Opa Hermie schrieb:
Wahrscheinlich ist die Platine nur einseitig bestückt und deswegen in Überlänge.
Glaube ich nicht unbedingt, es ist ja eine Enterprise SSD und da brauchen alleine schon die Stützkondensatoren einiges an Platz und dann stellt Lite-On weder die NANDs noch die Controller selbst her, kann auch auch nicht zu dem Trick greifen den Samsung bei der 960 Pro 2TB angewandt hat, nämlich mal eben das Cache RAM mit dem Controller in einem Package zu vereinen. Aber 22110 ist für Enterprise SSDs kein so seltener Formfaktor, die müssen ja nicht in kleinen Gehäuse unterkommen.
Opa Hermie schrieb:
Manche Laptops können z.B. keine zweiseitig bestückten M.2-SSDs aufnehmen, wobei man sich fragen darf, was so ein Teil in einem Laptop verloren hat?
Eben, in Laptops wird eine Enterprise M.2 SSD schon wegen der vermutlich nicht so geringen Leistungsaufnahme wohl eher nicht landen.
Opa Hermie schrieb:
Für die angepeilte Anwendung wäre m.M. eine PCIe-Karte im Standardformat sinnvoller gewesen.
Was soll bitte das "Standardformat" sein? M.2 ist eine Familie von Formfaktoren und 22110 ist ebenso standardisiert wie der bei Client M.2 SSD oft zu findende 2280 Formfaktor.
dersuperpro1337 schrieb:
Wäre eine PCIe 3.0 x2 NVMe SSD mit relativ symmetrischen Lese- und Schreibraten ~1000MB/s nicht ein toller Zwischenschritt für die Hersteller um den Absatz durch günstigere Preise anzutreiben?
Wie viele Boards haben denn PCIe 3.0x2 angebundene M.2 Slots? Fast keines, denn mit Skylake gibt es genau Lane bei den Chipsätzen um die M.2 Slots mit PCIe 3.0 x4 anzubinden und mit bei den alten 90er Chipsätzen war es meist nur PCIe 2.0 x2, also praktisch nur so 200MB/s schneller als SATA 6Gb/s.
Opa Hermie schrieb:
Wobei das nicht ganz stimmt, weil SATAe bis zu 4 Lanes nutzen kann
NEIN, SATA Express kann nur 2 PCIe Lane! Wirf es nicht mit U.2 in einen Topf nur weil beide den SFF-8639 Stecker auf der LW-Seite benutzen, schon die Pinbelegung des Steckers ist eine andere, von dem Stecker auf der Boardseite ganz zu schweigen.
Opa Hermie schrieb:
wenn sich die Variante durchgesetzt hätte, hat sie aber nicht; stattdessen ist man bei "reinem" PCIe geblieben
SATA Express kann auch nur entweder SATA (und auch nur einen Port) oder PCIe, aber um eine SATA SSD anzubinden braucht man kein SATA Express, da reicht einer der beiden SATA Ports die sowieso Teil eines jeden SATA Express Ports sind.
Opa Hermie schrieb:
Die Frage nach einer schwächeren SSD mit weniger genutzten Lanes ist berechtigt - ich vermute aber mal, dass es in der Herstellung keinen großen Preisunterschied gibt.
Eben, es fehlt schon alleine an passenden Controller, die Controllerhersteller haben vro allem alle erst einmal PCIe 3.0 x4 NVMe SSD Controller entwickelt. Es wäre also allenfalls eine kaufmännische aber keine technische Entscheidung diese dann z.B. um zwei PCIe Lanes beschnitten etwas günstiger anzubieten. Die Controller machen aber sowieso nur einen Bruchteil der Kosten einer SSD aus, die NANDs sind der Löwenanteil und erst wenn man dort am Limit ist und noch ein paar Cent rausquetschen muss, dann wird man solche Wege gehen. Schau Dir die Intel 600p an, die würde auch mit PCIe 3.0 x2 auskommen, die seq. Leseraten schaffen es ja kaum über das Limit was damit möglich ist, aber es ist trotzdem eine PCIe 3.0 x4 SSD.
Opa Hermie schrieb:
Und die Lanes, die für diesen oder jenen Steckplatz oder sonstigen I/O genutzt werden, sind eh weg
Eben, Intels Skylake Chipsätze haben genau Lane, die kleinen wie der B150 und erst recht die Krücke H110 mal ausgenommen, aber keiner der ernsthaft an die Anschaffung einer PCIe SSD denkt, kauft sich doch so ein Board und der Rest hat dann PCIe 3.0 x4 am M.2 Slot und auch wenn die SSD nur zwei der Lanes nutzen könnte, wäre die andere beiden nicht anderweitig brauchbar.
Opa Hermie schrieb:
Bei B werden nur zwei PCIe-Lanes benutzt.
Der B-Key ist eine Aussparung an der Stelle wo die Pins für die 3. und 4. PCIe Lane sind, von daher können schon technisch nicht mehr als 2 PCIe Lanes (oder eben SATA) genutzt werden.