wrglsgrft schrieb:
Klassische Aussage eines "kleinen Mannes".
Ein Unternehmen wie TSMC in so einer Position zu führen heißt 24/7 Stress, Verantwortung für 73.000 Menschen und über 75 Milliarden $ Umsatz. Urlaub und Freizeit gibt es quasi nicht.
Ganz davon abgesehen ist jahrzehntelange Erfahrung und ein immenses Wissen und Talent Grundvoraussetzung um es an die Spitze eines solchen Unternehmens zu schaffen.
Aber klar, der kleine Mann ist neidisch. Und weil er nicht mal ansatzweise über die notwendige Fähigkeiten verfügt, tut er lieber so als würden "die da oben" nur faul rumsitzen und sich auf Kosten anderer bereichern als sich einzugestehen, dass so ein Mensch einfach eine kleine Ecke mehr auf dem Kasten hat, als man selbst.
Dieser Mann hat den Umsatz des Unternehmens in seinen 5 Jahren als Chairman verdoppelt und den Gewinn mehr als verdreifacht. Und das bei einem Unternehmen, das vorher schon auf sehr soliden Beinen stand.
Mag sein, dass das viele nicht interessiert (und das ist auch vollkommen ok), aber so zu tun als hätte Liu in diesen fünf Jahren nicht mehr geleistet, als viele von uns in ihrem ganzen Leben auf die Reihe kriegen, ist schon ziemlich "kleinmännisch".
Vielen Dank. Dein Post könnte und müsste man als copy & paste stellvertretend unter viele, viele Artikel dieser Art setzen, wo Leute in den Kommentaren jede Menge dummes Zeug zu den pöhsen, faulen, inkompetenten "CEOs" absondern.
Als Sohn eines Ex-CEO (im Versicherungsbereich), der den Job seines Vaters aus nächster Nähe verfolgen konnte, kann ich nur sagen, dass ich den Job meines Vaters nie hätte haben wollen.
Natürlich ist das Gehalt anständig, aber so etwas wie eine work/life balance existiert faktisch nicht. Selbst wenn mein Vater mal auf dem Golfplatz war (eines der beliebten Klischees, dass CEOs ja nur Golfen und Tennis spielen), dann war das geschäftliches Golfen und es stand das Business und die Gespräche im Vordergrund und nicht der Spaß oder Freizeitwert.
Ansonsten ging es oft morgens um 05:00 Uhr aus dem Bett, der Früh-Flieger von Hannover nach München, Sitzungen, Gespräche, nachmittags Weiterflug nach Berlin, Sitzungen, Gespräche, abends Flug Berlin nach Hamburg, noch mehr Sitzungen, Gespräche, geschäftliches Abendessen, am fortgeschrittenen Abend Abholung durch den Fahrer und Fahrt nach Hannover, am nächsten Morgen entweder dasselbe von vorne nur mit anderen Städten oder ein Bürotag ab spätestens 08:00 Uhr, auch wenn man erst nach 00:00 Uhr zu Hause war.
Krank gab es faktisch nicht. Solange mein Vater krabbeln konnte, wurde erwartet, dass er die Termine wahrnimmt, zumal er sich durch eine Krankmeldung nur selbst ins Knie geschossen hätte, denn die Arbeit eines CEOs geht ja nicht weg während man krank ist, sondern der abzuarbeitende Berg wächst nur ins Unermessliche an.
Mein Vater ist zum Glück, auch auf Druck der Familie (meine Mutter, mein Bruder und ich), Anfang der 2000er mit 62 Jahren in den Ruhestand gegangen, da wir große Sorgen hatten, dass er irgendwann einfach tot umfällt. Und mein Vater ist sonst kein Risikofall in dieser Hinsicht (Übergewicht o.ä.), sondern eher immer etwas zu schlank gewesen.
Es mag sicherlich sehr wenige Einzelfälle und schwarze Schafe in Randbereichen/Branchen geben, die tatsächlich als CEO la dolce vita auf dem Rücken anderer ausleben, aber die CEOs der großen international tätigen Konzerne gehören mit Sicherheit nicht dazu.
Aufsichtsräte, Compliance/Controlling, Betriebsräte, Beiräte, Arbeitnehmer, Kollegen, Investoren, Ausschüsse, Geschäftspartner, Kunden, Ehrenämter usw. etc. pp. sorgen schon ausgiebig dafür, dass man quasi 24/7 unter Strom steht.
Ich möchte für kein Geld der Welt mit einem Liu, Huang, Bezos, Cook, Gelsinger, Pichai oder Källenius tauschen.
Last but not least sei an
Suizid-Serien unter CEOs erinnert. Viele CEOs werden durch den ständigen Druck genauso verheizt bzw. verheizen sich selbst wie dies auch bei "normalen" Arbeitnehmern der Fall ist. Unterschied zu normalen Arbeitnehmern, wie oben schon gesagt: CEOs können in der Regel, wenn sie ihren Job behalten wollen, keine Pause machen, sie können sich nicht krank melden und sich schon gar nicht für eine Reha oder sonstige "Scherze" ausklinken. Sonst erfolgt nach der üblichen "Amtszeit" von 5 Jahren direkt der Abschuss durch den Aufsichtsrat.