Einstand - Aufsatz Luftkühlung

norbertd

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Liebe Mitstreiter,

laßt mich vorausschicken, daß ich mich mit Computern seit 1969 ernsthaft befasse und seit 1974 professionell mit dieser Materie umgehe.
Da ich dieses Forum zum ersten Mal besuche, möchte ich Euch als Einstand einen meiner vielen Aufsätze in gekürzter Form zusenden. Er behandelt die Luftkühlung von Prozessoren und schildert Euch hoffentlich die wesentlichen Zusammenhänge, ohne gleich tief in die Differentialgleichungen abzudriften. Diesen artikel zu schreiben veranlaßte mich der Eindruck, daß psychologisch geschulte Geschäftemacher den Usern das Geld aus der Tasche ziehen - für eine "kühle" Illusion.

Mit wenig Begeisterung betrachte ich seit Jahren eine Entwicklung, wie klevere Geschäftsleute den Usern das Geld aus der Tasche ziehen und sich "kühle" Illusionen damit bezahlen lassen. So, wie es bei eienem guten Essen gilt: "Das Auge
ißt mit.", so heißt es bei PC-Kühlelementen: "Das Auge kühlt mit." "Blaue Beleuchtung kühlt besser als rote."
Einer umfangreichen Untersuchung zufolge stellt sich nämlich heraus, daß etwa 95 Prozent der CPU-Kühler mit Luft-Medium einen Wirkungsgrad besitzen, der entweder dem Intel-Standard entspricht oder geringer ist als letzterer. Um die Differenz zwischen fehlender Leistung und der Intel-Referenz auszugleichen, wird in der Regel ein künstlerisches Design erfunden, das zumindest den User glauben läßt, was die Technik nicht halten kann. Der Wirkungsgrad von CPU-Luftkühlern hat dann, wenn er sich vor allem optisch zeigen soll, nur einen esoterischen Charakter.

Reproduzierbare Messungen gibt es nur zufällig. In den "Fachkreisen" und Foren werden fast immer die Temperaturen falsch gemessen. Denn maßgeblich für den Wirkungsgrad eines Luftkühlers ist allein die Differenz zwischen der aktuellen Gehäuse-Innenlufttemperatur und der direkt am Prozessor gemessenen. Meist wird nur die Temperatur in der Nähe der CPU gelistet. Diese allein sagt über die Qualität des Kühlkörpers jedoch nichts aus.

Oft sind die NTC-Widerstände für die Lüfter-Drehzahlregelung an der falschen Stelle montiert, aus kostengründen z.B. zwischen den Kühlrippen. Die Fühler gehören stattdessen in eine Bohrung in der Kühler-Bodenplatte unmittelbar über der CPU, und zwar wärmeleitend vergossen.

Der größte vermittelte Irrtum besteht darin, daß regelmäßig sugeriert wird: "Je größer die Kühlermasse, umso besser die Kühlung." In Wirklichkeit spielt die Masse eines Kühlers keinerlei Rolle. Die folgende Zusammenfassung gibt Aufschluß darüber:
Es wird nur die mit einem Lüfter mechanisch erzwungene Konvektion betrachtet, denn bei freier Konvektion werden die Grenzschichten leicht anders definiert. (Grenzschichten sind die Schichten des Wärmeübergangs von einem Wärmeleiter zum anderen.)

Die entlang des Kühlkörpers streichende Luft verhält sich folgendermaßen:
Direkt am Kühlkörper ist die Strömungsgeschwindigkeit aufgrund der Viskosität der Luft theoretisch gleich Null. Sie steigt jedoch mit zunehmender Entfernung vom Kühlkörper bis zu der vom Ventilator erzeugten Geschwindigkeit an.
Der Bereich vom Kühlkörper bis zur maximalen Strömungsgeschwindigkeit wird Strömungs- oder hydrodynamische Grenzschicht genannt (delta s). Je weiter die Luft vom Kühlkörper entfernt ist, desto geringer wird die Luft vom Kühlkörper erwärmt.

