Eignet sich ein Master in Bioinformatik nach einem Bachelor in Biologie besser als eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ?

Anonym463

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Ich befinde mich im letzten Jahr meines Biologie-Bachelorstudiums und konzentriere mich auf die Grundlagen des Programmierens, da mein Hauptziel ist, später als Softwareentwickler zu arbeiten. Diese berufliche Ausrichtung interessiert mich deutlich mehr und verspricht bessere Karrierechancen als die klassische Biologie.

Nun überlege ich, ob es sinnvoller wäre, direkt eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung zu absolvieren oder ein Masterstudium in Bioinformatik anzustreben, das allerdings mehr Nachholbedarf in klassischer Informatik und Mathematik erfordert da ich ein reiner Biologe bin.

Mein Ziel bleibt in beiden Fällen die klassische Softwareentwicklung. In der reinen Bioinformatik gibt es nur wenige JobStellen, deshalb gehe ich davon aus, dass die meisten Absolventen als Programmierer oder in reinen Informatik Bereichen arbeiten.

Und mir gehts nicht darum später als Bioinformatiker zu arbeiten sondern eher als Sprungbrett in die Softwareentwicklung in der Industrie. Ich höre jedoch unterschiedliche Meinungen dazu: Einige sagen, dass sich das Studium mehr lohnt, während andere meinen, die Ausbildung bereite besser auf die Praxis vor.

Hört sich meine Überlegung sinnvoll an , oder kennt sich jemand aus was einen besser qualifiziert ?
 
Moin,

und du möchtest jetzt weshalb als Softwareentwickler arbeiten? Was weißt du über diesen Beruf, die Tätigkeiten etc.?

Im letzten Semester des Bachelor Studiums festzustellen, dass man plötzlich etwas ganz anderes arbeiten möchte, ist dann doch sehr spontan. Was war deine Motivation ursprünglich mal dieses Studienfach zu wählen?

Persönlich würde ich das Bachelor Studium der Ausbildung vorziehen, einfach weil es zeigt, dass du dich in komplexe Themengebiete selbstständig einarbeiten kannst. Es hat aber weniger mit Softwareentwicklung zu tun.
Wenn es schnell gehen soll, dann mach eine Ausbildung als Fachinformatiker Anwendungs-Entwicklung. (FIAE) Du kannst später dann ja immer noch ein Studium per Abend- oder Fernstudium drauf satteln.

Mein Ratschlag wäre aber, sich erst einmal über den Beruf wirklich eingehend zu informieren. Als Entwickler programmiert man halt nach Auftrag - ist nicht immer so schön Fancy wie es teilweise einige Youtuber darstellen. Programmieren ist primär innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums ein vorgegebenes Ziel zu erreichen. Wobei das Ziel manchmal auch nicht so klar sein kann.
Du musst da definitiv sehr, sehr stress-resistent sein. Die ständigen Fragen werden sein, "wie lange dauert es"/"was wird es kosten".

Als Typ Mensch eignen sich Leute, die bspw. gerne schon als Kinder Kreuzworträtzel oder Kniffel-Spiele super fanden. Du musst kreativ um die Ecke denken können. Es gibt immer ein Problem, welches du lösen musst!

Es wäre schön, wenn du auf die obigen Fragen eingehen könntest. Danke!
 
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Vielen Dank für die hilfreiche Antwort.

Ich versuche, ausführlich zu erklären, wie es zu meiner aktuellen Situation kam.



Zunächst habe ich vergessen zu erwähnen, dass mich grundsätzlich die Informatik und insbesondere das Programmieren interessiert. Daher interessieren mich Berufe, die man durch eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung oder durch einen Master in Bioinformatik ausüben kann – vor allem im IT-Bereich. Ich wollte mich deshalb informieren, welche Möglichkeiten nach einem Master in Bioinformatik bestehen und ob es sinnvoll wäre, diesen Master zu machen, um dann in die IT zu wechseln, oder ob eine Ausbildung geeigneter wäre.



Wie ich zur Biologie kam, liegt daran, dass mir das Fach in der Schule immer leichtfiel. Damals war ich noch unerfahren und dachte, dass ein abgeschlossenes Studium in einem Schulfach automatisch zu einem Job in der Industrie führt. Leider war ich da etwas naiv und habe bereits früh im Studium gemerkt, dass es dort nur wenig gibt, was wirklich für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Ab dem dritten Semester wurde mir das klar. Trotzdem habe ich die ersten Semester erfolgreich abgeschlossen und war schon so weit, dass nur noch wenige Semester bis zum Abschluss fehlten. Danach wollte ich etwas Vernünftiges machen .



Durch verschiedene Module und Zusatzangebote aus der Informatik bin ich früh auf das Thema Informatik gestoßen und habe es erst während meines Biologiestudiums kennengelernt, z. B. durch Kurse wie „Grundlagen des Programmierens“. Solche Kurse hätte ich schon in der Schulzeit gebraucht –. Leider hatte ich keinen Informatikunterricht in der Schule. Heute ist mir klar, dass ich in die IT gehen möchte, da es mich sehr interessiert und die Jobaussichten deutlich besser sind als in der reinen Biologie.



Mir geht es nicht darum, viel Geld zu verdienen, sondern darum, etwas zu lernen, das mich wirklich weiterbringt und mir Spaß macht.



Deshalb kam ich zu der Frage, was besser wäre, um einen IT-Job zu erhalten: die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung oder der Master in Bioinformatik.
 
_killy_ schrieb:
...

