Empfehlungen Distro für "HTPC" an 4K TV (spezielle Wünsche)

storkstork

Lieutenant
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Ich bin auf der Suche nach einer passenden Distro für meine einfachen aber vllt. doch speziellen Ansprüche.

Hardware: AsRock Deskmini A300, Ryzen 3200g, 8 GB RAM

Was ich mit dem PC machen möchte:
Der Rechenknecht wird an einen 65" 4K TV angeschlossen, welcher direkt am Fusse des Bettes steht.
Genutzt wird hauptsächlich Youtube, Pronhub, Webbrowsing --> Computer Base lesen ;)
Falls es problemlos funktioniert, möchte ich Kodi zur Wiedergabe von Filmen per NAS nutzen.

Meine speziellen Wünsche:

- Browser-Tabs müssen bis zur obersten Pixelzeile gehen. Also keine Menüleiste am oberen Rand. Warum? Ich bin es gewohnt, Tabs blind zu schliessen in dem ich die Maus nach oben schiebe und die Mittlere Taste drücke. Bei Ubuntu ist standardmässig eine Systemleiste am oberen Rand. Wenn das mit einem Mausklick oder eine Eingabe im Terminal für immer lösbar ist, wäre es kein Problem. Ich möchte direkt loslegen können, ohne ein aufwändiges Skript zu erstellen, um eine Icon-Leiste zu entfernen.

- Gute Skalierbarkeit für 4K, also Icons und Text grösser darstellen aber nicht so riesig wie bei Android TV oder Kodi. Man soll noch mit Maus und Tastatur arbeiten können, wie an einem normalen Monitor.

- Bedienung per Maus und Tastatur (Funk)

- Stabiles OS. Einmal installieren und ein Jahr unbeachtet nutzen können. Sicherheit ist mir nicht wichtig. Falls was passieren sollte (Viren etc.) formatiere ich die SSD und installiere das System neu. Der PC ist reines Spielzeug, kein Online Banking etc wird ausgeführt. Ich möchte einmal alles rudimentär einstellen und dann ewig nutzen. Mal angenommen ich brauche eine Änderung in einer Config, oder habe Mounts in der fstab eingetragen bei der Erstinstallation, dann soll das nicht durch ein automatisches Update verändert werden.
Wenn ich morgens nicht direkt aufstehen möchte, sondern noch eine Stunde auf Youtube schaueen will, möchte ich den PC anschalten und direkt loslegen können, ohne dass ich zu einem Update aufgefordert werde, oder Treiber aktualisieren muss. Wenn das mit den Updates bei der Benutzung automatisch im Hintergrund läuft, ohne dass ich davon etwas mitbekomme, oder etwas anklicken muss, dann ist es für mich OK, solange gegeben ist, dass sich an meinen Einstellungen nichts ändert.

- Kernel 5.5 wäre wünschenswert, wenn alles gut funktioniert. Es wäre auch OK, wenn ich den Kernel nach der Installation manuell updaten muss und dann alles so bleibt, bis ich mich entscheide etwas updaten zu wollen.

- Performance. Modernes Aussehen und eye candy brauche ich nicht. Wenn die Fenster und Desktop aussehen wie bei Windows 3.1 ist das völlig OK. Solange das zu besserer Stabilität und Kompatibilität beiträgt, bevorzuge ich das.

Meine Bisherigen Erfahrungen:
- Hatte auf dem Laptop eine Zeitlang Manjaro mit XFCE oder KDE (weis nicht mehr genau). Nach einem normalen Update mit dem Kernel konnte ich nicht mehr Booten, weil es eine Fehlermeldung zum Kernel gab. Habe im Paketmanager nur auf Update geklickt und den Laptop machen lassen. Ansonsten bin ich damit gut zurecht gekommen.

- Ubuntu 19.10 läuft auf dem Laptop, welcher zur Zeit am TV angehängt ist. Da stört mich die Systemleiste oben im Bild. Man kann leider so viel einstellen über die GUI.

- Kubuntu 19.10 nutze ich seit Januar am Desktop PC. Läuft soweit gut. Hier gibt es fast schon zu viel einzustellen. Habe am Anfang mit Themes rumprobiert, was zu vielen unerwünschten Effekten geführt hat. In manchen Programmen konnte man bei Dark-Themes die Beschriftung der Icons nicht mehr lesen. Es gab bei en oder zwei Prgrammen Hinweise zu Kompatiblitätsproblemen wegen GTK2/3 oder sowas ähnliches. Firefox friert manchmal für 30 Sekunden ein oder stürzt ganz ab. Das liegt wahrscheinlich eher an Firefox, das kommt bei Win10 auch manchmal vor. Bei irgendeinem Update wurde der Kernel aktualisiert und ein neues Bootmenü hinzugefügt. Jetzt muss ich bei jedem Start auswählen, ob ich den neuen oder alten Kernel booten möchte. Sowas möchte ich am neuen "HTPC" vermeiden.

