Loopman schrieb:
Nein, sind sie nicht. War erst vor knapp 2 Wochen im Disney World Orlando.
Aber ich bin mit dem Thema Disney Themenparks eh durch. Es war ziemlich enttäuschend.
Es fängt erst mal damit an, dass man als Tourist keine 1-Tagestickets kaufen kann. Es stehen nur 2-Tagetickets zur Verfügung.
Zum Glück hatte ich Zugang zu einem US-VPN und konnte darüber auch ein Tagesticket buchen.
Dann haben sie die Fast/Expresslanes drastisch verändert.
Dann ist der Laden, natürlich auch während Corona, massiv übervoll. Die 35% maximale Auslastung die sie mal machen wollten, haben sie mittlerweile wieder aufgehoben. D.h. riesige Menschenmengen schieben sich da durch (und ich war direkt nach Thanksgiving dort, wo es halbwegs leer war, laut einigen Dauergästen).
Dazu kommt, dass die meisten Attraktionen mittlerweile massiv in die Jahre gekommen sind. Vieles hat irgendwie noch 70er-80er Jahre Flair - vieles Kult, wirkt aber massiv billig.
Die Big Thunder Mountain und auch die Space Mountain Achterbahn sind ebenfalls technisch veraltet. Hatte so etwas noch nie in irgendwelchen Parks, dass dir da mehrfach fast das Rückgrat während der Fahrt aus dem Körper springt.
Ich war mittlerweile 3x in Florida (Disney World und Universal Studios) und 2x in Kalifornien (Disneyland und Universal Studios). Für mich sind die Parks nach wie vor weltweit ziemlich einzigartig und top Level. Da meine Besuche über gut 20 Jahre verteilt stattgefunden haben, lassen sich aber einige Veränderungen feststellen.
Ich gehe deinen Post durch:
Ich käme nie auf die Idee als Tagestourist nach Disney zu gehen und auch nicht nach Universal in Florida. Es gibt in der Umlage günstigere Hotels aber dann ist man später da. Man kann keine Extra Hours morgens und abends nutzen (oder früheren Parkeinlass z.B. bei Universal), das ist also gemessen an den Eintrittspreisen viel zu spät im Park.
Nach meinem ersten Besuch ist mir eins ziemlich klar geworden, für Disney braucht man in Summe gut 5-6 Tage (4 Parks + Vergnügungsviertel und das ohne die Wasserparks) und für Universal 3 (2 Parks + Vergnügungsviertel, dazu soll ein dritter Park kommen). Und um das optimale Erlebnis zu haben, steht man morgens vor der Tür wenn der Park auf macht und bleibt Abends bis er zu macht (möglichst noch mit Extra Hours, die man als Hotelgast je nach Tag bekommt). D.h. man muss die Besuchstage (wann welcher Park) vorher komplett durchplanen - wann gibt es wo welche Shows und Öffnungszeiten, wie kann man ggf. optimal zwischen den Parks wechseln und wenn man Wert auf gutes Essen legt - wo bucht man vorher Reservierungen.
Die schnellen Ride Zugänge der guten Attraktionen bei Disney sind dementsprechend schnell über das oben beschriebene System belegt. Die Systeme in Florida für das Expressthema waren schon immer scheiße. Jetzt hat man sich etwas mehr Richtung Universal orientiert. Universal hat eine richtige Fast Lane, die aber auch extra teuer ist. Bei Disney ist man selbst mit dem neuen System günstiger, aber nicht mehr viel. Es gibt bei Disney eine Mischung zwischen Attraktionen bei denen man pro Fahrt für den Expresszuschlag bis ca. 15$ zahlt und Attraktionen wo man nur einen Pauschalaufschlag für Express zahlt (das ist oben beschrieben). Generell gilt aber wenn man morgens als Hotelgast im Park zur frühestmöglichen Öffnungszeit erscheint, gibt es auch für alles die Expresskarten und ohne die kommt man auch nicht durch, wenn man keine weiteren Zusatztage bucht. Ich stehe aber auch in der Regel nicht länger als 30 Minuten an. Wenn ich das mache, dann erst wenn ich mit allem durch bin was mich interessiert.
Magic Kingdom ist der bekannteste Park und dementsprechend der vollste, für Erwachsene aber auch der schlechteste. Hollywood Studios und Animal Kingdom sind für meinen Geschmack deutlich besser und Epcot wird gerade generalüberholt (das ist teilweise auch nötig). Und ja, ein paar Attraktionen sind in die Jahre gekommen (gerade in Magic Kingdom). Generell gibt es aber auch bestimmte Tage an denen die einzelnen Parks besser / schlechter besucht sind. Es gibt einige Webseiten wo man die Informationen dazu bekommt (da sind wir wieder bei Planung).
Das mit der Überfüllung ist meiner Meinung nach mittlerweile ein generelles Problem bei Disney. Die Entwicklung über die letzten 20 Jahre ist extrem. Bei den Park kippt es ab einem bestimmten Level und es macht keinen Spaß mehr (da können durchaus +/-10% den Ausschlag geben). Es ist extrem wichtig die absolut wenigstbesuchten Zeiten pro Jahr zu erwischen, damit man smooth durch die Rides durchkommt.
