Entscheidungshilfe für Ryzen: 2x8 GB DDR4-3200 (CL14) oder 4x8 GB DDR4-3200 (CL15)

mad_zero

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Hallo zusammen,

ich habe mir vor einigen Monaten einen neuen Rechner zusammengestellt:
  • Mainboard: Gigabyte AB-350-Gaming-3
  • CPU: AMD Ryzen 7 1700X
  • GPU: KFA2 Geforce 1080 EXOC
  • SSD: Intel SSD 600P (M.2 NVMe)
Zudem habe ich zwei RAM-Kits verhältnismäßig günstig bekommen:
  • 2x 8 GB DDR4-3200 (CL14): G.Skill Trident Z F4-3200C14D-16GTZ
  • 4x 8 GB DDR4-3200 (CL15): G.Skill Ripjaws V F4-3200C15Q-32GVR
Mit der aktuellen BIOS-Version (AGESA 1006) läuft das erstgenannte RAM-Kit (Trident Z) im XMP-Profil mit 3200 MHz und erzielt im Speicher-Benchmark von AIDA64 folgende Werte:
  • Lesedurchsatz: 47.292 MB/s
  • Schreibdurchsatz: 46.439 MB/s
  • Kopierdurchsatz: 42.066 MB/s
  • Verzögerung: 75.7 ns
Bei letztgenanntem Kit (Ripjaws V, Vollbestückung mit 4 DIMM's) ist das XMP-Profil nicht nutzbar, sodass sich der Speicher lediglich manuell, "nur" auf 2933 MHz takten lässt. Im Benchmark erreicht er damit folgende Werte:
  • Lesedurchsatz: 42.106 MB/s
  • Schreibdurchsatz: 41.043 MB/s
  • Kopierdurchsatz: 38.357 MB/s
  • Verzögerung: 78.6 ns
Wenn ich vom Ripjaws V nur 2 DIMM's nutze, lässt er sich per XMP auf 3200 MHz bringen und ist - trotz geringfügig höherer Latenzwerte - im Lesen, Schreiben sowie beim Zugriff etwas flotter, als das der Trident Z. Dieser weist hingegen einen etwas höheren Kopierdurchsatz auf.

Nun zu meiner Frage: Von welchem der beiden RAM-Kits würdet ihr euch trennen? Folgende Faktoren sollten bei den Überlegungen eine Rolle spielen:
  • Praxisrelevanz der o.g. Benchmark-Werte. Spüre ich (als Spieler) überhaupt etwas davon?
  • Systemstabilität und Performance-Verlust bei Vollbestückung (4 DIMM's auf einem DualChannel-Board).
  • Zukunftsfähigkeit von 16 GB Arbeitsspeicher in Spielen.
  • Verkaufswert.
Beste Grüße
Dennis
 
Zuletzt bearbeitet:
Am meisten spürst du als spieler von der Latenz, sollten die Durchsätze dabei in einem ähnlichen Bereich sein.

Alternativ: Bench doch mal ingame oder versuch das jeweilige kit auf 3466MHz zu übertakten. Der besser taktbare wirds
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du den lieben langen Tag von morgens früh bis abends spät nichts anderes zu tun hast als permanent und durchgängig nur zu lesen, schreiben, kopieren dann mag am Ende des Tages ein (sehr) kleiner minimaler Vorteil zugunsten des etwas schnelleren Kits unter dem Strich feststellbar sein.
 
Also 4 dimms auf 2933 ist nicht schlecht. Wenn du 32gb haben möchtest würde ich die Ripjaws behalten. Ich würde behaupten das du zwischen den Kits keinen Unterschied feststellen wirst in Spielen etc.
 
Den Unterschied kann man wohl messen, spüren wird den keiner. Ich würde die Ripjaws behalten.
 
32gb. Damit brauchst du die nächsten 10 Jahre wahrscheinlich nicht mehr aufrüsten und nur mal die Grafikkarte tauschen.

