DLSM für vorwiegend Urlaub gesucht (Fuji?)

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Lt. Commander
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Hallo zusammen,

wir sind momentan auf der Suche nach einer neuen Kamera, welche hauptsächlich im Urlaub oder auf Ausflügen benutzt werden würde.

Unsere erste richtige Kamera, die ich rein vom Handling und von den Fotos auch heute noch gut finde, war vor Jahren eine Nikon D5100. Gekauft wurde sie mit dem 18-105mm Kitobjektiv und es hat sich schnell noch ein Tamron 70-300mm, ein 60mm Makro und das damals fast schon obligatorische 35mm 1.8 dazu gefunden. Im Laufe der Zeit hat sich gezeigt, dass das Tele eigentlich nicht benutzt wird und mir gerade die Festbrennweiten am meisten Spaß und die besten Bilder machen, wobei das 18-105 bis heute ab und zu benutzt wird, wenn wir keinen ganzen Fotorucksack mitnehmen wollen. An ein paar Dingen merkt man aber eben mittlerweile schon, dass die Kamera schon ein paar Jahre alt ist und auch aus der zweituntersten Nikon-Schiene kam.

Da Platz im Handgepäck auch immer knapp ist und wir keine Kamera ins Aufgabegepäck packen werden, haben wir uns dann vor einigen Jahren eine Sony RX 100 III zugelegt in der Hoffnung, dass diese ein kompakter Ersatz für die Nikon sein könnte. Leider hat sich rausgestellt, dass wir weder mit der Bildqualität, den Automatiken und schon gar nicht mit der meiner Meinung nach katastrophalen Bedienung im (semi-)manuellen Betrieb klar kommen (auf Automatik geht das noch halbwegs, aber elementare Dinge wie das verschieben eines Fokus-Punkts sind schon echt unintuitiv und langwierig). Nachdem die Sony jetzt im Herbsturlaub wieder vorzüglich versagt hat, sind wir jetzt auf der Suche nach einem Nachfolger, der kompakter ist als die Nikon und trotzdem die volle Kontrolle dem Benutzer überlässt ohne dass man sich unnötig durch verschachtelte Menüs navigieren muss.

Die nächste Kamera soll daher eine DLSM mit halbwegs kompakten Objektiven und einem Sensor nicht kleiner als APS-C werden. Am wichtigsten wäre die Bildqualität und der Bedienkomfort sowie gute OOC JPEGs, da wir zwar üblicherweise RAW + JPEG fotografieren, aber die RAWs nur in Ausnahmefällen anfassen. Habe zwar Lightroom, Darktable und Rawtherapee probiert, aber komme damit irgendwie nach wie vor nicht klar. Cool wäre auch ein IBIS, da die stabilisierten Objektive der Nikon (und auch die Kamera von meinem alten Moto G7 Plus) in unseren Anwendungsfällen teils für uns deutliche Verbesserungen gebracht haben.

Nach den ersten Recherchen bin ich auf die Fujis gekommen, etwa die neue X-S10. Die Reviews klingen bislang sehr gut und von der Kompaktheit denke ich wäre sie noch okay (mit kleinem Objektiv vll noch passend für eine große Jackentasche). Ich mag das Bedienkonzept (ähnlich wie eine DLSR mit vielen Rädern und Buttons für alles relevante), IBIS, wohl sehr gute OOC JPEGs. Mit zB dem 35er 2.0 Fuji (XF oder um ein paar Euro zu sparen ggf. auch XC) und ggf. einem 12mm Samyang wären wir für unterwegs denke ich gut (und kompakt) gerüstet für die üblichen Urlaubsbilder. Mit einem längeren Objektiv (quasi ein Gegenstück zum bisherigen 60mm Tamron Makro) wären dann denke ich auch alle unsere Wünsche erfüllt, wobei es hier bei Fuji leider an bezahlbaren Objektiven mangelt, das 56mm 1.4 ist leider außer Budget. Alternativ wäre das 18-55er Kitobjektiv auch eine Überlegung wert. Leider deutlich größer und auch lichtschwächer, dafür zumindest mit 3-fach Zoom und wohl auch qualitativ einwandfrei. Vielleicht ist das aber dann auch der faule Kompromiss, der zwar alles irgendwie abdeckt, aber weder eine schöne Tiefenunschärfe noch wirklich weitwinklige Bilder noch das letzte Quäntchen Schärfe bietet.

