Nap2n
Lieutenant
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Enthoo Evolv: µATX-Powerhouse
Einleitung
An PCs gebastelt habe ich schon immer gern. Als ich noch bei meinen Eltern und später in der ersten eigenen Wohnung gewohnt habe, musste für neue Projekte aufgrund nicht vorhandenem Keller-, Werk- oder Bastelraum, oder sonst einem Ort, der nur dem Hobby dient, jedes Mal das eigene Zimmer als Werkstatt herhalten. Da es sich zwischen Kartonagen, rumfliegenden Teilen und Schrauben und sonstigem Computergedöns nicht besonders gut lebt, musste das Ganze dann auch möglichst an einem Tag fertig werden, um wieder Platz zum wohnen zu haben.
Das zu der Wohnung, in die ich letzten Herbst gezogen bin, zwei Kellerräume gehören, war deswegen eine willkommene Gelegenheit, mir in einem der Räume endlich eine Werkstatt einzurichten.
Dieses Projekt ist damit das Erste, für das ich mir wirklich Zeit genommen habe.
Das Ziel des Projekts war, die Leistung meines alten Systems auf µATX-Faktor zu schrumpfen. In meinem alten System werkelten ein i5-4670K und zwei R9 290, alles wassergekühlt in einem Kreislauf. Mich störten zwei Punkte an diesem Build:
- CPU und 2 hitzköpfige GPUs in einem Wasserkreislauf nicht optimal
- Viel zu groß und viel zu schwer
Gerade da in meinem Bekanntenkreis LAN-Partys wieder vermehrt in Mode kamen, reizte es mich, einen PC zu bauen, der genauso potent wie mein altes System sein sollte, allerdings verpackt in einem platz- und gewichtsparendem Gehäuse.
Kurzgesagt sollte es folgende Kriterien vereinen:
- Hohe Rechenleistung
- Kleiner(er) Formfaktor
- Komplett Wassergekühlt, dedizierte Kreisläufe für CPU und GPUs
- Optisch ansprechend
- Möglichst unhörbar im Leerlauf, so leise wie möglich unter Last
Zum ersten Mal habe ich mich bei diesem Build an Kabelsleeving und Acrylbending versucht.
In den folgenden Zeilen könnt ihr euch ein Bild davon machen, ob ich mein Ziel erreicht habe.
Größenvergleich: Alt gegen Neu
Teileliste
Planung
Ursprünglich wollte ich das System in einem Node 804 von Fractal Design. Das Gehäuse war auch schon gekauft und stand bereit, da ich zeitlich nicht zum basteln gekommen bin verschob sich das Projekt allerdings. Dann erschien das Enthoo Evolv von Phanteks. Von Phanteks Gehäusedebut, dem Enthoo Primo, war ich bei meinem letzten Build schon überzeugt und das Design des Evolv sprach mich absolut an. Letztendlich musste das Node Platz machen, auch wenn das basteln in diesem, dank dem 2-Kammern-Design, wohl deutlich weniger haarsträubend gewesen wäre. Hier musste Funktion also etwas vor Form weichen.
Fest stand von Anfang an, dass trotz der geringen Größe die Wasserkühlung so praktikabel wie möglich sein sollte. Das hieß; Zugängliche AGBs und fest eingeplante Fill- und Drainports. Als Pumpen sollten, hauptsächlich wegen der Größe, Laing DDCs zum Einsatz kommen. Überzeugt hat mich hier die DDC von Alphacool, welche bereits ab Werk gedrosselt wird. Mit immernoch mehr als ausreichender Leistung läuft diese mit den verwendeten Phobya-Deckeln überzeugend leise. Die Pumpen sollten im unteren, abgetrennten Bereich des Gehäuses untergebracht werden. Um den oberen Teil so aufgeräumt wie möglich aussehen zu lassen, entschied ich mich, die Rohre durch Schottverschraubungen in den unteren Teil zu führen und im unteren Teil die Anschlüsse für die Pumpen und den vorderen Radiator mit 10/8mm-Schlauch zu realisieren.
Das war im Grunde meine Planungsarbeit. Da ich kein großer Planungsmensch bin, wurde von hier an fröhlich drauf los gebastelt und auftretende Probleme gelöst, wie sie eben gerade auftraten.
