Durchsatz im Gigabit-Lan zunächst nur 40 MB/s

Don S.

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Hallo in die Runde!

Ich habe ein seltsames Verhalten in meinem Heimnetz, bei dem ich hier auf Eure Hilfe hoffe. Worum geht es?

Ich habe mir einen neuen PC auf Grundlage eines Asus TUF Gaming Z590-Plus zusammengestellt und auf diesem ein Windows 11 Pro installiert.
Starte ich den Rechner und kopiere anschließend eine Große Datei von oder zu meinem NAS (Synology DS718+), dann liegt die Übertragungsrate bei rund 40 MB/s trotz Gigabit Lan. Nach einiger Zeit (schwankt zwischen wenigen Sekunden und 1-2 Minuten) steigt die Übertragungsrate auf den vollen Durchsatz von rund 112 MB/s an und bleibt konstant.
Auch das Kopieren riesiger Backups läuft dann ohne Auffälligkeiten durch.

Das seltsame an der Sache ist, dass der Datendurchsatz manchmal nach einem Rechnerneustart die 40 bis 50 MB/s nie überschreitet.. auch nach etlichen Minuten nicht.
Deaktiviere ich die Netzwerkkarte im Gerätemanager und aktiviere sie direkt wieder, läuft ein anschließender Kopiervorgang sofort mit der vollen Bandbreite.

Auf dem Mainboard ist ein Intel I225-v NIC in der Revision 3 verbaut.
Ich habe schon sämtliche Experimente mit Energieoptionen, etc. durch, Verkabelung getauscht, Switche erneuert und und und.. das Ergebnis ist immer das selbe.

Aktuell ist der PC über einen Netgear GS805 Gigabit Switch mit dem NAS verbunden.
Bei meinem alten PC und Windows 10 kann ich mich wage daran erinnern, dass Kopiervorgänge auch oft mit diesem Tempo starteten, dann aber nach wenigen Sekunden die volle Bandbreite erreichten.

Die Vermutung, dass irgend ein Dienst den Durchsatz nach einem Neustart zunächst bremst, habe ich verworfen, da Kopiervorgänge manchmal auch nach langem Betrieb des Rechners bei halber Kraft feststecken.. hier hilft dann nur das De- und Reaktivieren der Netzwerkkarte um sofort und dauerhaft den vollen Durchsatz zu erlangen.

Ich hoffe jemand von Euch hat eine Idee oder einen Ansatz, der mich weiter bringt!
 
Was ist wenn du bspw. eine 10GB Datei rüberkopierat? Ist dann immer noch das gleiche Verhalten?
 
ja, es kann wie gesagt vorkommen, dass ich z.B. 10 Minuten nach dem Neustart einen Kopiervorgang starte.. z.B. eine 16 GB große Backupdatei und dabei bleibt der Durchsatz komplett auf 40-50 MB/s hängen.
Wenn ich dann die Karte neu einbinde läuft ein erneuter Versuch komplett mit 112 MB/s durch.
Manchmal funktioniert es aber auch auf Anhieb sofort nach einem Neustart.
Ich kann leider überhaupt kein Muster erkennen.
In einem anderen Fall hatte ein User ein sehr ähnliches Problem mit den gleichen Transferraten.. auch er konnte durch das Ab- und Anschalten der Netzwerkkarte sofort den vollen Durchsatz erreichen.
Bei ihm hat wohl letztendlich das Abschalten von Fastboot in den Windows-Energieoptionen zum Erfolg geführt.
Bei mir leider nicht.
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IBISXI schrieb:
Irgendein Virenschutz aktiv vielleicht?
alles schon durch.. keine Änderung
 
Vielleicht mal andere Netzwerkkabel bzw. deren Sitz probieren? Eventuell wird eine falsche/langsame Geschwindigkeit ausgehandelt.
Oder die Platte im NAS benötigt zu lang, um auf Touren zu kommen. Irgendwelche Stromspareinstellungen im NAS oder am PC?
 
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einen anderen ethernet driver schon ausprobiert?

ansonsten gibt's für wenig geld schon usb->eth adapter die vll ein workaround sind.

außerdem kannst du mal versuchen von einer linux live cd zu booten und versuchen zu kopieren...wenn's da ohne probleme geht ist es wohl ein software problem
 
wie gesagt, Verkabelung hab ich schon komplett durch.. auch den Switch getauscht und mit dem alten PC gab es diese Probleme nicht. Die Platten im NAS laufen bei meinen Tests.. das Problem muss irgendwo am PC liegen, da das erneute Einbinden des NIC das Problem löst. Der Durchsatz muss auch nicht zwingend „festklemmen“, meistens steigt er innerhalb der 1. Minute irgendwann von alleine an.
Ich glaube auch nicht, dass die Verbindungsgeschwindigkeit dynamisch im Hintergrund ausgehandelt wird, dann müsste der Durchsatz ja auch irgendwann wieder sinken, wenn das das Problem wäre.
Wenn es einmal läuft, dann läufts.. meistens irgendwann von alleine, aber manchmal hilft auch nur das De- und Reaktivieren der Netzwerkkarte.
 
honky-tonk schrieb:
einen anderen ethernet driver schon ausprobiert?

ansonsten gibt's für wenig geld schon usb->eth adapter die vll ein workaround sind.

außerdem kannst du mal versuchen von einer linux live cd zu booten und versuchen zu kopieren...wenn's da ohne probleme geht ist es wohl ein software problem
das ist ein guter Ansatz, einen solchen Adapter habe ich mir vorhin bestellt.
Der andere User hatte das Problem auf zwei unterschiedlichen Netzwerkkarten.. Treiber sind aktuell.
Intel hat sich mit dem I225-v ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert.. ich bin froh, dass auf meinem Board wenigstens die neueste Revision v3 verbaut ist.
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@prian
hab ich schon gemacht.. alle Varianten durch
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so sieht das dann im Idealfall aus.. der „Sprung nach oben“ kann allerdings auch deutlich weiter hinten liegen oder garnicht erfolgen..

