Elektriker hier? Frage zum Hausanschluss

Lenny88

Lt. Commander
Registriert
Dez. 2002
Beiträge
1.874
Hallo zusammen,

wir wohnen in einer Doppelhaushälfte aus den 50er Jahren wobei der Anbau in den 80ern erfolgt ist .
Mittlerweile haben wir e Auto, Batteriespeicher in Verbindung mit einem dynamischen Stromtarif im Einsatz. In einem, nur extrem selten genutzten Bad hängt zudem noch ein Durchlauferhitzer für die Dusche mit auf jeden Fall mehr als 10 kW.

Letztens war der Strompreis sehr niedrig, dementsprechend haben wir Auto mit 11 kW geladen, den Batteriespeicher mit ca. 6 kW geladen und parallel noch wasch- und Spülmaschine angehabt. Wir haben also ca. 22 kW Leistung gleichzeitig aus dem Netz gezogen was mir dann kurz Sorgen bezüglich der maximalen Leistung am hausanschluss bereitet hat.
Der schwarze Kasten mit den Panzersicherungen ist nicht einsehbar.
Lässt sich aus unserem Zählerschrank erkennen was der hausanschluss bereitstellen kann?
Im Zählerschrank ist ein verplombter Hager SLS-E63 eingebaut.
Kann ich dementsprechend davon ausgehen, das der hausanschluss 63A bereitstellen kann bevor irgendwas passiert? Ich vermute den gibt es, damit nicht direkt die Panzersicherungen im schwarzen Kasten durch gehen?
Das wären ja um die 43 kW, richtig?

Danke!
 

Anhänge

  • PXL_20241218_084253644.jpg
    PXL_20241218_084253644.jpg
    613,6 KB · Aufrufe: 89
  • PXL_20241218_084256906.jpg
    PXL_20241218_084256906.jpg
    634,7 KB · Aufrufe: 89
  • PXL_20241218_084221390~3.jpg
    PXL_20241218_084221390~3.jpg
    1,2 MB · Aufrufe: 91
Bei allen deinen Angaben zu 63 A und 43 kW gehe ich mit. Ich denke, wenn das alles von einer Fachfirma eingebaut worden ist, dann sollten diese 22 kW keine Probleme machen. Die Aufteilung scheint mir auch gut gemacht zu sein. Es gibt für alles Vorsicherungen und FIs (neumodisch RCD).
Die verplombte Hager SLS-E63 gibt es, da du zwei Wohneinheiten mit unterschiedlichen Zählern hast.
 
Danke dir!!

Und sehe ich es richtig, dass durch die Hager SLS-E63 sichergestellt wird, dass selbst im Fall einer Überlast die rausfliegt anstatt das direkt die Panzersicherungen in dem schwarzen "Hausübergabekasten" durch brennen?
 
Sollt eigentlich. Ein 63A LSS sollte bei Überlast innerhalb einer Stunde beim 1.05fachen Strom auslösen, die NH Sicherung im Hausanschluss ist da träger. Die hat zwar auch unter 1h Auslösezeit, aber mindestens erst beim 1,25fachen Nennstrom, teilweise auch höher. Je nach Überlast kann das anders sein, aber an sich sollte zuerst das Teil in der Verteilung fliegen.

PS: Ich gehe einfach davon aus dass in Hausanschluss NH Sicherungen verwendet werden.. wenn da anders drin ist gilt obiges nur bedingt.
 
Lenny88 schrieb:
Und sehe ich es richtig, dass durch die Hager SLS-E63 sichergestellt wird, dass selbst im Fall einer Überlast die rausfliegt anstatt das direkt die Panzersicherungen in dem schwarzen "Hausübergabekasten" durch brennen?

Das kannst Du nur definitiv prüfen, indem Du einen Fachmann nachsehen lässt, was im Hausanschlusskasten eingebaut ist. Aber meist sind die eher üppig dimensioniert, vor allen in Gegenden wo in den 80ern noch Nachtspeicheröfen in Mode waren.
Und wie @Kulprah schon schrieb, haben diese Sicherungen eine sehr träge Kennlinie. Das ist vielen Leuten nicht bewusst. Das gilt übrigens auch für normale Leitungsschutzschalter. Ich kann in meiner Küche auch Mikrowelle, Toaster und Kafeemaschine an einem mit 16A gesicherten Stromkreis gleichzeitig laufen lassen, obwohl da schon mal mehr als 16A fließen…
 
Lenny88 schrieb:
Lässt sich aus unserem Zählerschrank erkennen was der hausanschluss bereitstellen kann?
bei deinem örtlichen Stromversorger anrufen. Der sollte Pläne dazu haben und dann hast die Antwort. So machen es unsere Kunden hier vor Ort auch ;)
 
Danke für eure Hinweise.

Habe noch mal nach geschaut - alleine der Durchlauferhitzer der im Bad hängt und früher noch täglich genutzt wurde hat 24 kW Anschlussleistung. Nach den Erkenntnissen hier gehe ich mal davon aus, dass das mit den 43 kW passt, habe aber trotzdem mal eine offizielle Anfrage gesetllt.
 
Zwar schon ein paar Tage her, aber Schmelzsicherungen sind um einiges träger als SLS/Sicherungsautomaten.
Ich hab diese Woche erst den Fall gehabt, das beim Kunden Kurzschluß auf der Aussenbeleuchtung gewesen ist. Die Aussenbeleuchtung war eigentlich mit 3x25A in einem 63A Neozed Element abgesichert. Entsprechende Passhülsen natürlich nicht vorhanden. In der betroffenen Phase mit dem Kurzschluß steckte eine 50A Neozed Sicherung. Durch den Kurzschluß ist nicht die 50A Neozed Sicherung gekommen, sondern der 63A SLS vor dem Zähler hat es immer wieder rausgehauen.

Da hier anscheinend 2 Anlagen über den Hausanschluss versorgt werden, ist als Hausanschlusssicherung eher von 3x80A auszugehen. Da sollte eigentlich nichts passieren. Die EVUs rechnen da auch mit Gleichzeitigkeitsfaktoren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lenny88
Zurück
Oben