Erfahrungen mit Nachbau Akkus

TomH22

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Ich habe bei meinen HP Pavilion x360 14-ba31ng (das ist ein Kaby-Lake U convertible von 2017/18) im Februar 2023 den Akku getauscht. Da die HP Original Akkus eher teuer sind, habe ich einen Nachbau der Firma GreenCell verwendet.

Diese Akku taugt leider wenig, er hat jetzt schon nur noch eine Kapazität von 19Wh anstatt 39Wh. Die Akku Diagnose im HP Support Assistent sagt schon von Anfang an, dass der Akku kalibriert werden muss, was aber nicht klappt. Das wäre jetzt für sich genommen nicht problematisch, wenn der Akku ansonsten ok wäre. Es ist auch nicht nur die Anzeige, die Laufzeiten des Computers werden auch immer kürzer.

Schräg ist auch, das laut HWINfo die "Designed Capacity" des Akkus immer weiter runtergeht, sprich es geht nicht der Wear-Level hoch, sondern der Akku "verkleinert" sich.

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Mir geht es nicht um das spezielle Problem dieses Akkus, auch nicht darum ob ich noch Garantieansprüche durchsetzen kann (der Akku hat 32 EUR gekostet, da werde ich nicht viel Energie reinstecken....), sondern darum ob es hier im Forum Erfahrungen mit Nachbau Akkus gibt. Gibt es Firmen die reproduzierbar taugliche Akkus liefern?

Ansonsten müsste ich halt für knapp 100 EUR einen Original HP Akku kaufen.
 
Hatte der Akku denn mal die versprochenen 39Wh?
Nur noch die halbe Kapazität nach unter einem Jahr ist schon heftig.

Ich habe noch keine Alternativ Akkus gekauft, aber ich nehme an, dass man da eher Pech als Glück hat.
 
Das Problem bei allen Akkus ist die Alterung. Sehr wahrscheinlich werden solche Nachbauakkus, die nur für eines oder wenige Modelle passen, nur eine Zeit lang produziert und dann auf Lager gelegt. Bei Handyakkus war das vor 15-20 Jahren ein ziemliches Problem bei älteren Geräten.
Kannst ja mal schauen, ob da ein Produktionsdatum zu finden ist. Wenn dieser Akku im schlechtesten Fall seit 2018 im Regal liegt, dann ist es kein Wunder, dass er nicht mehr so richtig fit ist.

Das kann auch Originalakkus betreffen, selbst wenn diese qualitativ besser sind, 5 Jahre Lagerung mögen die ebenso wenig.

Es wird natürlich auch Schwankungen in der Qualität der Nachbauten geben. Bei iFixit im Store habe ich diesen für 60€ gefunden, den würde ich einem 30€ Akku von einem Ebay Händler vorziehen.
 
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Man muss sich immer klar machen, dass Neu kaufen eben nicht automatisch neu produziert bedeutet. Wie @calippo schon sagt kommt es im Endeffekt auf das Herstellungsdatum an. Wenn der Akku aus 2019 stammt (beispielhaft) und drei Jahre irgendwo rum lag, dann ist die halbe Kapazität schon verständlich.
Ich gehe auch davon aus, dass diese Akkus nicht 2023 produziert wurden.
Alles in allem kann man aber Glück haben oder eben nicht. Einen Hersteller, der konstant gute Akkus liefert für diverse Laptops, Tablets etc. wäre mir nicht bekannt. Da hilft meist nur testen.
 
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Da bist du leider in den Allerwertesten gekniffen. Aus dem gleichen Grund sind die Rufe nach austauschbaren Akkus in Smartphones auch so witzlos, ich hab das Spiel mehrfach durch. Wenn es an der Zeit ist die Akkus zu wechseln, dann werden die in aller Regel nicht mehr produziert sondern lagern irgendwo seit Ewigkeiten rum. Da musst du dann Glück haben, dass du ein gutes Exemplar erwischt, welches auch korrekt gelagert wurde.