Persönlich würde ich das Bachelor Studium der Ausbildung vorziehen, einfach weil es zeigt, dass du dich in komplexe Themengebiete selbstständig einarbeiten kannst. ...
Ich glaube er hat nicht vor, das Bachelorstudium abzubrechen und die Ausbildung zu machen, sondern - so lese ich das - er will nach dem Bio-Bachelor entweder die Ausbildung machen oder den Master.

Ich würde den Master versuchen, aber in jedem Fall würde ich persönlich nicht als Entwickler arbeiten. Wie killy vor mir schon sagte, Entwickler sind die ausführenden Kräfte, die eine Aufgabe erhalten und umsetzen, aber Entwickler sind selten die Leute, die sich überlegen, was sie programmieren möchten.

In meiner Firma haben wir eine Reihe von Entwicklern, die kriegen wöchentlich ihre Aufgaben, mal neue Funktionen, 1 Tag pro Woche ist Bug-fixing und jede Woche gibt es Status-Feature-Gespräche usw. Und dann muss man sich permanent weiterbilden und ich meine das nicht im Sinne von Lebenslanges lernen (das müssen wir alle), sondern es ist kleinteiliger.

Wenn du wirklich den Master Bio-Informatik machen solltest, dann bist du auf der Ebene der Projektleiter und derjenigen, die die Inhalte in der Software definieren, in dem sie die Anforderungen aufnehmen und prüfen (Software-Engineering), die reine Entwicklung machen dann andere, du kannst dann aber auch mitmachen, wirst aber eher steuern.

Was meinte mal einer unserer Projektleiter leise unter 4 Augen: Entwickler sind die Mauer, Klempner und Elektriker der IT, man gibt ihnen eine Aufgabe und wenn sie fertig sind, melden sie sich und sie kriegen die nächste Aufgabe. Das ist natürlich überspitzt, aber es steckt doch ein Korn Wahrheit drin.

Anonym463 schrieb:
...
Deshalb kam ich zu der Frage, was besser wäre, um einen IT-Job zu erhalten: die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung oder der Master in Bioinformatik.
Master in Bioinformatik!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank für deine und Killy's Expertise in diesem Bereich.


Fu Manchu schrieb:
Ich glaube er hat nicht vor, das Bachelorstudium abzubrechen und die Ausbildung zu machen, sondern - so lese ich das - er will nach dem Bio-Bachelor entweder die Ausbildung machen oder den Master.
Genau so ist es – mein primäres Ziel ist es, meinen Bachelor in Biologie zunächst abzuschließen.
Fu Manchu schrieb:
Wenn du wirklich den Master Bio-Informatik machen solltest, dann bist du auf der Ebene der Projektleiter und derjenigen, die die Inhalte in der Software definieren, in dem sie die Anforderungen aufnehmen und prüfen (Software-Engineering), die reine Entwicklung machen dann andere, du kannst dann aber auch mitmachen, wirst aber eher steuern.

Was meinte mal einer unserer Projektleiter leise unter 4 Augen: Entwickler sind die Mauer, Klempner und Elektriker der IT, man gibt ihnen eine Aufgabe und wenn sie fertig sind, melden sie sich und sie kriegen die nächste Aufgabe. Das ist natürlich überspitzt, aber es steckt doch ein Korn Wahrheit drin.
Darf ich vielleicht fragen, ob du persönlich Bioinformatiker kennst, die diesen Weg gegangen sind und nach dem Studium erfolgreich in diesem Bereich arbeiten?

Ich mache mir etwas Sorgen, dass man gegenüber reinen Informatikern im Nachteil ist, da man möglicherweise als „Bio-X-Student“ gesehen wird. Wenn man sich die Stellenanzeigen für Bioinformatiker anschaut, ist es ja klar das man sich auf Stellen bewerben muss die auch für normale Informatiker gedacht sind.

In manchen Foren wird behauptet, dass Fachinformatiker deutlich mehr Praxiserfahrung haben als Bioinformatiker, die viele Bio-Module belegen.

Würdest du trotz dieser Argumente sagen, dass sich ein Master in Bioinformatik immer noch mehr lohnt?
 
Prinzipiell kann man auch als Quereinsteiger ohne Abschluss Entwickler machen. Nur ist es so, dass je unpassender der Abschluss desto weiter unten steht man in der Nahrungskette als Bewerber. Da der Bewerbermarkt durchauch auch schwankt langfristig was Angebot und Nachfrage angeht ist es sicherer einen passenderen Abschluss zu haben.

Mal ein alternativer Vorschlag:
Was wäre mit einem dualen Informatik FH Bachelor alternativ? Uni Inf ist viel schwerer, dauert deutlich länger und hat wenig Mehrwert vgl mit FH wenn man als Entwickler arbeiten möchte (was auch bei der Uni 90% der Absolventen tun).
Da bekommst du sowohl IHK Ausbildung als auch höherwertige Lehre + sehr viel praktische Übung. Dazu dann noch einen Inf Bachelor.
Dazu musst gibt es auch noch ein Gehalt und Berufserfahrung. Gibt ein paar gute FHs die im wesentlichen nach einem Test auf Abi Niveau selektieren.

Dazu sparst du dir die dröge Berufsschule die wenig Mehrwert hat.
 
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@Anonym463

Ich habe nicht dazu geraten, dein Bachelor in Biologie abzubrechen. Ich würde dir zum Bachelor in Informatik raten. Dieser macht eher Sinn, als der Master in Bioinformatik. (grob gesagt)
Alternativ kannst du ja mal gerne verlinken, wo du diesen Master machen würdest, damit man mal die Module sieht.

