Eine große oder besser mehrere kleine Festplatten

Andi107

Ensign
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Wenn man in seinem PC 12TByte Festplattenspeicher haben möchte, kann man z.B. eine 12TByte-Platte oder zwei 6TByte Platten oder drei 4TByte Platten nehmen.
Ich frage mich, ob die Datendichte bei einer 12TByte Festplatte zu Lasten der Haltbarkeit gehen kann und mehrere kleinere Platten nicht besser sind? Außerdem hatte ich gelesen, dass große Platten manchmal lauter sind. Und wenn eine Platte kaputt geht, hat man mit der großen gleich einen höheren Verlust an Daten.
Auf der anderen Seite sind mehrere kleine Platten meist teurer als eine große.
Was würdet ihr empfehlen?
 
Tendenziell eher mehrere kleine HDDs - von denen kannst du, wenns der SATA-Controller mitmacht, auch parallel lesen und schreiben und hast kein bzw. weniger Bottleneck, wenn du viel machst.

Ausfallwahrscheinlichkeit ist so eine Sache - du hättest bei 3x4TB natürlich statistisch das dreifache Risiko, dass dir eine davon eingeht, dafür ist nur ein Teil der Daten weg. Da könnte man fast nachdenken, 3x6TB zu kaufen und ein RAID5 zu bauen, dann kann eine Platte hopps gehen, ohne dass irgendwas fehlt.
 
Lieber mehrere große. Aber halt 24 TB kaufen, dann kann man ein Backup machen.
Jede Platte kann dir innerhalb von 1 Sekunde kaputt gehen, oder die nächsten 10 Jahre im Dauerlauf überleben.
 
Hi...

Dabei sollte (D)eine Datensicherungsstrategie auch nicht außer Acht gelassen werden.
Bzgl. Lautstärke denke ich, dass es grundsätzlich erstmal von der Qualität der Laufwerke abhängig ist, und mehrere laufende Datenträger können genauso viel Lautstärke verursachen, wie ein Einzelnes.
 
Vom Stromverbrauch her würde ich einer großen Festplatte den Vorzug geben. Was die Haltbarkeit angeht, denke ich nicht dass kleine Festplatten besser sind, und ein Backup von allen wichtigen Daten solltest du sowieso haben.

Was die IOPS angeht werden mehrere kleine Festplatten im Verbund besser sein, aber falls das wichtig ist solltest du stattdessen über einen SSD-Cache nachdenken.
 
Wenn dir deine Daten wichtig sind, ist es egal, wie groß die Platte ist: Mach Backups.
Ich habe mehr Daten durch versehentliches Löschen/Unachtsamkeit als durch Defekte verloren.

Alles was kaputt gehen kann, geht irgendwann kaputt. Selbst wenn statistisch die eine Platte schneller kaputt geht als die andere, auf Einzelfälle betrachtet bringt eine große Statistik wenig. 5 % aller bekannten deutschen Corona-Fälle sterben daran. Was sagt diese Statistik über einen einzelnen Fall aus? Nicht wirklich viel.

Wie Laut eine Festplatte ist, kann man vorher in Erfahrung bringen, schlimmer sind aber häufig Vibrationen in Verbindung mit dem Gehäuse. Mehr Platten können schnell auch mehr Vibrationen machen.

Wenn du uns nicht sagst, was du brauchst, dann können wir dir nichts empfehlen.
Wenn deine Absicht ist deine Steam-Bibliothek mit 1000 Spielen auf einer HDD unterzubringen, kauf eine 12 TB HDD. Wenn du gerne unabhängige Platten hast, dann kauf mehrere HDDs. Weil du z.B. eine HDD für das Aufzeichnen von Video-Streams aus deinen Spielen und für sonst nichts anderes nutzen willst...

Eine große HDD ist in Bezug auf Erweiterbarkeit besser... Man bekommt nicht beliebig viele Laufwerke in ein Gehäuse und auch nicht ans Mainboard angeschlossen... klar, dann kann man wieder SATA-Controller dazu kaufen.
 
Smily schrieb:
Lieber mehrere große.

