ProuD- schrieb:
Um auf die Frage zurück zukommen, muss es prime95 um erst eine CPU stabil im OC zu bekommen oder interessiert dass weniger dass nach 10min ein Kern gestoppt hat ?
Sobald 1 Kern "abstürzt" ist das OC kaum als stabil zu bezeichnen oder wie soll man das anders interpretieren?!
Absturz > fail > Handlungsbedarf, für deine Testsoftware. Versagt ein Stadtauto auf dem Nürburgring ist es dann untauglich als Stadtauto? Regnet es in ein Cabrio darf ich es dann nur an trockenen Tagen fahren? War die Kurve zu eng oder das Auto zu schnell?
Wer eine
prime Stabilität braucht (für Benchmarks, als Kriterium für Vergleichbarkeit), der ist gezwungen prime zu nehmen. Logischer Zirkel.
Wer nur
Alltagsstabilität braucht, der kann solche Auslastungssoftware benutzen um schneller Grenzen zu finden, bis auf einen exaktes Setting zum Zeitpunkt X unter Bedingungen Y (Aussentemperaturen, Temperaturzustand im Gehäuse, Lüfterdrehzahlen, Netzstabilität, Alter des Netzteiles und Mainboards usw.).
Für meine Zwecke sind prime Tests nur für die Bestimmung der Kühlleistung/-einstellung sinnvoll, weil dann maximaler "Wärmedruck" von der CPU erzeugt wird. Ansonsten sinnlos. Beim Köpfen der CPU konnte ich so exakte
Testbedingungen vorher/nachher erzeugen, die Parameter von prime waren Nebensache, Hauptsache diesselben vorher/nachher.
Zum Testen im Sinne der Fragestellung "Eignet sich noch prime95 zum testen?" eignet sich m.E. jede Software, die eine
reproduzierbare Last erzeugt. Erst sobald man maximale Last benötigt, muss man genau hinschauen, ob die Testsoftware die zu testende Hardware so ansprechen kann wie erwartet. Unrealistisch hohe Anforderungen durch die (prime) Tests sind ebendas > alltagsfern. Prime hatte und hat seinen Zweck, die genannte Vergleichbarkeit zwischen OC Systemen zu ermöglichen.
Ich stimme zu, will man ein Produktivsystem testen, lässt man besser die Finger von irgendwelchen Extremlast "Testversuchen". Ausser man sichert das System und kann es
ausgetestet wiederherstellen.
Meine CPU läuft übertaktet + undervoltet für BOINC/Folding auf einer niedrigen OC Stufe, die noch effizient gelten kann, für Spiele schalte ich hoch (weil die CPU alt bzw. zu langsam als fps Erzeuger) und nehme gewisse kritische BIOS Einstellungen runter, geregelt über BIOS Profile. Mein "Spiele Setting" ist kaum effizient zu nennen.
Zeitaufwendige "Stabilitättests" halte ich dann für sinnlos, wenn sie in einem Mißverhältnis stehen zur produktiven Nutzung, egal ob Office, Spiele, Videoschnitt, der Stromzähler fängt dann lauter an zu ticken und die Vernunft holt dich ein.
Ausser ... du baust dir eine Benchmark Maschine. Da wäre Unvernunft im Sinne gezielter Absturzstabilität konstruktives Merkmal. Und du hättest ein read only Medium zur Hand, um das System in kürzester Zeit neu aufzusetzen. Alles dazwischen ist Grauzone. Ein Herantasten auf einem Produktivsystem ohne Sicherheitsnetz ist in meinen Augen unprofessionell. Kann ja trotzdem Spaß machen.