In einer Ausbildung wirst du immer mehr Praxis-Erfahrung sammeln, als in einem Studium. Das ist ja einer der wesentlichen Unterschiede, da du ein Unternehmen hast, welches dies ausbildet ... und zwar genau in den Themen, die für das Unternehmen interessant sind.

Wenn du den Master in Bioinformatik machen möchtest, dann würde ich dir definitiv dazu raten, auch entsprechend längere Praktika als Programmierer in Unternehmen zu machen. Damit kannst du dann auch zeigen, dass du als Bioinformatiker auch programmieren kannst und auch als reiner Softwareentwickler arbeiten könntest.
Du musst dir also an der Stelle ein bisschen mehr Mühe geben, dass du Ziel erreichst, in dem du dann auch dein Master gut durchplanst sowie Praktikas mit unterbringst.

Mühe heißt an der Stelle:
-> schau an, nach welchen Semester es am sinnvollsten ist, das Praktikum zu machen, sprich du brauchst ja auch eine gewisse Anzahl an Modulen mit IT Bezug, damit du überhaupt anfangen kannst zu entwickeln
-> ggf. kann dies ja das letzte Semester vor Abgabe der Master-Thesis
-> prüfe, inwieweit du die Möglichkeit hast, dein Studium zu verlängern, wenn du die Praxisphase mit einschiebst (sinnvoll wären m.E. 6-12 Monate Praktikum ... da verdienst du dann aber auch schon Geld als Werksstudent)
-> durchsuche die Stellenbörsen deiner Region nach Werksstudentenstellen für Programmierer ... dann bekommst du ein Überblick, ob in deiner Region überhaupt solche Stellen ausgeschrieben sind oder ob du dann ggf. sogar noch Reisezeit mit einplanen musst
-> schau, ob du neben den Pflicht- und Wahlkursen zusätzliche Informatik-Kurse belegen kannst ... die zwar nicht für das erreichen des Masters notwendig sind, die aber gut für deine Theorie-Ausbildung sind (mach da mal ein Abgleich mit den Standard Kursen eines reinen Bachelor-Informatik Studiums ... dass du zumindest die Grundlagenkurse ebenfalls mit abdeckst)
 
@Yogi666

Danke Yogi auch für deine weitere Hilfe.



Wie du schon gesagt hast, habe ich auch gehört, dass das Informatikstudium an der Universität wenig mit grundlegendem Programmieren – das ich derzeit lerne – zu tun hat und stattdessen einen starken Fokus auf Mathematik legt. Diese ist oft Grund genug, dass über 50 % der Studierenden abbrechen.



Deshalb überlege ich, zunächst eine Ausbildung zu machen, die den Fokus auf Programmieren legt und somit inhaltlich greifbarer ist, wenn man noch nicht viel Erfahrung hat und unsicher ist, ob man mit der Mathematik an der Uni zurechtkommt. Wenn ich danach noch Interesse habe, könnte ich immer noch ein Studium beginnen.



Eine weitere Option wäre natürlich der Master in Bioinformatik.



Über ein duales Studium an einer Fachhochschule habe ich bisher noch nicht nachgedacht. Wenn es die beste Ausbildungsmöglichkeit für mich wäre, müsste ich diese Option auch in Erwägung ziehen. Allerdings bin ich mir unsicher, wie der Mathematik-Anteil dort aussieht, da ich in meinem Biologiestudium bisher keine -Mathematik hatte die vergleichbar zu einem FH oder Uni Informatikstudium ist.



Hier findest du das Modulhandbuch des Bioinformatik Masters.



uni mainz modulhandbuch angewandte bioinformatik



https://www.studium.fb08.uni-mainz.de/files/2022/01/MSc_ABI_MHB-20220120-Entwurf.pdf
Ergänzung ()

@_killy_

Danke für die detaillierte Erklärung.



Du hast recht, dass ein Bachelor in Informatik mich wahrscheinlich besser auf die IT vorbereiten würde als der Master in Bioinformatik.



Wie ich schon erwähnt habe, bin ich mir jedoch unsicher, wie gut ich in einem mathelastigen Informatikstudium zurechtkommen würde, da ich bisher hauptsächlich die Grundlagen des Programmierens gelernt habe. Ich habe auch mitbekommen, dass über 50 % der Studierenden ein Informatikstudium abbrechen, unter anderem wegen des Mathematikanteils.



Deshalb habe ich die Ausbildung oder den Master in Erwägung gezogen, da ich davon ausgehe, dass dort mehr Fokus auf das Programmieren gelegt wird als in einem klassischen Informatik-Bachelor. Vielleicht liege ich aber auch falsch.



Ich habe dir hier das Modulhandbuch des Masterstudiengangs verlinkt:



uni mainz modulhandbuch angewandte bioinformatik



https://www.studium.fb08.uni-mainz.de/files/2022/01/MSc_ABI_MHB-20220120-Entwurf.pdf

IMG_3170.png


Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nach meinem Biologie-Bachelor zunächst etwas Praktisches mit einem Schwerpunkt auf Programmieren machen möchte, bevor ich mich – wenn möglich – später noch weiterbilde.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Anonym463

Danke für das Modulhandbuch. Wie du siehst, hast du dort aber kaum Module drin, die sich mit Softwareentwicklung beschäftigen. Es wird eher als Randthema mit betrachtet, da wärst du m.E. nach weit weg von einem Full-Stack-Entwickler. Primärer Fokus wird wahrscheinlich auf Datenbanken/Datenstrukturen liegen, um die Untersuchungsergebnisse der Biologie möglichst effizient abzulegen und weiterverarbeiten zu können. Das hat mit Anwendungsentwicklung am Ende weniger zu tun.

