Die Fächer Informatik und Elektrotechnik sind nah aneinander, haben aber entscheidende Unterschiede. Die Schnittmenge der Fächer ist ausschließlich im Programmierteil zu finden. Dafür ist der Unterschied zwischen Informatik und Technische Informatik fließend. Man kann ein Informatik Studium so auslegen (solange der Modulplan der Uni es erlaubt), dass sie sich 1:1 decken. Deswegen kann man nicht pauschal sagen, wenn du Informatik studierst, hast du keine Ahnung von X oder anders rum.
Wenn du nach dem Studium vor hast, im Embedded Bereich tätig zu werden, dann solltest du Technische Informatik wählen. Sonst, nein.
Kurz und Knapp:
Elektrotechnik
Du entwickelst Schaltungen, Boards, usw.
Programmierkurse hast du zwar belegt, aber gerade so, dass du verstehst was der Code macht, den deine Mitarbeiter aus der anderen Abteilung gemacht haben.
Technische Informatik
Du schreibst extrem hardwarenahen low-level Code. Vermutlich in C/ C++.
Einfachere Schaltungen kannst du entwickeln und du hast Schlüsselkompetenzen wenn es darum geht Sensoren auszuwerten und Aktuatoren anzusteuern etc.
High-Level Zeug wie Desktop/Mobil-Anwendungen sind zwar nicht dein Ding, kannst du aber wenn es hart auf hart kommt.
Informatik
Wenn du die richtigen Fächer belegt hast, hast du genug Wissen um hardwarenahen Code zu schreiben und Schaltungen zu entwerfen. Aber es fehlt einfach Wissen, sobald es tiefer in die E-Technik geht.
Alles was dir im Bereich der Elektrotechnik fehlt, holst du dafür natürlich im Bereich der Informatik auf.
Technische Informatik ist also wirklich nichts halbes und nichts ganzes. Aber genau das richtige, wenn du später hardwarenah programmieren willst.
Ich habe Informatik studiert und hätte Schwierigkeiten in Embedded Systems einzusteigen. Kaum jemand will dort einen reinen Informatiker einstellen, wenn er keine Erfahrung in dem Bereich hat. Mit einem Studium der technischen Informatik sieht das anders aus. Anders rum wirst du in einem Softwareunternehmen natürlich als Informatiker bevorzugt.