Digitale Audio Workstation, Hardwarezusammenstellung, Meinungsaustausch

Mr. Senft

Lt. Junior Grade
Registriert
Dez. 2010
Beiträge
346
Hallo Zusammen,

ich habe eine spezielle Aufgabe von meinem ehemaligen Musiklehrer bekommen.
Er möchte eine "Digitale Audio Workstation", mit der es möglich ist, bis zu 24 Audiospuren zu verwalten und einen Mixdown damit zu machen.

Zur Diskussion steht der reine "Hardwarekern" ohne die Digitalen Audio Interfacekarten und das Gehäuse, welche schon vorhanden sind.

Fokus liegt auf hohem Datenträgerdurchsatz und hohem Speicherdurchsatz.
Höchste Stabilität ist wichtiger als Gamingqualitäten oder das letzte Stück Performance sofern es zu Lasten der Stabilität geht.

Betriebssystem wird WIN 10 Professional 64bit.
Hier meine gedachte Hardwarezusammenstellung:

brzmpndyc12.jpg

Gebootet werden soll von der M2 SSD

Handlungsbedarf besteht bestimmt beim Arbeitsspeicher. Noch ist beim Ryzen 5 2400G nicht ganz klar, wo da die Reise hingeht.
Es stört mich im Moment auch, daß es nach meinem Informationsstand kaum Mainboards gibt, die im Auslieferungszustand den Ryzen nativ ohne BIOS-Update vollständig unterstützen.

Ich freue mich auf eine rege Diskussion.
 
Wenn auf höchste Stabilität und Betriebssicherheit Wert gelegt wird, dann würde ich vielleicht zu ECC RAM tendieren. Da brauchst du dann natürlich auch ein entsprechendes Board dazu, das ECC RAM unterstützt.
 
Ich würde eine SSD fürs Betriebsystem und Booten nehmen, und eine NVMe SSD als separater Speicher für Audiobearbeitung und deren Projekte. Ebenso würde ich dann auf die NVMe alle Audio-Plugins mit entsprechenden riesigen Bibliotheken reinpacken. Auf die HDD würde ich dann nur die Sicherung von der Boot-SSD und der NVMe packen, bzw. als Auslagerung für obsolete Projekte.
  • 120-256 GB für OS und Programme
  • 256-512 GB für NVMe
  • 3-6 TB HDD für Sicherungen und Auslagerung
  • 3-6 TB externe Backupplatte
Aus Stabilitätsgründen würde ich eher zu Intel und i7-8xxx raten. Ebenso würde ich dann kein Gaming-Board nehmen, sondern ein besseres Board mit TB 3.

Je nach Bearbeitungsart ist mehr RAM besser, besonders wenn entsprechend Plugins verwendet werden, 32 GB als Audioworkstation ist IMHO Minimun.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ PHuV: Ich habe jetzt gerade wegen Intel/Stabilität gegoogelt - aber die Ryzen sind offenbar tolle CPUs für DAW. Sie liefern offenbar im Verbund mit ASIO einen schönen Mix von CPU-Load und VST-Auslastung. So soll es sein.
Aber: @ Mr. Senft: Unbedingt abklären, wie die Treiber-Versorgung der schon vorhandenen Sound-Hardware ausschaut! Das können wir mangels Angaben nicht überprüfen.
 
zazie schrieb:
@ PHuV: Ich habe jetzt gerade wegen Intel/Stabilität gegoogelt - aber die Ryzen sind offenbar tolle CPUs für DAW. Sie liefern offenbar im Verbund mit ASIO einen schönen Mix von CPU-Load und VST-Auslastung. So soll es sein.
Danke für die Info, gut zu wissen. Ich hatte mal vor Rysen einige AMDs und einige Intels, und für mein Studio waren die Intels doch etwas besser. Schön, daß es dann dafür doch eine Alternative ist, und preislich viel attraktiver.

Rein leistungsmäßig bekommt man heute bzgl. CPU-Leistung kaum noch Probleme, egal wieviele Plugins- und Effekte man setzt. Ich habe es selbst mit einer damaligen i7-3930k nicht mehr hinbekommen, das Ding an den Anschlag mit Cubase und ca. 30 Spuren zu fahren.
 
Hallo,
erstmal vielen Dank für die vielen Beiträge.
Als "Soundhardware" kommen überwiegend Geräte des Herstellers Focusrite zum Einsatz (Scarlett, Clarett usw.), jeweils in der USB Version.
Die Treiberversorgung ist durch Focusrite gesichert.
Eine andere Mainboardvariante wäre das ASUS PRIME X370-PRO
microATX Boards würde ich nicht nehmen wollen, da dort zu wenig SATA-Anschlüsse sind.

