Erfahrungen zum Informatikstudium

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^Jefferson^

Gast
Ich habe diesen Monat mein Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium in Baden-Württemberg absolviert (Abi-Schnitt: 2,2).
Ich werde in ein paar monaten mit meinem Zivildienst anfangen und möchte ab dem Wintersemester 2011 ein Studium beginnen.

Es sollte ein Studium im Bereich der Informatik sein, ich bin mir aber noch nicht sicher was es genau sein soll, da es in diesem Bereich ja viele Studiengänge gibt (Allgemeine Informatik, Angewandte Informatik... )
Außerdem bin ich mir immernoch nicht sicher ob ich an einer Universität oder an einer Fachhochschule studieren will. Über die vor- und nachteile habe ich zwar schon viel gehört aber ich würde gerne eure persönlichen Erfahrungen dazu hören (falls ihr auf diese Frage antwortet dann schreibt bitte dazu was und wo ihr studiert).

Hier noch ein paar vor- und nachteile die ich bisher gehört habe:
Uni
  • Angesehenerer Abschluss als an einer FH
  • Forschungsorientiert
  • Viel Theorie lernen (viel gelerntes ist für späteres Berufsleben unwichtig)
  • Studentenleben in einer Großstadt
  • Keine Anwesenheitspflicht
  • i.d.r Höchstes Einstiegsgehalt nach Abschluss

FH
  • Praxisorientiert (wesentlich mehr gelerntes ist für späteren Beruf wichtig im vergleich zur Uni)
  • relativ viel Freizeit während Studium
  • Studium ist Schule sehr ähnlich (Anwesenheitspflicht, rel. wenig Studenten pro Kurs)
  • weniger anspruchsvoll als Uni?

DH (Duale Hochschule, ehemalige BA) kommt für mich eigentlich nicht in Frage.

Mir ist klar das man während eines Informatik Studiums viel Mathe lernt. Ich bin in Mathe eigentlich auch gut aber ist es wirklich so, dass man bei einem Uni Studium extrem viel höhere Mathematik lernen muss das man später überhaupt nicht mehr braucht?

Ich würde mich über eure Erfahrungen und Ratschläge zu diesem Thema freuen!
 
"weniger anspruchsvoll als Uni?"
deutlich!!! gerade Mathematik an der Uni bricht vielen das Genick da nur drei Versuche pro Klausur vorgesehen sind. Dann ist man weg.... Auch sind die Vorlesungen nicht speziell für Informatiker sodern man sitzt mit den Matheleuten in einer Vorlesung...
 
Ich weiß nicht, inwieweit dies wichtig ist, aber wenn man später promovieren möchte, dann hat man so seine Schwierigkeiten an einer Fachhochschule.
In welche Branche möchtest Du gehen und welche Tätigkeiten schweben Dir vor?
Davon ausgehend solltest Du vllt Kontakt zu Personalern / Profis suchen und so die eigene Entscheidung fällen.
LG
 
Zum Matheproblem:
Ja, höhere Mathematik ist Thema. Diskrete Strukturen z.B. hat es schon in sich und hat mit der Mathematik der Schulzeit nichts zu tun.

Im Vergleich Uni und FH kann ich sagen:
Ich habe jetzt an der FH weniger Pflichtveranstaltungen als an der Uni. (habe gewechselt)
Auch gab es an der Uni Hausaufgaben in jedem Modul, die zu 80% bestanden werden mussten, da sonst keine Prüfungszulassung.
FH ist wie studieren in Zeitlupe.

Ob man das auf jedes Studium übertragen kann, weiß ich nicht.

Als Uni-Student habe ich verstanden, warum Studenten auf die Straße gehen, als FH-Student nicht.
 
PS
In Sachen Mathematik solltest Du auf Niveau Mathe LK mit mind. 2er Schnitt in den letzten Jahren sein.
Es gibt immer mal wieder Probe-Vorlesungen an Hochschulen. Geh hin und nutze die Chance, Dich direkt an der Hochschule zu informieren und Studenten zu allem, was Du wissen möchtest zu quizzen.
Ergänzung ()

Das Problem ist auch, dass gerade in Mathe und BWL-Nebenfächern jede Uni prinzipiell ihr eigenes Ding durchzieht. Also vergleiche am Besten die Studieninhalte direkt miteinander, z.B. die Modulhandbücher oder Veranstaltungslisten, wenn es sowas gibt.
 
also ich studier zwar nicht informatik, aber physik an der fh. also ich glaub nicht das du soo viel mehr freizeit während dem studium hast.

