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Deutsche Schulen bekommen Islamunterricht
Berlin (dpa) - An deutschen Schulen soll in den nächsten Jahren islamischer Religionsunterricht eingeführt werden. Darauf einigte sich die dritte Islamkonferenz trotz teils erheblicher Kontroversen am Donnerstag in Berlin.
«In nicht allzu ferner Zeit werden wir dort, wo es den Wunsch dafür gibt und den Bedarf, islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen haben», sagte Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach vierstündigen Beratungen. Teils gegensätzliche Ansichten bei den Vertretern der 3,3 Millionen Muslime erschwerte eine Einigung in anderen Punkten. Schäuble, Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) und die muslimischen Vertreter betonten aber die «Alternativlosigkeit» des 2006 begonnenen Dialogs.
Noch bestehen hohen Hürden, bevor deutsche Schulen Suren des Koran und islamische Gebete lehren. «Dazu brauchen die Länder Partner», sagte Schäuble. Voraussetzung sei, dass sich der Islam als nachhaltig anerkannte Religionsgemeinschaft etabliere. Er räumte indirekt ein, dass einige Vertreter der Konferenz die neutrale Islamkunde befürworteten, die es in der Hälfte der Bundesländer bereits gibt. Schäuble will mit ordentlichem Islam-Unterricht Hasspredigern Konkurrenz machen.
Nach Auskunft der saarländischen Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) besteht Unklarheit bei Lehrerausbildung und Lehrplänen. «Das wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen.» Die vier im Koordinierungsrat der Muslime (KRM) zusammengeschlossenen Verbände sprechen nur für maximal ein Fünftel der Muslime in Deutschland. Ihr Sprecher Bekir Alboga zeigte sich zuversichtlich, dass es bald KRM- Ländergliederungen als Partner für Schulbehörden geben wird. Seit fast 30 Jahren sehnten die Muslime Religionsunterricht herbei. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begrüßte den Plan. Ihr Ratsvorsitzender, Bischof Wolfgang Huber, betonte in der «Bild»- Zeitung (Freitag) jedoch, der Staat müsse die Aufsicht behalten.
Schäuble räumte «streckenweise sehr streitige Diskussionen» ein. «Es ist nicht so einfach, wie manche gelegentlich erwartet haben.» Bouffier betonte, die heterogene islamische Szene müsse weiter zusammengeführt werden. «Das wird dauern.» Offenen Streit gab es zwischen der Soziologin Necla Kelek als Vertreterin der nicht- organisierten Muslime und Alboga. «Die soziale Realität sieht so aus, dass bereits in den Kindergärten Mädchen Kopftuch tragen müssen und dass wir Scharia-Gerichte haben», sagte Kelek. Alboga wies die Existenz solcher Gerichte zurück.
Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) kritisierte in einem dpa-Gespräch, bei der Werte-Debatte sei man «über Formelkompromisse meistens nicht hinaus gekommen». Alboga betonte: «Trotz aller kontroversen Diskussionen konnten wir einen großen Konsens erzielen, dass wir Muslime uns zum Grundgesetz mit allen Rechten und Pflichten bekennen.» Der neu in die Konferenz hinzugekommene Geschäftsführer eines Berliner Bildungswerks, Nihat Sorgec, warnte, 48 Prozent der Türken fühlten sich in Deutschland nicht heimisch.
Die Islamkonferenz forderte die Kommunen auf, bei der Bevölkerung für geplante Moscheen-Neubauten zu werben. Moscheen seien ungeachtet aller Ängste, die sie auslösen könnten, wichtig für die Integration. Zur Terrorbekämpfung einigte man sich auf eine Clearingstelle beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Muslime, die von Terrorplänen erfahren, sollen direkt Ansprechpartner finden.
Zeitgleich zur Konferenz warnte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan erneut vor einer Politik der Angleichung. In der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» rief er Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu auf, zusammen mit ihm nach Art seiner umstrittenen Massenkundgebung in Köln vom Februar vor türkischen Einwanderern aufzutreten.
http://news.de.msn.com/politik/Article.aspx?cp-documentid=7801498
Hier können Meinungen über diesen Beschluss ausgetauscht werden. Aber bitte halbwegs niveauvoll und sachlich. Auf militantes Atheistengeschwätz, Muslimhetze oder lange Reden zum Zwecke der Bekehrung zum Islam können wir denke ich alle verzichten.