Der Bereich, in dem die Lufttemperatur zu fallen beginnt, nennt sich thermische Grenzschicht oder Temperaturgrenzschicht (delta t).

Nur innerhalb der Temperaturgrenzschicht findet effektive Wärmeleitung statt. Für den Wärmeübergangskoeffizienten alpha gilt:
alpha = thermische Leitfähigkeit der Luft / Dicke der thermischen Grenzschicht

Daraus läßt sich der Wärmeübergangswiderstand lambda berechnen, es gilt:

lambda =1 / alpha * a [a = wärmeabgebende effektive Oberfläche des Kühlkörpers]

Wie aus dem mathematischen Zusammenhang ersichtlich hängt der Wärmeübergangswiderstand lambda nicht vom Material des Kühlkörpers ab. Es ist daher für die Effektivität der Wärmeabgabe an die Luft ausschließlich die Größe der Kühlkörperfläche verantwortlich. Das Material des Kühlkörpers spielt erst dann wieder eine Rolle, wenn seine Oberfläche und die Strömungsgeschwindigkeit der Luft so groß gewählt werden, daß der Kühlkörper aufgrund seiner begrenzten inneren Wärmeleitfähigkeit nicht mehr genügend Wärme nachliefern kann.

TempDifferenz1 = Temperatur Prozessor - Temperatur Kühlkörper
TempDifferenz2 = Temperatur Kühlkörper - Temperatur der Kühlluft
Erwärmung = Aufnahmekoeffizient * TempDifferenz1 - Abgabekoeffizient * TempDifferenz2

Wenn der Kühler erwärmt wird, steigt Tempdifferenz2, womit auch die Wärmeabgabe steigt. Den weitaus größten Einfluß auf das Emissionsverhältnis (bei gleichbleibenden Temperaturen) hat jedoch die Oberflächenbeschaffenheit (oxidiert, eloxiert, beschichtet). Schwarz eloxierte Oberflächen sind geben mehr Wärme an die Luft weiter als blanke Metalle. Jede Beschichtung mit meßbarer Schichtdicke vermindert die Wärmeabgabe erheblich.

Für Kühlkörper werden im wesentlichen Aluminium und Kupfer als Material verwendet. Die materialbedingte

Wärmeleitfähigkeit omega von Aluminium und Kupfer ist nahezu identisch:
Cu, poliert bei 20°C: omega = 0,030
Cu, schwarz oxidiert bei 20°C: omega = 0,78
Al, poliert bei 23°C: omega = 0,052
Al, schwarz eloxiert bei 20°C: omega = 0,2...0,8
Lacke bei 20°C: omega = 0,85...0,95

Die Wärmespeicherfähigkeit der verschiedenen Materialien hängt von deren spezifischen Gewichten ab und kann für das Gesamtkühlergebnis nachteilig sein. Kupfer hat eine wesentlich höhere Speicherfähigkeit als Aluminium. Kühlkörper sollen aber keine Wärme speichern, sondern sie möglichst schnell an die Außenluft abgeben. Dafür sind

Aluminium und Kupfer nach obigen Berechnungen beide bestens geeignet. Der Wärmeübergang von Aluminium auf die Umgebungsluft ist sogar ein wenig besser als bei Kupfer. Kupfer leitet Wärme dagegen etwas besser als Alu, so daß es als Kontaktfläche mit der CPU zum gleichmäßigen Verteilen der Wärme vorzuziehen ist. Die Meßergebnisse in der Praxis sind jedoch kaum mit der Theorie reproduzierbar, weil Aluminium und Kupfer sich in den Grenzschichten nahezu gleich verhalten.