Was mich aber ein bisschen von der X-S10 abhält ist die fehlende "Weather Resistance" und der wohl nicht so tolle EVF (vielleicht bin ich da aber auch nur vom pixeligen, kleinen und langsamen EVF der Sony vorgeschädigt). Ich kann nicht einschätzen, was die "Weather Resistance" in der Praxis bedeutet. Wir hätten nicht vor im strömenden Regen zu fotografieren, aber wenn man sich zum Beispiel im Nieselregen und Nebel auf einen Berg in Wales gekämpft hat, dann sollte die Kamera definitiv in der Lage sein ein paar Bilder zu schießen ohne einen Wasser-/Feuchtigkeitsschaden zu erleiden.
Dank Fuji Cashback wäre es jetzt aber auch möglich im gleichen Preisbereich statt einer X-S10 eine X-T3 zu bekommen (X-T4 ist leider außer Budget). Der Verzicht auf einen IBIS wäre sehr schade, dafür hat man eine gewisse Wetterschutz und einen wohl besseren EVF. Die zweite SD Karte wäre ein für uns neues und sicherlich cooles Feature. Insgesamt ist die X-T3 aber noch mal deutlich schwerer und größer als die X-S10 und ohne einen deutlichen Griff, was ich eigentlich an den klassischen DSLRs immer sehr komfortabel fand. Wie wir mit dem klassischen Fuji-Bedienkonzept mit den dedizierten Rädern für die wichtigsten Parameter klar kommen, weiß ich leider noch nicht, haben wir noch nie in der Hand gehabt.

Jetzt, nach zugegeben viel Text, die eigentlichen Fragen an euch: Seht ihr bei unseren Anwendungsfällen/Bedürfnissen eine der Fujis deutlich im Vorteil? Oder vergessen wir eine Kamera, die für uns noch besser geeignet wäre? Wir sind aus dem Thema ehrlich gesagt schon einige Jahre ziemlich draußen und haben uns nur die letzten Wochen ein wenig eingelesen und Videos geschaut.

Ein Besuch im Fotoladen würde auf jeden Fall ohnehin vor einem Kauf erfolgen, da wir eine Kamera nicht blind kaufen würden (ist bei der Sony irgendwie ja schon ins Auge gegangen), aber ich würde gerne die Pros und Kontras sowie ggf. andere zu beachtende Kameras vorher soweit möglich kennen.

Vielen Dank für jeden Input!


Und hier noch der Standard-Fragebogen, auch wenn viele Punkte davon sich wohl eher an Leute richten, die keine Ahnung haben, was sie eigentlich wollen und suchen und die ganzen mMn relevanten Punkte von oben sich da nicht so richtig einsortieren lassen:

1) Wo würdest Du Deine fotografischen Fähigkeiten einordnen? z.B: Knipser - Einsteiger - Fortgeschrittener - Amateur - Semi-Profi - Profi
Ist sicherlich Definitionssache, aber vermutlich Fortgeschrittener bis Amateur

2) Finanzielles

a) Wo liegt Dein Preislimit für die Kamera und ggf. Objektiv(e) ohne Zubehör?

1500€ für Kamera und ein Objektiv. Weitere Objektive nach Bedarf und mit separatem Budget.

b) Wo liegt Dein Preislimit für eventuelles Zubehör wie Akku, Tasche, Stativ? Was Du davon brauchst, wird sich meist aus der Beantwortung der Fragen ergeben
Ist nicht relevant, das meiste allgemeine Zubehör (Taschen, Stativ, Makroschlitten.. ) ist vorhanden und neu benötigtes Zubehör wie eine passende Tasche schlägt ja nicht so ins Gewicht.

