Erfahrungsbericht Fractal Design Core 500, 6700K, 1070

Cursy

Cadet 4th Year
Registriert
Aug. 2007
Beiträge
120
Hallo Leute,

es war mal an der Zeit meinen alten Cube auf Basis des Silverstone Sugo SG02-F (Link) in Rente zu schicken. Ich möchte auf jeden Fall bei einem Cube Gehäuse bleiben, da es perfekt unter meinen Schreibtisch auf den Rollcontainer passt.

Änderungen:

  • 02.11.16: x264/x265 Benchmark hinzugefügt
  • 03.11.16: Bilder der alten Hardware zum Vergleich
  • 03.11.16: Kurzreview zum ASUS H170I-Pro
  • 03.11.16: Neue Benchmarks zu DiRT Rally und Civilization VI, sowie x264/x265 ohne HT


Komponenten


Der allgemeine Fokus bei der Auswahl lag auf gute Hardware zum guten Preis und Lautstärke. Da ich in den Reviews (1, 2, 3) zum Core 500 gesehen hab, dass es im Gehäuse recht eng werden kann, hab ich auf ein SFX Netzteil gesetzt (Größenvergleich SFX, SFX-L, ATX von smallformfactor.net). Das SF450 Netzeil von Corsair hat mir in den Reviews (1, 2, 3) zugesagt und ist mit einem 92 mm Lüfter für ein SFX Netzteil recht geräuscharm.
Warum kein SFX-L Netzteil? Es mangelt an qualitativen Produkten, siehe Computerbase Bericht.

Alte Hardware (wird komplett ersetzt)

  • Silverstone Sugo SG02-F
  • MSI 880GMA-E55
  • Phenom II X4 955 @3,4 GHz
  • Scythe Big Shuriken 120 mm
  • 2x 4 GB Crucial DDR3-1600 low profile (halbe Bauhöhe)
  • KFA² Geforce GTX 960 2GB
  • Curcial MX200 256 GB
  • beQuiet Pure Power L7 430W


(Link zur Bildergalerie)

Ich war mit dem alten System immer recht zufrieden. Es gibt mittlerweile sogar eine neue Revision des Sugo mit Front USB 3.0 und auch ein Aufrüst Kit für alte Sugo SG02-F. Die Raumaufteilung war nicht ganz optimal mit dem Netzteil direkt über dem Mainboard. Mit dem Big Shuriken und ein wenig Herabsetzen der Spannung (und übertakten auf 3,4 GHz) des Phenom II war die Kühlleistung und Lautstärke aber in Ordnung. Für das neue System sollte die Geräuschkulisse weiter reduziert werden. Eine andere Sache waren die fehlenden Staubfilter.
Dem Phenom II merkte ich mittlerweile doch seine zu geringe Leistung an, aber er hat mir gute Dienste geleistet und ich fand es gut, da ein wenig AMD zu unterstützen. Und sobald Zen verfügbar ist, werde ich auch die hier vorgestellte Plattform wieder wechseln.

Und das ist die neue Hardware



(Link zur Bildergalerie)


Zusammenbau


Allgemeines

Ich habe gelesen, dass beim Core 500 im Auslieferungszustand teilweise die Schrauben zu fest sitzen. In der Tat hatte ich große Mühe die Schrauben der Lüfterhalterung oben und des Laufwerkkäfigs vorne zu lösen. Die Schrauben haben sich dabei stark abgenutzt. Ich war am überlegen, es deswegen zurück zu schicken. Aber nachdem endlich alles gelöst war, war mir dann der Aufwand des Umtauschs zu groß.

