Review Ducky DK9087 G2Pro Tenkeyless
Einleitung:
Die DK 9087 G2Pro TKL ist relativ neu im Sortiment des taiwanesischen IT-Herstellers Ducky. Aufgrund dessen, dass man bei Ducky normalerweise nur mechanische Tastaturen im ANSI Format (Asien/Amerika/quasi alles ausser EU ) verkauft, dürfte der Name hier in D/EU nur wenigen etwas sagen. Allgemein haben Ducky Tastaturen unter den Mecha-Freunden weltweit aber einen relativ guten Ruf, speziell wenn es um beleuchtete Keyboards geht.
So wie es aussieht möchte man aber auch im europ. Markt ein wenig Fuss fassen, indem man seit kurzem unter dem label „ducky-nordic“, einige aktuelle Tastaturen aus dem Sortiment im europäischen ISO Format anbietet. Wie der Name schon sagt, konzentriert sich das Hauptaugenmerk hier erstmal nur auf den nördlichen Teil Europas – Skandinavien, weswegen sich das Layout der Tasten auch etwas vom deutschen Layout unterscheidet. Dazu aber später mehr.
Die DK9087 G2Pro ist derzeit in 12 verschiedenen ISO Variationen erhältlich. Ich habe sie hier mit mx blue Schaltern von Cherry und weissen, gelaserten PBT Tasten vorliegen.
Spezifikationen:
- 88 Tasten „tenkeyless“ Tastatur (ohne Nummernblock)
- Cherry MX Blue Schalter (auch mit roten, braunen und schwarzen Schaltern erhältlich)
- Anschluss via PS2 und USB
- NKRO (n-key-rollover) via PS/2 sowie USB
- Abmessungen: 360 x 140 x 41,5 mm (LxBxH)
- Gewicht: 1,2 kg
- Vollständig aus PBT Kunststoff hergestellte Tasten, gelasert (auch graviert erhältlich)
- Abnehmbares USB Kabel
- Teilweise beleuchtete Tasten (nur WASD)
- DIP Schalter zum Einstellen von einigen Tastenfunktionen
- Multimedia Shortcut Tasten (F-Reihe)
Aussehen und Verarbeitung:
Die G2Pro TKL ist definitiv keine „Gamertastatur“ mit viel BlingBling und tausend extra Tasten, sondern überzeugt eher durch Robustheit, Qualität und Understatement. Das was diese Tastatur, vor allen Dingen, von anderen ähnlichen Tastaturen, wie zB einer Filco TKL unterscheidet, sind die Tasten. Denn alle Tasten sind aus PBT Kunststoff gefertigt, welcher langlebiger als der üblicherweise genutzte ABS Kunststoff ist (fängt recht schnell an zu glänzen). Leider jedoch sehr selten verbaut von den Tastaturherstellern (mir fällt nur Topre ein) und wenn, dann waren die Tasten bis jetzt nur im ANSI Format erhältlich. Dies ist quasi die erste Tastatur mit PBT Tasten im ISO Layout.
Erwähnenswert wäre hier noch, dass sogar die Leertaste aus PBT Material ist, was noch unüblicher ist. (bei Topre aus ABS) Das das Verfahren dazu nicht ganz so einfach zu sein scheint und deshalb auch kaum jemand PBT Leertasten anbietet, kann man gut erkennen, da die weiße PBT-Leertaste ein wenig wellig ist an den langen Seiten. Nicht das das irgendwie großartig auffallen und den Vorteil der langen Haltbarkeit zunichte machen würde. Aber wenn man ganz genau hinschaut sieht man es halt.
Ein weiterer Punkt der mir aufgefallen ist, sind die sehr hohen Sprühlöcher, die fast an der hinteren Oberkante der Tasten sind und damit „relativ“ sichtbar.
Die Beschriftung der Tasten ist gelasert. Ich hätte lieber gravierte genommen, allerdings steht diese Option bei den mx blues nicht zur Verfügung, bei den anderen drei switches schon. Die Alternative bei den blues sind schwarze, bedruckte ABS Tasten, also nicht wirklich eine Alternative.
