Ersatz für Proliant Microserver Gen8

Bagggy

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Hallo zusammen,

ich such aktuell Ersatz für einen kleinen, etwas in die Jahre gekommenen Microserver Gen8. Er läuft als Server für ein kleines Unternehmen mit 4 Arbeitsplätzen.
Ja ich kenne die Empfehlungen im geschäftlichen Umfeld lieber einen Profi ranzulassen. Ich mache das jetzt aber schon seit 10 Jahren selber und bin damit ehrlich gesagt sehr gut gefahren.
Kurz zur Ausgangssituation:
Hp Proliant MicroServer Gen8
Pentium G1610
4GB RAM
2x 1TB HDD im Raid1
Windows Server 2012 R2
Backup täglich über 2 externe HDDs
1Gbit Netzwerk mit 4 Arbeitsplätzen

Aufgaben des Server: -zentraler Speicher für alle Daten
-Server für Kalkulationssoftware
-Domaincontroller
Die Aufgaben sind also grundsätzlich sehr überschaubar. Wir sprechen auch nach über 10 Jahren gerade einmal über ca. 350GB Daten.
Gründe für das Update sind folgende:
-Support Ende Server 2012
-Zugriff auf Dateien teilweise etwas langsam bzw. etwas verzögert. Ob das an den HDDs liegt oder daran dass die Hardware langsam an ihre Grenze kommt weiß ich nicht. So oder so wäre wohl ein Update nach so langer Zeit mal wieder nötig.
-Backupstrategie ist nicht ausreichend und auch hier müsste dringend etwas getan werden.

Hier habe mir jetzt folgende Gedanken gemacht:
Ich werde wohl statt einem einfachen Server auf eine Kombination aus WindowsServer und NAS setzen. Das NAS stellt die Daten zur Verfügung auf dem Server läuft unsere Software und der Domaincontroller.
Eigentlich grundsätzlich etwas Overkill, das gebe ich zu aber es hat auch ein paar Vorteile.
Der Wechsel auf Windows Server 2022 ist natürlich selbstverständlich, wenn sowieso ein neuer Server kommt.
Von der Leistung sollte diese Lösung mehr als ausreichen auch für die nächsten Jahre. Wechsel auf SSDs ist natürlich mit geplant. Der Server kann das NAS sichern und umgekehrt(Backup1), das NAS kann alles auf mein privates NAS sichern(Backup2) und als letztes weiterhin die Sicherung auf externen Platten(Backup3).
Sollte das NAS mal ausfallen könnte der Server die Aufgabe auch von jetzt auf gleich mit übernehmen, also ein zusätzlicher Pluspunkt.
Als NAS hatte ich an eine Synology DS723+ bzw. DS923+ gedacht. Wahrscheinlich tatsächlich das 923, weil es nicht viel teuerer ist mehr RAM hat und sich ggf. ins Zukunft noch erweitern lässt.
Hier dann 2 Stück 1TB SSDs im Raid1. Hätte da jemand eine SSD Empfehlung für mich?

Beim Server tue ich mir dieses mal echt schwer. Eigentlich hatte ich an ein aktuellen Proliant Microserver gedacht, weil der alte echt gute Dienste geleistet hat. Allerdings hatte der alte auch einige Nachteile. Ich habe vor 2-3 Jahren mal über ein Upgrade von CPU(und Kühler) und RAM nachgedacht, was sich auf Grund der eingeschränkten Kompatibilität als nicht gerade einfach dargestellt hat. Außerdem bezahle ich einfach für diverse Features (ILo,Hotswap usw.) die ich nie genutzt habe und auch nie nutzen werde.
Ich würde den Server schon gerne wieder mit ECC, entsprechenden SSDs und Netzteil betreiben. Aber was spricht an dieser Stelle gegen eine AM4 Board, mit Ryzen Pro und Software Raid1?Günstig und später, bei Bedarf, einfach aufzurüsten. Oder seht ihr das komplett anders?

Erstmal euch allen vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt meinen endlosen langen Post zu lesen.
Ich freu mich auf eure Meinungen.

Gruß Alex
 
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Weil dein Ryzen ein Consumer Produkt ist und die Hardare im Server auf Dauereinsatz ausgelegt ist, auf Komtonenten Level. Auch hast Du Support vom Hersteller.

Da Du ja schreibst, dass Du das gerne und seit 10 Jahren machst, sind das aber keine Argumente für Dich.

Eine Selbstbaumaschine kann man nehmen, als Server noch 25.000€ gekostet haben und mehr. Wäre mir der Aufwand nicht wert. Ding kaputt, Anruf bei HP mit Next-Day Service und wird wieder repariert. Geht dein Teil kaputt, bestellst Du beim dem Händler Kram und suchst erst mal den Fehler. Deine Entscheidung.