Mainboard, CPU, Lüfter

Da ich noch keinen Tower Kühler im Einsatz hatte, habe ich ganz schön gestaunt, wie ausladend der Kühler doch ist. Die Montage an sich ging recht einfach von der Hand - wesentlich angenehmer als die Montage des Big Shiruken!
BEACHTEN: Der Lüfter des U14S liegt bei mir direkt auf dem Kühler des ersten RAM Riegels auf. Er lässt sich zum Glück sehr einfach vom Kühler abnehmen, damit man den Speicher einsetzen kann. Und die CPU selbst sollte vor dem Anbringen der Halteklammern am Board eingesetzt werden, da sich der Hebel des Sockels sonst nicht mehr öffnen/schließen lässt.
WICHTIG: Der Noctua NH-D14 ist laut Liste auch kompatibel zu dem Mainboard. Auf Grund der Platzierung des CPU Sockels kann der Kühler aber mit dem hinteren Gehäuselüfter des Core 500 kollidieren, da in dem Fall beide über die I/O Anschlüsse des Mainboards ragen.


(Link zur Bildergalerie)


Verkabelung

Das Mainboard lässt sich einfach in das Gehäuse einsetzen und montieren. Die Audio und USB Kabel des Gehäuses lassen sich gut an der Halterung der Festplatten fixieren. Genau an dieser Halterung gibt es leider keine Ösen für Kabelbinder, obwohl sie da sehr nützlich gewesen wären. Auf Seite der Grafikkarte sind Ösen vorhanden. Mit montiertem CPU Lüfter ist das Anschließen der Power Kabel recht fummelig. Das Audio Kabel sollte vor Einsetzen der Grafikkarte gesteckt werden und das USB Kabel ist recht steif und viel zu lang dimensioniert.

Die abnehmbaren Kabel des Netzteils lassen sich gut verlegen. Das 24-polige ATX Kabel des Netzteils ist recht kurz, aber für dieses kleine Gehäuse optimal. Das zusätzliche ATX12V Kabel lässt sich gut am Boden entlang zur oberen, linken Seite des Mainboards führen. Beim Netzeil gibt es je einen Kabelstrang für die alten 4-pin Molex Stromstecker und einen für die SATA Stromstecker. Dementsprechend müssen alle SATA Geräte mit einem einzigen Stromkabel verbunden werden. Das kann bei mehreren Geräten sicherlich zu Problemen führen. Da hier nur eine SSD versorgt werden muss, ist das verschmerzbar.


(Link zur Bildergalerie)


Grafikkarte

In das Core 500 passen Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 310 mm. Wobei der Hersteller für lange Grafikkarten ein Netzteil mit geringer Tiefe empfiehlt (160 mm für modulare, 170 mm für normale Netzteile). Da aktuelle Grafikkarten immer ausladender werden, muss besonders auf Gehäusekompatibilität geachtet werden. Die sehr leisen Varianten der GTX 1070 wie die Palit Gamerock oder die Gainward Phoenix benötigen 3 Slots und passen damit nicht ins Core 500. Von der Breite (oder Höhe, je nach Betrachtung) her gibt es beim Core 500 keine Einschränkung. Die MSI 1070 Gaming passt mit 140 mm Breite (Standard ist 115 mm) ohne Probleme in das Gehäuse.

Beim Core 500 ist über den Verschraubungen für das I/O Shield der Grafikkarte eine verschraubbare Abdeckung vorhanden. Diese lässt sich nicht in ihre angedachte Position schieben, nachdem die MSI 1070 eingesetzt ist. Die Schraube der Abdeckung geht im Gehäuse nicht an einem Versteifungselement der Grafikkarte vorbei. Das ist aber nicht weiter von Bedeutung und es stört auch nicht.


(Link zur Bildergalerie)


Kurzreviews


Hier nur kurz ein paar Punkte zu den Komponenten, die vielleicht den einen oder anderen interessieren.