Wichtig und signifikant ist jedoch die richtige Dimensionierung der Kühlkörperfläche, die tatsächlich Wärme an die Luft abgeben kann. Stellt man sich einen senkrechtstehenden, 50 cm langen Kühlkörper mit einem Querschnitt von 5 cm x 5 cm vor, wird dieser im praktischen Einsatz versagen, weil die Wärme von unten nach oben vom Prozessor nachgeführt wird und innerhalb des wärmeleitenden Materials garnicht so schnell weitergeleitet wird, wie sie von der CPU kommt. Es kommt zum Hitzestau und Ausfall der CPU. Würde derselbe Kühlkörper horizontal mittig auf der CPU aufliegen, wäre der Wirkungsgrad etwa doppelt so groß, weil sich die Wärme in zwei Richtungen verteilen kann. Dennoch würde dieser Kühlkörper völlig falsch dimensioniert sein, weil auch bei ihm an beiden Enden kaum noch Wärme ankommen würde. Wie bereits oben erwähnt, muß die Wärme möglichst unmittelbar und komplett in direkter Nähe zur CPU an die Luft abgegeben werden. Dies kann nur dann geschehen, wenn die Verteilung von der kleinen wärmeabgebenden Fläche der CPU auf kürzestem Wege in eine große Fläche transformiert wird, die die Wärme an die Luft weitergeben kann. Ein Jeder kann sich nun vorstellen, welche Wirkungsgrade die riesigen Altäre besitzen, die manche Computerfreaks durch die Sichtfenster in ihren Gehäusen mit
Stolz zur Betrachtung freigeben.

Wird ein Rechner mit einem massiven Kupferkühler ausgestattet, ist die Wärmespeicherfähigkeit wesentlich größer als bei Alu. Das heißt, daß der Prozessor noch recht lange nach dem Abschalten des PC's passiv heiß gehalten wird. Es kann in Grenzfällen sogar zu einem ungesunden Wärmerückstau und Temperaturspitzen kommen, wenn der Kühlkörper heiß ist und nach dem Abschalten des Rechners noch Restwärme von der CPU abgegeben wird, die aber nicht so schnell vom Kühlkörper abgebaut werden kann. So entstehen ggf. Temperaturen in der abgeschalteten CPU, die höher sind als im Betrieb.
Da moderne Prozessoren nur eine minimale Kontaktfläche mit dem Kühlkörper besitzen, kommt es immer darauf an, die Wärme so schnell wie möglich abzuleiten. Dazu sind Gebilde wie 'Heatpipes' aus Vollkupfer nicht geeignet, weil sie die Wärme zunächst zum eigentlichen Kühlelement umleiten müssen und dadurch der Weg und somit die Zeit künstlich verlängert wird.

Die Reaktion des Kühlkörpers auf Temperaturspitzen wird somit wesentlich träger. Solche Kühlelemente entbehren jeder technischen Begründung und haben nur eine designtechnische oder optisch-esoterische Wirkung Die Wärme muß stets im so nahe wie möglich von der CPU abgenommen werden.
Am kritischsten ist die Übergangsschicht zwischen Kühlkörper und Kühler sowie diejenige zwischen Kühleroberfläche und der umgebenden Luft. Keine Wärmeleitpaste ist so gut wie ein direkter Kontakt zwischen zwei ebenen Oberflächen. Leider ist keine Oberfläche eben, um vollflächigen Kontakt zu gewährleisten. Man braucht also Wärmeleitpaste als Füllmaterial, um die Lücken zu schließen. Idealerweise werden damit nur die Lücken gefüllt, nicht die Flächen mit direktem Kontakt.

So kann bei zu dickem Auftragen der Füllung der Wärmeübergangswiderstand Lambda höher sein als ohne Wärmeleitpaste. Die Konsistenz der mitgelieferten Pasten ist meist viel zu hoch, als daß ein ausreichend dünner Film manuell aufgetragen werden könnte. Das ebenflächige Abziehen der mit Wärmeleitpaste bestrichenen Oberflächen mit einer Ziehklinge ist dringend zu empfehlen. Sowohl die Kontaktfläche des Kühlkörpers als auch die des Prozessors müssen auf diese Weise behandelt werden.