Wie oben schonmal erwähnt, haben die schönen PBT Tasten allerdings einen Nachteil. Zumindest aus deutscher Sicht. Denn das Layout ist eben nicht deutsch, sondern „nordic“. Auf den Bildern kann man ja erkennen, dass es da ein paar kleine Unterschiede gibt. Die einzig wirklich auffälligen sind m.E. der Tausch von „Z“ und „Y“, und dass das „Ü“ jetzt ein A mit Kreis oben drauf ist. Ansonsten sind noch einige Sonderzeichen vertauscht. Die Tasten kann man sich aber mittels Software alle so hinlegen, dass sie auch mit dem Layout wieder übereinstimmen. Einzig das komische „Ü“ bleibt dann noch als Makel.
Die einfachste und eleganteste, aber auch teurere, Variante das nordic layout zu ignorieren, ist, sich ein Set mit blank PBT’s (schwarz oder weiss) dazu zu bestellen und die entsprechenden Tasten „unauffällig“ zu ersetzen. Die werden nämlich auch von ducky nordic in ISO angeboten.
Die Tasten W, A, S, D sind jeweils mit einer blauen LED ausgestattet (Scroll Lock und Caps Lock ebenso) und können nur an- und ausgeschaltet werden. Verschiedene Helligkeitsstufen gibt es nicht. Speziell für WASD sind auch vier rote, lichtdurchlässige Tasten extra beigelegt (aus ABS). Es sieht aber auch ganz gut aus, wenn man die original weissen PBT Tasten drauflässt. Im Gegensatz zu schwarzen PBT’s. Da sieht man dann nix mehr von der Beleuchtung.
Über die FN-Taste neben der Windowstaste lassen sich einige Mediashortcuts bedienen, wie „lauter“, „leiser“, „vorspulen“ etc. Mit FN+F9 lässt sich die Beleuchtung der WASD Tasten ein- und ausschalten.
Auf der Rückseite befindet sich der USB Anschluss, zwei Standfüße und vier DIP Schalter. Das USB Kabel ist für meinen Geschmack eine Ecke zu kurz. 20-30 cm mehr wären nicht schlecht. Im Gegensatz zu einer Filco sind die Füße aber nicht extra gummiert. Was etwas schade ist, da gummierte Standfüße einiges mehr an Halt bieten als das pure Plastik.
Mit dem DIP Schalter kann man einige nützliche Funktionen einstellen:
1. Aktivierung bzw. Deaktivierung der zwei Windowstasten, damit man in der Hektik des Gefechts nicht aus Versehen auf den Desktop switcht.
2. Tauschen der Tasten „Ctrl“(Strg) und „Caps Lock“
3. Tauschen der Tasten „Alt“ und „Windowstaste“
4. Aktivieren von NKRO (on) oder 6KRO (off -> Mac OS X Unterstützung)
Fazit:
Die G2Pro TKL von Ducky gehört mit Sicherheit zur Oberklasse der mechanischen Tastaturen und steht der Qualität einer Filco in nichts nach. Der große Pluspunkt der Ducky sind allerdings die Tasten. Komplette Tastensets aus PBT ab Werk bietet sonst niemand weiter an, schon gar nicht im ISO Format. Dazu kommen noch die extra Einstellungsmöglichkeiten via DIP Schalter und Mediashortcuts. Auch preislich unterscheidet sich die Ducky mit EUR 150 nicht von einer Filco und hat m.E. somit ganz klar die Nase vorn im direkten Vergleich.
Die partielle Beleuchtung ist ein nettes Gimmick, aber auch nicht mehr. Selbiges gilt für das abnehmbare USB Kabel.
Nicht gummierte Standfüße und ein etwas zu kurzes USB Kabel sind das einzige was man hier bemängeln könnte. Und natürlich das „nordic layout“ aus deutscher Sicht. Was man aber kaschieren kann.
Ich hoffe ja, dass Ducky eventuell noch ein DE-Layout irgendwann anbietet, auch wenn die Hoffnung nicht groß ist. Ein paar Bestellungen aus DE für dieses Board würde vielleicht sogar die Chance ein wenig erhöhen.
Ich habe auf jedenfall eine neue Lieblingstastatur.
Und sorry für die schlechte Qualität der Bilder. Brauche unbedingt mal eine vernünftige Kamera.