Fractal Design Core 500

+ kompakt
+ Staubfilter
+ vorinstallierter Lüfter sehr leise
+ Grafikkarten bis 310 mm, CPU Kühler bis 170 mm
o Ösen für Kabelbinder nicht sinnvoll verteilt
o weiße Power LED und HDD LED sind sehr hell
o vorinstallierter Lüfter hat 3-pin Anschluss
o in einigen Reviews wurde bemängelt, dass sich der Gehäuse Deckel nur schwer montieren lässt. Das funktioniert jedoch ganz gut. Er muss nur richtig angesetzt werden.
- Schrauben im Auslieferungszustand zu fest​

ASUS H170I-Pro

+ durchweg USB 3.0 Ports (6x extern, 2x intern)
+ integriertes W-LAN mit Antenne mit magnetischem Fuß
+ Extra Beipackzettel mit Mainboard Layout, Steckerpositionen
+ 3x 4-pin PWM Lüfteranschlüsse
+ Lüftersteuerung im UEFI BIOS, auch mit manueller Lüfterkurve abhängig von CPU Temp
+ Lüftersteuerung umschaltbar PWM/DC
+ PWM 4-pin Lüfter lassen sich per Steuerung minimal auf 30% regeln
o DC 3-pin Lüfter gehen per Steuerung minimal nur auf 50 %​

Noctua NH-U14S

+ sehr einfache Montage
+ sehr viel Zubehör für viele Sockel
+ erstklassige Verarbeitung
+ inklusive Wärmeleitpaste in Spritze und Schraubendreher​

MSI Geforce GTX 1070 Gaming 8G

+ abschaltbare Lüfter
+ belegt nur zwei Slots
+ sehr stabil mit Backplate
+ arbeitet sehr leise
o zwei Stromstecker notwendig (6-pin + 8-pin)
o beleuchtetes weißes MSI Logo oben
o rote Beleuchtung an der Seite der Lüfterverkleidung
o bei Geizhals ist die Gaming X 8G abgebildet. Diese hat eine schwarze Slotblende. Die Slotblende der normalen Gaming 8G ist nur etwas dunkler lakiert, aber nicht schwarz​

Corsair SF450 SFX12V

+ abschaltbarer Lüfter
+ sehr kompakt
+ 92 mm Lüfter
+ arbeitet leise
+ alle Kabel schwarz und flach
o nur ein Kabelstrang für SATA Stromstecker
- kein ATX Adapter beiliegend​


Benchmarks


EQyNR8j.png


Der Phenom II geht im x264/x265 Bench bis auf 66 °C hoch und der Big Shuriken dreht mit voller Drehzahl (~1200 rpm). Es ist deutlich zu hören. Der 6700K bleibt bei 60 °C und es ist ein Rauschen zu hören. Ich würde es aber noch nicht als störend einstufen.


a9mVkTM.png


In DiRT Rally ist auch ein sehr schöner Leistungsanstieg zu sehen. Die Tests mit Advanced Blending sehen zwar in den Zahlen gut aus, aber der Benchmark sah stellenweise nicht so flüssig aus. Ich werde dieses Setting weiterhin auf AUS lassen.


lsMAZj9.png


Bei Civilization VI ist der Anstieg jetzt nicht so hoch wie bei DiRT Rally, aber immer noch knapp eine Verdoppelung der FPS. Und ich habe später gemerkt, dass das Ultra preset keinerlei Leistung im Benchmark zu kosten scheint.


Schluss


Im Vergleich zum vorherigen System ist natürlich an erster Stelle der Leistungszuwachs enorm. Und dabei konnte die Lautstärke auch verringert werden. Aber auch viele kleine Dinge haben sich verbessert. Endlich Front USB 3.0. Die Staubfilter sind sehr hilfreich. Ich finde es auch gut, dass am Core 500 ein Reset Schalter vorhanden ist. Komplett schwarze Kabel und Stecker sind auch nett für die Ästhetik.

 
Zuletzt bearbeitet:
Die schrauben wurden beim lockern abgenutzt? Kann ich mir nicht vorstellen. So weich sind die nicht. Wie soll das passiert sein?

Zur Kritik mit der schwarzen Slotblende:
(Die Abbildungen müssen nicht den tatsächlichen Produkten entsprechen)
;)

Ansonsten schon mal ganz netter Bericht :D
 
Finde ich super interessant, da ich auch am überlegen bin, einen i7 6700K oder evtl. nächstes Jahr einen 7700K mit dem gleichen Noctua-Kühler im Core 500 zu verbauen, allerdings mit dem "Geheimtipp" EVGA 1070 SC *hust*.