Mir ist das leider nie gelungen.

Grüße
 
Hab in der vergangenen Ähnliche Erfahrung gemacht. Die Akkus taugen oft nix, im Grunde sind die wenn man die extrem kurze Lebensdauer berücksichtigt teurer als die originale.
Aus dem Grund hab ich auch gleich neue Original Akkus für mein Thinkpad gegriffen um wieder ein paar Jahre Ruhe zu haben. Da hatte ich nie Probleme auch wenn der Akku schon alt war und lange gelagert wurde.
 
Baal Netbeck schrieb:
Hatte der Akku denn mal die versprochenen 39Wh?
Er hatte als er neu war 35Wh, das ist auch die Angabe des Herstellers. Der Akku ist etwas kleiner als die 39Wh des Original HP Akkus (Sorry da habe ich nicht mehr dran gedacht, als ich den Beitrag geschrieben habe). Als er neu war, stand bei "Designed Capacity" in HWInfo irgendwas um 35.000 mWh (habe leider keinen Screenshot mehr). Seitdem verringert sich die Kapazität bei jedem Ladezyklus. Es kann sein, das garnicht die Zellen das Problem sind, sondern die Elektronik. Aber die begrenzt auch die Ladung. Heute gingen wirklich nur 18Wh rein (gemessen über die Steckdose, laden bei ausgeschaltetem Notebook...).
calippo schrieb:
Das Problem bei allen Akkus ist die Alterung.
Das brauchst Du mir nicht zu sagen, ich kenne mich mit Lithium Ionen Akku durch mein Hobby - Modellflug - ziemlich gut aus.
Und ich weiß auch, das es große Streuungen bei Akkus gibt. Ich habe Zellen, die trotz Hochstromentladung (wie fliegen teilweise Akkus in 5 Minuten leer) und Laden mit 2C Laderate nach 5 Jahren noch fast wie neu sind, und andere die nach ein paar Monaten kaputt sind. Meist sind es aber bei uns immer die gleichen Hersteller, die einen hohen Anteil an schlechten Akkus dabei haben.

Millkaa schrieb:
Man muss sich immer klar machen, dass Neu kaufen eben nicht automatisch neu produziert bedeutet.
Laut eigener Daten ist der Akku im August 2022 produziert. Ob das stimmt, kann ich nicht natürlich nicht sagen. Aber das wäre auf jeden Fall ok. Neue Lithium Ionen Akkus haben einen speziellen Schutz, der dafür sorgt, dass sie nur sehr langsam altern. Dieser Schutz baut sich mit den ersten Ladezyklen ab.


Fujiyama schrieb:
Hab in der vergangenen Ähnliche Erfahrung gemacht. Die Akkus taugen oft nix, im Grunde sind die wenn man die extrem kurze Lebensdauer berücksichtigt teurer als die originale.
Danke. Genau um solche Erfahrungen geht es...
 
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micha` schrieb:
Aus dem gleichen Grund sind die Rufe nach austauschbaren Akkus in Smartphones auch so witzlos,
Noch witziger ist, dass die fest verbauten Akkus in Kleingeräten wie Headsets, Mäusen, Tastaturen, BT-Lautsprechern meist 3,7V Lipo Pouchzellen oder 18650er Li-Ion Rundzellen sind, die man für wenige Euro nagelneu und in guter Qualität überall bekommen kann. So lange die nicht komplett eingegossen sind, kommt man da auch meist ziemlich einfach ran.
 
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Millkaa schrieb:
Wenn der Akku aus 2019 stammt (beispielhaft) und drei Jahre irgendwo rum lag, dann ist die halbe Kapazität schon verständlich.
Wie gesagt, er hatte Anfangs die volle Kapazität. Das Notebook wird nicht sehr häufig benutzt, dadurch habe ich erst 29 Ladezyklen. Aber das bedeutet, das der Akku 1,2% pro Zyklus verliert.
 