Arbeitsplatz
Bastelspaß
Gerade die Positionierung der AGBs war problematisch. Selbst zwei winzige 100ml Röhrenbehälter wollten nirgendwo so wirklich passen. Letztendlich habe ich mich für die Aquacomputer Aquatubes aus Delrin entschieden. Damit kam auch die Idee, die Kreisläufe farbtechnisch in Schwarz und Weiß zu trennen.
Der originale 200mm Lüfter in der Front wich einem 30mm dicken 240mm Radiator, der perfekt ohne weitere Modifikationen vorne zwischen die Lüfterhalterungen und den vorderen Staubfilter passte und für die Kühlung der GPUs vorgesehen war. Oben ein 45mm 240mm Radiator für die CPU.
Erstes Layout
Als nächstes ging es ans Kabel sleeven. Nach einigen YouTube-Guides und ein paar Probesleeves an einem alten Kabel machte ich mich an das Seasonic-Netzteil. Hier musste ich feststellen, dass das Layout der Adern bei diesem Netzteil nicht besonders „Sleevefreundlich“ ausfällt. Viele doppelte Adern, der 24pin-ATX-Stecker endet in 2 Steckern auf Netzteil-Seite, etc. Letztendlich war das ganze aber relativ problemlos, mit Musik nebenbei kommt man nach ein paar Adern in den „Groove“. Die doppelten Adern habe ich nicht getrennt und als Y-Kabel neu verlötet, wie es die ordentlichste Variante wäre. Ich habe den Sleeve einfach über beide Adern geschoben. An einigen Stellen sieht man, dass diese Doppeladern etwas klobiger sind, da sowieso nicht allzuviel von den Kabeln zu sehen sein würde, habe ich mir diese Mühe aber erspart. Und das Ergebnis kann sich trotzdem noch sehen lassen.
LC Teleios Sleeve
Inzwischen waren die letzten Fittings, die Backplates und die Schottverschraubungen angekommen.
Die Löcher für die Schotten mit dem Stufenbohrer bohren stellte sich als Geduldsprobe heraus, da die entsprechende Platte mit dem Gehäuse vernietet ist, ergo im Gehäuse gebohrt werden musste. In Reihe angeordnet sollten die Acrylrohre alle senkrecht und parallel aus dem unteren Teil kommen, um einen möglichst cleanen Look zu geben.
Mit dem Acryl hatte ich schon angefangen zu üben und zu experimentieren, und kam schnell zum dem Schluss, dass ich den Übergang vom schwarzen AGB zur GPU-Brücke nicht sauber mit Acryrohr hinbekomme. Hier kam 13/10mm Schlauch mit passenden Monsoon-Fittings zum Einsatz. Um das Ganze gewollter aussehen zu lassen, habe ich später auch beim CPU-Kreislauf die Verbindung von AGB zu Radiator oben mit Schlauch umgesetzt.
Backplates, Schottverschraubungen, erste Anschlussproben
Als nächstes ging es an das Anfertigen der Acrylrohre. Hierbei kam das komplette Arsenal der Monsoon Hardline Werkzeuge zum Einsatz. Ich glaube mir damit eine Menge Frust gespart zu haben. Ich habe ca. 60cm Acrylrohr zum üben gebraucht, danach gelang bis auf eine Ausnahme jedes Rohr beim ersten Versuch. Dank der Mess- und Biegekits erspart man sich das Trial and Error-Prinzip, nach Augenmaß die Längen abzuschätzen und das Acryl frei Hand um irgendwelche Gegenstände herum zu biegen.
Fertige Rohre, erste Anprobe
Dann ging es an das Anschließen der Pumpen im unteren Gehäuseteil. Auf so begrenztem Raum zwei Pumpen unterzubringen und anzuschließen war definitiv die größte Frickelei des ganzen Baus. Deshalb ist mir auch komplett entfallen, zwischendurch Fotos zu machen. Um das Chaos etwas zu verdeutlichen beschreibe ich mal die beiden Kreisläufe, die dort unten verschlaucht wurden. Von links nach rechts sind Schott 1 und 2 der GPU-Kreislauf (schwarz), Schott 3 und 4 der CPU-Kreislauf (weiß).
Von Schott 4 (kommt von AGB weiß) zur vorderen Pumpe, von der Pumpe zu Schott 3.
