Einsteigerfragen zu Backup-Konzepten (Incremental, Differential)

Cinematic

Lt. Commander
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Wenn ich das richtig verstehe, liegt der große Vorteil von Diff und Inc darin, dass man eine Versionierung erhält. Man kann jedes Zwischenbackup wiederherstellen.

Was aber wenn man keine Versionierung wünscht? Wie nennt sich solch ein Backup-Konzept, bei dem man immer unmittelbar auf dem Backup alle Veränderungen spiegelt?
Einfaches Beispiel: man hat auf seinem PC die Arbeitskopie und auf einer HDD sein Backup. Es beginnt auch mit einem Full-Backup. Danach spiegelt man aber aller Veränderungen der Arbeitskopie direkt auf diesem Full-Backup, anstatt das Full-Backup unberührt zu lassen und sich die Veränderungen seperat zu merken.
Ich verstehe nicht ganz warum dies nicht bei den "großen" Backup-Konzepten (Full, Diff, Inc) aufgeführt ist, da das doch für viele Anwendungszwecke sinnvoll ist, bei denen man keine Versionierung benötigt.

Bei Diff und Inc läuft es doch auch so, dass man in einem bestimmten Zyklus arbeitet, d.h. man macht ein Full-Backup und dann folgen eine beliebige Anzahl an Inc- oder Diff-Backups. Danach beginnt der Zyklus wieder von vorne mit einem neuen Full-Backup.
Ist dies nicht insbesondere für große Cloud-Backups sehr unpraktikabel, da man ja bspw. alle paar Wochen oder Monate sein ganzes Backup neu als Full-Backup hochladen muss?
Außerdem ist es bei Inc ja so, dass bei einem korrupten Zwischenbackup sich alle nachfolgenden Zwischenbackups auch nicht mehr wiederherstellen lassen. Warum stell dies kein großes Problem dar?
Gehen Zwischenbackups in der Cloud so gut wie nie korrupt, oder können gängige Backup-Programme korrupte Zwischenbackups schnell erkennen und diese wieder reparieren o.Ä.?
 
Versionierung und inkrementelles Backup sind zwei verschiedenen Dinge.

Bei einem inkrementellen Backup werden nur die seit dem letzten Backup geänderten Daten übertragen. Damit spart man Zeit und die zu übertragende Datenmenge wird stark reduziert. Es sagt aber nichts darüber aus, ob vorherige Dateiversionen erhalten bleiben oder nicht. Natürlich kann man bei einem inkrementellen Backup auch ohne Versionierung arbeiten.
Ein inkementelles Backup erfordert kein neues Full Backup nach einer gewissen Zeit.
Um die Gesamtdatenmenge eines Backups zu kontrollieren, bieten manche Backup Programme eine intelligente Rotation an. Das heißt z.B. für die letzte Woche wird jeden Tag ein Backup gespeichert. Für den letzten Monat wird ein Backup pro Woche gespeichert und für das letzte Jahr jeweils ein Backup pro Monat. Die übrigen Daten werden automatisch gelöscht.
 
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Also für mich gehören Backups auch nicht nur in die Cloud.
Um gegen Backupfehler egal welcher Art vor zu gehen, gibt es ja den Rythmus mit Full-Backup und dann Diffs oder Incs.
Kommt sich drauf an wie wichtig einem die Daten sind und wie viele Täglich auch geändert werden.
Also als Firma würde ich Wöchtenlich ein Full (Wochenende) machen und täglich halt ein Diff

Privat sehe ich das nicht so brisant.
Ich mache eigentlich alle 6 Monate mall ein Fullbackup und lösche danach das alte auch, weil es ja halt viel Speicherplatz benötigt.
Dazwischens sind nur Diffs bzw. Incs.
 