In Betracht ziehen das die großen in der Regel eine Heliumfüllung haben. Das kann der langfristigen Haltbarkeit durchaus abträglich sein. Helium ist schwer abzudichten und diffundiert gerne.
 
Hi Andy,
so pauschal ist diese, Deine Frage gar nicht zu beantworten.
Einen ersten Hinweis hat M.Ing ja schon gegeben!
Mehr Festplatten, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass eine dieser Ausfallen.
Legst Du jedoch den Schwerpunkt auf "Ausfallsicherheit", und dem entsprechen auf
Verhinderung von Datenverlust, musst Du eine andere Strategie fahren!
 
Ach ja noch ein wichtiger Hinweis:
Bitte nicht Dinge wie Datenverfügbarkeit und Datensicherheit durcheinander bringen. RAID sorgt höchstens für Datenverfügbarkeit. Backups sorgen für Datensicherheit.
 
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ich kaufe HDDs i.d.R. nach dem besten GB/€ Verhältnis.

man sollte das auch immer im Zusammenhang sehen. Vielleicht ist eine große Platte lauter, aber wenn man mehrere kleine nimmt, dann sind die auch lauter als eine alleine. Und falls die nicht perfekt entkoppelt sind und leicht vibrieren, dann übertragen sich die Schwingungen auf die anderen Platten, das ist mehrfach schlecht.

also meine Empfehlung: "günstig" (NICHT "billig") kaufen, dafür zwei, eine zur "normalen Nutzung" und eine weitere fürs Backup. Da kann man dann auch splitten, SSD und HDD, interne schnelle HDD und externe USB oder...
 
Nach den Regeln der Kunst hat ein Backup immer außerhalb des Arbeitsgerätes zu erfolgen und auch wenn nicht gerade gesichert wird eben abgesteckt werden muß.
Leider sind immer wieder ganz groteske Vorschläge bei vielen "guten Tipps" dabei.
 
Andi107 schrieb:
Außerdem hatte ich gelesen, dass große Platten manchmal lauter sind.
Empfehlungen nach Lautstärke sind immer sehr schwer bis unmöglich, dann erstens gibt es auch da eine Serienstreuung, zweitens hängt es sehr von der Einbausituation (also dem Gehäuse, der Befestigung, etc.) ab wie laut eine HDD zu hören ist und drittens ist es sehr subjektiv. Es gibt ja auch nicht nur eine Lautstärke, sondern zwei, die im Idle und die bei Zugriffen, der eine bevorzugt Platten die er im Idle möglichst nicht hört und stört sich nicht daran, wenn diese bei Zugriffen sehr laut wird, der andere erschrickt dann immer und bevorzugt eine die vielleicht schon im Idle lauter rauscht, dafür bei Zugriffen aber ihr Geräusch nicht sehr stark ändert. Generell sind HDDs lauter, je mehr Umdrehungen und je mehr Platter sie haben, bei Enterprise HDDs spielt die Lautstärke bei der Entwicklung keine Rolle, da zählt Performance und die Köpfe dürfen sich gerne zackig bewegen und öfter mal rekalibiert werden, auch wenn die lauter ist. Helium dämpft die Lautstärke i.d.R. deutlich, HDDs mit Heliumfüllung sind also meistens leiser, zumindest was das Idle Geräusch angeht und meines Wissen nach sind bisher alle 12TB HDDs mit Helium gefüllt.

Andi107 schrieb:
Und wenn eine Platte kaputt geht, hat man mit der großen gleich einen höheren Verlust an Daten.
Wenn Du davor Sorge hast, dann gewöhne Dir für die Zukunft an immer, also zu jedem Zeitpunkt, mindestens ein ordentliches Backup aller Daten zu haben die Du nicht verlieren möchtest. Ein ordentliches Backup steht immer auf einem Datenträger der in einem anderen Gehäuse steckt wie der/die Datenträger mit den originalen Daten. Also z.B. in der Cloud, auf einem NAS oder eben auf USB Platten die nur dafür dienen und nur zum Erstellen, Prüfen und Aktualisieren des Backups angeschlossen werden, nur so lange angeschlossen bleiben wie dies dauert und danach z.B. bei Windows mit "Hardware sicher entfernen" abgemeldet und sicher aufbewahrt werden!