Norbert
 
Sehr schön geschrieben, aber was soll das bringen?
 
Die Frage zeigt mir, daß ich wohl doch nicht deutlich genug geschrieben habe. Doch warte ich mal ab, ob noch weitere Fragen entstehen.....
 
Nette techn. Einsicht, nur die Abneigung gegenüber Heatpipes kann ich so nicht stehen lassen. Zwar verlängern Heatpipes natürlich den Weg von der Hitzequelle zum Kühlkörper, allerdings wird die Wärmeleitung ja nicht mehr durch das Kupfer der Heatpipes, sondern durch integrierte Gase übernommen, welche permanent Sieden und wieder verflüssigen. Sie leiten die eigentliche Wärme zum Kühler. Das Kupfer der Heatpipe dient hier nur noch als Sekundärleiter. Heatpipes führen die Wärme effektiv von der CPU ab, und führen auch - bei richtiger Montage - zu keinem Wärmestau: schließlich befindet sich das heisse Gas im Kühlkörper, und fließt nur "kalt" wieder zurück. Auch die Praxis belegt es: Heatpipes an die Macht ;)

Nachteilig mögen sie aufgrund ihrer Konzeption bei sehr niedrigen Temperaturen sein oder bei Niedriglast-Zuständen: da kühlen herkömmliche Kühler besser. Aber sobald die Temperaturen steigen werden Heatpipe-Kühler effektiver als ihre anderen Kollegen.
 
Finde es echt schön wieviel Mühe du dir gegeben hast,in vielen Punkten wirst du warscheinlich auch recht haben,aber was ich mich frage is was du damit bezweckst.
Außerdem denke ich,das das ganze nicht so kritisch zu betrachten ist,weil ich mein funktioniern tut es ja bis jetzt auch.
Natürlich is das ne Schweinerei mit biligen tricks kunden zu blenden,aber ich finde die jetzigen kühlungne in pc systmen reicht doch aus.Vorallem da die chiphersteller jetz auch langsam zu Vernunft kommen und die Devise nicht mehr lautet"Leistung um jeden Preis,Stromverbrauch is egal".
Denn man solte nicht vergessen gute kühlsysteme sind ja erst nötig seit manche cpus so stromhungrig geworden sind.
 
1. Also das die Wärmeleitfähigkeit von Aluminium und Kupfer nahezu identische sein soll, ist mir neu. Übrigens ist die Einheit dafür nicht Omega sondern Lambda. Und da punktet Kuper, eindeutig, mit 398W/(m*K) gegenüber Aluminium mit 234W/(m*K), laut meinem Tafelwerk.
2. Erkläre mir bitte physikalisch wie ein Objekt wärmer werden kann, als seine Umgebungstemperatur, wenn ich nicht von außen zusätzlich Wärme zuführe???
Um das zu verdeutlichen: Es ist klar das Wasser verdammt viel Wärme speichet, folglich müsste nach deiner Erklärung die Badewanne heißer werden als das heiße Wasser selber, da die Wanne auf Grund ihrer geringen Fläche im Vergleich zur gespeicherten Wärme des Wassers nicht genügend abgeben kann. Ist ja interessant. Schlechtes Beispiel, ich weiss.
 
eins frage ich mich dan doch auch wenn die temperatursonden alle falsch montiert sin ist doch ein qualitativer vergleich möglich da ich die sensoren immer an der gleichen stelle sind....
(ok das muss jetz nicht der fall sein aber ich denke das auf soetwas bei einem vergleich doch geachtet wird)

nochetwas warum schaffen (nach deiner meinung scheinen ja die großen kühler verschwendung zu sein) es die großen kühler die cpus so zu kühlen das diese nicht kaputt gehen ...und das sogar passiv (mal ganz die temperaturen aus dem spiel gelassen)
 