Die Idee eines dualen Studiums die @Yogi666 eingeworfen hat, find ich ebenfalls super - da hast du ein ausgewogenen Mix zwischen Theorie und Praxis. <- mein Vote für diesen Schritt! (nach Abschluss deines aktuellen Bachelor-Studiums)

Und ja, Mathe gehört nun mal zur Informatik. Da gibt es aber auch mittlerweile gute Youtube-Kanäle, die einen durch den Matheanteil mit helfen sollten, wenn der Prof es nicht kann.
 
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@_killy_

Danke nochmals.

Ich werde mich definitiv damit auseinandersetzen, wo ich ein solches Studium in meiner Nähe absolvieren kann.

Darf ich zuletzt fragen, ob es in diesem Bereich sinnvoller ist, zuerst eine Ausbildung zu machen und dann ein Studium? So könnte ich mir zunächst ein solides Fundament aufbauen und mich, wenn möglich, später weiterbilden.

Oder ist es tatsächlich so, dass man in einer dualen Ausbildung auch in eine reguläre Ausbildung wechseln kann, falls man mit der Geschwindigkeit und dem hohen Mathematikanteil überfordert ist?

Von einem Bekannten der Dual studiert habe ich gehört, dass bei zu langsamer Fortschrittsgeschwindigkeit Druck entsteht und die finanzielle Unterstützung des dualen Studiums gefährdet sein könnte. Ob das stimmt, kann ich jedoch nicht genau beurteilen.
 
Anonym463 schrieb:
...
Darf ich vielleicht fragen, ob du persönlich Bioinformatiker kennst, die diesen Weg gegangen sind und nach dem Studium erfolgreich in diesem Bereich arbeiten?
...
Ich kenne einen Medizin-Informatiker. Er arbeitet bei einem Maschinenbauer/Hersteller von medizinischen Geräten, u.a. auch Röntgen- und Kernspingeräten, wo er die Softwareentwicklung begleitet. Da steht er an der Schnittstelle von Ttechnik (er muss die Software verstehen und inhaltlich entwickeln) und Medizin (er muss wissen, wofür das Gerät genutzt wird und was mit dem Ergebnis gemacht wird)
 
Also bei einem dualem Studium hast du ein deutlich höheren Leistungsdruck als ein Vollzeitstudent, da du im zeitlichen Rahmen dieser dualen Ausbildung liefern musst. Da geht es halt nicht, mal noch ein Semester dran zu hängen oder Klausuren zu schieben.

Wenn du also mehr Praxis haben möchtest, dann duales Studium oder alternativ Ausbildung und ggfs später nochmal ein Studium draufsatteln. Die Ausbildung brauchst du aber nicht vor dem dualen Studium machen - wäre zu viel des Guten.

Ansonsten schau dir doch mal die Unterlagen zu Mathematik für Informatiker an ... die Einstiegspunkte sowie auch Youtube Videos mit Erklärungen. Da kannst du ja versuchen abzuleiten, ob du da mitkommst oder auch nicht.
 
Zwei sehr gute Datenpunkte pro Studiengang sind die Abbrecherqoute und die durschnittliche Studiendauer. Leider veröffentlichen nicht alle Unis diese Daten.
Ich hab zb an einer Uni Inf Diplom (bachelor + master quasi) studiert und hier ist die durchschnittliche Studiendauer obszöne 16 Semester bei 10 Regelstudienzeit.

Generell wird an FHs nicht annäherend so hart gesiebt wie an Unis und man bleibt auch eher in der Regelstudienzeit. Mathe ist in Umfang und Schwierigkeit auch deutlich überschaubarer und machbarer. Das ist kein Raussiebfach wie an der Uni.

Ausbildung und danach FH macht meiner Ansicht nach relativ wenig Sinn vgl mit direkt dual. Dual beinhaltet eine Ausbildung. Bei dual FH sparst du dir Berufsschule weil du zb in Mathe, Programmierung etc höherwertige Lehre hast die anerkannt ist seitens der IHK. Dazu gibt es dann noch einen Blockkurs für das sonstige wie zb Recht/Wirtschaft etc.

Bei FHs gibt es recht große Qualitätsunterschiede und verschiedene Zugangshürden.

Ich schlage mal einfach die FH Aachen vor, eine der besten FHs in DE. Ich hatte für einen Freund relativ viel Zeit mit Vergleichen von FHs verbracht vor einer Weile.

Pluspunkt ist hier das Gehalt, so dass man relativ sorgenfrei das Studium machen kann und sich nicht schwer verschulden muss oder sehr viel arbeiten muss nebenher.

Dort kommt man ohne Berge an Asessments zu einem Dualen Studienplatz. Man macht einen Test und hat einen Score. Dann kann man bei Firmen oder im ÖD eine duale Ausbildung machen. Pluspunkt ist dass im ersten Monat intensive Mathe und Programmierung gemacht wird und man dort direkt erfährt ob man rausfliegt. Abbrecherqoute liegt bei 3-5% lediglich. Wer den Zulassungstest schaff, schafft auch meist das Studium.

Das ist ein duales Studium

"Angewandte Mathematik und Informatik mit Ausbildung"

+ Ausbildung Mathematisch-technischen Softwareentwickler

Ergänzende Materialien:

https://www.fh-aachen.de/securedl/s...dte_mathematik_und_informatik_2024_screen.pdf

Seite 7 für Studienplan. Ist im wesentlichen ein normales Inf Studium mit den üblichen Inhalten + Wahlplichtkursen.