Groug schrieb:
In Betracht ziehen das die großen in der Regel eine Heliumfüllung haben. Das kann der langfristigen Haltbarkeit durchaus abträglich sein. Helium ist schwer abzudichten und diffundiert gerne.
Diese Sorge hat sich bisher nicht bestätigt, es gibt keine Hinweise das HDDs mit Heliumfüllung die vom Hersteller geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren wenig häufig erreichen als solche ohne Helium, oder kennst Du einen? Daher würde ich behaupten, dass es zwar sicher nicht einfach ist die Gehäuse entsprechend abzudichten, die Hersteller es aber trotzdem geschafft haben.
 
Holt schrieb:
Diese Sorge hat sich bisher nicht bestätigt, es gibt keine Hinweise das HDDs mit Heliumfüllung die vom Hersteller geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren wenig häufig erreichen als solche ohne Helium, oder kennst Du einen?

Konkrete nicht, die ersten Platten hatten aber auch kein reines HE sondern ein Luft HE Gemisch.
Ansonsten nur ein gesundes Misstrauen bei so einer Technik. 5 Jahre sind auch nur knapp über 40000 Betriebsstunden. Ich hab Platten mit dem doppeltem an Betriebsstunden. Ein Gas so lange einzusperren ist halt durchaus eine Herausforderung.
 
Groug schrieb:
Ansonsten nur ein gesundes Misstrauen
Welches die Hersteller selbst nicht zu haben scheinen, denn es gibt zahlreiche Modelle mit Heliumfüllung und 5 Jahren Garantiedauer, was wirtschaftlicher Selbstmord wären, wenn nicht die allermeisten von denen diese 5 Jahre auch durchhalten würden.
Groug schrieb:
5 Jahre sind auch nur knapp über 40000 Betriebsstunden.
Da HDDs altern wenn sie nicht genutzt werden, sind damit Kalenderjahre gemeint und eine Umrechnung von Betriebsstunden in Jahre nicht statthaft.
Groug schrieb:
Ich hab Platten mit dem doppeltem an Betriebsstunden.
Es spricht ja auch nichts dagegen das HDDs auch länger halten können, die meisten müssen ja auch länger halten, damit der Großteil von ihnen diese 5 Jahre auch wirklich erreicht. Aber egal ob mit oder ohne Heliumfüllung und egal was da noch für Gase drin sind (hast Du einen Belege für die Aussage mit dem Luftgemisch?) man sollte nicht das ewig Leben von ihnen erwarten. Auch nicht wenn man sie immer innerhalb der Spezifikationen betreibt und bei Nutzung außerhalb der Spezifikationen kann man nicht einmal die 5 Jahre erwarten.
 
tollertyp schrieb:
Ach ja noch ein wichtiger Hinweis:
Bitte nicht Dinge wie Datenverfügbarkeit und Datensicherheit durcheinander bringen. RAID sorgt höchstens für Datenverfügbarkeit. Backups sorgen für Datensicherheit.

Raid zur Datensicherheit erscheint mir auch problematisch. Ich denke, wenn der Raid-Controller kaputt geht oder der Raid Verbund aus irgendeinen Grund nicht mehr besteht, wird es kompliziert.
 
Andi107 schrieb:
Raid zur Datensicherheit erscheint mir auch problematisch. [...]
Jetzt steht's schon deutlich im zitierten Text und muß "nur" richtig gelesen werden, aber trotzdem wird's genau hier durcheinander gebracht. :stock:
@tollertyp hat bzgl. RAID doch von Datenverfügbarkeit und nicht -sicherheit geschrieben.
 