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Nein, der große Vorteil von diff und inkr sind der geringe Platzbedarf. Ich kann auch jeden Tag ein Voll-Backup erstellen, dann habe ich ebenso eine Versionierung aber unfassbar viel Speicherplatz verschwendet^^

Eine simple 1:1 Spiegelung ist eher das: Eine Spiegelung. Oder man kann es auch Synchronisation nennen. Versionierungen haben sich aus gutem Grund durchgesetzt, nicht nur im Thema Backup sondern an vielen vielen Stellen.
Kleines Beispiel: Du erstellst irgendwas, z.B. du komponierst ein Lied und speicherst die Noten ab. Machst den Sync und hast dann deine eine Sicherung. morgen änderst du etwas. Speicherst ab und erstellst wieder die Sicherung, also überschreibst den alten Stand. Übermorgen änderst du wieder etwas, speicherst ab, synchronisierst und nach einer Nacht drüber schlafen fällt dir ein, dass zwar die letzte Änderung gut war aber die erste Änderung ziemlicher Murks und die erste Fassung besser war. Mit deiner Methode hättest du jetzt ein Problem.

Moderne Backup-Anwendungen sind problemlos in der Lage aus dem alten "Zyklus" eine Art synthetisches Full-Backup zu erstellen. Der komplette erneute Upload entfällt somit. Außerdem will man vielleicht auch Backups lokal liegen haben für den schnelleren Restore und nur eine zweite Kopie in der Cloud.

Gegen korrupte Daten gibt es Checksummen und macht jedes gute Backupprogramm.
 
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@MickH74 @R O G E R @snaxilian Velen Dank für Eure Erklärungen!
Ich suche aktuell ein Backup-Konzept für ca. 200GB große Daten, welche sich kaum verändern. Es werden ca. 200MB pro Woche gelöscht und an neuen Daten kommen ca. 500MB hinzu. Daten verändern geschieht sehr selten.

Was gäbe es hier für sinnvolle Vorgehensweisen? Z.B. 1x in der Woche ein Inc-Backup und 1x im Monat ein synthetisches Full-Backup? Sollten auch Diff-Backups eingebaut werden? Falls ja: warum, und wie häufig?

Duplicacy soll laut einigen reddit-Posts ein gutes Backup-Programm für Cloud und lokal sein.
Das plane ich derzeit zu benutzen, aber ich habe durch eine schnelle Google-Suche gerade nicht herausfinden können ob es synthetische Full-Backups erstellen kann. Weiß das jemand hier zufällig?

MickH74 schrieb:
Ein inkementelles Backup erfordert kein neues Full Backup nach einer gewissen Zeit.

Aufgrund von den synthetischen Full-Backups wie @snaxilian es beschrieben hat? Oder warum?
Ich habe gelesen, dass zum wiederherstellen eines inkrementellen Backups ALLE vorherigen inkrementellen Backups seit dem letzten Full-Backup vorliegen müssen und keines korrupt sein darf.
Daher klingt das für mich riskant, wenn man irgendwann mal über 200 inkrementelle Backups hat und zum wiederherstellen auf alle angewiesen ist.
 
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@R O G E R da steht, dass das zur System-Sicherung und zum Klonen von Festplatten sei.
Ich möchte aber nur einzelne Ordner backuppen. Außerdem möchte ich sichere Verschlüsselung.
Kann Aomei dies auch? Falls ja, scheint es mir trotzdem nicht primär hierfür ausgelegt zu sein... würdest Du es dennoch für meinen Einsatzzweck empfehlen?
 
Du kannst da System Sichern oder auch einzelne Ordner.
Einfach mal ausprobieren.
 