In der ersten Phase des Gebrauchs sollen zunächst die Songprojekte von den analogen Mehrspurmaschinen eindigitalisiert werden.
Dann wird eine Sammlung von über 30.000 Liedern auf diese Workstation transferiert (wav-Format).
Ich rechne mit einem End-Datenbestand von über 30 TB Audio.
Hier mal eine modifizierte Zusammenstellung. Das System wird Schritt für mit Datenträgern erweitert.
Daher hat die HDD in der Zusammenstellung nur symbolischen Charakter.

system2.jpg

Bei dem Arbeitsspeicher überlege ich, ob dieser nicht SO gewählt werden sollte, daß er NICHT im OC-Modus läuft.
Was da beim Ryzen 5 konkret geht, dazu gibt es leider widersprüchliche Aussagen.
Ich nehme da lieber etwas weniger Taktfrequenz und es läuft stabiler.

Bei der nativen Ryzen 5 Unterstützung durch das M/B BIOS fehlen mir die Erfahrungswerte.
Fährt das System zumindest soweit hoch, dass man ein BIOS-Update via USB machen kann?
Hat da jemand Erfahrungen oder Tipps?

Freue mich wieder auf zahlreiche Antworten und Meinungen.
 
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Der Ryzen 5 2400G kann offiziell RAM bis 2933MHz. Deswegen auch mein Vorschlag mit den 3000er Modulen die deutlich günstiger sind.

Bei dem µATX Board ists tatsächlich schade das sie zwar den X370 verbauen aber nicht die 6 SATA Ports rausführen. Bei anderen Boards muss man schauen wie es mit dem BIOS Support für die APUs aussieht. Meistens sollen die wohl mit zu altem BIOS nicht mal booten so das kein flashen möglich ist (AMD hat deswegen auch schon "Upgrade Kits" rausgeschickt die aus einer Ryzen 3 1200 CPU bestanden)
 
Mr. Senft schrieb:
In der ersten Phase des Gebrauchs sollen zunächst die Songprojekte von den analogen Mehrspurmaschinen eindigitalisiert werden.
Dann wird eine Sammlung von über 30.000 Liedern auf diese Workstation transferiert (wav-Format).
Ich rechne mit einem End-Datenbestand von über 30 TB Audio.
Dann würde ich gleich vernünftig rangehen, mit einem besseren Board mit 10GBit/Lan und einem entsprechend angebundene 5-8fach NAS, oder intern mit entsprechendem Raid-Controller und großem Gehäuse, oder alternativ über TB3 angebundenen externe Speicherlösung a la LaCie.
Mr. Senft schrieb:
Bei dem Arbeitsspeicher überlege ich, ob dieser nicht SO gewählt werden sollte, daß er NICHT im OC-Modus läuft.
Was da beim Ryzen 5 konkret geht, dazu gibt es leider widersprüchliche Aussagen.
Ich nehme da lieber etwas weniger Taktfrequenz und es läuft stabiler.
Da liegst Du vollkommen richtig. Aber wenn das so viele Daten stemmen soll, stabil sein soll, professionell, wäre da vielleicht nicht ein Xeon mit ECC angebrachter? Das ist nur mal so eine Idee. Da hättest Du dann entsprechend 10GBit-LAN, TB3 und/oder einen Raid-Controller onboard.
 
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PHuV schrieb:
riesigen Bibliotheken reinpacken
PHuV schrieb:
mit Cubase und ca. 30 Spuren zu fahren.
Was andere so als riesige Bibliothek und viele Spuren empfinden :D Die ein oder andere Library hat bei mir schon mehr als 500GB und meine Cubase-Templates starten bei 200 Spuren, aber das nur nebenbei. Beim TE wird sicher weniger Leistung gefordert.


@TE 32GB RAM sind nur nötig, wenn er tatsächlich mit vielen Sample-Libraries arbeitet. Werden einfach 24 Audio-Spuren gemischt reichen 16GB locker aus.
Wenn du allerdings das best mögliche an Speicherdurchsatz haben willst, musst du Richtung Quadchannel und damit Skylake X auf dem 2066-Sockel gehen (Alternativ bei AMD Threadripper). Ob das wirklich nötig ist, wage ich jetzt mal zu Bezweifeln. Für die beschriebene Arbeit (24Audiospuren Mixen mit diversen Plugins und Effekten) würde ich Richtung 8700k und 16GB RAM Gehen und als Mainboard das Prime-A nehmen. Der 8700k überholt fast jede andere CPU, wenn es um Mixing geht (aber dir geht es ja weniger um die beste Performance).
Eine NVMe halte ich für unnötig. Da ist das Geld besser in eine größere SSD angelegt.
 
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