Hallo zusammen,
nachdem mir CB diesbezüglich sehr geholfen hat (danke!), ja auch bei Google gefunden wird und da die Frage mir häufiger über den Weg gelaufen ist, möchte ich meine Erfahrung mit der RX 9070 XT und einem 500W Netzteil teilen, um anderen zu helfen.
Kurz: 9070 XT und 500W ist mit gutem Netzteil und sparsamer CPU offenbar kein Problem!
Mein System:
Ich habe die Grafikkarte direkt mit dem Silent-Bios eingebaut (Schalter umlegen), damit taktet sie mit 2970 MHz - das entspricht dem Minimum der 9070 XT Karten. Um die Leistung zu testen, kam der 3D Mark Steel Nomad zum Einsatz (7025 Punkte im Silent-Bios), die Stabilität habe ich mit dem Dubai-Benchmark von Hitman World of Assassination in Dauerschleife getestet. Um zu übertreiben, habe ich noch Furmark und Prime gleichzeitig laufen lassen.
Erstes Ergebnis:
Es gab keine Abstürze. Der Gesamtverbrauch des Systems betrug in der Spitze 445W, gemessen mit einem Baumarkt-Strommessgerät am Netzteil-Stromkabel (zeigt keine Millisekunden-Lastspitzen!).
Da das einer Netzteil-Auslastung von 89% entspricht, wollte ich das aber nicht dauerhaft so belassen. Ein Wert zwischen 50% und 80% ist hier erstrebenswert, um den Verbrauch effizient zu halten - wobei hochwertige Netzteile auch mit höheren Lasten klarkommen sollten (ich bin kein Hardware-Experte, recherchiere nur!). Edit ebenfalls aus oben genannten Grund: Um ein besseres Gewissen bzgl. der Lastspitzen zu haben, Strom und Lautstärke zu sparen, gehe ich trotzdem nochmal ins Feintuning:
Feintuning:
Also habe ich im AMD Adrenalin unter "Leistung > Konfiguration" die detaillierte Steuerung aktiviert und die Leistungsaufnahme auf -10% gesetzt. Damit erreiche ich 410W Max-Dauerverbrauch bzw.82% 74% Auslastung. Für ein eher hochwertiges be quiet Straight Power-Netzteil meiner Meinung nach vertretbar. Statt der detaillierten Steuerung könnte man auch einfach den Button "Effizienz" verwenden, landet dann allerdings nur bei ca. -5% (288W TBP) und kann keine verlorene Leistung herausholen. Die habe ich mit der detaillierten Steuerung hauptsächlich durch Undervolting zurückgeholt:
Es hat sich gelohnt, mit dem AMD Adrenalin Overlay die FPS und GPU-Leistungsaufnahme zu verfolgen, oder wenn das Spiel welche hat, Benchmarks dafür zu nutzen. Dann stellt man entweder in AMD Adrenalin, oder wenn das Spiel einen hat, im Spiel, ein für einen selbst vertretbares FPS-Limit ein (alle Gefühle sind richtig!). Die RX 9070 XT profitiert massiv davon. In AC Odyssey hat ein Limit von 75 FPS die Leistungsaufnahme der GPU halbiert (UHD auf Ultra-Preset, ohne AA). Weniger Stromverbrauch, weniger Lautstärke.
Fazit:
Um die RX 9070 XT sparsam zu betreiben, stellt man die Leistungsaufnahme in AMD Adrenalin auf den gewünschten Wert herunter. Dann kann man sich mit GPU-Undervolting und höherem VRAM-Takt an die frühere Leistung herantasten. Ich habe für mein System -10% Leistungsaufnahme, -50 mV und +182 MHz VRAM gefunden. So lande ich bei +1,1% gegenüber der Werksleistung mit Silent-Bios. Nun bin ich, ohne den Rest des Systems anzurühren, weiterhin mit meinem 500W Netzteil, aber ca. doppelten FPS gegenüber meiner RX 6700 XT unterwegs und bin sehr glücklich, den Versuch gewagt zu haben.
nachdem mir CB diesbezüglich sehr geholfen hat (danke!), ja auch bei Google gefunden wird und da die Frage mir häufiger über den Weg gelaufen ist, möchte ich meine Erfahrung mit der RX 9070 XT und einem 500W Netzteil teilen, um anderen zu helfen.
Kurz: 9070 XT und 500W ist mit gutem Netzteil und sparsamer CPU offenbar kein Problem!
Mein System:
Netzteil:
be quiet! E10-CM-500W (Straight Power 10) - ATX 2.4
"Verbraucher":
GPU PowerColor Radeon RX 9070 XT Hellhound (TBP 304 W)
CPU AMD Ryzen 5 5600X Zen3 Vermeer (TDP 65 W)
Mainboard ASRock B550 Phantom Gaming 4
RAM 2x HyperX FURY Black HX436C17FB3K2
3x USB (Maus & Tastatur Set, Controller, Kopfhörer)
3x SSD
4x Lüfter inkl. CPU
Ablauf: Ich habe die Grafikkarte direkt mit dem Silent-Bios eingebaut (Schalter umlegen), damit taktet sie mit 2970 MHz - das entspricht dem Minimum der 9070 XT Karten. Um die Leistung zu testen, kam der 3D Mark Steel Nomad zum Einsatz (7025 Punkte im Silent-Bios), die Stabilität habe ich mit dem Dubai-Benchmark von Hitman World of Assassination in Dauerschleife getestet. Um zu übertreiben, habe ich noch Furmark und Prime gleichzeitig laufen lassen.
Erstes Ergebnis:
Es gab keine Abstürze. Der Gesamtverbrauch des Systems betrug in der Spitze 445W, gemessen mit einem Baumarkt-Strommessgerät am Netzteil-Stromkabel (zeigt keine Millisekunden-Lastspitzen!).