3) Würdest Du auch ein älteres Modell kaufen wollen oder muss es "das neueste vom neuen" sein?
Älter als ein oder zwei Jahre sollte das Modell nicht sein

4) Ich präsentiere meine Bilder hauptsächlich:

a) Monitor oder im Internet
(Bitte größte Auflösung dazu schreiben. Full HD = 2,1MPx | 4K = 8MPx | 8K = 37MPx):
Ja. Auflösung des Geräts natürlich je nach Gerät.

b) Gedruckt
Typisch 13x18, auch mal 20x30

5) Gedenkst Du viele Ausschnitte aus Deinen Fotos zu machen, oder beschneidest Du sie idR. eher weniger?
Kommt drauf an, tendenziell wird eher weniger beschnitten

6) Welche physikalische Größe und Gewicht sollte die Kamera haben?
Möglichst klein und leicht ohne die Bedienmöglichkeiten einzuschränken. Daher DLSM.

7) Soll die Kamera einen Sucher haben? Wenn ja, bevorzugst Du einen optischen, oder würdest Du auch einen elektronischen Sucher nutzen?
Definitiv

8) Würdest Du Wechselobjektive in Betracht ziehen? Wenn ja, gibt es schon ein System, dessen Objektive Du nutzen kannst?
Zwangsläufig da wir eine DLSM suchen.

9) Was gedenkst Du hauptsächlich zu fotografieren, bzw. welchen Brennweitenbereich willst Du abdecken? (Mit X auswählen)

Allround-Kamera, hauptsächlich mobil im Urlaub (mit Mietwagen und auf Wanderungen irgendwo zwischen Färöern und Namib).

11) Möchtest Du die volle Kontrolle über die Kamera mit manuellen Eingriffmöglichkeiten, reichen Dir Motivprogramme, oder möchtest Du lieber nur im Automatikmodus fotografieren?
Volle Kontrolle ist Pflicht

12) Sind Stoßfestigkeit, Montagemöglichkeiten, oder Unterwassertauglichkeit wichtig? z.B. zum Schnorcheln, oder Bergsteigen
Nicht übermäßig. Die Kamera sollte bei leichtem Regen, Nebel oder Ähnlichem natürlich nicht sofort sterben, ansonsten haben wir da keine größeren Ansprüche.

13) Sind Dir besondere technische Spielereien wichtig? (Mit X auswählen)
IBIS wäre gut

14) Thema Videofunktion:
Nicht relevant

15) Thema Stromversorgung

a) Sind Ersatzakkus für Dich ein Problem?

Nein

b) Soll der Akku in der Kamera per USB zu laden sein, oder ist ein externes Ladegerät okay?
Per USB wäre gut, externes Ladegerät aber kein Ausschlusskriterium

c) Möchtest Du einen Batteriegriff haben? (Wenn ja, mit oder ohne 90° Auslöser)
Nein

16) Welche Kamera und ggf. Objektive hattest Du bisher und was gefiel Dir daran besonders gut und was mochtest Du gar nicht daran?
D5100 mit Nikkor 18-105, 35mm 1.8, Tamron 60mm 2.0 Makro, Tamron 70-300 Tele
Sony RX100 III

17) Hast Du bereits Kameras in einem Geschäft begutachtet, in der Hand gehalten und mal ausprobiert? Was hat Dir besonders gefallen und was nicht?
Würde ich vor einem Kauf mit dem konkreten Favoriten auf jeden Fall machen, was uns an einer Kamera wichtig ist, ist denke ich oben schon ausführlich beschrieben
 
Die Fuji X-T3 ist sicherlich eine gute Wahl und auch eine sehr gute Kamera.

Für mich haben alle Premium APS-C Kameras heutzutage aber ein Problem: Sie sind vergleichsweise teuer, wenn man sich aktuelle Vollformat-Vertreter anschaut. Gerade die X-T3 und X-T4 sind zudem noch nicht mal irgendwie kompakt.

https://camerasize.com/compare/#800,815
(Den Vergleich kann man auch mit der Nikon Z5/Z6, der Canon EOS R oder der Sony A7 III anstellen, dazu kommen dann Modelle die noch mal deutlich kleiner sind (A7C)

Der Vorteil ergibt sich eigentlich nur noch bei den Objektiven, die ggf. kleiner sind (dafür aber auch weniger performant).