Für den Zulassungstest gibts nen kleinen frei verfügbaren Schnuppertest online um zu sehen ob man die Inhalte packt. Kannst ja mal probieren:

http://www.matse-ausbildung.de/schnuppertest_fragen.html

Ich hab mir die Lehrmaterialen zu Programmierung auch mal angeschaut im Detail und muss sagen dass ist didaktisch so mit das beste was ich bisher über verschiedene Unis und FHs gesehen habe. Intensive Programmierübungen sind da wesentlicher Kern vom Studium.

Alle paar Wochen bis kurz vor Studienbeginn kann man so einen Zulassungstest machen. Falls das Abi Mathe eingerostet ist am besten ein paar Tage üben vorher.

Machst im Grunde den Test und kannst dich im Portal auf "Firmen können mir Angebote machen" stellen und aber auch selber Firmen/Behörden die da Plätze anbieten aktiv anschreiben.

Wenn mein Ziel wäre Softwareentwickler zu werden und nicht Wissenschaftler hätte ich mit dem Wissen von heute das studiert statt uni Inf. Falls du nich reich bist ist es auch gut ein Gehalt zu haben und nicht viele Nebenjobs neben dem Studium.

Es gibt natürlich noch andere FHs, Studiengänge und duale Möglihckeiten. Hier weiß ich nur sicher dass man relativ gut anhand von nem guten Test an einen dual Platz kommt und die Lehre und das Konzept was taugt.

Falls du andere Fhs suchst schlag ich dir folgende Kriterien vor zu Bedenken: Studiendauer im Schnitt vs Regelzeit, Abbrecherqoute, Zugänglichkeit als Bewerber, Zufriedenheit der Studenten in reviewportalen.
Ergänzung ()

_killy_ schrieb:
Also bei einem dualem Studium hast du ein deutlich höheren Leistungsdruck als ein Vollzeitstudent, da du im zeitlichen Rahmen dieser dualen Ausbildung liefern musst. Da geht es halt nicht, mal noch ein Semester dran zu hängen oder Klausuren zu schieben.
Ich waage zu behaupten dass das von 2 Umständen abhängt. Uni vs FH und Geld.
Wer neben dem Studium dann noch 15h arbeitet gewinnt da wenig Freizeit gegenüber Dual FH.
Klar es ist viel und am Block zu tun. Aber durch die recht fixe Struktur geht das eigentlich gut klar.

Ebenso ist FH Prüfungen mit deutlich weniger Wiederholungen und geht eher in der Regelzeit durch.

Finde dual gesünder da man qualifizierte Arbeit macht fürs Geld bei der man was lernt statt irgendwelche Nebenjobs.

Falls Geld keine Rolle spielt stimme ich zu , dass non dual die entspanntere Variante ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Anonym463 schrieb:
Ich mache mir etwas Sorgen, dass man gegenüber reinen Informatikern im Nachteil ist, da man möglicherweise als „Bio-X-Student“ gesehen wird.
Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Das IST so.

Also gerade Biologen sind jetzt in der Community nicht gerade als die hellsten Leuchten am IT Firmament verschrien. Ich sage nur DNA Sequenzen in Excel, das dann durch Aurokorrektur Jahrzehnte an Forschung sabotiert hat.

Und ich muss leider sagen ich habe noch keinen Biologen als ITler getroffen. Wenn waren das eigentlich Physiker, Mathematiker oder vielleicht noch Chemiker und halt Informatiker, wenn es um Studierte geht.

Anonym463 schrieb:
In manchen Foren wird behauptet, dass Fachinformatiker deutlich mehr Praxiserfahrung haben als Bioinformatiker, die viele Bio-Module belegen.
Naja klar haben die mehr Praxiserfahrung, aber die ist nicht viel wert. Die Praxiserfahrung kannst du als Studierter in kurzer Zeit nachholen. Da muss man sich halt etwas fie Arschbacken zusammenkneifen und gut ist. Der Fachinformatiker wird aber niemals den theretischen Hintergrund haben.

Anonym463 schrieb:
Würdest du trotz dieser Argumente sagen, dass sich ein Master in Bioinformatik immer noch mInformatik

also Studium klar vor Ausbildung. Im Studium zeigst du das du wissenschaftlich arbeiten kannst. Also genau und selbstständig. Das ist viel wert.

Aber wie gesagt Bioinformatik ist halt so naja in meinen Augen.

Wie du schon selbst gemerkt hast ist der Markt da eher klein. So Personen arbeiten normal an Schnittstellen weil Sie eben die Sprache zweier Fachbereiche sprechen. Auf der einen Seite die Informatik und dann ihre Domäne. Das ist sehr viel Wert.

Ich bin z.b. Informatiker und Physiker. Der Physiker hilft mir extrem weiter die Probleme zu verstehen die Ingenieure oder andere Naturwissenschaftler lösen wollen und der Informatiker halt wie das in Software umgesetzt wird.

Anonym463 schrieb:
Informatikstudium an der Universität wenig mit grundlegendem Programmieren – das ich derzeit lerne – zu tun hat
Naja, Programmieren lernt man eigentlich nebenher. Das ist so ein bisschen wie Schönschrift. Toll wenn man es kann, aber völlig irrelevant dafür einen Bestseller Roman zu schreiben.

Programmieren ist eigentlich nur etwas Lunguistik und Semantik. Wenn du mal ein paar Sprachen gelernt hast, dann bist du auch ganz schnell in der nächsten Sprache drin.

Ich programmiere zum Beispiel in C/C++ Fortran Python Bash CUDA und R. Und daneben noch paar Spracherweiterungen wie OpenMP oder MPI.