hatte in den ersten 2 semestern die gleiche mathematik wie unsere informatiker und die ist überhaupt nicht mit schulmathematik vergleichbar. du siehst keine zahlen mehr und die vorlesung besteht nur aus einer "einfachen" behauptungen und aus anschließenden beweisführungen der behauptungen (meist seitenlang). wenn du glück hast gibt der prof nebenbei noch übungsstunden (warscheinlich an der fh eher als an der uni....
an der uni ist dein mathe warscheinlich noch theoretischer, auch wenn ich nicht weiß wie das möglich sein kann ))

warum hast du studentenleben in einer großstadt für die uni ? gibt auch große fhs in großstädte...

zum gehalt: ich glaub da ist der unterschied nicht mehr soo groß, hab auch schon gelesen das bei bestimmten sparten der von der fh sogar etwas mehr verdient, aber kommt natürlich drauf an was du später machen willst. wenn du in die forschung gehen willst ist uni vielleicht etwas besser.

also ich hab noch ein diplom studienganz (keine anwesenheitspflicht usw.) weiß nicht wie es bei bachelor is, aber vielleicht hätte mir anwesenheitspflicht nicht geschadet :D
 
Mathe Lk hat aber wirklich nichts mehr mit dem Mathe an der Uni zu tun. Man darf sich da nicht täuschen lassen.
 
An der Uni ist info oft an Studiengänge gebunden/Verknüpft die viel Mathematik beinhalten.

also Mathe selbst, Elektrotechnik, Ing Studiengänge allgemein usw.

das heißt sie laufen an der gleichen Fakultät oder du sitzt mit denn Leuten in denn gleichen Prüfungen.

Aber Uni ist nicht gleich Uni & FH /=FH

deshalb ist das schwer zu sagen, du solltest dir mehre Unis/FH ansehen mit denn dortigen Studenten sprechen (vielleicht über StudiVZ)


zu denn Unterschied Uni/FH

ich kenne einige die es an der Uni nicht geschafft haben und sich mit manchen Prüfungen über mehrere Semester gequält haben, aber an der FH ihr Studium ohne Problem durchziehen konnten.

Ich will damit gar nicht so sagen das es dort viel einfacher ist ( wobei das wohl bei Mathe zutrifft siehe Papula) sondern das dem einen das besser liegt und dem anderen das!
 
Zuletzt bearbeitet:
also unser (fh) mathe prof würde am liebsten sämtliche papula bücher vernichten :D
aber ich glaube das ist ein wichtiger punkt der die fh einfacher macht, die meisten bücher sind wesentlich praxisorientierter und dadurch wesentlich einfacher...
 
chancaine schrieb:
In welche Branche möchtest Du gehen und welche Tätigkeiten schweben Dir vor?
LG
Das kann ich noch gar nicht wirklich sagen.
Ich beschäftige mich gerne mit Computern und habe auch schon erfahrung mit Java Programmierung sowie html, css, php und relationalen datenbanksystemen und beschäftige mich auch gerne mit pc hardware. In der Schule habe ich auch den kurs Wirtschaftsinformatik belegt und hab schonmal ein praktikum in einer EDV abteilung eines rel. großen unternehmens gemacht.

Ich möchte später aber KEIN Programmierer oder Systemadmin oder so werden sondern schon an Projekten mitentwickeln (evtl. sogar leiten) die von bedeutung sind...
Aber genaue vorstellungen habe ich noch nicht.

homerpower schrieb:
warum hast du studentenleben in einer großstadt für die uni ? gibt auch große fhs in großstädte...

naja wenn ich an die FH gehen sollte, dann wahrscheinlich die FH in Furtwangen, die Fakultät für informatik hat in ganz deutschland einen sehr guten ruf.
Wenn Uni, dann würde ich mir eine große Stadt wie z.B. Karlsruhe, Stuttgart, München oder so aussuchen
 
In der Schule war ich im MatheGK und hatte am Ende 13Punkte im Abizeugnis stehen.
Immo studier ich Wirtschaftsinfo im 2. Semeser.
Im 1. Semester hatten wir Diskrete Mathematik, zum Ende hin wurds hammer schwer und ich hab grade so bestanden.
Im 2. Semester habe/hatte ich Analysis und Lin.ALgebra und ich versteh überhaupt nichts mehr xD Son kack...
Studier Info nur, wenn du ein Mathegenie bist und bzw du freiwillig viel lernst.
Zudem gibt es an der UniHH (woanders auch?) das Fach FGI (formale Grundlagen Informatik)...das ist vom Niveau Mathe³ oO Omfg...
Will dir das nicht madig machen...macht ja iwo auch spaß. Aber ich glaube im Vergleich zu anderen Studienfächern ist der Anspruch extrem hoch.
 