- coreELEC auf der Android Box. Das ist toll. Einmal installiert und nie wieder was machen müssen. Alle paar Monate gibt es ein Update, was sich beim beenden selbst installiert. Nie eine Fehlermeldung oder ähnliches unerwartetes. Allerdings nicht geeignet für Webbrowsing, Youtube -->Ich lese und beantworte gerne Kommentare, was bei hiermit und mit Android TV/Kodi/ bei den ganzen Apps nicht wirklich geht.

Ich bin gerne bereit einiges auszuprobieren am Anfang und alle zwei Wochen eine neue DE zu installieren, bis ich zufrieden bin. Allerdings fehlt mir ein bisschen die Übersicht. Ich lese fleissig die Vorstellungen zu DEs von Sven hier auf CB. Habe auch schon eineige Thread zu HTPC und Linux durchstöbert und mir Videos zu verschiedenen DEs angeschaut. Für mich sieht das fast alles gleich aus und man kann sicher alles irgendwie anpassen. Zu den zwei drei speziellen Wünschen, die ich habe, konnte ich allerdings keine Infos finden. Die meisten wollen entweder einen HTPC, der nur mit Fernbedienung bedienbar ist, oder einen normalen Office-PC.

Vielleicht hat jemand Lust und Zeit für ein paar Empfehlungen für mich, die meinen Wünschen nahe kommen, bevor ich wild drauf los probiere mit DEs. Ich könnte natürlich auch Win10 nehmen. Aber es reizt mich, schon ein bisschen rumzubasteln und mich weiter mit Linux zu befassen. Am Ende lernt man doch immer dazu, auch wenn ich dann bei einem standard Manjaro oder Xubuntu lande hoffe ich, hier im Thread neues zu lernen und eure Erfahrungen lesen zu dürfen :)
 
Danke für den Hinweis. Die News dazu hatte ich schon gelesen. Was ich so auf Youtube und Bildern gesehen habe, scheint das nur auf TV-Fernbedienungen ausgelegt zu sein. Also riesige Kacheln und eigene APPs für Youtube etc. Also eher nichts für mich.

Von der Bedienbarkeit mit Maus und Tastatur ist Ubuntu schon passend. Mich stört dort halt, dass die Systemleiste oben ist. Das könnte man wahrscheinlich mit einem Terminal-Befehl ändern. Würde aber gerne mal was anderes ausprobieren :)
 
Mich stört dort halt, dass die Systemleiste oben ist.
Weiss nicht, wie es bei Gnome ist, aber bei den Desktops, die ich so kenne (Cinnamon / Mate / Xfce) ist es eine leichte Übung, die Leiste dahin zu schieben, wo man sie haben will.
Evtl. auch vertikal ...
 
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garfield121 schrieb:
Weiss nicht, wie es bei Gnome ist, aber bei den Desktops, die ich so kenne (Cinnamon / Mate / Xfce) ist es eine leichte Übung, die Leiste dahin zu schieben, wo man sie haben will.
Evtl. auch vertikal ...
Das Dock mit den Symbolen kann man in den Einstellungen an jeden Rand verschieben. Mit der Taskbar (dort wird Uhrzeit, Wlan etc. angezeigt) kann man nicht ohne weiteres verschieben. Dazu müsste ich ein Programm installieren oder übers Terminal eine config-datei ändern oder ähnliches.

Mein Gedanke dahinter ist folgender. Wenn ich eine DE gefunden habe, die ich einfach installieren kann ohne viel einzustellen, kann ich das jederzeit neu installieren und direkt wieder loslegen. Falls ich mal die Festplatte wechsle oder eine neue Version installieren möchte oder ähnliches. Ich müsste dann im Idealfall nur noch die fstab fürs Einhängen des NAS neu schreiben, oder über einen USB-Stick einfügen.

Bei Kodi ist das für mich der Fall. Einfach installieren, Pfad zum NAS eingeben und loslegen. Da mache ich keine Backups, da ich eigentlich mit den Standardeinstellungen auskomme bis auf wenige Ausnahmen. Wenn ich jetzt Ubuntu neu installiere und noch viel extra einstellen muss, ist das nicht so komfortabel für mich. Man kann ja bei Ubuntu erfreulicherweise kaum was einstellen über die GUI. Also Ubuntu kommt dem schon recht nahe, was ich suche.