Wenn ich länger nicht mehr programmiert habe in einer Sprache brauche ich vielleicht nen Tag aber dann refactore ich dir auch Code in Millionen Zeilen Anwendungen.

Anonym463 schrieb:
und stattdessen einen starken Fokus auf Mathematik legt. Diese ist oft Grund genug, dass über 50 % der Studierenden abbrechen.
Naja, Mathe ist ja auch essenziell für Informatik. Ohne Mathe brauchst du da gar nicht anfangen außer du willst Hilfsarbeiter Niveau machen.

Anonym463 schrieb:
Deshalb überlege ich, zunächst eine Ausbildung zu machen, die den Fokus auf Programmieren legt
Macht mit einem Bachelor aus meiner Sicht absolut keinen Sinn. Das ist von Niveau her der totale Abstieg. Ich habe selbst auch ne Ausbildung VOR dem Studium gemacht als Kaufmann und das war schon ziemlich langsam. Daher wollte ich auch mehr machen. Also erstmal Abi nachgeholt. Wenn ich nach dem Studium ne Ausbildung gemacht hätte wäre ich vor Langeweile gestorben...

Anonym463 schrieb:
und somit inhaltlich greifbarer ist, wenn man noch nicht viel Erfahrung hat und unsicher ist, ob man mit der Mathematik an der Uni zurechtkommt.
Dann werde dir lieber ganz ganz schnell klar wie du mit Mathe stehst. Ohne Mathe wird dir immer viel fehlen um hochwertige Arbeiten vernünftig zu erledigen. Aber klar wenn es dir Spaß macht das zehnte mal eine Webshop im Monat aufzusetzen ok, aber sonst?

Anonym463 schrieb:
Allerdings bin ich mir unsicher, wie der Mathematik-Anteil dort aussieht, da ich in meinem Biologiestudium bisher keine -Mathematik hatte die vergleichbar zu einem FH oder Uni Informatikstudium ist.
Naja, jetzt rate mal warum Biologen jetzt eher nicht als dir fundierten Informatiker bekannt sind.

Anonym463 schrieb:
uni mainz modulhandbuch angewandte bioinformatik
Uni Mainz hört sich doch gar nicht so schlecht an Mogon ist nen ziemlich großes HPC System. Wenn du da ran kommst als HiWi zu arbeiten und da eventuell auch deine Masterarbeit schreibst stehen dir viele Türen offen. Gerade auch in der Industrie. Ist aber kein Zuckerschlecken.

Anonym463 schrieb:
Wie ich schon erwähnt habe, bin ich mir jedoch unsicher, wie gut ich in einem mathelastigen Informatikstudium zurechtkommen würde, da ich bisher hauptsächlich die Grundlagen des Programmierens gelernt habe
Was willst du denn bitte da ohne Mathe lernen? Grundlagen sind Rechnerarchitektur und Algorithmen und Datenstrukturen. Dann vielleicht noch nen kleiner Programmierkurs aber das wars dann auch.

Anonym463 schrieb:
Deshalb habe ich die Ausbildung oder den Master in Erwägung gezogen, da ich davon ausgehe, dass dort mehr Fokus auf das Programmieren gelegt wird als in einem klassischen Informatik-Bachelor. Vielleicht liege ich aber auch falsch.
Klar wird in der Ausbildung mehr Wert auf dad Machen gelegt. Du lernst die Grundlagen aber weniger sondern nur wie wende ich das jetzt in diesem konkreten Fall an.

Du bist da einfach eingeschränkter.

Fu Manchu schrieb:
Ich kenne einen Medizin-Informatiker. Er arbeitet bei einem Maschinenbauer/Hersteller von medizinischen Geräten, u.a. auch Röntgen- und Kernspingeräten, wo er die Softwareentwicklung begleitet. Da steht er an der Schnittstelle von Ttechnik (er muss die Software verstehen und inhaltlich entwickeln) und Medizin (er muss wissen, wofür das Gerät genutzt wird und was mit dem Ergebnis gemacht wird)
Genau das sind ja auch die richtigen/angedachten Stellen. Also die wo man mit seinem Domänenkenntnissen helfen kann. Das ist Gold wert. In der Biologie ist das aber so ne Sache. Ich kenne da jetzt eher niemanden. Biologie ist da eher nicht speziell genug in meinen Augen. Das erschließt sich vielen auch ohne Studium.

Ich denke da jetzt mal an Kläranlagen oder irgendwelche Bioreaktoren für die man ne Steuerung braucht.
 
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nochmals vielen Dank an jeden einzelnen der mir wertvolle Tipps gegeben hat ! Durch Foren wie dieses bekomme ich wirklich gute Meinungen und einen umfassenden Überblick von Menschen, die sich in der IT auskennen und mir mit ihrer Expertise extrem weiterhelfen.

Yogi666 schrieb:
Falls du andere Fhs suchst schlag ich dir folgende Kriterien vor zu Bedenken: Studiendauer im Schnitt vs Regelzeit, Abbrecherqoute, Zugänglichkeit als Bewerber, Zufriedenheit der Studenten in reviewportalen.
Dies werd ich dann definitiv berücksichtigen.
_killy_ schrieb:
Wenn du also mehr Praxis haben möchtest, dann duales Studium oder alternativ Ausbildung und ggfs später nochmal ein Studium draufsatteln. Die Ausbildung brauchst du aber nicht vor dem dualen Studium machen - wäre zu viel des Guten.
Sehr gut zu wissen werde ich auch im Hinterkopf haben.