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Cinematic schrieb:
200 inkrementelle Backups
NIEMAND und damit meine ich wirklich NIEMAND weltweit nutzt hoffentlich so viele inkrementelle Sicherungen am Stück. Im Firmenumfeld macht man beispielsweise über's Wochenende Full-Backups und unter der Woche inkrementelle Sicherungen auf das jeweilige Backup-Storage und tagsüber dann die Synchronisation oder Kopie der Daten vom Backup-Storage in die Cloud oder einen anderen Standort und schon hat man 3-2-1 erfüllt.
Selbst wenn die Sicherung beim erstellen mit Checksummen geprüft würd ob Quelle und Sicherung identisch sind kannst du dir an zig anderen Stellen Fehler einhandeln, z.B. durch einen Bit-Flip im RAM wenn kein ECC verwendet wird oder ein Bit-Flip auf dem Dateisystem wenn kein Dateisystem mit Fehlererkennung und Korrektur verwendet wird und/oder ohne Paritäten. Versteife dich nicht auf einen kleinen Nebenkriegsschauplatz sonst übersiehst du den Rest ;)

Der Vorteil von inkrementellen Sicherungen ist die vergleichsweise kurze Zeit die man braucht zur Erstellung ggü. differenziellen Sicherungen. Dafür kann der Restore eben länger dauern aber in der Regel erstellt man deutlich häufiger die Sicherung als das man die Wiederherstellung benötigt.

Auch die Frage ob man synthetische Fulls oder normale Full-Backups anlegt lässt sich nicht pauschal beantworten sondern stets mit einem ganz klaren und eindeutigen "es kommt drauf an".
Anschauliche Erklärung findet sich z.B. hier: https://www.veeam.com/blog/de/inkre...s-backup-wahl-des-richtigen-backup-modus.html

Bevor du übrigens mit irgendwelchen Tools an kommst, solltest du sinnvoll deine Anforderungen und Systemumgebung nennen und evaluieren und anhand dessen ergeben sich dann die passenden Tools.
Viele Backuptools aus dem SoHo (Small Office / Home Office) Bereich erlauben die Sicherung vom ganzen System, einzelnen Partitionen oder auch einzelnen Verzeichnissen. Im Zweifel nicht nur irgendwelche verlinkten unvollständigen Blogs lesen sondern ins Produktdatenblatt/Handbuch der jeweiligen Tools.
Es gibt aber auch Backuptools die nur Verzeichnisse/Daten sichern können und keine OS-Installationen. Gibt genug Situationen, wo dies nicht zwingend notwendig ist. In der Regel ist das aber in Linux-Umgebungen der Fall oder überall da wo man idempotente Systeme hat (Böse Zungen mögen behaupten, also wieder nur in Linux-Umgebungen :) ). Beispiele sind da z.B. restic oder duplicati.

Sollte ein Backuptool der Wahl keine Verschlüsselung anbieten, so kannst du die Backupdateien ja auch immer noch nachträglich verschlüsseln.

Da schon wieder die ersten anfangen irgendwelche Empfehlungen auszusprechen: Da kannst auch einfach mal die Forensuche verwenden und nach "Backup" oder "Sicherung" suchen, da wirst du im Schnitt pro Woche mindestens zwei Threads zum Thema finden, in der Ferien- & Urlaubszeit eher doppelt so viele ^^
 
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snaxilian schrieb:
Bevor du übrigens mit irgendwelchen Tools an kommst, solltest du sinnvoll deine Anforderungen und Systemumgebung nennen und evaluieren und anhand dessen ergeben sich dann die passenden Tools.
  • Win10
  • 200GB Daten
  • ziemlich statisch, d.h. es kommen nur wenige neue Daten hinzu und es werden wenige Daten verändert
=> daher macht es für mich glaube ich nur Sinn Forward Incremental Forever oder sowas in der Art zu benutzen, also kein Backup-Konzept, bei welchem ich mehr als einmal ein komplettes Full-Backup von Grund auf in die Cloud hochladen müsste
  • 1 bis 2 mal pro Woche die Backups auf aktuellen Stand bringen
  • sichere Verschlüsselung
  • ein lokales Backup auf einer externen SSD und ein Backup in der Cloud (backblaze b2) /* die interne SSD mit der Arbeitskopie und die externe SSD haben NTFS als Dateisystem */

snaxilian schrieb:
Sollte ein Backuptool der Wahl keine Verschlüsselung anbieten, so kannst du die Backupdateien ja auch immer noch nachträglich verschlüsseln.