Meine Empfehlung ist daher: Bevor du ~1600€ für eine Fuji X-T3 hinlegst, schaue dir unbedingt die typischen Vollformat Verterer an. Da gibt es auch Modelle die den von dir angesprochenen "ordentlichen Grip" haben.

Für den anstehenden Black Friday erwarte ich gute Deals in einem Preisrahmen von 2k€ für:
  • Nikon Z5
  • Nikon Z6
  • Sony Alpha 7 II/III
  • Canon EOS RP
  • Canon EOS R

Abgesehen von der RP haben die genannten Kameras zudem allesamt eine Ecke mehr "Punch" als die Fujis.

Da euer Budget nicht so wahnsinnig groß zu sein scheint, wäre der einmalige Invest in einen ordentlichen Body + ein Standardzoom (z.B. 24-105 f4 oder 24-70) ein sehr guter Anfang. Damit kann man im Urlaub fast alles abdecken und wetterresistent ist die Kombi dann auch (war mit der EOS R und dem 24-105 f4 ein paar Wochen in Amerika, hatte zwar ein paar Festbrennweiten dabei diese aber fast nie benutzt).

Die Alternative ist ein günstigerer APS-C Vertreter und etwas mehr Glas (z.B. Sony Alpha 6400, Canon EOS M6 II oder die von dir angesprochene X-S10). Weather resistance ist dann ein Problem, allerdings kommen selbst komplett ungeschützte Kameras typischerweise mit ein paar Tropfen klar. Meine EOS-Ms waren alle schon mehrfach tropfnass ohne dass es ihnen geschadet hätte (eine Garantie gibt es leider nicht dafür). Mit dem Schlauch würde ich sie natürlich nicht abspritzen. :-)
1605444084912.png


Mögliche Vollformatalternativen:
  • Z5/Z6 mit dem 24-70 f/4
  • EOS R mit dem 24-105 f/4
  • Panasonic S5 mit dem 20-60
  • Sony A7II/III mit dem 24-105 f/4
Wirklich kompakt sind die Kombinationen aber nicht, dafür aber sehr flexibel einsetzbar und mit noch mal mehr Bildqualität als bei den Fujis.

Zum Thema IBIS: Ist ein gutes Feature, v.a. für Video aber prinzipiell nicht zwingend erforderlich, wenn man eine Kamera hat die gut mit hohen ISOs klar kommt (also alle aktuellen Kameras). Ich fotographiere fast nur noch mit dem RF28-70 ohne OS und IBIS und habe eigentlich keine Probleme, nehme aber hohe ISOs in Kauf. Ich würde da keinen allzu großen Fokus drauf setzen, das ist eher ein "nice to have" für die Fotographie. Die oben erwähnten Kombis haben aber alle einen Stabi (sei es OS oder IBIS + OS).

Zum Thema zweiter Kartenslot: Bin in den letzten 25 Jahren ohne klar gekommen und hatte tatsächlich noch keinen Verlust. Für mich daher nur ein "nice to have" im privaten Sektor. Im Urlaub sichere ich meine Bilder des Tages jeden Abend weg. EinRestrisiko einen Tag zu verlieren verbleibt.

An den Nikon Zs könntest du deine alten Objektive nutzen (35 + 60), sofern du sie noch hast. (gerade gesehen dass das wohl "nur" APS-C Glas ist, daher nur im Crop-Modus nutzbar). Zudem hast du bei Canon und Nikon einen extrem großen Markt an "altem" (einigermaßen erschwinglichem) Glas, das adaptiert werden kann.

Daher: Einfach mal ansehen, mit den Fujis machst du auch nichts verkehrt.
 
