Einhörnchen
Rear Admiral
- Registriert
- März 2007
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Ich antworte jetzt mal ganz unpopulär aus der Sicht eines Evangelikalen
. Vielleicht hilft das aber auch "unseren" Standpunkt nachztuvollziehen.
Jetzt stell dir einfach mal vor du glaubst, dass der Wert des Menschen von Gott gegeben ist und unantastbar ist. Dann siehst du eine westliche Gesellschaft, die sich zunehmend rühmt, sich von Religiösität abzulösen. In dieser wird Abtreibung geduldet (trotz Verbot) und nicht bestraft (da straffrei wenn Beratung), es wird dafür geworben die PID-Diagnose wegen Behinderungen zu lockern, da dieses Leben nicht lebenswert sei. Lug und Trug hat sich durchgesetzt, wer das Finanzamt nicht bescheißt ist ein Idiot. Wer Kunden im Büro nicht anlügt gilt als Gefährder des Erfolgs, usw.
Menschen waren immer schon schlecht, keine Frage. Auch die christliche Tradition hat sich oft zu weit weg von der christlichen Lehre bewegt (sonst hätte es keine Kriege, keinen Mord, keine Folter im Namen des Glaubens gegeben), aber im Gegensatz zu früher rühmt sich eine "aufgeklärte" Gesellschaft der ethischen Lockerungen und rügt Christen dafür, andere Positionen einzunehmen. Beispiele? Beim "Marsch für das Leben" in Berlin war Polizeischutz notwendig, Gegendemoinstranten stahlen und zerstörten Kreuze, eine Bibel wurde vebrannt, es wurden Plakate "Föten zu Pflugscharen" hochgehalten. Mittlerweile findet jedes Christival unter Polizeischutz statt.
Und die "großen" Lehren der atheistischen Welt? Kapitalismus, Sozialismus und Ökologismus hacken sich gegenseitig die Köpfe ein, das einzige was sie sich fast immer teilen ist die Grundhaltung in vielen ethischen Fragen (s.o.) und den Ausschluss der Verantwortung vor Gott.
Das mal so als kurzer Einwurf, etwas überspitzt formuliert, vielleicht hilft das ja dem ein oder anderen gläubige Menschen zu verstehen.
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Ich denke was ebenso dazu beiträgt ist, dass die heutige Gesellschaft sehr komplex geworden gibt, sich kaum noch einfache Antworten anbieten. Als Gläubiger gehe ich zudem davon aus, dass jeder Mensch aufgrund seiner Abstammung von Gott nach diesem Sucht. Und da der traditionelle Glauben stark verliert werden neue Formen gesucht, sei es in Esoterik, Astrologie, östlichen Religionen oder schriftorientiertem Christentum.Acrylium schrieb:Mir scheint es, als würden sich seit einigen Jahren immer mehr Menschen doch wieder stark einer Religion zuwenden.
Ich hoffe in echten Pluralismus. Pluralismus bedeutet für mich nicht, dass jeder keine Meinung hat, auch nicht dass jeder seine Meinung für sich behält, sondern dass jeder eine eigene Meinung hat und auch diese Glaubensüberzeugungen offen kommunizieren und für diese werben darf. Trotzdem sollte jedes gegenüber geduldet werden, sprich nicht in seinem privaten oder beruflichen Alltag dadurch Nachteile erleiden.Acrylium schrieb:Wo führt diese wiedererstarkende Religiosität uns hin?
Ich denke das wird auch immer mehr zunehmen. Früher, also sagen wir vor 30 Jahren, oder 150 Jahren, war die kirchliche Tradition (ich selbst bin gegen Traditionsglauben, aber das ist ei anderes Thema) und deren Werte in der Gesellschaft verankert. Das betraf auch ethisch/moralische Fragen.Acrylium schrieb:Doch ich merke leider auch, dass mit diesem Glauben immer öfter eine etwas herablassende Haltung gegenüber Ungläubigen wie mir eingenommen wird.
Jetzt stell dir einfach mal vor du glaubst, dass der Wert des Menschen von Gott gegeben ist und unantastbar ist. Dann siehst du eine westliche Gesellschaft, die sich zunehmend rühmt, sich von Religiösität abzulösen. In dieser wird Abtreibung geduldet (trotz Verbot) und nicht bestraft (da straffrei wenn Beratung), es wird dafür geworben die PID-Diagnose wegen Behinderungen zu lockern, da dieses Leben nicht lebenswert sei. Lug und Trug hat sich durchgesetzt, wer das Finanzamt nicht bescheißt ist ein Idiot. Wer Kunden im Büro nicht anlügt gilt als Gefährder des Erfolgs, usw.
Menschen waren immer schon schlecht, keine Frage. Auch die christliche Tradition hat sich oft zu weit weg von der christlichen Lehre bewegt (sonst hätte es keine Kriege, keinen Mord, keine Folter im Namen des Glaubens gegeben), aber im Gegensatz zu früher rühmt sich eine "aufgeklärte" Gesellschaft der ethischen Lockerungen und rügt Christen dafür, andere Positionen einzunehmen. Beispiele? Beim "Marsch für das Leben" in Berlin war Polizeischutz notwendig, Gegendemoinstranten stahlen und zerstörten Kreuze, eine Bibel wurde vebrannt, es wurden Plakate "Föten zu Pflugscharen" hochgehalten. Mittlerweile findet jedes Christival unter Polizeischutz statt.
Und die "großen" Lehren der atheistischen Welt? Kapitalismus, Sozialismus und Ökologismus hacken sich gegenseitig die Köpfe ein, das einzige was sie sich fast immer teilen ist die Grundhaltung in vielen ethischen Fragen (s.o.) und den Ausschluss der Verantwortung vor Gott.
Das mal so als kurzer Einwurf, etwas überspitzt formuliert, vielleicht hilft das ja dem ein oder anderen gläubige Menschen zu verstehen.