@chartmix Apple wollte das auch eigentlich tun, das FBI hat nur sehr laut Einspruch eingelegt und diverse US-Staaten/Abgeordnete haben Gesetzesvorschläge vorgebracht, die in Verschlüsselungen verpflichtende Hintertüren erfordert hätten.
Damals gab es ja auch den ganzen Aufruhr bezüglich des einen iPhone 5c, welches irgendein Terrorist genutzt hatte und wo Apple nicht helfen wollte es zu entschlüsseln.
Das iCloud-Backup hatte Apple den Strafverfolgungsbehörden auch zur Verfügung gestellt, die meinten aber das reicht ihnen nicht und wollten Zugriff auf das Telefon selbst.
Ein anderer Aspekt, aber ich bin ziemlich überzeugt, dass die Einwände der Strafverfolgungsbehörden und die drohende Gesetzgebung, Verschlüsselung dann einfach grundsätzlich illegal zu erklären) der wichtigste Punkt waren:
Ein komplett verschlüsseltes iCloud-Backup kann auch dazu führen, dass verpeilte Kunden sich aus ihrem Backup aussperren (da sie sich an das Passwort nicht mehr erinnern usw. und ihr iPhone gestohlen wurde) und Apple nicht helfen könnte an die Daten zu kommen.
Beim aktuellen System kann ein Supportmitarbeiter noch nach Prüfung der Identität das Passwort zurücksetzen und da das Backup ja nicht gesondert verschlüsselt ist kann es dann auf ein neues iPhone heruntergeladen werden.
Da wo das Backup mit dem Passwort verschlüsselt ist geht das nicht.
Aus diesen beiden Gründen, Apple nennt eher den zweiten, ich denke es ist eher der erste, gibt es bisher kein E2E-verschlüsseltes iCloud-Backup.
Aber: Gerade deshalb finde ich die Ankündigung des CSAM-Scans ja so interessant, denn damit fällt eines der großen Argumente der Behörden weg.
Wenn man in iCloud kein "kinderpornografisches" Material aufbewahren kann, ohne dass das automatisiert gemeldet wird, dann haben Behörden auch nicht mehr das Buhmann-Argument, dass Verschlüsselung Kindesmissbrauch unterstützt.
Dann könnte Apple als Option anbieten, dass iCloud-Backup E2E-verschlüsselt umzusetzen.
Zur Sicherheit würde man das hinter diversen Abfragen platzieren, inklusive der "Pflicht" einen Masterkey für das Backup auszudrucken und sicher aufzubewahren, und erst wenn man das verstanden, umgesetzt und akzeptiert hat wird das Backup verschlüsselt.
Somit könnte man gegenüber den Strafverfolgungsbehörden und der "aufgebrachten" Öffentlichkeit sagen, dass Backups ganz sicher "sauber" sind und Nutzer die das Backup verschlüsseln wollen sind gut genug vor sich selbst geschützt.