Zuletzt bearbeitet:
^Jefferson^ schrieb:
FH
  • Praxisorientiert (wesentlich mehr gelerntes ist für späteren Beruf wichtig im vergleich zur Uni)
  • relativ viel Freizeit während Studium
  • Studium ist Schule sehr ähnlich (Anwesenheitspflicht, rel. wenig Studenten pro Kurs)
  • weniger anspruchsvoll als Uni?


Ich habe an der FH Angewandte Informatik im Bachelor studiert. Derzeit bin ich im entsprechenden Masterstudiengang.
Praxisorientiert ist es bei uns definitiv.
Viel Freizeit ist relativ. Es gibt Vorlesungen und Übungen die relativ wenig Anwesenheit erfordern, aber man sollte nicht vergessen, dass man beides auch vorbereiten sollte um effektiv zu lernen. In manchen Fächern sind auch Projekte zu leisten.
Bei den Vorlesungen gibt es keine Anwesenheitspflicht, bei den Übungen sind manchmal Pflichtabgaben vorgesehen. Da allerdings genau vorgegeben ist welche Leistungen zu erbringen sind gibt es wenig Freiraum sein Studium zu gestalten. Das mag an der UNI anders sein.

Da unser Fachbereich recht klein ist werden recht wenige Studenten pro Semester aufgenommen. Mittlerweile sind es 95 im Bachelor und 30 im Master.


Wie "Anspruchsvoll" es an der UNI ist kann ich nicht beurteilen. Da gilt es erstmal zu definieren was das überhaupt bedeutet. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass der Anspruch bei uns zu gering wäre.

Für mich war an unserem Bachelorstudiengang insbesondere interessant, dass Softwareentwicklung ein großer Schwerpunkt ist und wir viele Konzepte und Technologien kennengelernt haben.
Teilweise auch interessant, aber für mich weniger wichtig sind die Computergrafik lastigen Fächer. Das wird aber auch damit zusammenhängen, dass es im Master eine entsprechende Vertiefungsrichtung gibt.


Entscheidend für deine Wahl ist wahrscheinlich auch wo du dich in der Arbeitswelt platzieren möchtest. Welche Bereiche der Informatik interessieren dich, und was möchtest du damit machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
^Jefferson^ schrieb:
Mir ist klar das man während eines Informatik Studiums viel Mathe lernt. Ich bin in Mathe eigentlich auch gut aber ist es wirklich so, dass man bei einem Uni Studium extrem viel höhere Mathematik lernen muss das man später überhaupt nicht mehr braucht?

Wenn du später mal viele internationale Veröffentlichungen schreiben willst, dann wirst du sehr wahrscheinlich genau diese Mathematik brauchen.

Andererseits macht das nur einer kleiner Anteil der Studenten wirklich.

Die Unis bilden aber oft daraufhin aus, da das genau die Mitarbeiter sind, die die Profs sich wünschen. Um mal etwas zu lästern, die wollen Mathematiker mit Programmierfähigkeiten.

In alltäglichen Softwareprojekten sind diese höheren Mathematikkenntnisse nicht so relevant. Zur Not schaust du halt in die Standardbücher (wobei man diese Literatur auch erstmal lesen können muss).

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Ich schliesse mich mal auch meinen Vorpostern an - deine Studienwahl sollte stark davon abhängen, worin du dich spezialisieren möchtest. Manche Standorte sind insgesamt eher mau, aber in Richtung XY Weltklasse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Mathe ist echt ein Fach, das geht zwischen Uni und FH etwas stark auseinander.
Ich studiere an einer FH im 2. Semester und muss sagen, dass Mathe eigentlich gut zu schaffen ist, allerdings gibt es diverse Programmieraufgabe, die zeitintensiv sein können.
Pflichtveranstaltungen gab es bei uns diese Semester nur 1ne zuvor warens 0, Vorlesungen sind generell von der anwesenheitspflicht befreit.
Ein Freund studiert an ner Uni und der sagt, dass sie fast nur Mathe lernen und das alles keinen so richtigen Spaß mehr macht, programmieren lernen sie hingegen fast gar nicht.