Durch reine Lagerung sollten LiXX Akkus keine Gesamtkapazität verlieren bzw "Altern".
Alterung tritt bei LiXX nur durch den Gebrauch, also ständiges entladen/laden, im schlechtesten Falle bis zur Totalentladung, auf.
 
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TomH22 schrieb:
Meist sind es aber bei uns immer die gleichen Hersteller, die einen hohen Anteil an schlechten Akkus dabei haben.
Ah, ein Modellflieger, dann kennst Du Dich wohl besser aus als ich ;)

Da man als Nutzer im Bereich Handy/Tablet/Notebook deutlich weniger Akkus benötigt/verschleißt, baut sich da auch kein vergleichbarer Erfahrungsschatz wie bei Modellbauern auf denke ich.
Jemand, der das richtig professionell betreibt und große Mengen an Akkus tauscht, wird wohl originale Akkus verwenden, alleine aus Gewährleistungsgründen.

Gibt es überhaupt bekannte Hersteller von Nachbauten für Laptops oder sind das eher Händler, die labeln?
 
calippo schrieb:
Noch witziger ist, dass die fest verbauten Akkus in Kleingeräten wie Headsets, Mäusen, Tastaturen, BT-Lautsprechern meist 3,7V Lipo Pouchzellen oder 18650er Li-Ion Rundzellen sind, die man für wenige Euro nagelneu und in guter Qualität überall bekommen kann.
Ich will mich hier gerne auf der Thema Notebook Akkus konzentrieren, aber trotzdem einen kurzen Kommentar dazu:
Bei meinen "Kleingeräten", wie Mäusen, Rasierer, Akkuschrauber, DECT Telefone usw. habe ich bisher noch nie ein Akku Problem gehabt, seitdem die Geräte keine NiMh Akkus mehr haben. Aber das sind die Anforderungen auch andere. Ob ich meine Logitech Anywhere Maus jetzt alle 4 oder alle 2 Monate neu laden muss, ist halt für die Nutzbarkeit relativ egal.

In der Regel verlieren LiIonen Akkus zwar relativ schnell die ersten 20% Kapazität (von 100 auf 80), aber danach geht es nur noch sehr langsam. Wenn Zellen relativ schnell auf unter 80 gehen, wie hier im vorliegenden Fall, sind sie entweder Schrott oder sie werden durch falsches Akkumanagement beschädigt.

Der HP Orginal Akku hat 5 Jahre gehalten und war dann sehr schnell richtig kaputt. Beim Ausbau habe ich dann gesehen, dass die Zellen aufgebläht waren. Das ist so das typische Beispiel für einen Akku der nach etlichen Jahren dann einfach mal das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat. 5 Jahre sind auch nicht super toll, aber im Notebook Bereich eher normal.
Ergänzung ()

calippo schrieb:
Ah, ein Modellflieger, dann kennst Du Dich wohl besser aus als ich
Ein bisschen schon, aber ich verlasse mich auch auf Profis:
https://ei.uni-paderborn.de/fileadm...019_Kairies_Batteriealterung_TU_Paderborn.pdf

Tr8or schrieb:
Durch reine Lagerung sollten LiXX Akkus keine Gesamtkapazität verlieren bzw "Altern".
Nicht ganz. Abhängig vom Ladezustand gibt es schon eine Alterung, besonders wenn man Akkus mit mehr als 80% Ladezustand lagert. Siehe auch die oben verlinkte Studie.
 
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Den Akku für mein HP (kein original 39€) den ich hier bei einem Deutschen Händler kaufte hatte auch nach 3 Ladezyklen 5% verschleiß.

Für mein Lenovo hab ich mir dann eins aus China bestellt wenn schon denn schon :D für 60€ mit 80Wh ausgepackt eingebaut und siehe da Kapazität 79,2Wh Produktionsdatum 02.12.2021 dachte mir fängt ja gut an :D naja nach 2 Wochen und 8 Ladezyklen immer noch gleiche Kapazität. Der Originale hatte nach knapp 18 Monaten und etwa 120 Ladezyklen 20% verschleiß.
 
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