Wird das bei einigen Backup-Softwares nicht dazu führen, dass sie keine Veränderungen mehr erkennen können?
Die Backup-Software kann das verschlüsselte Backup ja gar nicht lesen und kann durch Dateivergleiche keine Veränderungen mehr feststellen.
Das würde nur klappen, wenn bei der Arbeitskopie eine kleine "sync"-Datei oder so liegt, welche alle Veränderungen seit dem letzten Backup mitloggt, oder?
Oder wenn die Backup-Software Veränderungen mithilfe über das Archive-Bit aus den Metadaten der Dateien erkennt.
 
Korrekt und wenn du deine Anforderungen direkt im Eingangspost deutlicher gemacht hättest, hätten wir uns den Abbieger sparen können. Mit über 1000 Beiträgen sollten XY-Probleme doch der Vergangenheit angehören, oder nicht?^^

Du hast bei getrennter Backup & Verschlüsselung einen Denkfehler oder wir reden aneinander vorbei.
1. Backup-Tool macht eine Sicherung des PCs auf ein externes Medium.
2. Cloud-Upload-Tool nimmt diese Daten und lädt eine verschlüsselte Kopie "in die Cloud".
Das Cloud-Upload-Tool kennt ja den Schlüssel zum ver- und entschlüsseln, d.h. der Cloudanbieter sieht nur "Datenmüll", das Tool an sich aber die realen Daten und kann daher nur die geänderten Blöcke übertragen. Vorausgesetzt das Upload-Tool beherrscht dies.
S3 Speicher und da zählt Backblaze B2 dazu, sind Object Speicher und keine Block Speicher. Ändert sich also eine Quelldatei, dann ist dies ein komplett neues Objekt und wird somit komplett übertragen, so mein Kenntnisstand.
Beim Forever Incremental ändert sich, sobald du die Anzahl der gewünschten Sicherungspunkte erreicht hast bei jedem Update ja die Full-Sicherung (durch den Merge mit der ältesten incremental) und die neueste incremental kommt hinzu.
 
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snaxilian schrieb:
1. Backup-Tool macht eine Sicherung des PCs auf ein externes Medium.
2. Cloud-Upload-Tool nimmt diese Daten und lädt eine verschlüsselte Kopie "in die Cloud".

Ist der 1. Schritt notwendig? Könnte das Cloud-Upload-Tool nicht auch von den originalen Arbeitsdaten aus den verschlüsselten Upload durchführen?

Das Cloud-Upload-Tool kann hierbei ein eigenes Tool der Cloud sein, aber könnte auch die eigene Backup-Software sein, oder? Sofern die eigene Backup-Software mit der genutzten Cloud kompatibel ist.
Ich habe gesehen, dass bei einigen Backup-Softwares angegeben ist mit welchen Clouds sie funktionieren.

snaxilian schrieb:
S3 Speicher und da zählt Backblaze B2 dazu, sind Object Speicher und keine Block Speicher. Ändert sich also eine Quelldatei, dann ist dies ein komplett neues Objekt und wird somit komplett übertragen, so mein Kenntnisstand. [...]

Ah okay. Jetzt muss ich noch wissen, wie so ein Full-Backup üblicherweise aussieht.
Das ist ja nicht bloß eine einzige große gepackte Datei, oder?
Wenn beim Forever Incremental also das Full-Backup mit einem Incremental zusammengeführt wird, könnte es da nicht sein, dass sich in diesem Full-Backup nur wenige Dateien ändern und ein Großteil unverändert bleibt?
Oder führen selbst "kleine" Incremental-Backups dazu, dass das Full-Backup danach zu großen Teilen (oder sogar komplett) anders ist?