Wäre schön, wenn du Temperaturen von Grafikkarte und CPU nachreichen könntest. Wird dein System unter Last merklich lauter oder wäre es z.B. noch Wohnzimmer-kompatibel? Ich habe so ziemlich jedes auf geizhals verlinkte Review des Core 500 gelesen, aber bin mir halt immer noch unsicher ob der Lautstärke und Temperaturen.

Ich frage mich zudem, ob evtl. ein 120/140mm-Lüfter oberhalb des Netzteils noch sinnvoll wäre, der die erwärmte Luft nach oben hin "absaugt". Oder könnte man gar einen "Frontlüfter" einsetzen, da man aufgrund des schmalen Netzteils Platz gespart hat?
 
Ich musste mit meinem ganzen Körpergewicht auf den Schraubendreher gehen :D. Erst dann ließen sich einige Schrauben lösen. Die Abnutzungen kamen zu Stande bei den vorherigen erfolglosen Versuchen. Die Kanten von dem Kreuzschlitz der Schrauben sind eben etwas rund geworden.
Ergänzung ()

ovi schrieb:
[...]allerdings mit dem "Geheimtipp" EVGA 1070 SC *hust*.
Jup, bin auch froh, dass ich da nicht zugegriffen habe^^.

ovi schrieb:
[...]Wäre schön, wenn du Temperaturen von Grafikkarte und CPU nachreichen könntest. Wird dein System unter Last merklich lauter oder wäre es z.B. noch Wohnzimmer-kompatibel? Ich habe so ziemlich jedes auf geizhals verlinkte Review des Core 500 gelesen, aber bin mir halt immer noch unsicher ob der Lautstärke und Temperaturen.
Bei nem kurzen Encodierversuch eben von 1080p h264 zu 1080p x265 ging die CPU auf 60 °C hoch und blieb dort. Die Lüfter drehten laut Speedfan bei ~800 rpm. Es war ein leichten Luftrauschen zu hören. Der Rechner steht so 50 cm entfernt von mir unter dem Schreibtisch. Die Abluft des Netzteils an der Seite mit der Hand gefühlt ist nur lauwarm.

ovi schrieb:
[...]Ich frage mich zudem, ob evtl. ein 120/140mm-Lüfter oberhalb des Netzteils noch sinnvoll wäre, der die erwärmte Luft nach oben hin "absaugt". Oder könnte man gar einen "Frontlüfter" einsetzen, da man aufgrund des schmalen Netzteils Platz gespart hat?
Ich hatte überlegt, da einen 140er zum Reinblasen von Frischluft zu nehmen. Aber ich glaube das ist nicht notwendig. Mehr Lüfter wird ja zwangsweise mehr Geräusche bedeuten. Prinzipiell könnte man an die Front Lüfter anbringen (Wahrscheinlich eher 92mm Lüfter über dem Netzteil oder so, zwischen Netzteil und Gehäuse nach vorne ist nur ein schmaler Streifen frei von vlt 8 mm). Aber es sind dort keine großen Luftdurchgänge vorgesehen. Da müsste man dann selbst Hand anlegen.
 
Danke für den Bericht. :)
 
Gerne :)

Habe mal einen Vergleich mit dem x264 Benchmark gemacht und oben eingefügt. Das ist schon ein starker Unterschied^^ - Faktor 2,4 für 2nd pass und 2,8 für 1st pass.
 
Bei x264 kommt es stark auf die Settings (und natürlich die Auflösung) an. Das war sicher kein "Placebo" ;)
 
Habe die "offiziellen" x264/x265 Benchmarks verwendet. Es wird jeweils ein 1080p Video encodiert. Ich habe an den Einstellungen nichts verändert und jeweils die 32bit Variante genommen.
Ergänzung ()

So, hab noch ein paar Benchmarks durchgeführt mit DiRT Rally und Civilization VI.
 
Zurück
Oben