Berlin (dpa) - An deutschen Schulen soll in den nächsten Jahren islamischer Religionsunterricht eingeführt werden. Darauf einigte sich die dritte Islamkonferenz trotz teils erheblicher Kontroversen am Donnerstag in Berlin.
«In nicht allzu ferner Zeit werden wir dort, wo es den Wunsch dafür gibt und den Bedarf, islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen haben», sagte Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach vierstündigen Beratungen. Teils gegensätzliche Ansichten bei den Vertretern der 3,3 Millionen Muslime erschwerte eine Einigung in anderen Punkten. Schäuble, Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) und die muslimischen Vertreter betonten aber die «Alternativlosigkeit» des 2006 begonnenen Dialogs.
Noch bestehen hohen Hürden, bevor deutsche Schulen Suren des Koran und islamische Gebete lehren. «Dazu brauchen die Länder Partner», sagte Schäuble. Voraussetzung sei, dass sich der Islam als nachhaltig anerkannte Religionsgemeinschaft etabliere. Er räumte indirekt ein, dass einige Vertreter der Konferenz die neutrale Islamkunde befürworteten, die es in der Hälfte der Bundesländer bereits gibt. Schäuble will mit ordentlichem Islam-Unterricht Hasspredigern Konkurrenz machen.
Nach Auskunft der saarländischen Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) besteht Unklarheit bei Lehrerausbildung und Lehrplänen. «Das wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen.» Die vier im Koordinierungsrat der Muslime (KRM) zusammengeschlossenen Verbände sprechen nur für maximal ein Fünftel der Muslime in Deutschland. Ihr Sprecher Bekir Alboga zeigte sich zuversichtlich, dass es bald KRM- Ländergliederungen als Partner für Schulbehörden geben wird. Seit fast 30 Jahren sehnten die Muslime Religionsunterricht herbei. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begrüßte den Plan. Ihr Ratsvorsitzender, Bischof Wolfgang Huber, betonte in der «Bild»- Zeitung (Freitag) jedoch, der Staat müsse die Aufsicht behalten.
Schäuble räumte «streckenweise sehr streitige Diskussionen» ein. «Es ist nicht so einfach, wie manche gelegentlich erwartet haben.» Bouffier betonte, die heterogene islamische Szene müsse weiter zusammengeführt werden. «Das wird dauern.» Offenen Streit gab es zwischen der Soziologin Necla Kelek als Vertreterin der nicht- organisierten Muslime und Alboga. «Die soziale Realität sieht so aus, dass bereits in den Kindergärten Mädchen Kopftuch tragen müssen und dass wir Scharia-Gerichte haben», sagte Kelek. Alboga wies die Existenz solcher Gerichte zurück.
Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) kritisierte in einem dpa-Gespräch, bei der Werte-Debatte sei man «über Formelkompromisse meistens nicht hinaus gekommen». Alboga betonte: «Trotz aller kontroversen Diskussionen konnten wir einen großen Konsens erzielen, dass wir Muslime uns zum Grundgesetz mit allen Rechten und Pflichten bekennen.» Der neu in die Konferenz hinzugekommene Geschäftsführer eines Berliner Bildungswerks, Nihat Sorgec, warnte, 48 Prozent der Türken fühlten sich in Deutschland nicht heimisch.
Die Islamkonferenz forderte die Kommunen auf, bei der Bevölkerung für geplante Moscheen-Neubauten zu werben. Moscheen seien ungeachtet aller Ängste, die sie auslösen könnten, wichtig für die Integration. Zur Terrorbekämpfung einigte man sich auf eine Clearingstelle beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Muslime, die von Terrorplänen erfahren, sollen direkt Ansprechpartner finden.
Zeitgleich zur Konferenz warnte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan erneut vor einer Politik der Angleichung. In der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» rief er Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu auf, zusammen mit ihm nach Art seiner umstrittenen Massenkundgebung in Köln vom Februar vor türkischen Einwanderern aufzutreten.
http://news.de.msn.com/politik/Article.aspx?cp-documentid=7801498
Hier können Meinungen über diesen Beschluss ausgetauscht werden. Aber bitte halbwegs niveauvoll und sachlich. Auf militantes Atheistengeschwätz, Muslimhetze oder lange Reden zum Zwecke der Bekehrung zum Islam können wir denke ich alle verzichten.