Dieser kreative Moment kurz vor dem Einschlafen.

Sossenbinder

Lieutenant
Registriert
Apr. 2007
Beiträge
808
Mein Anliegen mag recht komisch klingen und ich bin mir auch nicht sicher, ob das hier die richtige Seite ist, aber ich wollte mal was hinterfragen und möglichst viele Leute mit meiner Frage erreichen. Unter meinen Favoriten ist CB das größte Forum, also lege ich jetzt einfach mal los.

Ich bin seit ca. 20 Jahren musikalisch aktiv, bin seit 15 jahren aktiv in einer Rockband, spiele mehrere Instrumente (z.B.: Keyboard, Gitarre, Bass, kleine Schlaginstrumente u.s.w.) und seit über 2 Jahren produziere ich auch selber Musik (eher im elektronischen Bereich). Technisch habe ich mir schon viel angeeignet und bin auch noch immer dabei mich weiterzuentwickeln. Ich hab als Student "verhältnismäßig viel" Freizeit und investiere auch viel Zeit in die Musik. Aber es gibt da ein Problem. mir fehlen oft die Ideen. Klar, ich nehme meine Instrumente, klimper oder zupf mir was zusammen, mir gehen Melodien und Hamonien durch den Kopf bei der Arbeit oder im Auto oder sonst wo. Das ist aber immer alles nichts wo ich jetzt sagen würde: "ja da muss ich ran und was draus machen" und so verfällt dann auch wieder viel. Wenn ich Musik höre, dann mache ich das oft recht analytisch. Nehme also das fertige Konstrukt auseinander und denke oft "ja, gute Ideen des Interpreten (oder gute Melodie oder was auch immer) und WEIß, sowas kann ich auch. Ist ja vom Prinzip auch nicht schwer (sagt mein Gehirn) aber wenn ich es dann versuche klappt natürlich nichts bzw. nur sehr wenig.

Aber es gibt da diesen einen kurzen Moment vor dem Einschlafen. Ich weiß nicht genau wie ich das beschreiben soll... Vielleicht kennt ihr das, wenn man kurz vor dem Einschlafen ist, also so schon so weit weg, dass man jetzt nicht mehr bewusst reagieren kann, aber man ist noch soweit da, das man noch mitbekommt, dass man jetzt anfängt zu träumen. Man kann noch das eine oder andere in seinem Kopf aktiv steuern. Z.B.: Man ist in einem Auto und will aber, dass es ein neues schnelles Auto ist und schwups ist es das dann auch, bevor man ganz wegdriftet und im Traum ist und dann halt schläft.
Also ich meine diesen Moment und ich hoffe ich rede jetzt hier nicht zu wirres Zeug und der ein oder andere kann es in etwa nachvollziehen was ich meine.

Also nun mein Problem ist, dass ich in genau diesem Momenten (und das regelmäßig ca. 2-3 mal die Woche) die größten Hits in meinem Kopf schreibe. Egal welches Genre. Ich hab den fertigen Song im Kopf. Hamonie, Melodie, Gesang (und ich habe nun wirklich kein Talent für Gesangsmelodien oder Texte), Rhythmik, einfach alles. Ein fertiges Lied, das während es in meinem Kopf läuft, quasi in Echtzeit komponiert wird.
Ich würde dann am liebsten aufwachen und es sofort aufschreiben, umsetzen oder was auch immer, aber ich das geht dann nicht, weil ich ja grade einschlafe.
Wenn ich dann das nächste mal aufwache, dann ist es natürlich weg. Egal ob nachts, am nächsten Morgen oder kurz danach. Ich weiß nur "ja, das war es wieder" aber es ist wieder alles durcheinander in meinem Kopf.