Falls letzteres zutrifft, sollte ich dann vermutlich entweder eine Cloud mit Block-Speicher wählen, oder etwas anderes als Forever Incremental nutzen... bspw. ein "normaler" Incremental-Plan, bei dem ich dann nach z.B. 10 Incrementals immer ein neues Full-Backup hochlade. Also so ein Incremental-Zyklus mit z.B. 10 Incrementals.
 
Cinematic schrieb:
Ist der 1. Schritt notwendig?
Du hast doch selbst gesagt, dass du Backups auf die externe SSD willst UND in der Cloud. Theoretisch kannst du auch ein Backup machen und unabhängig davon Daten direkt vom PC in die Cloud schieben. Dann sind aber Daten im externen Backup und Daten in der Cloud theoretisch unterschiedlich.
Bitte investiere ein paar Minuten um dich einzulesen was die 3-2-1 Regel ist. Die hat sich nicht grundlos etabliert.
Es gibt natürlich die Option davon abzuweichen und eigene Wege zu gehen aber das verkompliziert vieles nur.
Stell dir den Worst-Case vor: Hardware-Defekt der SSD/HDD im PC. Du beschaffst also Ersatz, installierst von Hand das OS neu weil du soweit ich das sehe nur irgendwelche Daten sichern willst und musst dann herausfinden ob jetzt das Backup auf der Externen oder in der Cloud aktueller ist.
Würdest du das gesamte System sichern und dich an 3-2-1 halten: Ersatz besorgen, Bootmedium vom Backup nehmen, Restore läuft und fertig.
Cinematic schrieb:
Das ist ja nicht bloß eine einzige große gepackte Datei, oder?
Kommt drauf an, bei den klassischen Empfehlungen die man so für Privatpersonen hier oder in anderen Foren, Wikis, Blogs etc. findet wird pro Sicherungspunkt eine Datei erstellt. Das Full ist dementsprechend recht groß, die incrementals kleiner.
Ja, das bedeutet, dass man idR Wiederherstellungen nur mit dem Tool durchführen kann mit dem man Backups erstellt hat. Aber selbst wenn eine Software irgendwann nicht mehr weiter entwickelt wird oder so, dann werden alte Installationen ja nicht unbrauchbar. Klar muss bzw. sollte man dann auf ne Alternative migrieren aber mit welcher Software ist das nicht der Fall?

Beim zusammen führen von Full und Incremental ändern sich alle Daten bzw. Blöcke, die sich halt ändern. Wie viele oder wenige dies sind hängt vor allem von der Größe des Incrementals ab, das ins Full wandern soll.
Du wirst kaum bezahlbare Block-basierte Speicherdienste finden, die bezahlbar sind. Eine der wenigen mir bekannten Optionen wäre z.B. OneDrive in Kombination mit einem o365 Abo.
Dann musst halt nur noch ein Backuptool finden, dass deine Anforderungen erfüllt, sprich ein Backupjob auf die Externe und einen zweiten (verschlüsselten) auf den Rechner fremder Leute, also "Cloud".
 
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Vielen Dank für die Erklärungen! Vermutlich kann ich das ganze auch noch etwas besser begreifen, wenn ich selbst mal ein Tool ausprobiere.
Ich denke ich werde vorerst die 3-2-1 Regel ohne Cloud umsetzen, d.h. ein SSD Backup in meiner Wohnung und ein anderes bei meinen Eltern.
Die beiden SSD Backups sind dann natürlich nicht immer identisch, aber das ist schon ok für meine Zwecke derzeit.
Also beide SSD Backups werden unabhängig voneinander verschlüsselt erstellt.

Dafür suche ich also nun ein Backup-Tool, welches Forward Incremental Forever [1] und Verschlüsselung beherrscht. Falls ihr mehrere kennt, wäre es super wenn ihr alle nennen würdet, dann kann ich selbst auswählen bzw. mehrere testen. Kann Aomei Backupper Pro dies?
Wünschenswert wäre nämlich auch, dass es ein eher professionelles und zuverlässiges Tool ist. Es darf auch was kosten!