Man braucht aber nicht denken, dass man dann keine Wartezeiten hat. Die Rides werden dann soweit runter gefahren, dass trotzdem Wartezeiten entstehen (je nach Ride, eine Achterbahn braucht mindestens einen Zug und manche Rides laufen immer mit der gleichen Kapazität - künstliche Verknappung, damit nicht der Eindruck entsteht, dass irgendwas nicht gut besucht ist). Es ist also kein Problem die Stunde Wartezeit auch bei geringer Belegung hinzubekommen, wenn die Parkbetreiber das wolle, in der Regel werden aber eher bis zu 30 Minuten angestrebt.
Ein Problem ist, dass mittlerweile auch der Kundenservice im Eimer ist, weil sie es nicht mehr nötig haben sich diesbezüglich zu engagieren. Früher ist was schief gelaufen und es gab einen Tag freien Eintritt dafür. Heute sagen sie einfach Pech gehabt. Und das sind teilweise schon krasse Sachen - einen halben Abend in der stehenden Gondelbahn verbracht, wegen technischem Ausfall und deswegen das Feuerwerk in Epcot verpasst? Pech, kommen sie doch wieder. In der gleichen Woche: Feuerwerk in Epcot ausgefallen, zwei Stunden keine offizielle Kommunikation und dann abgesagt. Solche Sachen gehen überhaupt nicht, vor allem nicht ohne Kompensation. Mich hat nur eins von den beiden Sachen erwischt und ich hatte am Folgetag noch mal die Möglichkeit mir das Feuerwerk anzusehen aber wenn jemand wirklich Pech hatte war er zwei Tage in Disney und ist Abends 2x um das Mainevent geprellt worden, beides mit einem achselzuckenden: Sorry, kommen sie doch noch mal!
Universal ist da aber kein Stück besser. Anders als bei Disney hat man zumindest 2019 nicht die Rides dicht gemacht und die Warteschlangen geleert, dafür stand man dann teilweise 1 Stunde in der Schlange ohne jegliche Info ob und wann es weiter geht, wenn technische Probleme auftreten (Hagrids Ride oder der Potter Express).
Die Universal Parks sind aber nach meiner Erfahrung deutlich weniger überfüllt, wenn man durchgängig mit dem Express Pass arbeitet funktioniert das ziemlich gut. Man macht sich nur ziemlich unbeliebt bei den Normalbesuchern, weil man den Ride locker 4x fährt, während die 1x anstehen (zumindest war das 2019 so).
Mit dem Heidepark ist Disney nun wirklich nicht zu vergleichen. Da war ich kürzlich und nein, solche Rumpelfahrten habe ich bei Disney / Universal in keiner Attraktion erlebt. Der Heidepark entspricht was die Attraktionen angeht eher Bush Gardens - auch von der Zielgruppe ist das nicht vergleichbar. Im Heidepark sind viele Teenager, Disney ist ein Familienpark (also Kleinkinder bis Erwachsene, Teenager sind überschaubar, weil die absoluten High Trill Rides eben nicht bei Disney / Universal stehen - die Teenager gehen eher in die Achterbahnparks in den USA, die auch nicht so viel Wert auf Theming legen wie Disney und Universal).
Allerdings habe ich bei meinem Besuch Ende 2019 sowohl bei Disney und auch bei Universal extrem viele Ausfälle von Attraktionen erlebt. Das hängt teilweise an sehr hohen Sicherheitsstandards aber ist ja letztendlich egal woran es liegt. Das gab es früher so stark nicht. Nicht mal ansatzweise.
Bei Disney kommt aktuell natürlich auch noch dazu, dass nicht alles offen ist wegen Corona gibt es noch immer Shows, die nicht laufen.
Mein Fazit: Ein Besuch als Tagestourist und ohne Planung würde ich mit Sicherheit nicht bei Disney machen und selbst bei Universal in Florida ist das eher grenzwertig. Bei Universal in Kalifornien war ich im Frühjahr 2019 aber flott durch. Ich glaube gegen 15:00 hatte ich nichts mehr zu tun mit Fast Pass. Genau das wollen die Parks aber eigentlich nicht. Am meisten schafft man oft in den ersten zwei Stunden, wenn der Park geöffnet hat. Dann arbeitet man die Top Attraktionen ab und später dann alles was geringere Wartezeiten hat. Abends kann man dann bei verlängerten Öffnungszeiten den Rest wieder angehen, wenn die Tagestouristen oft schon gehen weg sind oder wegen extra hours nicht mehr fahren dürfen.
Das Tracking mit den Bändern ist aus meiner Sicht übrigens aktuell noch überschaubar. Denn wenn man über die Standardwarteschlangen geht, wird das alles nicht erfasst und bezahlen kann man auch überall mit Kreditkarte.