Zweiter Pumpenausgang zu einem Kugelhahn vorne als Drainport.
Von Schott 1 (kommt von AGB schwarz) zur hinteren Pumpe, von der Pumpe zum Radiator vorne, vom Radiator zu Schott 2.
Zweiter Pumpenausgang zu einem weiteren Kugelhahn vorne als Drainport.
Von der Gehäuserückseite zum zweiten Pumpeneingang als Fillport.
Insgesamt sind ca. 20 Fittings und Schlauchtüllen im unteren Teil verbaut.
Pumpen und Anschlusschaos
Da für Shoggys natürlich kein Platz war, wurden die Pumpen mittels der normalen Gummifußentkopplungen gedämpft, welche sich als völlig ausreichend herausstellten und keine merklichen oder hörbaren Vibrationen an das Gehäuse weitergeben.
Nach 24 Stunden Dichtigkeitstest zeigten sich beide Kreisläufe erfreulicherweise vollkommen leckfrei. Nach dem Schlauch- und Anschlusschaos auf Pumpenseite und dem Acryldebüt war ich relativ skeptisch, ob das ganze problemlos funktionieren würde. Skepsis unbegründet, sehr schön.
Zuletzt noch LED-Leisten am Seitenteil angebracht und alles ordentlich verkabelt, die Kabelmengen hielten sich zum Glück in Grenzen. (24pin ATX, 4x PCIe, 8pin CPU, 2x Sata + Strom, 4x Lüfter 3pin, 2x Tachosignal Pumpe, 3x Molex)
Fazit
Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Während des Baus sind doch sehr häufig Probleme aufgetreten, die ich im Vorfeld entweder nicht einkalkuliert habe oder die durch zwischenzeitliches Umplanen entstanden sind. Dass das Ergebnis meine Erwartungen dennoch vollends erfüllt hat, finde ich deshalb natürlich umso besser. Alles in Allem gab es viel Neues zu lernen und die „einfach-mal-ausprobieren“-Mentalität hat sich wirklich rentiert. Insbesondere was das Acryl anging, war ich vor Beginn skeptisch, wie ordentlich man das Bending beim ersten Build hinbekommen würde. Im Endeffekt war das Erfolgserlebnis hierbei am größten, da die optische Aufwertung durch die Acrylrohre meines Erachtens immens ist.
Ich hatte viel Spaß am Bau des weißen Zwergs und ich hoffe, euch gefällt das Ergebnis so gut wie mir.
Letztendlich kann ich nur sagen: Einfach mal ausprobieren, loslegen, es lohnt sich!
Fotoshooting
(Die LED-Streifen sind weiß, aber die Kamera sieht das wohl anders.)
Einleitung
An PCs gebastelt habe ich schon immer gern. Als ich noch bei meinen Eltern und später in der ersten eigenen Wohnung gewohnt habe, musste für neue Projekte aufgrund nicht vorhandenem Keller-, Werk- oder Bastelraum, oder sonst einem Ort, der nur dem Hobby dient, jedes Mal das eigene Zimmer als Werkstatt herhalten. Da es sich zwischen Kartonagen, rumfliegenden Teilen und Schrauben und sonstigem Computergedöns nicht besonders gut lebt, musste das Ganze dann auch möglichst an einem Tag fertig werden, um wieder Platz zum wohnen zu haben.
Das zu der Wohnung, in die ich letzten Herbst gezogen bin, zwei Kellerräume gehören, war deswegen eine willkommene Gelegenheit, mir in einem der Räume endlich eine Werkstatt einzurichten.
Dieses Projekt ist damit das Erste, für das ich mir wirklich Zeit genommen habe.
Das Ziel des Projekts war, die Leistung meines alten Systems auf µATX-Faktor zu schrumpfen. In meinem alten System werkelten ein i5-4670K und zwei R9 290, alles wassergekühlt in einem Kreislauf. Mich störten zwei Punkte an diesem Build:
- CPU und 2 hitzköpfige GPUs in einem Wasserkreislauf nicht optimal
- Viel zu groß und viel zu schwer
Gerade da in meinem Bekanntenkreis LAN-Partys wieder vermehrt in Mode kamen, reizte es mich, einen PC zu bauen, der genauso potent wie mein altes System sein sollte, allerdings verpackt in einem platz- und gewichtsparendem Gehäuse.