1. Also das die Wärmeleitfähigkeit von Aluminium und Kupfer nahezu identische sein soll, ist mir neu.

Die Tabellenwerte sind nicht immer identisch.
Meine konkrete Aussage mußt Du unter dem Aspekt betrachten, daß ich alle anderen technisch und finanziell infragekommenden Werkstoffe in meine Gedanken einbeziehe. Dabei schneiden Kupfer und Aluminium praktisch sehr ähnlich ab. Ich schreibe ja auch, daß Kupfer einen etwas höheren Wärmeleitwert hat. (Ich kenne nur den Wärmeübergangswiderstand als 'Lambda'.)
Ich denke, der Name ist nue akademisch.

Die Sache mit dem Wärmestau ergibt sich in dem kurzen Moment nach dem Abschalten des Lüfters. Der Kühler kann dann mangels Konvektion seine gespeicherte Energie nicht mehr an die Umgebungsluft abgeben, doch kommt vom CPU-Kern immer noch Wärme nach. Dieser Umstand in Verbindung mit der sehr kleinen Kühlfläche der CPU kann in Grenzfällen schon zur Überhitzung in der Grenzschicht führen.


eins frage ich mich dan doch auch wenn die temperatursonden alle falsch montiert

Der Vergleich stimmt deshalb nicht, weil
die Temperaturfühler sich nicht einheitlich dort befinden, wo die Wärme in den Kühler eintritt und wo noch keine (erzwungene) Konvektion durch den Lüfter stattfindet.
Der Fühler selbst darf schließlich nicht bereits durch den Lüfter gekühlt werden. Bereits dann, wenn Du den Fühler an den Kühlersockel wärmeleitend anklebst, erhöht sich automatisch die Drehzahl des Lüfters, weil Du näher an der Wärmequelle bist. Außerdem wird der Bereich der Temperaturspreizung und somit der Drehzahlbereich des Lüfters größer, weil er nicht mehr durch die Zwangskühlung des Fühlers gedämpft wird.
Kühler solcher Bauart sind nach meiner Auffassung eine Fehlkonstruktion, weil sie auf schnelle Temperaturänderungen der CPU nur unzureichend reagieren.

Norbert
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Aufsatz, norbertd. :daumen:

Doch du hast das selbe Problem wie ich damaligerweise mit meiner Diplom-Arbeit: Viel, viel wissenschaftlich einwandfreier Text, doch kein gescheites Fazit, um die eigentliche Intention klar zu machen... ;)

Mit anderen Worten: Ich schließe mich der Frage von PC Andi an.
 
Das Material, aus dem die Kühler hergestellt sind, stellt gegenüber der Wärme immer einen Widerstand dar. Styropor hat z.B. einen hohen Wärmewiderstand, Silber einen niedrigen. Der Wärmewiderstand hängt also meist von der Dichte des Materials ab.

Wäre der Widerstand gleich Null, dann würde sich das Material bereits bei Berührung in einem einzigen Punkt mit einer Wärmequelle an seiner gesamten Oberfläche gleich stark erwärmen. Da aber alle Materialien einen Wärmewiderstand besitzen, dauert es immer eine Weile, bis die Wärme von der Quelle bis zu einem bestimmten Punkt gelangt ist.

Entscheidend ist aber nicht nur das Material selbst, sondern auch seine Bauform. Kühlrippen sind meist flächig gebaut, weil sie, wie in meinem Aufsatz beschrieben, die Wärme an die Luft großflächig übergeben müssen. Der Querschnitt einer Lamelle nimmt idealerweise von der Wärmequelle ausgehend nach außen ab, weil der Querschnitt der Lamelle entscheidend für den Wärmetransport ist. Je größer die Querschnittsfläche, umso mehr Wärme kann zu gleicher Zeit innerhalb einer Lamelle übertragen werden.

Wenn nun der Fühler zwischen den Kühlrippen montiert ist, wird dort eine Temperatur gemessen, die je nach Bauform des Kühlers sehr verschieden sein kann. Außerdem haben die Lüfter verschiedene Drehzahlen. Die Fühler befinden sich im Luftstrom und werden mitgekühlt. Wie soll auf diese Weise eine exakte Messung der Temperatur erfolgen?