ECC kann man machen lohnt aber nicht.

Mein persönlicher Rat wäre es auch über das Update/Upgrade Intelvall nachzudenken. Nach 3 Jahren würde ich den Kram einfach tauschen, nach Ende des Hardware Supports.
 
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Ich kann mich der Aussage von @tRITON nur anschließen. Hol Dir am besten unter Angabe der schon hier genannten Anforderungen ein paar Angebote von Systemhäusern im näheren Umland ein und vergleiche. Mit etwas Verhandlungsgeschick gibt's auch gute Konditionen. Mit Bechtle z.B. macht man aber auch nicht viel falsch. Die Telekom kann übrigens auch Hard- und Software zu vernünftigen Preisen liefern, aber hier weiß ich nicht, wie zuverlässig und schnell die sind.

Außerdem würde ich Domain Controller, File Server und Anwendungsserver virtualisieren (evtl. Proxmox, VMware oder HyperV) und getrennt voneinander auf dem neuen Server laufen lassen. VMs kann man im Notfall schnell wiederherstellen. Mit einer Windows Server 2022 Standard Lizenz können zwei virtuelle Maschinen betrieben werden - einen DC und einen File Server zum Beispiel. Denk aber auch an die User CALs, die für die neue Windows Server Version benötigt werden.

Die Backups der VMs könnten dann per Veeam auf die sowieso eingeplante Synology-NAS und von dort per Veeam Backup Copy Job oder Synology Drive ShareSync auf Dein privates NAS gesynct werden.
Just my 2 cents.
 
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Bagggy schrieb:
Außerdem bezahle ich einfach für diverse Features (ILo,Hotswap usw.) die ich nie genutzt habe und auch nie nutzen werde.
Warum? Also Hotswap geschenkt, aber ILO?

Das kann man schon sehe oft nutzen. SEL hilft einem sehr oft weiter.

Euch hast mit einer Maschine vielleicht bis jetzt einfach Glück gehabt nie Probleme gehabt zu haben aber im Fehlerfall ist das schon sehr hilfreich.

Auch dir Möglichkeit von daheim nen reboot zu machen ist sehr nützlich.stichwort lights out management
 
Erstmal vielen Dank für eure vielen Antworten.

tRITON schrieb:
Weil dein Ryzen ein Consumer Produkt ist und die Hardare im Server auf Dauereinsatz ausgelegt ist, auf Komtonenten Level. Auch hast Du Support vom Hersteller.

Da Du ja schreibst, dass Du das gerne und seit 10 Jahren machst, sind das aber keine Argumente für Dich.
Mit der 10 Jahres Aussage wollte ich nur klar machen dass ich die Lieferung, Installation und Einrichtung nicht an ein Systemhaus abgeben will. Nicht so, dass ich seit 10 Jahren Server aus Consumer Hardware baue.;)

Ja ich geb zu die AM4 Plattform war ein schlechtes Beispiel. Würde ich zwar gerne nutzen, da gibt es aber ja tatsächlich nur Consumer Boards.
Wie gesagt der MicroServer hat gute Dienste geleistet, aber 1. Nervt mich die eingeschränkte Aufrüstbarkeit und 2. sind die Dinger finde ich auch ziemlich teuer geworden(zumindest für meine Anforderungen)

Daloop schrieb:
Ich kann mich der Aussage von @tRITON nur anschließen. Hol Dir am besten unter Angabe der schon hier genannten Anforderungen ein paar Angebote von Systemhäusern im näheren Umland ein und vergleiche. Mit etwas Verhandlungsgeschick gibt's auch gute Konditionen. Mit Bechtle z.B. macht man aber auch nicht viel falsch. Die Telekom kann übrigens auch Hard- und Software zu vernünftigen Preisen liefern, aber hier weiß ich nicht, wie zuverlässig und schnell die sind.
Bechtle sieht tatsächlich ganz Interessant aus, bei der Telekom habe ich leider nichts gefunden.
Wobei das ja eigentlich auch egal sein dürfte wenn der Support eh über den Hersteller läuft.

Daloop schrieb:
Außerdem würde ich Domain Controller, File Server und Anwendungsserver virtualisieren (evtl. Proxmox, VMware oder HyperV) und getrennt voneinander auf dem neuen Server laufen lassen. VMs kann man im Notfall schnell wiederherstellen. Mit einer Windows Server 2022 Standard Lizenz können zwei virtuelle Maschinen betrieben werden - einen DC und einen File Server zum Beispiel. Denk aber auch an die User CALs, die für die neue Windows Server Version benötigt werden.

