ich habe neulich ein pärchen mb quart 980s überholt und bei den elkos waren teilweise abweichungen von 30-40% in der kapazität messbar. das ist nicht die einzige klanglich relevante eigenschaft von elkos die sich mit dem alter verändert, aber da sieht man, dass die dinger ordentlich driften können. in der regel sagt man so ca 15 jahre und dann könnte man tauschen - hängt auch vom einsatzort ab. elkos in heißen geräten altern schneller. klanglich wirkt sich ein gealterter elko nicht nur durch die kapazität in der filterfunktion aus, sondern auch durch den innenwiderstand und noch ein paar andere dinge. am ende klingt ein 30 jahre alter elko müde, muffig, schlapp und undynamisch.
ist ja völlig egal - jedenfalls sieht man elkos nicht an, ob sie gealtert sind. wenn du lust drauf hast und die paar € ausgeben willst, tus einfach. der kleber auf der platine könnte aber ein gegner werden. vorher mal prüfen, ob der sich überhaupt lösen lässt. wenn nicht, würde ichs nicht unbedingt machen.
folienkondensatoren wirst du bei dem rastermaß wahrscheinlich nur schwer unterbekommen. MKP sind ziemliche kloppper. mkt sind etwas kompakter. mit wima kondensatoren hast du vermutlich keine chance. mkp/mkt kannst du von jantzen nehmen. die meisten folienkondensatoren für frequenzweichen sind axial verdrahtet, d.h. du musst die dann auf der frequenzweiche aufstellen, könnte ein gebastel geben, wenn die litzen zu kurz sind - auch auf mögliche kurzschlüsse achten. alternativ die ganze weiche auslöten und die frequenzweiche auf einem brett statt einer platine neu aufbauen.
wenn du wieder elkos verbaust, musst du darauf achten, dass du bipolare elkos benutzt - das ist die "NP" markierung auf den elkos. da musst du schauen, was du bekommst. die aktuellen elkos sind wegen der kompakten größe wahrscheinlich elko rau, besser ist elko glatt und am besten irgendeine art von "audio grade".
ich würde wieder elkos verbauen. warum? mkp sind zwar technisch besser und elkos wurde oftmals aus kosten & platzgründen verbaut, allerdings klingt ein elko einfach anders als ein MKP und die weiche wurde mit elkos abgestimmt - zudem wirst du mit folien auf der kleinen platine etwas basteln müssen. wenn du nicht den eindruck hast, dass der lautsprecher extrem müde klingt, würde ich keine folien verbauen. hier kann dir der mittel/hochtonzweig zu scharf werden, wenn die mittel/hochtöner eine tendenz zur schärfe haben. elkos nehmen typischerweise schärfe raus, man könnte hier von einer "seidigen" qualität sprechen, weil die in höheren frequenzen nicht linear filtern. wenn du etwas mehr brillianz willst, kannst du einen kleinen folienkondensator als bypass mit 1-10% des ursprungswerts parallel an den hochton-elko löten - spart platz und geld. bei highend lautsprechern nimmt man in der regel MKP, damit man möglichst viele details aus dem hochtöner herausbekommt, aber da sind die treiber an sich in der regel nicht scharf und die weiche muss nicht noch irgendwelche probleme beim treiber beheben.
folienkondensatoren haben üblicherweise sehr enge toleranzen, vorallem bspw. von jantzen, wima, intertechnik. aber bei elkos solltest du 1-2 stück extra bestellen und dir pärchen heraussuchen, die so nah wie möglich aneinander sind, damit beide boxen die selbe weiche haben. elkos können eine toleranz von +-20% haben. da kommts nicht so extrem darauf an ob die jetzt 5% über oder unter dem sollwert liegen, die sollen nur nicht an zwei unterschiedlichen enden des toleranzspektrums liegen.
wenn du schon dran bist, kannst du auch die keramikwiderstände durch MOX oder jantzen superes ersetzen.
ob sich das preislich rentiert weiß ich nicht, ich weiß nicht was das für lautsprecher sind. bei größeren standboxen, die man gerne hat oder viel hört, lohnt sich das allemal.