Kurzgesagt sollte es folgende Kriterien vereinen:
- Hohe Rechenleistung
- Kleiner(er) Formfaktor
- Komplett Wassergekühlt, dedizierte Kreisläufe für CPU und GPUs
- Optisch ansprechend
- Möglichst unhörbar im Leerlauf, so leise wie möglich unter Last
Zum ersten Mal habe ich mich bei diesem Build an Kabelsleeving und Acrylbending versucht.
In den folgenden Zeilen könnt ihr euch ein Bild davon machen, ob ich mein Ziel erreicht habe.
Größenvergleich: Alt gegen Neu
Teileliste
Komponenten
Prozessor: Intel i5-4690K (ursprünglich i5-4670K)
Mainboard: ASUS Gryphon Z97 Armor Edition
Grafikkarten: 2x AMD Radeon R9 290
RAM: 2x8GB Crucial DDR3-1600
Speicher: Crucial M4 256GB SSD, Crucial M500 960GB SSD
Netzteil: SeaSonic X-Series 850W
Wasserkühlung
Radiatoren: Alphacool Nexxxos ST30 240mm, Alphacool Nexxxos XT45 240mm
Pumpen: 2x Alphacool DDC310, 2x Phobya DDC Nickel Pumpendeckel
CPU-Kühler: Phobya UC-1 Extreme
GPU-Kühler: 2x AquaComputer kryographics Hawaii, kryographics Backplates, kryoconnect Brücke
Lüfter: 4x Noiseblocker eLoop NB12-2
Ausgleichsbehälter: 2x AquaComputer Aquatube Delrin
Acrylrohre: Monsoon Acrylrohre 13/10mm
Anschlüsse Acryl: Monsoon Hardline, Monsoon Rotary Fittings, Alphacool Schottverschraubungen
Schläuche: Alphacool 13/10mm (Oberer Teil), 10/8mm (Pumpenbereich)
Anschlüsse Pumpenbereich/Drain-/Fillports: Verschiedene von Aquatuning, Alphacool, Phobya Kugelhähne und Schnellkupplungen
Sonstiges
Beleuchtung: 2x Phobya LED Flexlight 30cm weiß
Sleeve: LC Teleios 4mm weiß/grau/braun, LC Teleios 8mm weiß (SATA)
Prozessor: Intel i5-4690K (ursprünglich i5-4670K)
Mainboard: ASUS Gryphon Z97 Armor Edition
Grafikkarten: 2x AMD Radeon R9 290
RAM: 2x8GB Crucial DDR3-1600
Speicher: Crucial M4 256GB SSD, Crucial M500 960GB SSD
Netzteil: SeaSonic X-Series 850W
Wasserkühlung
Radiatoren: Alphacool Nexxxos ST30 240mm, Alphacool Nexxxos XT45 240mm
Pumpen: 2x Alphacool DDC310, 2x Phobya DDC Nickel Pumpendeckel
CPU-Kühler: Phobya UC-1 Extreme
GPU-Kühler: 2x AquaComputer kryographics Hawaii, kryographics Backplates, kryoconnect Brücke
Lüfter: 4x Noiseblocker eLoop NB12-2
Ausgleichsbehälter: 2x AquaComputer Aquatube Delrin
Acrylrohre: Monsoon Acrylrohre 13/10mm
Anschlüsse Acryl: Monsoon Hardline, Monsoon Rotary Fittings, Alphacool Schottverschraubungen
Schläuche: Alphacool 13/10mm (Oberer Teil), 10/8mm (Pumpenbereich)
Anschlüsse Pumpenbereich/Drain-/Fillports: Verschiedene von Aquatuning, Alphacool, Phobya Kugelhähne und Schnellkupplungen
Sonstiges
Beleuchtung: 2x Phobya LED Flexlight 30cm weiß
Sleeve: LC Teleios 4mm weiß/grau/braun, LC Teleios 8mm weiß (SATA)
Planung
Ursprünglich wollte ich das System in einem Node 804 von Fractal Design. Das Gehäuse war auch schon gekauft und stand bereit, da ich zeitlich nicht zum basteln gekommen bin verschob sich das Projekt allerdings. Dann erschien das Enthoo Evolv von Phanteks. Von Phanteks Gehäusedebut, dem Enthoo Primo, war ich bei meinem letzten Build schon überzeugt und das Design des Evolv sprach mich absolut an. Letztendlich musste das Node Platz machen, auch wenn das basteln in diesem, dank dem 2-Kammern-Design, wohl deutlich weniger haarsträubend gewesen wäre. Hier musste Funktion also etwas vor Form weichen.