Edit dank @vll , @VDC , @Goldilox: Im Originalbeitrag stand hier (sinngemäß), dass meine Netzteil-Auslastung dann bei 89% läge. Tatsächlich muss man den Wirkungsgrad des Netzteils hier einberechnen, dabei allerdings auch darauf achten, unter welcher Last der Wirkungsgrad erzielt wird (die Online-Infos, z. B. 93% Wirkungsgrad, gelten für 50% Last, die wir in meinem Beispiel klar verfehlen). Mein BQ E10 hat bei 80% Last einen Wirkungsgrad von ca. 90 %. Wenn es 445 W aus der Steckdose zieht, hat es folglich eine Auslastung von ca.
(((445W x 0,90 Wirkungsgrad) / 500W) * 100 [für %] = 80,1 %.
Kurzzeitige Lastspitzen mal außer Acht gelassen, ist ein Feintuning daher eigentlich nicht mehr nötig.
Feintuning:
Also habe ich im AMD Adrenalin unter "Leistung > Konfiguration" die detaillierte Steuerung aktiviert und die Leistungsaufnahme auf -10% gesetzt. Damit erreiche ich 410W Max-Dauerverbrauch bzw.
GPU-Spannung und MHz
Man tastet sich von -0 mV auf immer kleinere Spannungswerte heran. Da ich bei -75 mV Abstürze hatte, aber mit -70 stabil lief, habe ich -50 eingestellt. -50 sind gegenüber -0 ca. 2,5% Leistung bei mir. Es ginge wohl auch -60, aber lieber verzichte ich auf die 0,6% Leistung, als irgendwann doch mal ein Savegame zu verlieren. Ohne etwas anderes zu verändern, erreiche ich hiermit (7017) fast perfekt den Silent-Bios Score (7025). Die GPU-MHz zu verändern hat überhaupt nichts gebracht (der Recherche nach, weil die XT bereits nahe am Limit läuft), also bleibt das unangetastet. Es gibt Erfahrungen, mit stärkerem Undervolting und verringerter MHz besser zu fahren, doch konnte ich das bei mir nicht nachvollziehen. Außerdem gibt es Erfahrungen, dass bei geringen Lasten erst -20 stabil sind. Das muss leider jeder für seine Grafikkarte selbst herausfinden.
VRAM-Takt und Timing
2800 MHz waren stabil, mehr habe ich nicht getestet. Geblieben bin ich bei 2700 MHz (Original 2518 MHz). Leistungsplus 1,1 %, aber der Recherche nach wohl stark abhängig vom Szenario. Die Timings auf "schnell" zu setzen hat man in der Leistung kaum gespürt, da halte ich die Sache lieber stabiler.
Größter Strombonus: FPS-LimitsEs hat sich gelohnt, mit dem AMD Adrenalin Overlay die FPS und GPU-Leistungsaufnahme zu verfolgen, oder wenn das Spiel welche hat, Benchmarks dafür zu nutzen. Dann stellt man entweder in AMD Adrenalin, oder wenn das Spiel einen hat, im Spiel, ein für einen selbst vertretbares FPS-Limit ein (alle Gefühle sind richtig!). Die RX 9070 XT profitiert massiv davon. In AC Odyssey hat ein Limit von 75 FPS die Leistungsaufnahme der GPU halbiert (UHD auf Ultra-Preset, ohne AA). Weniger Stromverbrauch, weniger Lautstärke.
Zu berücksichtigen:- Meine CPU ist mit 65W TDP ziemlich sparsam. Hungrigere CPUs schmälern den Effizienzgrad des Netzteil entsprechend mehr. Man könnte aber wohl auch vor dem ersten Lastszenario die Leistungsaufnahme der GPU entsprechend verringern, um auch mit hungrigeren CPUs ein 500W Netzteil effizient zu betreiben.
- Mit den von CB bei allen Karten gemessenen (extrem) kurzzeitigen Lastspitzen dürfte ich über 500W landen, das scheint mein be quiet Straight Power-Netzteil mit ATX 2.4 Standard aber zu verkraften. Bei günstigeren Netzteilen mit niedrigerem Standard kann das anders sein!
- Die im Internet kursierenden Werte konnte ich bei mir nicht nachvollziehen. Es gibt Leute, die schaffen mit -25% Leistungsaufnahme, -500 MHz GPU Offset und -90 mV UV bei +200 MHz VRAM dieselben FPS, mich hat das 6% Leistung gekostet. Ist sicherlich szenarioabhängig.
- Der Steel Nomad Score ist - auch ohne überhaupt was zu verändern - immer wieder unterschiedlich und kann um die 1% schwanken. Werte im Internet, inkl. meine, sind entsprechend zu deuten.
- Dies ist ein Erfahrungsbericht mit meiner Hardware. Andere Hardware reagiert anders. Ich bin kein Experte. Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich.
Fazit:
Um die RX 9070 XT sparsam zu betreiben, stellt man die Leistungsaufnahme in AMD Adrenalin auf den gewünschten Wert herunter. Dann kann man sich mit GPU-Undervolting und höherem VRAM-Takt an die frühere Leistung herantasten. Ich habe für mein System -10% Leistungsaufnahme, -50 mV und +182 MHz VRAM gefunden. So lande ich bei +1,1% gegenüber der Werksleistung mit Silent-Bios. Nun bin ich, ohne den Rest des Systems anzurühren, weiterhin mit meinem 500W Netzteil, aber ca. doppelten FPS gegenüber meiner RX 6700 XT unterwegs und bin sehr glücklich, den Versuch gewagt zu haben.
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