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Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort! Ich habe jetzt den Nachmittag genutzt um deine Vorschläge bzw. das jeweilige Objektiv-Ökosystem zu recherchieren (wie gesagt, hab das Thema Kamera einige Jahre lang nicht wirklich verfolgt). Was mir nicht wirklich klar war, ist, dass es mittlerweile bezahlbare und vor allem so kompakte Vollformatkameras gibt. Beim Thema FX hatte ich immer etwas wie eine EOS 5D vor meinem inneren Augen..

Besonders gefallen (unter den Gesichtspunkten Preis, Größe und Objektivangebot in unserer Preisklasse) hat mir dabei die Canon EOS RP. Du meintest, die hätte weniger "Punch" als die anderen genannten - was genau meinst du damit? Die reine Qualität der Fotos scheint mir anhand von einigen Bildern die ich gefunden habe und dem DPReview Studio-Bilder-Vergleich ziemlich gut, gerade auch bei hohen ISOs im Vergleich mit den Fujis. Das würde ja zumindest ein Stück weit auch den fehlenden IBIS kompensieren. Bei der RP wäre eben die Überlegung statt einem relativ lichtschwachen Zoom zum Beispiel das neue RF 50mm 1.8 zu nehmen (quasi um das 35er am APS-C zu ersetzen) und die Kamera ggf. im Kit mit Adapter und dem EF 85mm 1.8 zu kaufen. Das wäre dann in Summe ~1600€ und bis auf den Weitwinkelbereich wäre alles bereits lichtstark abgedeckt. Und für eine Wanderung wäre mit dem 50er ohne Adapter ein echt handliches und leichtes Objektiv vorhanden. Die EOS R wäre halt leider wieder einen Tick größer und teurer (wenn auch natürlich zweifelsohne besser ausgestattet). Aber wie gesagt, die Überlegungen sind bislang nur das Ergebnis von einem Nachmittag ;)

Und ja, ein zweiter Kartenslot ist nicht wirklich nötig, mir ist auch noch nie eine SD Karte unterwegs gestorben - und eine Kamera ersäuft habe ich auch noch nie. Da bei der X-S10 aber gefühlt ständig auf der fehlenden Abdichtung gegenüber Wasser herumgeritten wird, habe ich das lieber noch Mal explizit erwähnt - nicht, dass sich seit meiner D5100 da etwas zum negativen gewandelt hat ;)

Nochmals vielen Dank für deinen Beitrag, das FX DLSM Thema war jetzt echt etwas, was ich gar nicht auf dem Schirm hatte!
 
Die EOS RP ist an und für sich auch eine ordentliche Kamera, das Rauschverhalten ist in Ordnung, allerdings schwächelt sie im Vergleich zu den anderen Kameras beim Dynamic Range, da hier der nicht ganz optimale Sensor der Canon 6D II verbaut ist (die R hat den Sensor der 5D IV). Der Vergleich mit Fuji ist immer etwas tricky, aber vermutlich ist die X-T3 in der Kategorie Dynamic Range trotz "nur APS-C" etwas besser als die RP. Die Rp rauscht dafür etwas weniger und zeichnet etwas mehr Feindetail. Die anderen Vollformat-Kameras schneiden in allen genannten Kategorien besser ab als die Fujis (ähnliche "gute" Objektive vorausgesetzt).

Wenn du gerne mit Festbrennweiten fotographierst, bietet das RF-System sogar einiges "nativ":
  • Samyang 14mm 2.8 MF (300€)
  • Canon 35mm 1.8 (450€)
  • Canon 50mm 1.8 (200€)
  • Canon 85mm 2.0 Macro (550€)

Das wäre eine wirklich lichtstarke, halbwegs erschwingliche und einigermaßen kompakte Kombination. Ein Zoom + eine universelle Festbrennweite sind aber auch immer nützlich (z.b. 24-105mm + 35/50mm).

Ein Denkanstoß zu Zooms (da ich auch aus der APS-C Ecke komme und dort fast nur Festbrennweiten genutzt habe): Die f/4.0er Zooms hören sich zwar "langweilig an", dank Vollformat entspricht die Freistellung eines f/4.0er Zooms bei Canon aber der eines f/2.5er Objektivs an APS-C. Gerade am langen Ende kann man da schon sehr ordentlich mit freistellen:
1605481068323.png

1605481377585.png

Bei den 2.8er Zooms sieht es dementsprechend noch besser aus. Die sind aber leider recht teuer.