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Zuletzt bearbeitet:
Schau dir mal die CPU-Auslastung der einzelnen Cores im Taskmanager beim Kopieren an.
Ich hatte vor einiger Zeit ein ähnliches Problem. Beim Kopieren hatte 1 Kern immer 100% Auslastung.
Die Ursache war damals Kaspersky.
 
Um einen Defekt der Hardware ausschließen zu können, wäre es sinnvoll, den PC mit einem anderen Betriebssystem zu testen. Ein Live-Linux auf USB-Stick bietet sich dabei an.

  • USB-Stick anschließen
  • Live-Linux auf den USB-Stick kopieren (zB mit LinuxLive USB Creator)
  • PC neustarten
  • gegebenenfalls im BIOS USB-Boot aktivieren
  • warten bis Linux hochgelaufen ist
  • testen

Treten die Probleme auch unter Linux auf, liegt entweder ein Hardwaredefekt vor oder es liegt an der Infrastruktur bzw. dem NAS. Zeigt Linux jedoch keinerlei Anzeichen eines Problems, kann man davon ausgehen, dass es an Windows 11 Pro, einer Einstellung oder einem Treiber liegt.
 
@Racer11
bei mir ist das eher umgekehrt.. die Auslastung von Core 0 spiegelt in etwa den Datendurchsatz von Kopiervorgang wieder.
Bei 100% Last hab ich 100% Durchsatz.

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@Raijin
das mit der Linux-CD werde ich heute Nachmittag einmal testen..
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@h00bi
TCP Optimizer hat leider auch nichts gebracht.

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Zuletzt bearbeitet:
Tritt das Problem in beiden Richtungen auf? Also sowohl wenn du auf das NAS als auch vom NAS herunter kopierst?

Und ein Hinweis: ALT + Printscreen schickt dir einen Screenshot des aktiven Fensters in die Zwischenablage das du direkt in deine Beitraege kopieren kannst, oder WIN + Shift + S oeffne Snip & Sketch, mit dem du beliebige Bildschirmausschnitte anfertigen kannst.
 
Danke für den Hinweis!
Das Problem tritt in beiden Richtungen auf. Ich habe hier auf der Arbeit eine GBit Netzwerkkarte mit PCIe x1 Schnittstelle und einem Realtek NIC. Die werde ich später einmal einbauen, testen und berichten!
 
Gibt es den Defender eigentlich auch noch auf Windows 11? :rolleyes: Oder andere Security-Suite?
Verwendest du PowerLAN/DLAN, oder ist alles direkt verkabelt?
Schon mal ohne den Switch dazwischen getestet, also wirklicht mit Direktverkabelung? Oder - wie schon geschrieben - mit einem Linux Live-System?
 
ich bin inzwischen ein ganzes Stück weiter und habe den vermeintlichen Übeltäter, auf den @IBISXI schon zu Beginn hingewiesen hat ausfindig gemacht.
Bitte erschlagt mich jetzt nicht, aber es war tatsächlich der Virenscanner, in meinem Fall Norton Security.
Obwohl ich sowohl im Programm selbst den Netzlaufwerkscan wie üblich deaktiviert hatte und auch zu Testzwecken Norton deaktiviert hatte, brauchte es doch eine Deinstallation des Programms, um sofort vollen Durchsatz zu erlangen.
Dank Acronis-Backup konnte ich das ein paar mal nachstellen.. offensichtlich laufen noch irgendwelche Dienste im Hintergrund.
Unglaublich.. ich weiß auch, dass es durchaus bessere AV-Programme gibt, aber für Norton habe ich von meinem Provider (Telekom) eine Dauerlizenz und hab mich daher nie weiter gekümmert.. zumal ich mit dem Programm immer zufrieden war und nie Probleme hatte. Vielleicht schwenke ich um auf ESET, mal schauen..
Die Linux Live-CD hat erwartungsgemäß keine Probleme zum Vorschein gebracht.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die rege Beteiligung an alle, die mir hier ihre Hilfe angeboten haben!

Ich werde zunächst einmal versuchen herauszufinden, wo der Schuh bei Norton drückt.. vielleicht ist es ja doch nur eine Einstellung oder der Support kann helfen.
 
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noch ein kleiner Nachtrag: Norton hat sich nicht dazu überreden lassen mein Netzwerk zu entlasten.. hier kann man abschalten und deaktivieren was man will, ohne Erfolg. Hier hilft nur eine Deinstallation, dann flutscht es von Beginn an.
Jetzt habe ich einmal ESET installiert und das Verhalten hat sich merklich gebessert. Auch hier habe ich den Netzlaufwerkscan deaktiviert. Im Gegensatz zu Norton klettert der Durchsatz hier nach wenigen Sekunden auf MAX

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ganz ohne geht es wohl nicht, aber so finde ich das völlig in Ordnung.
 
Ich fahre ehrlich gesagt seit 2015 ausschließlich mit dem Windows Defender und habe keine Einbußen in Sachen Sicherheit oder Performance feststellen dürfen.
Sonst wäre das ja noch eine Option. :-)
 
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