Die Backups der VMs könnten dann per Veeam auf die sowieso eingeplante Synology-NAS und von dort per Veeam Backup Copy Job oder Synology Drive ShareSync auf Dein privates NAS gesynct werden.
Just my 2 cents.
Frage ob sich der Aufwand lohnt oder ich ggf. einfach auf Server 2022 Essentiale setzen sollte.

Das Backup entspricht tatsächlich in etwas der geplanten Lösung.:daumen:

Skysnake schrieb:
Warum? Also Hotswap geschenkt, aber ILO?

Das kann man schon sehe oft nutzen. SEL hilft einem sehr oft weiter.

Euch hast mit einer Maschine vielleicht bis jetzt einfach Glück gehabt nie Probleme gehabt zu haben aber im Fehlerfall ist das schon sehr hilfreich.

Auch dir Möglichkeit von daheim nen reboot zu machen ist sehr nützlich.stichwort lights out management
Tatsächlich war das noch nie nötig und da sowieso 5-6 Tage jemand vor Ort ist kommen wir denke ich auch ohne aus. Der Server steht direkt hinter mir und ich bin selbst jeden Tag vor Ort.


Ich habe mich nochmal ein bisschen umgeschaut und bin auf den Lenovo ST50 V2 gestoßen. Kompakt, günstig und besser erweiterbar. Von den Features ganz klar weniger als der HP aber für meine Zwecke denke ich absolut ausreichend. Was haltet ihr von dem?

https://www.bechtle.com/shop/lenovo-thinksystem-st50-v2-server--4690549--p

Vielen Dank nochmal und schönen Sonntag euch.
 
Bagggy schrieb:
Frage ob sich der Aufwand lohnt oder ich ggf. einfach auf Server 2022 Essentiale setzen sollte.
Wenn ihr nur 5 Mitarbeiter seid, dann reicht natürlich auch Windows Server Essentials. Üblicherweise trennt man DC, Fileserver und Anwendungsserver aus Gründen der Performance, Sicherheit und Stabilität. Aber bei begrenztem Budget, können die Dienste/Kalkulationsanwendung auch wie bisher nebeneinander auf dem DC laufen. Hier noch ein paar weiterführende Infos dazu - in einem Abschnitt weiter unten wird u.a. auch eure Situation betrachtet.

Bagggy schrieb:
Wenn euch bisher der 2-Kern-Pentium/Celeron gereicht hat, dann wird es der Xeon vermutlich auch. Ich würde aber die 480GB SSDs gleich gegen 1 oder sogar 2TB-Modelle austauschen und als RAID1 konfigurieren. Die kosten ja fast nichts mehr. Die 8GB RAM wären mir auch zu wenig, aber man kann ja später noch einen Riegel dazu stecken.
 
Ist denn in der Firma jemand (schnell) vor Ort wenn der Server ausfällt?

Der alte Microserver funkioniert noch?
Wunderbar! Dann vergiss das NAS.

Ich würde sowas nur noch virtualisert machen, der einfachheit halber mit Proxmox.
Warum? Weil du im Fehlerfall die VMs jederzeit auf jedem anderen x-beliebigen Rechner hosten kannst, nachdem du in 30min Proxmox drauf installiert hast.

Ich würde hier den alten Microserver als zweiten Node nehmen und mit dem neuen Host einen kleinen Cluster bauen.
Der Microserver sichert per Proxmox Backupserver den ersten Node und zusätzlich kannst du bei einem Ausfall die VM auch auf dem Microserver bereitstellen mit wenigen Mausklicks.

Bei nur 1TB Netto-Platzbedarf würde ich auch alle HDDs sicher entsorgen und nur noch SSDs einsetzen.
Evtl. noch eine große HDD zusätzlich, wenn du eine lange Retention haben willst. Da würde ich mich dann auch nicht um RAID scheren.
Solche kleine Datenmengen lassen sich auch easy über Nacht verschlüsselt in ein cloud storage schieben.

Es mag ja toll sein dass ein HP Mitarbeiter am nächsten Tag (vorher teuer bezahlt) vor Ort kommt und die defekte Komponente tauscht... oder am übernächsten Tag.
Beides ist aber heutzutage wirklich unsinnig, wenn man mit simplen Lösungen wie Proxmox den Betrieb in wenigen Minuten wieder am laufen haben kann.
 
Beides ist aber heutzutage wirklich unsinnig, wenn man mit simplen Lösungen wie Proxmox den Betrieb in wenigen Minuten wieder am laufen haben kann.
und wie es der Zufall so will (Murphys Law lässt grüßen) ist die OneManShow Betreuer Person die das kann zu dem Zeitpunkt wo es passiert im Urlaub oder liegt mit 40 Grad Fieber im Bett.
 
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