Andi107 schrieb:
Raid zur Datensicherheit erscheint mir auch problematisch.
RAIDs ersetzen eben keine Backups.
Andi107 schrieb:
Ich denke, wenn der Raid-Controller kaputt geht oder der Raid Verbund aus irgendeinen Grund nicht mehr besteht, wird es kompliziert.
Es ist weniger ein Problem wenn der Raid-Controller kaputt geht, solange eine andere RAID Lösung gefunden wird die die Metadaten des RAID ebenfalls unterstützt, kann man das RAID wieder zusammensetzen. Die Linux md SW RAIDs unterstützen die Metadaten vieler Hardware RAID Controller und sogar die von Intel Chipsatz RAIDs, was Intel da selbst eingepflegt hat. Aber auch die Hersteller von HW RAID Controllern ändern ja nicht ständig das Format der RAID Metadaten, so dass diese alte Sorge man würde genau den Controller wieder benötigen um das RAID zusammensetzen zu können, weitgehend unbegründet ist.

Viel schlimmer ist aber, dass es keinen Schutz bietet wenn Daten versehentlich gelöscht oder überschrieben wurden, z.B. eben von einem Verschlüsselungsvirus. Ein RAID kann eben nur den Schutz bei Ausfall einer (oder bei RAID 6 zweier) Platten bieten, aber auch nur wenn dies rechtzeitig erkannt, die Platte ersetzt und das RAID erfolgreich rebulidet ist, bevor die nächste ausfällt die dann eine zuviel ist.
 
User007 schrieb:
Jetzt steht's schon deutlich im zitierten Text und muß "nur" richtig gelesen werden, aber trotzdem wird's genau hier durcheinander gebracht. :stock:
@tollertyp hat bzgl. RAID doch von Datenverfügbarkeit und nicht -sicherheit geschrieben.

Oh, da hat mich jetzt aber jemand komplett missverstanden. Ich hatte gemeint, dass ich mich voll der Aussage von @tollertyp anschliesse, dass es mir AUCH (so wie ihm) problematisch erscheint. Weil von anderen vorab RAID als Möglichkeit empfohlen wurde, fühlte ich mich in meiner Meinung von seinem Beitrag bestätigt. Ich habe nichts durcheinander gebracht. Schließlich geht es hier ja um Datensicherheit.
Ergänzung ()

Meine Kernfrage und Kernsorge am Anfang dieses Themas war an sich, ob nicht die enorme Datendichte einer großen Festplatte ihre Haltbarkeit verschlechtert.
 
Andi107 schrieb:
Meine Kernfrage und Kernsorge am Anfang dieses Themas war an sich, ob nicht die enorme Datendichte einer großen Festplatte ihre Haltbarkeit verschlechtert.

Nein warum auch? Wie kommst Du überhaupt darauf? Ich habe soviel HDD´s in allem Variationen und Größen. Und wenn eine ausgefallen ist kann Ich bisher keinerlei Muster erkennen. Nutze HDDßs jetzt über 25 Jahre und wie gesagt ein Muster finde Ich nicht. Ich kaufe immer das was für mich an preis/Leistung am besten erscheint. Und wo Ich lange Garantie bekomme. Das hat sich am Ende am besten bewährt.
 
Andi107 schrieb:
Oh, da hat mich jetzt aber jemand komplett missverstanden.
Das tut mir leid, dann hab' ich Deinen Beitrag falsch interpretiert - mea culpa.

Andi107 schrieb:
Schließlich geht es hier ja um Datensicherheit.
Wobei der Datensicherheit natürlich auch erstmal eine -verfügbarkeit zugrunde liegt - aber das führt zu weit.

Bzgl. dem von Dir angefragten Punkt zur Relevanz von Datendichte zu Haltbarkeit gebe ich zu bedenken, dass nicht die Datendichte an sich selbst das Gefährliche ist (außer vllt. im Bezug auf CMR/SMR/PMR), sondern eher die Zugriffsanzahl und die mit der Zeit erfolgende Data Degradation (sog. Bit-Rot).

Bei mir haben die Laufwerke auch in den allermeisten Fällen recht abrupt ihre Funktion beendet, so dass (zumindest für mich) da nicht wirklich ein Zusammenhang zur von Dir angesprochenen Thematik erkennbar ist/war.
 
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