Skysnake schrieb:
Was willst du denn bitte da ohne Mathe lernen? Grundlagen sind Rechnerarchitektur und Algorithmen und Datenstrukturen. Dann vielleicht noch nen kleiner Programmierkurs aber das wars dann auch.
Du hast definitiv recht, komplett auf Mathematik zu verzichten, macht in der IT wenig Sinn. Mir geht es darum, genau zu wissen, was auf mich zukommt, da mir als Biologe klar ist, dass im Bioinformatik-Master definitiv viel mehr Eigenarbeit erforderlich ist. Informatiker haben sich ja schon im Bachelor intensiv mit höherer Mathematik beschäftigt.
Skysnake schrieb:
Aber wie gesagt Bioinformatik ist halt so naja in meinen Augen.

Wie du schon selbst gemerkt hast ist der Markt da eher klein. So Personen arbeiten normal an Schnittstellen weil Sie eben die Sprache zweier Fachbereiche sprechen. Auf der einen Seite die Informatik und dann ihre Domäne. Das ist sehr viel Wert.
Genau, langfristig kann ich mir keine typische Bioinformatik-Stelle vorstellen, da der Markt dafür sehr klein ist. Mein primäres Ziel war es von Anfang an, etwas Brauchbares aus meinem Bachelor-Wissen zu nutzen und nicht komplett neu anzufangen. Der Bioinformatik-Master könnte vielleicht die Option sein, die mir als Biologie-Bachelor den Einstieg in die Arbeitswelt ermöglicht. Das ist natürlich nicht vergleichbar mit Informatikern, Physikern usw., die durch ihr Bachelor-Studium bereits bewiesen haben, dass ihnen auf dem Arbeitsmarkt viele Türen offenstehen. Als Biologe weiß man, dass dieses Studium allein einem eher Türen verschließt, wenn man sich zu sehr auf die Biologie spezialisiert.

Deshalb habe ich den Master als eine gute Option gesehen oder alternativ die Ausbildung, um überhaupt einen Einstieg in die IT zu finden und wenn möglich mich später weiterbilden, vor allem da mich die hohen Abbrecherquoten in Informatikstudiengängen abgeschreckt haben. Ich bin leider nicht mehr der 18-jährige Abiturient, der sich einfach einschreibt und sieht, was kommt. So kam ich auch auf das Forum.

Nochmals danke!


Ich werde eure Tipps auf jeden Fall berücksichtigen nach einer Weile kann ich auch ein Update geben, wie mein aktueller Stand ist und ob alles geklappt hat.
Ergänzung ()

Skysnake schrieb:
Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Das IST so.

Also gerade Biologen sind jetzt in der Community nicht gerade als die hellsten Leuchten am IT Firmament verschrien. Ich sage nur DNA Sequenzen in Excel, das dann durch Aurokorrektur Jahrzehnte an Forschung sabotiert hat.
Genau, da habe ich mich falsch ausgedrückt – mein Fehler. Informatiker werden natürlich immer im Vorteil sein. Ich meinte eher klassische Fachinformatiker aus der Ausbildung, das hätte ich hinzufügen sollen. Aber du hast es ja bereits erklärt: Mit einem Master in Bioinformatik hat man deutlich mehr Wissen im Vergleich zu Fachinformatikern. Auch im Bezug auf reine IT Jobs
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe es jetzt ehrlich gesagt nur überflogen, aber möchte was grundsätzliches mit auf den Weg geben: Nur weil du Biologie / Bioinformatik studiert hast, heißt das noch ganz lange nicht, dass du das mittelfristig auch tun wirst. Gerade in Konzernen sind die Grenzen der Disziplinen völlig fließend und die meisten Kenntnisse werden sowieso spezifisch im Rahmen der Einarbeitung / training on the Job vermittelt. Einstieg geht z. B. über Werkstudentenstellen recht einfach (wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen passen). Wenn hier Sympathie und Arbeitsleistung stimmen, interessiert es absolut niemand was du genau studierst.

Ein hoher akademischer Grad ist mittel- bis langfristig aber immer vorteilhaft in der Hinterhand, wenn es um hocheingruppierte Stellen geht ;-) Wenn der Master halb in die richtige Richtung geht, ist das mehr als gut genug. Du wirst auch niemals bei einer Stellenauschreibung 100% der geforderten Dinge erfüllen. Lange Rede, kurzer Sinn: Aus deiner Perspektive verläuft die Karriere in recht definierten Bahnen - so habe ich damals auch gedacht. In der Praxis sind die Grenzen deutlich fließender und unschärfer und werden sich im Rahmen unseres Berufslebens sicher noch mehrfach ändern ;)

Ich plädiere ganz klar für einen Master - wenn du z. B. mal im öffentlichen Dienst landen solltest, ermöglicht genau dieses Stück Papier dir deutlich mehr zu verdienen (ob gerechtfertigt, oder nicht will ich mal nicht diskutieren). Nach 2-3 Jahren in der Industrie kann sein, dass du dich nochmal ganz anders orientierst - mit Zertifikaten auch gar kein Problem. Solides Fundament schadet aber nie.
 
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fireblade_xx schrieb:
Ich habe es jetzt ehrlich gesagt nur überflogen,

Genau hier beginnt dein Problem. Bitte lies doch genau was der TE möchte. Dann schaffst du es auch, wirklich vernünftige Ratschläge zu geben.

fireblade_xx schrieb:
aber möchte was grundsätzliches mit auf den Weg geben: Nur weil du Biologie / Bioinformatik studiert hast, heißt das noch ganz lange nicht, dass du das mittelfristig auch tun wirst. Gerade in Konzernen sind die Grenzen der Disziplinen völlig fließend und die meisten Kenntnisse werden sowieso spezifisch im Rahmen der Einarbeitung / training on the Job vermittelt.