---
[1] oder ein ähnliches Konzept, bei welchem ich nur einmalig ein initiales Full-Backup machen muss
 
Meine Empfehlung: Veeam Agent for Windows. Du bindest beide externen Laufwerke als Backupmedium ein und nutzt diese dann einfach im Wechsel. Eins ist bei dir (wenn du ein Backup machen willst) und das andere eben woanders/Eltern/wo-auch-immer und regelmäßig wechselst du diese.
Es werden auf beide Externe jeweils ein Full und dann Incrementals erstellt und Verschlüsselung ist optional einstellbar. Das und vieles weitere beantwortet auch die Doku ;)
 
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Danke, das werde ich mal ausprobieren. Ich habe auch selbst mal versucht via Google-Suche herauszufinden, welche Backup-Tools Forward Incremental Forever unterstützen.
Zu meinem Verwundern habe ich nur Veeam gefunden. Auch in der Aomei Dokumentation habe ich nur etwas von Incremental und Differential lesen können. Nichts von synthetic oder so.

Sollte es nicht sehr viele Nutzer geben, die ihre privaten Fotos und Videos verschlüsselt sichern möchten?
Bei privaten Fotos und Videos ist es doch idR so, dass man (je nachdem wie alt man ist) etwa 20-40 Jahre lang Fotos und Videos angesammelt hat.
Es handelt sich also um ein sehr statisches Backup, genauer gesagt: die schon vorhandenen Daten werden idR nicht verändert und auch nicht gelöscht, und es kommen zwar regelmäßig neue Daten hinzu, aber das sind prozentual zum Rest des Backups nur sehr kleine Datenmengen.

Macht man also bspw. ein Full-Backup und anschließend über ein paar Wochen hinweg 10 incremental Backups, dann sind die Veränderungen zum letzten Full-Backup prozentual nur sehr geringfügig.
Hier macht es dann doch wenig Sinn ein ganz neues Full-Backup zu erstellen, sondern stattdessen das alte Full-Backup mit den neuen incremental-Backups zu synthetisieren, oder?

Da ich beim Lesen in Foren und beim Suchen nach Software erheblich häufiger auf "normales" incremental anstatt synthetisches incremental stoße, scheint es mir nun aber so, dass die meisten Leute auch für solche statischen Backups "normales" incremental benutzen mit regelmäßigen neuen Full-Backups.
Ist diese Annahme falsch?

Nicht nur private Fotos und Videos sollten für die meisten Menschen statisch sein, sondern auch Musik, Dokumente, uvm.
Daher verstehe ich nicht, warum Forward Incremental Forever nicht der Standard ist, insbesondere für Privatnutzer.
Bei Unternehmen kann ich mir hingegen schon sehr gut vorstellen, dass da das normale Incremental-Verfahren sinnvoller ist, da dort ja viel mehr mit Archivierung gearbeitet wird und neuere Backups dann meist wirklich nur über die Daten der letzten paar Tage oder Wochen gemacht werden.
 
Sind halt keine "genormten" oder standardisierten Ausdrücke. Vielleicht macht $Backuptool das ja genauso/ähnlich/vergleichbar, nennt es aber einfach anders.
Cinematic schrieb:
Ist diese Annahme falsch?
Ja, vor allem aus zwei Gründen.
1. Deine Datenbasis ist verschwindend gering im Vergleich zu der Anzahl Menschen, die Backups machen oder nicht.
2. Speicherplatz ist verglichen mit vor 5 oder 10 Jahren sehr günstig geworden.