Es fühlt sich dann beim Nachdenken so an, als hätte ich viele einzelne Puzzeteile (in Form von Ideen) in meinem Kopf, die einfach wild rumfliegen. Nichts woraus ich etwas machen, oder das ich sortieren könnte. Aber mir scheint, dass kurz vor dem Einschlafen mein Gehirn diese Daten irgendwie anders verarbeiten kann.
Kennt ihr sowas auch? Bzw. habt ihr einen Rat wie man versuchen kann an diese "Kreativität" in diesem Moment heranzukommen?

ich habe auch schonmal im internet gesucht und Beiträge von Leuten gefunden in denen sie gute Ideen kurz vor dem Einfschlafen haben, dann aber aufstehen und diese umsetzen müssen, da sie sonst nicht einschlafen können. Diese leute sprachen davon, dass es bei ihnen "LEIDER" so ist.... ich wäre froh, wenn ich das könnte.
 
was ne Menge Text......

kurz VOR dem einschlafen versuche ich jeden konkreten Gedanken zu vermeiden, denn konkrete Gedanken verhindern bei mir das einschlafen! Auf diese Weise ist es mir möglich genau dann einzuschlafen wenn ich es denn will - zumindest 9 von 10x - ist man irgendwie auf 180 oder hat was extremes erlebt, geht das natürlich nicht!

Im Schlaf den Traum zu beeinflussen nennt man "luzide Träume oder auch Klartraum".
Ist ne tolle Sache, in jungen Jahren konnte ich das fast immer und jeder Schlaf war wundervoll!
Mit den Jahren verliert man aber die Fähigkeit und jetzt klappt das vielleicht noch 1x im Jahr!

Zu luziden Träumen gibt es hier aber auch schon diverse Threads!
https://www.computerbase.de/forum/threads/luzider-traum-traum-oder-wirklichkeit.550174/
nur ein Beispiel....

edit:
Also nun mein Problem ist, dass ich in genau diesem Momenten (und das regelmäßig ca. 2-3 mal die Woche) die größten Hits in meinem Kopf schreibe.
es sind die größten "Hits" für Dich in diesem Moment, weil der Verstand es so will! Würdest Du es aufschreiben können, würdest Du Dich am nächsten Tag wundern was für einen Blödsinn Du geträumt hast!
Hier steht wohl eher Dein Gefühl von "Songschreiber des Jahrhunderts" im Vordergrund - nicht böse gemeint, jeder träumt davon irgend etwas besonderes zu können - sei es schweben, fliegen oder die blöde Mücke killen die einen jede Nacht aus dem Schlaf reißt........
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mache zwar nur digital Musik, aber ich kenne das zuuuu genau.

Den Frust, dass ich alles vergesse, den gebe ich mir nicht mehr.
Entweder male ich mir die Patterns für Prog direkt auf Karopapier auf, oder ich beatboxe fix in mein Handy und setze es am nächsten Tag um.

Vermeiden lässt sich das Ganze seit nun mehr 14 Jahre irgendwie nicht.
Deswegen verfahre ich jetzt so, investiere vielleicht ein paar Minuten noch, aber dann kann ich in Ruhe pennen.

Kopfsache... muss man sich selber ein wenig erziehen.
 
brain reboot: Kaffee trinken, zehn Minuten die Augen schließen und Träumen, und auf geht's. keinesfalls länger als eine viertelstunde vor sich hin dämmern, denn dann legt sich das Hirn schlafen, Kaffee hin oder her. Nach 15-20 minuten jedoch hat der Kaffee den Körper soweit durchlaufen, daß er seine Wirkung entfalten kann. Dazu die zehn Minuten Entspannung plus fünf Minuten "Aufwärmphase", und man ist wieder leistungsfähig. Prima für die Zehn-Uhr-Kaffee-Pause.

Die meisten Geistesblitze habe ich während eben dieser Kurzphasen intensivster Entspannung. Oder kurz danach, so genau kann ich das nicht unterscheiden. Einfach mal ein Schritt zurück treten, die Welt kurz hinter sich lassen, und schon ändert sich der Blickwinkel.
 
Kaffee trinken, zehn Minuten die Augen schließen
----> Sodbrennen.....
.....auch nicht für jeden geeignet.

edit nach unten:
Nur richtig guten, sortenreinen Arabica-Kaffee, frisch von mir selbst gemahlen und selbstverständlich ohne Milch, gelegentlich mit Zucker!
Dennoch Sodbrennen..........daher jeden Tag 1 Liter Grünen Tee seit 20 Jahren, Arzt ist begeistert ob der guten Blutwerte, aber immer noch Sodbrennen sobald mal Kaffee naht.......
 