Stimmt und stimmt auch nicht. Auch in einem Konzern wird sich niemand hinsetzen und jemand grundsätzlich das Programmieren beibringen. Die Einarbeitung findest insoweit statt, dass der Neue weiß was die jeweiligen Anwendungen machen sollen, welche Frameworks genutzt wurden etc.

fireblade_xx schrieb:
Ich plädiere ganz klar für einen Master - wenn du z. B. mal im öffentlichen Dienst landen solltest, ermöglicht genau dieses Stück Papier dir deutlich mehr zu verdienen (ob gerechtfertigt, oder nicht will ich mal nicht diskutieren).

Wie soll er im öffentlichen Dienst landen? Auch dort wird geschaut, ob die Qualifikation so halbwegs mit den Anforderungen übereinstimmt. Und der TE möchte Softwareentwickler werden. Auch da hilft ihm der Master in Bioinformatik wenig. Da ihm am Ende die tatsächlichen Programmierkenntnisse fehlen, wird er im Job sehr schnell unglücklich oder ggf. noch nicht mal die Probezeit bestehen.

Im ÖD zählt zwar die "höhere" formale Qualifikation, aber selbst dort stehlt man keine "promovierten Landwirte als IT Architekten ein" ...

fireblade_xx schrieb:
Nach 2-3 Jahren in der Industrie kann sein, dass du dich nochmal ganz anders orientierst - mit Zertifikaten auch gar kein Problem. Solides Fundament schadet aber nie.

Und dieses solide Fundament muss der TE sich erst einmal schaffen, wenn er als Anwendungsentwickler arbeiten möchte!
 
_killy_ schrieb:
Genau hier beginnt dein Problem. Bitte lies doch genau was der TE möchte. Dann schaffst du es auch, wirklich vernünftige Ratschläge zu geben.
Um den Kontext zu erfassen, muss ich nicht jedes Wort im letzten Detail auseinandernehmen.

Zu deinen Antworten: Studium und Ausbildung vermitteln grundlegende Konzepte und Denkmuster. Alleine wie lange sich "veraltete" Programmiersprachen in den Lehrplänen halten... Im übrigen habe ich von Ausbildung bis Master unser Bildungssystem durchlaufen und bin seit knapp sieben Jahren in einem Hightech Konzern - meine Beobachtungen und Erfahren sind daher aus erster Hand.

Nochmal meine Intention zusammengefasst: Bei Interesse und Lernbereitschaft brauchst du weder Studium und schon gar keine Ausbildung um in so einem Feld Fuß zu fassen - wir reden hier über "einfache" Anwendungsentwicklung und keine Raketenwissenschaft. Die besten Entwickler bei uns haben sich über die Jahre selbstständig entwickelt und sind teilweise leichte Quereinsteiger. Selbst ein Kollege hat es mit >50 als "fachfremder auf dem Papier" in die Expert Ladder geschafft. Fähigkeiten lassen sich heute über so viel mehr Wege erlangen, als über die klassische "Ausbildung". Trotzdem ist (zumindest Deutschland) das Papier auf dem dein akademischer Grad gedruckt wertvoll und sichert dir eine einfachere Durchlässigkeit nach oben. Ausnahmen gibt es fast immer und überall, aber wieso schwer machen, wenn es auch einfacher geht... Dazu kommt: Ich bin mir sicher, dass du nicht dabei bleiben möchtest bzw. sogar noch vor deinem ersten Job dich etwas anders orientierst. Wie oben schon angesprochen ist das keine ruhmbringende Arbeit und ist relativ bedroht vom Outsourcing. Das Engineering "oben" drüber, oder die Koordination/PL halte ich für deutlich erstrebenswerter wenn in dem Bereich arbeiten möchtest.

Formale Anforderungen wie gewisse Module in Mathematik sind kein wirkliches Hindernis bei entsprechender Motivation - allgemein ist ein Studium an einer normalen Hochschule weniger von deinen mitgebrachten Fähigkeiten & Intelligenz abhängig, als von Disziplin und Frustrationstoleranz. Du kennst sicher aus deinem Bachelor Leute wo du nicht so genau weißt was die hier tun und trotzdem bestehen die immer doch irgendwie. Das ist in der Informatik nicht anders ;) Im Master ist das große Sieben sowieso vorbei.
 
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Hmm, ist denn ein Bachelor in Biologie inzwischen auch kaum noch etwas wert, also gesellt sich zu Geschichte oder Kunst und so, was manchmal auch etwas abfällig als "brotlos" bezeichnet wird? ...

Ich würde prinzipiell das Gleiche wie @_killy_ in #2 sagen. Schließe zuerst deinen Bachelor in Biologie ab, schreibe dich dann für den Informatik-Bachelor (ohne Bindestrich) ein und schließe diesen ab (Bachelor, wohlgemerkt, in den Master würde ich nicht direkt einsteigen, selbst, wenn die Möglichkeit bestünde, weil ansonsten verstehst du nix). Falls doch Bio-Informatik, so kannst du dir die Hälfte ja auch schon anrechnen lassen. Danach solltest du also interdisziplinär die Biologie und die Softwareentwicklung auf dem Kasten haben, und damit auch sehr gute Karriere- und Aufstiegschancen.

Aber unterschätze den Studiengang bitte nicht. Es wird sehr viel mathematisches und formales Denken verlangt. Manchmal braucht man eine längere Zeit, um sich da hinein zu fuchsen, und das ist auch nicht jedem gelegen.

Wünsche viel Erfolg
 
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