Sehr viele Menschen machen Backups aber du bist der Erste der so unfassbar kompliziert ist und sich darauf versteift nur ein Full zu haben.
Du schreibst von 200 GB Datenmenge. Ja dann kauf dir halt ne externe HDD mit 2 TB für ~60 € und du kannst dieses Thema abhaken anstatt so lächerlich unfassbar viel Zeit damit zu verschwenden ob du da jetzt 1, 2 oder 5 Fulls mit jeweils 'nem dutzend inkrementellen Sicherungen dazwischen drauf hast oder nicht.
Die allermeisten Privatanwender interessiert es einfach nicht. Die gucken wie viel Speicherplatz sie haben, kaufen ein mehrfaches davon entweder als ne Externe oder direkt ein NAS weil mehr als ein PC/Laptop im Haushalt existiert und werfen da ihre Backups drauf und von da aus Sicherung des NAS auf ein zweites NAS oder Externe oder Cloud.
 
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Es ging mir drum zu verstehen wie es die meisten anderen machen und vor allem warum. Aber das macht schon Sinn so wie du das beschreibst, und daher bin ich nun auch offener gegenüber dem Konzept von regelmäßigen neuen Full-Backups.
Ggf. schau ich mir daher nun auch ein Backup-Tool an, welches nur "normale" Incrementals und Verschlüsselung anbietet. Ich denke ich werde mal Aomei installieren, außer du oder jemand anders hat noch eine andere Empfehlung für mich.
Vielen Dank in jedem Fall für deine ausführlichen Antworten @snaxilian, und auch an alle anderen im Thread. Das hat mir sehr geholfen einige Verständnisprobleme beiseite zu räumen.

Ich überlege gerade noch ob es ggf. sinnvoll wäre den Zyklus wiefolgt zu gestalten:

1) Full-Backup
2) eine bestimmte Anzahl an Incremental-Backups (z.B. 6)
3) eine bestimmte Anzahl an Differential-Backups (z.B. 3)

Zuerst Incrementals, weil es am schnellsten geht und solange die Kette noch kurz ist, auch sehr sicher ist.
Bevor der neue Zyklus mit einem neuen Full-Backup beginnt, macht man noch ein paar Differential-Backups, weil dadurch die Sicherheit erhöht wird (für einen Restore werden ja dann lediglich Diff + Full benötigt).
Das nur als kleine Opimierung um ein bisschen seltener ein neues Full-Backup machen zu müssen. Was denkt ihr dazu?
 
Viel zu komplex und zu viel Aufwand allein in der Einrichtung. KISS-Prinzip. So simpel wie möglich und nur so komplex wie nötig.
Kein bisschen hiervon, bisschen davon aber nur wenn gerade nicht Vollmond ist und mittwochs alles rückwärts.

Aus meiner persönlichen und vor allem auch beruflichen Erfahrung würde bzw. kann ich sagen, dass auch Full + 14 inkrementelle völlig problemlos sind. Vermutlich gehen auch noch mehr aber würde ich persönlich nicht machen. Du brauchst ja auch beim Restore nicht manuell mit den einzelnen Sicherungspunkten herum hantieren sondern sagst einfach: Restore machen, nimm Sicherungspunkt von Zeitpunkt X und den Rest macht das Backuptool deiner Wahl.
Ernst gemeinter und wichtiger Rat: Ein ungetestetes Backup ist kein Backup sondern maximal Schrödingers Backup. Es ist zugleich Datenmüll und Sicherung. Teste die Wiederherstellung im Vorfeld denn das ist etwas was du nicht erst "erlernen" oder das erste Mal sehen willst, wenn Daten im Nirvana sind und du diese zurück haben willst.
Zweitens: Hör auf nach Empfehlungen zu fragen nur weil du zu faul bist, die Forensuche zu verwenden. Alternativ: https://www.computerbase.de/forum/t...ostenlose-backup-tools.1903418/#post-23315421
Am Ende wirst immer die gleichen 5-10 Empfehlungen bekommen. Jeder schwört auf das Tool mit dem er zufrieden ist und rät vom dem ab mit dem er irgendwann aus welchen Gründen auch immer schlechte Erfahrungen gemacht hat.
 
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