Tagesaktuell interessant sind derzeit:
  • Canon EOS RP + 24-105 STM für 1250€
  • Nikon Z6 (Body) für 1299€

An deiner Stelle würde ich mir ein paar Systemzusammenstellungen vormerken (kann ja sowohl Fuji Aps-C als auch Vollformat sein) und dann bei der in kürze anstehenden Black-Week beim "besten Angebot" zuschlagen.
 
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Ich würde Daniels aussagen etwas relativieren.
Er hat absolut rechnt. Bei Fuji kostet gleiche Qualität genausoviel wie in einem Vollformatsystem. Allerdings muss man bei deinem Budget überlegen, was man haben will. Will ich wirklich eine EOS RP mit Technik auf dem Stand von 2015?

Das kleinste was ich aktuell empfehlen würde ist eine Sony A7 III. Vor kurzem gab es hier einen neuwertigen Rückläufer für 1600 Euro:
https://www.calumetphoto.de/categor...a8V9orYJbJflXs8yBXYk3WOGLEMO-ODTW8V9orYJbJfk=
Aktuell gibt es Cashback bei Sony, dann wären das 1400 Euro insgesamt, was durchaus als sehr günstig beschrieben werden darf.

Nur was dann? Du willst ja kompakt bleiben. Da würde sich z.B. das Sony 35 1.8 anbieten. Kostet aktuell 500 Euro, macht also 1900 Euro.
Und ein Zoom kann auch teuer sein: das Tamron 28-75 2.8 ist sehr gut, kostet aber auch 680 Euro.
Im Bereich Tele gäbe es das 70-300 von Tamron. Kostet 700 Euro.

Dann hast du natürlich ein erstklassiges System und liegst Qualitativ über einer Fuji DSLM, aber beachte den Preis.
Eine Sony A6400 mit Kitobjektiv kostet 1000 Euro und hat einen besseren AF als die A7 III. Dann hast du sogar die Wahl, ob du das Sony 35 1.8 dazunimmst, sodass du später auf Vollformat umsteigen kannst, falls du das wünscht, oder du nimmst das ebenfalls gute Sigma 30 1.4, das noch etwas mehr Lichtstärke hat.
Vorsicht ist natürlich bei der Beidienung geboten. Sony ist etwas speziell. Man kann sich die Kamera nach belieben konfigurieren, dazu ist aber etwas Einarbeitungszeit notwendig.
 
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Okay, vielen Dank Daniel für die Erläuterungen zur RP. Klingt eigentlich ja immer noch ziemlich gut. Wenn Vollformat, dann wäre ich aber aus Platz- und Gewichtsgründen definitiv eher bei den Festbrennweiten. Die RP mit zum Beispiel dem von dir erwähnten 24-105mm 4.0 wäre ja schon deutlich über ein Kilogramm und alleine von den Abmessungen bräuchte es entweder einen Fotorucksack oder zumindest eine relativ große Tasche. Davon abgesehen, dass es das Budget sprengt, mal ganz abgesehen. Dafür hat man natürlich eine gewisse Flexibilität und einen schönen großen Sensor.. :)

Wie von dir vorgeschlagen werde ich definitiv Mal ein wenig weiter recherchieren, ein paar geeignete Kombinationen aussuchen, diese Mal in die Hand nehmen und vielleicht findet sich ja Richtung Black Friday wirklich was. Danke noch Mal!