Edit: Auf der anderen Seite kannst du die 32gb jetzt teuer verkaufen und wenn der RAM Preis wieder niedrig ist, den schnellen RAM um 2 weitere schnelle Module zum halben Preis erweitern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genial, in welch kurzer Zeit hier so viele konstruktive Antworten zusammenkommen. Besten Dank! :)

Ich selbst würde auch eher dazu tendieren, die 32 GB zu behalten. Angesichts der aktuellen Preislage kann ich das 16 GB-Kit vermutlich auch besser wieder verkaufen, als 32 GB. Außerdem ist (soweit ich in Foren gelesen habe) die Trident Z-Modellreihe nur aufgrund der Optik etwas teurer, als ähnlich leistungsfähige Ripjaws V-Module. Beim Betrieb im Silent-Gehäuse ohne Fenster spielt die Optik jedoch keine Rolle.

Mich wurmt es aber, dass in vielen Foren von einer RAM-Vollbestückung abgeraten wird, weil darunter angeblich die Systemstabilität, Wärmeentwicklung und Gesamtperformance leiden würden. Was hat es damit auf sich? Ist das ein Gerücht, mittlerweile technisch überholt oder nach wie vor von Bedeutung?
 
Dein RAM läuft nur mit 2933 MHz. Das ist genau die Konsequenz aus Vollbestückung. Wenn es jetzt läuft, wird es mit der Zeit nicht schlimmer.
 
Vollbestückung kann auch heute noch zu Problemen wie Systeminstabilität führen. Das war schon vor zig Jahren so und ist auch heute noch so. Heute ist die Wahrscheinlichkeit m.M.n. eher geringer, dass es zu solchen Instabilitäten kommt. Ganz vermeiden lassen sie sich auch heute nicht. Wer das weitestgehend umgehen möchte, der setzt halt nur auf 2 Riegel statt Vollbestückung.

Wie man bei dir am System sehen/ erkennen kann, das Gesamtpaket aus Mobo, CPU u. RAM lässt bei Vollbestückung nur max. 2933MHz RAM-Takt zu. Bei Einsatz von nur 2 Riegeln sind 3200MHz möglich. Auch das ist eine Konsequenz aus Vollbestückung bei deinem Gesamtpaket.

Wärmeentwicklung ist eher vernachlässigungsfähig. Je Riegel mögen es ~5W sein die abzuführen sind. Bei 300W und mehr des Gesamtsystems nicht (wirklich) der Rede wert.
 
- Die 10% Unterschied beim Speichertakt sind messbar aber fast nie spürbar
- Mehr Ram ist in einer entsprechenden Anwendung durchaus spürbar und sinnvoll
- Ich rate stets von einem Neukauf zwecks Vollbestückung ab, aber dafür ist es nun ohnehin zu spät
=> Trotzdem solltest du das vierer Kit behalten

- Vollbestückung kann zu einer ganzen Latte an Nachteilen führen.
- Mögliche Nachteile sind ein höherer Verbrauch, weniger Stabilität, weniger Spitzenleistung (sagst du bereits selbst), höhere Belastung des Speichercontrollers durch Verwaltungsaufwand, höhere notwendige Spannung, höhere theoretische Ausfallrate weil du einfach 4 Riegel anstatt 2 Riegel hast

- Deutliche Einschränkungen bei der Leistungsfähigkeit lassen sich daraus aber deswegen nicht zwangsläufig ableiten
 
mad_zero, du schreibst ja selber, dass bei Vollbestückung kein XMP-Profil möglich ist.
Der IMC ist dafür einfach nicht spezifiziert.
Ich würde eher das RAM-Übertakten in Frage stellen.
Aber ich würde auch die 4x 8 GB DDR4-3200 (CL15): G.Skill Ripjaws V F4-3200C15Q-32GVR nehmen, evtl.
nur 2 mit XMP-Profil, wenn du wirklich willst und viel später dann alle 4 zum Vergleich.
 
@Mad_zero: Ich spiele auch mit dem Gedanken, mir einen Ryzen zuzulegen. Ein absolutes NoGo sind für mich die Bootzeiten (auf Youtube zu sehen, PC anschalten, über eine halbe Minute bis zur ersten BIOS-Meldung warten, dann noch eine halbe Minute warten, so etwas kann man nicht verkaufen!).

Jetzt meine Frage: Wie sind deine Bootzeiten? Also vom einschalten bis zum Windows-Start bzw. bis zum Login?
 