Edit: Was mich bei Ubuntu zum Beispel auch gerade stört, dass man im Dateimanager keine Adresszeile einblenden kann. So komme ich nicht direkt zum Ordner /media
Bei Kubuntu kann ich im Dolphin einstellen, dass ich die Adresszeile haben möchte.

Hätte ich da bei MX Linux mit LXDE oder LXqt mehr Optionen out of the Box?
 
Zuletzt bearbeitet:
storkstork schrieb:
Was mich bei Ubuntu zum Beispel auch gerade stört, dass man im Dateimanager keine Adresszeile einblenden kann. So komme ich nicht direkt zum Ordner /media
Du kannst entweder im Dateimanager von Ubuntu Lesezeichen anlegen (einfach den gewünschten Ordner links in die Leiste ziehen). Aber ansonsten gibts natürlich drölf Dateimanager und kurz einen nachzuinstallieren, ist jetzt nicht wirklich komplex (zumal du die config-Datei einfach speichern und bei Neuinstallation wieder verwenden kannst). Mach einfach ein sudo apt install pcmanfm und schon hast Deine Adresszeile und eine Lesezeichenfunktion. Bei Xubuntu (oder generell bei XFCE) ist das übrigens der Standarddateimanager.
 
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Der Dateimanager von Xfce ist Thunar.
Der kann allerdings nicht ganz mithalten mit Nemo (Cinnamon) und Caja (Mate).
 
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Ein Update.
Die Hardware für den HTPC ist leider noch nicht angekommen. Die Post ist in der Schweiz zur Zeit etwas überfordert mit der Paketflut :D

Dafür habe ich mal MX Linux auf meinem alten Laptop (i3-3110m, 4 GB RAM) installiert. Davor war Ubuntu drauf. Es war als Notlösung am 4K-TV angeschlossen um Youtube zu nutzen. Mit Ubuntu lief es recht träge. Neuer Browser-Tab öffnen dauert 2-3 Sekunden. Bis ein Youtube Video startet, 2-3 Sekunden. Mit MX Linux spüre ich keine solchen Verzögerungen. Out of the Box, ohne grosse Anpassungen gefällt mir das schon sehr gut.
 
Naja, ist halt XFCE... das läuft schon flüssiger auf älterer Hardware als Gnome...
 
Die Hardware ist mittlerweile angekommen und zusammen gebaut.
Soweit bin ich mit dem MX-Linux erst mal sehr zufrieden.
Mit dem Thunar muss ich mich wohl erst noch anfreunden. Hauptsächlich, wegen der Tastenkürzel und Bedienung. Da habe ich mich schon sehr an Dolphin gewöhnt. Aber mit Thunar komme ich auch ganz gut zurecht.

Der Desktop und die Bedienung gefallen mir ganz gut.

Was ich nicht so prickelnd finde, ist die Skalierung am 4K-TV. Wenn ich die Anzeige auf 1080p lasse, sieht es gut aus. Wenn ich 4K einstelle und alles aufs 2-fache skaliere, wird alles unscharf. Von 2 m Abstand bemerke ich es nicht so sehr. Da muss ich vielleicht noch etwas rumprobieren, ob ich statt der Skalierung die DPI-Einstellung ändern muss etc.

Die Installation von MX Linux war gar nicht so einfach. Mit der normalen 19.1-Iso und auch der 19.1-ahs-Iso habe ich es nicht geschafft. Da gab es Grafikfehler auf dem Desktop. Imemr wenn sich was bewegt hat, sah man farbige Pixel, die dann verschwunden sind. MX Linux habe ich vorher auf dem Laptop probiert und den Kernel manuell auf 5.4 aktualisiert. Hiervon habe ich ein Snapshot (quasi ein Systemabbild) erstellt und daraus ein Live-USB-Stick. Damit konnte ich auch auf dem Deskmini problemlos MX-Linux installieren. Sehr praktisch diese Funktion.
 
Mittlerweile habe ich ein bisschen mehr mit MX Linux rumgespielt.

Mit der Skalierung auf 4K bin ich nicht so ganz zufrieden. Wenn ich in den MX Tools die unter Tewak die Auflösung auf 4K stelle, kannich natürlich nicht mehr viel erkennen, weil alles sehr klein ist. Wenn ich jetzt die xrandr Skalierung auf 2 stelle, kann ich alles erkennen, weil es grösser ist. Allerdings funktioniert das nicht in allen Programmen gleich. Manche Titelleisten etc sind immer noch ziemlich klein. In der Fensterverwaltung kann ich das Theme auf Default-xhdpi stellen, was dafür sorgt, dass die Fensterleisten auch grösser werden und besser bedienbar sind. Unter Erscehinungsbild gibt es nochmals eine Skalierungsoption. diese scheint mit der xrandr-Sklaierung einher zu gehen. Alles ehr unbefriedigend. Vor allem gibt es immer Grafikfehler, so dass ich mich erst abmelden muss und wieder anmelden, damit es funktioniert.