Fest stand von Anfang an, dass trotz der geringen Größe die Wasserkühlung so praktikabel wie möglich sein sollte. Das hieß; Zugängliche AGBs und fest eingeplante Fill- und Drainports. Als Pumpen sollten, hauptsächlich wegen der Größe, Laing DDCs zum Einsatz kommen. Überzeugt hat mich hier die DDC von Alphacool, welche bereits ab Werk gedrosselt wird. Mit immernoch mehr als ausreichender Leistung läuft diese mit den verwendeten Phobya-Deckeln überzeugend leise. Die Pumpen sollten im unteren, abgetrennten Bereich des Gehäuses untergebracht werden. Um den oberen Teil so aufgeräumt wie möglich aussehen zu lassen, entschied ich mich, die Rohre durch Schottverschraubungen in den unteren Teil zu führen und im unteren Teil die Anschlüsse für die Pumpen und den vorderen Radiator mit 10/8mm-Schlauch zu realisieren.
Das war im Grunde meine Planungsarbeit. Da ich kein großer Planungsmensch bin, wurde von hier an fröhlich drauf los gebastelt und auftretende Probleme gelöst, wie sie eben gerade auftraten.
Arbeitsplatz
Bastelspaß
Gerade die Positionierung der AGBs war problematisch. Selbst zwei winzige 100ml Röhrenbehälter wollten nirgendwo so wirklich passen. Letztendlich habe ich mich für die Aquacomputer Aquatubes aus Delrin entschieden. Damit kam auch die Idee, die Kreisläufe farbtechnisch in Schwarz und Weiß zu trennen.
Der originale 200mm Lüfter in der Front wich einem 30mm dicken 240mm Radiator, der perfekt ohne weitere Modifikationen vorne zwischen die Lüfterhalterungen und den vorderen Staubfilter passte und für die Kühlung der GPUs vorgesehen war. Oben ein 45mm 240mm Radiator für die CPU.
Erstes Layout
Als nächstes ging es ans Kabel sleeven. Nach einigen YouTube-Guides und ein paar Probesleeves an einem alten Kabel machte ich mich an das Seasonic-Netzteil. Hier musste ich feststellen, dass das Layout der Adern bei diesem Netzteil nicht besonders „Sleevefreundlich“ ausfällt. Viele doppelte Adern, der 24pin-ATX-Stecker endet in 2 Steckern auf Netzteil-Seite, etc. Letztendlich war das ganze aber relativ problemlos, mit Musik nebenbei kommt man nach ein paar Adern in den „Groove“. Die doppelten Adern habe ich nicht getrennt und als Y-Kabel neu verlötet, wie es die ordentlichste Variante wäre. Ich habe den Sleeve einfach über beide Adern geschoben. An einigen Stellen sieht man, dass diese Doppeladern etwas klobiger sind, da sowieso nicht allzuviel von den Kabeln zu sehen sein würde, habe ich mir diese Mühe aber erspart. Und das Ergebnis kann sich trotzdem noch sehen lassen.
LC Teleios Sleeve
Inzwischen waren die letzten Fittings, die Backplates und die Schottverschraubungen angekommen.
Die Löcher für die Schotten mit dem Stufenbohrer bohren stellte sich als Geduldsprobe heraus, da die entsprechende Platte mit dem Gehäuse vernietet ist, ergo im Gehäuse gebohrt werden musste. In Reihe angeordnet sollten die Acrylrohre alle senkrecht und parallel aus dem unteren Teil kommen, um einen möglichst cleanen Look zu geben.
Mit dem Acryl hatte ich schon angefangen zu üben und zu experimentieren, und kam schnell zum dem Schluss, dass ich den Übergang vom schwarzen AGB zur GPU-Brücke nicht sauber mit Acryrohr hinbekomme. Hier kam 13/10mm Schlauch mit passenden Monsoon-Fittings zum Einsatz. Um das Ganze gewollter aussehen zu lassen, habe ich später auch beim CPU-Kreislauf die Verbindung von AGB zu Radiator oben mit Schlauch umgesetzt.