@zandermax:
Danke auch für deine Gedanken/Ideen. Der Preis wie von dir vorgerechnet ist definitiv nicht zu vernachlässigen, da ich zwar gerne fotografiere, es für mich aber kein dauerhaft ausgeübtes Hobby ist. Würde ich jede Woche eine Kamera in der Hand halten, würde es hier sicher nicht um 500€ hin oder her gehen. Der Anwendungsfall ist eben wirklich in erster Linie eine gute, halbwegs portable Kamera zu haben, die uns die drei oder vier Mal im Jahr im Urlaub begleitet und mit deren Bildern wir zufrieden sind. Wobei Vollformat natürlich schon seinen Reiz hat (und es preislich auch nicht sooo aus der Welt ist, wie ich das gedacht hätte).
Bei Sony bin ich nach der verkorksten RX 100 Bedienung auch erst Mal ein wenig vorsichtig.

Aber der nächste Schritt wird dann wirklich sein mal in einen Fotoladen zu gehen und ein paar Modelle auszuprobieren. Danke euch noch Mals!
 
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[o.0] schrieb:
Okay, vielen Dank Daniel für die Erläuterungen zur RP. Klingt eigentlich ja immer noch ziemlich gut. Wenn Vollformat, dann wäre ich aber aus Platz- und Gewichtsgründen definitiv eher bei den Festbrennweiten. Die RP mit zum Beispiel dem von dir erwähnten 24-105mm 4.0 wäre ja schon deutlich über ein Kilogramm und alleine von den Abmessungen bräuchte es entweder einen Fotorucksack oder zumindest eine relativ große Tasche. Davon abgesehen, dass es das Budget sprengt, mal ganz abgesehen. Dafür hat man natürlich eine gewisse Flexibilität und einen schönen großen Sensor.. :)


Was du auch noch unbedingt in Betracht ziehen solltest ist ein Gebrauchtkauf. Fall dir das etwas zu heikel ist, gibt es auch noch die Zwischenlösung über einen Händler. Diese bieten manchmal 1 Jahr Garantie an, sodass du relativ risikolos zuschlagen kannst.
 
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zandermax schrieb:
Was du auch noch unbedingt in Betracht ziehen solltest ist ein Gebrauchtkauf. Fall dir das etwas zu heikel ist, gibt es auch noch die Zwischenlösung über einen Händler. Diese bieten manchmal 1 Jahr Garantie an, sodass du relativ risikolos zuschlagen kannst.

Das wäre in der Tat eine gute Option. Von Privat (im Sinne von Fremden) würde nicht in Frage kommen, aber wenn ein Händler Garantie gibt, warum nicht. Wäre dann vielleicht Plan B wenn sich in der Black Week nichts ergibt.
 
Ich finde technisch geben sich die Geräte alle nicht allzuviel und das was wir hier betreiben kann man schon fast in Pixelpeeping zählen.
Viel wichtiger ist wie sich die Kamera für dich von der Bedienung anfühlt.
Ich stand selbst zwischen der Wahl ob ich ins Fuji oder Sony Vollformat Ecosystem trete und habe mich, trotz der technisch überlegenen Sony, klar für die Fuji entschieden. Hat sich für mich als ich sie im Laden getestet habe einfach richtig angefühlt. Ich mochte dass ich festgelegte Räder für alle Einstellungen habe und auch der EVF hat sich bei Fuji einfach natürlicher angefühlt.

Von daher kann ich nur sagen: Ab ins Fotofachgeschaft! Schnapp dir die Modelle die du interessant findest, lass dir die entsprechende Linse drauf hauen und dann einfach drauf hören was dein Bauchgefühl sagt.
Die technisch beste Kamera bringt dir nichts wenn du sie letzenendes nicht sooo gerne benutzt und du am Ende gar nicht genau weißt warum das so ist. :)
 
Viel wichtiger ist wie sich die Kamera für dich von der Bedienung anfühlt.
Das kann Ich nur bestätigen. Ich habe seit Februar versucht mich an meine damals neu erworbene Fuji X-H1 zu gewöhnen. Was für eine sagenhaft professionelle Kamera das ist, aber Ich komm mit ihr einfach nicht klar. Meine Finger sind zu kurz, Ich mag lieber den Beyer Sensor und Ich bevorzuge PASM. So wird die X-H1 in naher Zukunft von einer X-T200 abgelöst und die X-H1 kann Ich für nen extrem kleinen Preis weiter verkaufen...
 
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