Wenn Du den Fühler vorsichtig mit einem flachen Holzstäbchen nach außen schiebst und ihn am Kühlersockel mit Sekundenkleber befestigst, wirst Du nach Einschalten des PC's sehr schnell feststellen, daß die Drehzahl des Lüfters erhöht ist. Ist die CPU unter Last, dann gibt sie schlagartig viel Wärme ab. Dies kann nun viel schneller vom Fühler erfaßt werden, so daß sich die Drehzahl des Lüfters ebenfalls erhöht. Das Ergebnis ist, daß die Kühlrippen bereits abgekühlt sind, bevor die CPU-Wärme sie erreicht. Temperaturspitzen an der CPU werden unterbunden. Die Reaktion des Kühlers wird wesentlich direkter.

Norbert
 
Zuletzt bearbeitet:
koenntest uns mal bitte nen beispiel mit solchen "schein-Heatpipes" geben?
glaube nicht dass sowas existiert
da würde jede cpu spätestens nach 2 minuten aussteigen weil ~6*Xmm vollkupferrohe nie im leben ausreichen würden um die wärme zu transportieren
 
Das Technische mal dahin gestellt, das ist mir teilweise etwas zu hoch.

Dein Grundgedanke, war doch der das die Industrie die User Verarsche. Mit Abenteuerlichen Konstrukten, die sich dann CPU Kühler nennen und besonders toll sein sollen, es aber gar nicht sind. Oder ?
Kann ich in bestimmten Fällen nachvollziehen. Es gibt sicherlich viele Kühler die toll aussehen und auch ganz toll sein sollen, aber nicht besser sind als ein stink normaler Boxed Kühler.

Allerdings, Kühler wie z.b. der CNPS 9500, oder die SLK Monster von Thermalright, oder vor einigen Jahren noch die ALPHA PAL Kühler (mit denen ich angefangen habe). Zeigen doch das sie neben Abenteuerlichem Design auch noch etwas anderes haben, eine bessere Kühlleistung als billige boxed Kühler.
 
koenntest uns mal bitte nen beispiel mit solchen "schein-Heatpipes" geben?

Ja, wenn ich auch keine Fabrikate nennen darf, so kann ich zumindest schreiben, worauf Du achten mußt um der Falle zu entgehen:

Meist machen sich Pseudo-Heatpipe-Hersteller aus kostengründen nicht die Mühe, die Enden ihrer Heatpipe richtig zu fälschen. Achte ganz einfach darauf, ob die Kupferdrähte abgekniffen sind, erkennbar daran, daß das Ende von zwei gegenüberliegenden Seiten aus in einem flachen, aufrechtverlaufenden Bogen in die Mitte des Querschnitts in einem geraden Grat endet. Dann ist es Vollkupfer-Material. Manchmal werden die Enden versteckt. Dann wird's schwerer.
 
auch wenns nun hart klingt aber ohne beispiele glaub ich NICHTS
es is einfach nicht moeglich ne cpu mit falschen heatpipes zu kühlen
und da mir sowas auch noch nie bzw in keinem forum (bei hardforum angefangen und hier aufgehoert) begegnet ist, will ich sowas einfach nicht glauben
 
Wer sagt, das du keine Beispiele nennen darfst? ;)

Die Firmen selbst? Pff... dann dürfte man garnichts.
 
Also, ich würde dringend raten, mal im jeweils eigenen Rechner nachzuschauen. Wenn Ihr ein abgekniffenes Heatpipe-Ende vorfindet, dann wißt Ihr, daß ihr auch nicht unfehlbar seid.

Ansonsten gibt's auch das Internet, wo Ihr unter dem Stichwort "Heatpipe Vollkupfer" sicher fündig werdet.

Norbert
 

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