwas, sondern ganz alleine um eine der zentralen Säulen des Christentums: Missionierung. Grundsätzlich kann man sagen: Das wurde schon immer so gemacht. Und vielleicht sollte man sich erstmal etwas mit der Geschichte vertraut machen, bevor man sich in irgendwelche kruden Aussagen reinsteigert.
Solange die Sache friedlich bleibt und nicht per Kreuzzug oder heiligem Krieg gemacht wird, springt immerhin etwas humanitäre Hilfe raus. Das sich die Sprüche beider Religionen ähneln sollte nicht verwundern. Das die Religion nicht an dem Terror Schuld ist, sondern maximal die Menschen die angeblich in ihrem Sinne handeln, sollte auch klar sein. Den die Grundlage ist bei den Weltreligionen durchaus ähnlich, und fordert nicht auf Ungläubige zu töten. Gemacht wurde und wird es trotzdem.