Das schlimmste ist hierbei für mich, dass ich Kodi unter 4K mit Skalierung nicht benutzen kann. Wenn ich Kodi starte, sehe ich nur das linke obere Viertel des Bildschirms in riesengross und kann somit nichts verstellen oder erkennen. Stelle ich die Skalierung in den MX Tools weider auf 1, dann kann ich auf dem Desktop nicht viel erkennen, aber in Kodi sieht alles ganz normal aus. Schön gross und auf dem ganzen Bildschirm angezeigt.

Meine "Lösung" ist es die Auflösung in den MX Tools auf 1080p einzustellen. Damit ist alles gut erkennbar und alle Programme haben in etwa die gleiche grösse an Schrift und Symbolen. Einzig der Mauszeiger ist auf der Taskleiste normal gross und im Firefox und anderen Programmen dann doppelt so gross.

Die gleichen Probleme mit der Skalierung hatte ich auch mit Ubuntu. Es scheint so zu sein, dass es bei den meisten Distros keinen Standard gibt, wie Programme angezeigt werden und welche Textgrösse etc. sie benutzen. Bei Windows 10 funktioniert das eigentlich recht gut. Wenn man die DPI/Skalierung verstellt, ändert sich alles. Das betrifft dann auch alle Programme und Anzeigen.

Gibt es eine Linux-Distro, die so etwas auch einheitlich kann? Oder muss ich das immer für jedes Programm extra einstellen und mit verschiedenen Themes und Fenster-Managern rumspielen?
 
Die Skalierung ist Aufgabe der Benutzeroberfläche. Die Distribution sollte da erst einmal egal sein. Probiere mal KDE, damit sollte es eigentlich ganz gut funktionieren.
 
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@aki. Ändert das mit KDE etwas daran, dass die einzelnen Programme sich bei der Skalierung unterschiedlich verhalten? Falls ja, probiere ich das gerne mal aus, man kann das scheinbar über den Paketmanager einfach installiern und wieder zurück wechseln, richtig?
 
Es klingt so als würdest du da an diversen Stellschrauben gleichzeitig rumdrehen. Die pfuschen sich wahrscheinlich dann irgendwie gegenseitig ins Handwerk. Unter KDE stellt man eine Skalierung ein und das sollte es gewesen sein. Mir fällt gerade kein Programm ein, welches bei mir plötzlich total klein dargestellt wird, weil die Skalierung nicht greift.

Ansonsten habe ich keine Erfahrung mit MX Linux. Theoretisch solltest du einfach KDE installieren und beim Login zwischen den Oberflächen wählen können. Installiert man mehrere Oberflächen, hat man dann leider auch diverse Programme "doppelt". Also z.B. ein Terminal-Programm von KDE und eins von Xfce usw.
 
Danke für die Hilfe.

Habs gerade nochmal getestet. Wenn ich die Auflösung auf 2160p eingestellt habe und dann die Skalierung von 1 auf 2 stelle, mich abmelde und wieder anmelde, ist die Bildschirmauflösung wieder auf 1080p gestellt. Die Skalierung zweigt noch 2 an, es wird aber alles genauso gross dargestellt wie bei 1080p normal. Wenn ich jetzt im Terminal xrandr eingebe, wird mir die Auflösung auch als 1080p angezeigt. Kodi zeigt mir dann wieder das obere Viertel auf den ganzen Bildschirm vergrössert an. Der TV zeigt an, dass er das Bild mit 2160p ausgiebt. Seltsame Welt :D

KDE konnte ich installieren. Musste nachschauen, wie ich es aktivieren kann. Dabei bin ich auf das Auswahlmenü im Anmeldebildschirm gestossen. Hier kann ich auch Kodi seperat auswählen und dann passt die Einstellung direkt. KDE funktioniert auch. Hier sind beim Firefox die Fensterknöpfe (schliessen, verkleinern etc) extrem klein. Alles andere wird ordentlich skaliert.

Ich denke ich bleibe erstmal bei xfce und nutze Kodi über den Anmeldebildschirm, wenn ich damit Serien schauen möchte. HDR funktioniert ja sowieso nicht, weshalb ich zum Filme schauen weiterhin die Android Box nutze.
 
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