Zuletzt bearbeitet:
Lars_SHG schrieb:

Klingt nach jemandem, der Milch in seinen Kaffee tut. Schwarz mit Zucker. Wenn ich da Milch oder Sahne dazuschütte, vertrage ich das auch nur eher mäßig, und es macht mich müde.
Nee, Kaffe muß so schwarz sein, daß der Löffel darin stecken bleibt, aber nicht so, daß man beim Trinken eine Staublunge kriegt.;)

Darjeeling mit ein wenig Milch geht allerdings... Trinke jedoch nur selten Tee.
 
Hi,

das ist glaube ich vollkommen normal, dein Gehirn produziert etwas, das du nicht zulässt, während dein Bewusstsein aktiv ist. Es ist irgendwie zu viel Kontrolle im Spiel. Im Übergang zum Schlaf hast du noch einen Rest Bewusstsein, alles andere läuft automatisch ab. Das Gehirn ist quasi frei von seinen Zwängen und einfach kreativer. Wissenschaftlich würde man sagen, dass du dein Standardnetzwerk wahrnimmst, das für Tagträume etc. verantwortlich ist und immer dann auf Hochtouren arbeitet, wenn du dich nicht auf eine bestimmte Tätigkeit konzentrierst.

Das mit den luziden Träumen wäre eine gute Möglichkeit. Das kann man durchaus lernen und trägt bedeutsam dazu bei, dass du dich auch am nächsten Morgen noch an ziemlich viel davon erinnern kannst.

In deinem Fall wäre es vielleicht fast besser, du würdest Tagträumen lernen. Das Prinzip ähnelt dem des luziden Träumens, allerdings kannst du alles bewusster wahrnehmen und entsprechend schneller reagieren, wenn du der Meinung bist, auf etwas gestoßen zu sein, dass du genau so aufschreiben / einüben / programmieren oder spielen möchtest. Beschäftige dich mal mit Tagtraumtechniken und Traumyoga, das kann dir sicherlich helfen, diese tollen Gedanken bewahren zu können.

Stumpf, aber ebenfalls effektiv, ist die Option mit etwas Selbstdisziplin den Einschlafvorgang abzubrechen. Wenn du eine Melodie oder so im Kopf hast, gezielt aufwachen und alles aufschreiben. Da das aber meist relativ lange dauert, nimm dir einfach ein Gerät mit Aufnahmefunktion mit ans Bett und sprech oder sing jeden Fetzen ein, den du gerade noch im Kopf hattest. Es ist vollkommen egal wie gut das ist, aber wenn du es dir nochmal anhörst, kommt die Idee vielleicht zurück.

Mag komisch klingen, kann aber funktionieren ;) Farin Urlaub trägt seit einer Ewigkeit auch immer ein Diktiergerät mit sich rum und immer wenn er eine Melodie, ein Riff, eine Bassline oder einen Schlagzeugrythmus im Kopf hat, wirds rausgeholt und einfach eingeträllert^^
 
Diesen Moment wo man merkt, dass man in die Schlafphase übergeht kenne ich nur allzu gut. Bei mir ist das aber eher ein beruhigendes Gefühl, da ich weiss, dass ich endlich einschlafen werde. Diesen Moment gibt es aber wirklich. Man weiß halt was Sache ist. Du bist dir bewusst, dass du im Bett liegst, gleich anfängst einzupennen und fängst an zu träumen. Dir ist alles bewusst und gehst dann in den Schlaf über. So etwas habe ich eigentlich mehrmals die Woche, quasi Normalzustand.

Die kreativen Sachen, ich bezeichne sie jetzt mal bewusst so, kommen bei mir während dem Schlafen und lassen mich auch sofort wachwerden, ohne etwas davon zu vergessen.

Wie man dir helfen kann, weiß ich leider auch nicht. Ich hoffe nur, dass dir dieser kreative Moment einmal in Erinnerung bleibt. Viel Glück.
 
Zurück
Oben