32GB behalten - 16GB verkaufen - so würde ich es machen wollen.
 
yxcvb schrieb:
@Mad_zero: Ich spiele auch mit dem Gedanken, mir einen Ryzen zuzulegen. Ein absolutes NoGo sind für mich die Bootzeiten (auf Youtube zu sehen, PC anschalten, über eine halbe Minute bis zur ersten BIOS-Meldung warten, dann noch eine halbe Minute warten, so etwas kann man nicht verkaufen!).

Jetzt meine Frage: Wie sind deine Bootzeiten? Also vom einschalten bis zum Windows-Start bzw. bis zum Login?

Der Windows 10-Task Manager meldet bei mir in "Letzte BIOS-Zeit" 12,1 Sekunden. Wenn ich im BIOS die "Fast Boot"-Funktion ausschalte, komme ich auf 17,5 Sekunden. Ich hatte Windows erst im Legacy-Modus installiert, die Kiste dann nochmal neu aufgesetzt und Windows dabei im EFI-Modus eingerichtet - interessanterweise bei beiden Varianten kein Unterschied in der Boot-Dauer.
 
Leider ist das nicht die Antwort, die ich erhofft hatte. Das ist nämlich die zeit, die Windows benötigt, um in einen funktionsfähigen Zustand zu kommen, beginnend von der Startsequenz des (U)EFI-Bootmanagers. Das berücksichtigt nicht die Zeit, die das BIOS benötigt, um den Start überhaupt einzuleiten.

Wenn also das BIOS 2 Minuten lang initialisiert, hast du immer noch deine 12 Sekunden. Daher ist die gemessene Zeit (Armbanduhr oder Handy reicht), die das System benötigt, bis Windows startet, entscheidend.

Trotzdem vielen Dank.
 
Ich war davon ausgegangen, dass die im Task-Manager gezeigte "BIOS-Zeit" auch die Initialisierung des BIOS berücksichtigt ... und lag damit ziemlich falsch. :freak:

"Gefühlt" (bzw. verglichen zu meinem alten Rechner von 2008) startet das Ryzen-System tatsächlich innerhalb von 12 Sekunden. Die Messung mit 'ner Stoppuhr hat mich aber soeben eines Besseren belehrt. In drei Durchgängen konnte ich - vom Drücken der Einschalt-Taste bis zur Anzeige des Desktop - 24 Sekunden messen.
 
mad_zero schrieb:
Mich wurmt es aber, dass in vielen Foren von einer RAM-Vollbestückung abgeraten wird, weil darunter angeblich die Systemstabilität, Wärmeentwicklung und Gesamtperformance leiden würden. Was hat es damit auf sich? Ist das ein Gerücht, mittlerweile technisch überholt oder nach wie vor von Bedeutung?
Mehr RAM Riegel brauchen mehr Strom und erzeugen mehr Wärme, auch wird der RAM Controller stärker belastet und auch Chips halten nicht ewig, wie man am Beispiel des Bugs in den SATA 3Gb/s Ports des B2 Steppings der Sandy Bridge Chipsätze und aktuell bei den Atoms C2000ern sehen kann. Dazu kommt gerade bei RYZEN die geringere RAM Frequenz die Du ja selbst gesehen hast, mit 4 Riegeln waren ja nur 2933 statt 3200 mit nur zwei der gleichen Riegel machbar.
Qarrr³ schrieb:
Wenn es jetzt läuft, wird es mit der Zeit nicht schlimmer.
Auch das muss nicht sein, denn auch Halbleiter altern und ändern dann ihre Eigenschaften, was vor allem am Anfang stärker ausgeprägt ist. Daher machen Profis erst Burn-In Tests der HW bevor diese in den Produktionsbetrieb geht.

Selbst diese Tests sind im Grunde noch zu kurz, denn diese Studie zeigt das bis zu einem Alter von 10 bis 18 Monaten zunehmend RAM Fehler auftraten:
 
Holt schrieb:
Mehr RAM Riegel brauchen mehr Strom und erzeugen mehr Wärme, ..

um wieviel Watt Mehrverbrauch handelt es sich denn real in der Praxis ?


Wenn es 8 Watt mehr sein sollten, dann macht es auf der Stromrechnung gerade mal 6 euro Mehrkosten pro Jahr aus,
rd. 50 ct im Monat, bei täglich 9 h Laufzeit ( 360 - 30 Tage Urlaub )
 
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