Das mit dem Gehalt ist aber normalerweise so, dass Informatiker von einer FH ein höheres Einstiegsgehalt haben dafür aber Uni absolveten später mehr verdienen, da diese ja noch nicht so dolle Programmierfähigkeiten haben.

Zeitintensiv sind aber sicherlich beide ;)
 
Moin, so zum Vergleich Uni - FH, es ist einfach alles relativ und es unterscheidet sich von FH zu FH wie es sich auch von UNI zu Uni unterscheidet. Pauschale Aussagen sind gefährlich in diesem Rahmen.
Ich habe erst in Bremen and der Uni und nun Wi-Ing mit spezialisierung Bau an der FH Oldenburg. Ich kann nur sagen vom Niveau her ists das Selbe, aber das Zeitinvest ist an der FH einfach größer, obwohl es natürlich keine Anwesenheitspflicht gibt.
Einfacher Vorteil an der FH ist, dass die Professoren häufig direkt aus der Wirtschaft kommen und dort vornehmlich auch noch tätig sind.

Beides hat seine Vor- und Nachteile machs einfach von deinem Berufsziel bzw. deinen Vorlieben für den Standort abhängig.
 
Viel Theorie lernen (viel gelerntes ist für späteres Berufsleben unwichtig)

merke gerade jetzt im Berufsleben, wie wichtig doch richtige Grundlagen sind - wenn man Algorithmen entwerfen oder in der Fachliteratur nach umsetzbaren Ideen suchen muss, um Problemstellungen zu begegnen. Da trifft man dann immer wieder die alten Bekannten wieder - Rucksackproblem, TSP. Laufzeitverhalten usw. Da hilft es, wenn man wenigstens noch ein wenig Ahnung hat und bei komplexen Problemen mit exponentieller Laufzeit und Ressourcenbedarf bei linear wachsender Problemgröße gegen solch eine Implementierung argumentieren kann.
 
Wie weit man in Mathe kommt, hängt auch stark vom Prof. ab, der die Vorlesung hält. Ich hatte bisher zwei Mathelehrer. Beim ersten habe ich alles super verstanden, er konnte den Stoff gut rüber bringen. Der zweite ist allerdings ein ganz anderes Kaliber. Er wirbelt vorne an den Tafeln rum, als ob er mal eben die Grundrechenarten durchnimmt, während die Studenten abschalten, weil sie nix mehr kapieren. Er ist eigentlich Astromathematiker, vielleicht ist es uns deshalb zu hoch ^^

Wichtiger ist eher, was du später machen willst. Programmierer wirst du nebenbei, Assembler, Java und C++ sind Pflichtfächer an meiner FH. Du könntest zB in den Bereich Network Computing studieren, das zielt vor allem auf Client/Server-Systeme, Web und dergleichen ab. Oder du könntest auch intelligente Systeme vertiefen. Da geht's dann eher um Software und KI. Oder du gehst in den überlaufenen Bereich der Medieninformatik, der sich sehr um Audio und Video dreht. Man kann auch mehrere Bereiche abdecken, wenn man die Wahlpflichtmodule geschickt auswählt.

Wenn du aber lieber Projekte verwalten und steuern und Leute delegieren willst, dann wäre Wirtschaftsinformatik und BWL was für dich.
Wirtschaftsinformatiker bekommen zumindest an meiner FH Informatiker-Mathe in der Light-Version.
Was BWL'ler an Mathe haben, weiß ich nicht.
 
@Threadstarter: da du oben gemeint hast, du würdest nach Furtwangen gehen, falls du dich für Wirtschaftsinformatik entscheidest:

Musste mich vor ein paar Jährchen auch zwischen Furtwangen und ein paar anderes FHs entscheiden.

Habe dann im Netz etwas recherchiert und 2 mal an verschiedenen Stellen gelesen, dass Mathe in Furtwangen im Studiengang Wirtschaftsinformatik wirklich ziemlich leicht sein soll. Danach bin ich auf ne Bildungsmesse gefahren, auf welcher Vertreter einzelner Hochschulen anwesend waren - unter anderem ein Winfo-Prof aus Furtwangen. Und im Gespräch meinte er auch, dass man da halt das Zeug aus der Oberstufe noch etwas fortführt, mehr nicht.
Abgesehn davon würde ich aber nicht nach Furtwangen gehen... studieren besteht nicht nur aus lernen, und wenn du schonmal in Furtwangen warst, dann weißt du was ich meine.

Hab dann vor 2 Jahren in Konstanz angefangen, und es war die beste Entscheidung, die ich hinsichtlich Wirtschaftsinformatik treffen konnte.
 
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