Backplates, Schottverschraubungen, erste Anschlussproben
Als nächstes ging es an das Anfertigen der Acrylrohre. Hierbei kam das komplette Arsenal der Monsoon Hardline Werkzeuge zum Einsatz. Ich glaube mir damit eine Menge Frust gespart zu haben. Ich habe ca. 60cm Acrylrohr zum üben gebraucht, danach gelang bis auf eine Ausnahme jedes Rohr beim ersten Versuch. Dank der Mess- und Biegekits erspart man sich das Trial and Error-Prinzip, nach Augenmaß die Längen abzuschätzen und das Acryl frei Hand um irgendwelche Gegenstände herum zu biegen.
Fertige Rohre, erste Anprobe
Dann ging es an das Anschließen der Pumpen im unteren Gehäuseteil. Auf so begrenztem Raum zwei Pumpen unterzubringen und anzuschließen war definitiv die größte Frickelei des ganzen Baus. Deshalb ist mir auch komplett entfallen, zwischendurch Fotos zu machen. Um das Chaos etwas zu verdeutlichen beschreibe ich mal die beiden Kreisläufe, die dort unten verschlaucht wurden. Von links nach rechts sind Schott 1 und 2 der GPU-Kreislauf (schwarz), Schott 3 und 4 der CPU-Kreislauf (weiß).
Von Schott 4 (kommt von AGB weiß) zur vorderen Pumpe, von der Pumpe zu Schott 3.
Zweiter Pumpenausgang zu einem Kugelhahn vorne als Drainport.
Von Schott 1 (kommt von AGB schwarz) zur hinteren Pumpe, von der Pumpe zum Radiator vorne, vom Radiator zu Schott 2.
Zweiter Pumpenausgang zu einem weiteren Kugelhahn vorne als Drainport.
Von der Gehäuserückseite zum zweiten Pumpeneingang als Fillport.
Insgesamt sind ca. 20 Fittings und Schlauchtüllen im unteren Teil verbaut.
Pumpen und Anschlusschaos
Da für Shoggys natürlich kein Platz war, wurden die Pumpen mittels der normalen Gummifußentkopplungen gedämpft, welche sich als völlig ausreichend herausstellten und keine merklichen oder hörbaren Vibrationen an das Gehäuse weitergeben.
Nach 24 Stunden Dichtigkeitstest zeigten sich beide Kreisläufe erfreulicherweise vollkommen leckfrei. Nach dem Schlauch- und Anschlusschaos auf Pumpenseite und dem Acryldebüt war ich relativ skeptisch, ob das ganze problemlos funktionieren würde. Skepsis unbegründet, sehr schön.
Zuletzt noch LED-Leisten am Seitenteil angebracht und alles ordentlich verkabelt, die Kabelmengen hielten sich zum Glück in Grenzen. (24pin ATX, 4x PCIe, 8pin CPU, 2x Sata + Strom, 4x Lüfter 3pin, 2x Tachosignal Pumpe, 3x Molex)
Fazit
Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Während des Baus sind doch sehr häufig Probleme aufgetreten, die ich im Vorfeld entweder nicht einkalkuliert habe oder die durch zwischenzeitliches Umplanen entstanden sind. Dass das Ergebnis meine Erwartungen dennoch vollends erfüllt hat, finde ich deshalb natürlich umso besser. Alles in Allem gab es viel Neues zu lernen und die „einfach-mal-ausprobieren“-Mentalität hat sich wirklich rentiert. Insbesondere was das Acryl anging, war ich vor Beginn skeptisch, wie ordentlich man das Bending beim ersten Build hinbekommen würde. Im Endeffekt war das Erfolgserlebnis hierbei am größten, da die optische Aufwertung durch die Acrylrohre meines Erachtens immens ist.
Ich hatte viel Spaß am Bau des weißen Zwergs und ich hoffe, euch gefällt das Ergebnis so gut wie mir.
Letztendlich kann ich nur sagen: Einfach mal ausprobieren, loslegen, es lohnt sich!
Fotoshooting
(Die LED-Streifen sind weiß, aber die Kamera sieht das wohl anders.)
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