Erstaunlich, welche Gerüchte zu eSATA hier gekocht werden.
eSATA ist eine Erweiterung der SATA-Spezifikationen. Sie betrifft
- eine Aufhebung der Limitation des Kabelweges auf 1m
- eine andere Steckverbindung, die nicht nach 50x stöpseln das Zeitliche segnen darf, sondern erst nach mindestens 5000x, und Abschirmungseigenschaften besitzt
- geschirmte Kabel
- geänderte Signalpegel Sender+Empfänger (wegen des Leitungsverlustes)
Welchen Spezifikationen ein Board, Controller oder ein externes Gerät an den SATA-Anschlüssen gerecht wird, ist dort in den technischen Daten angeführt:
Gen1 1,5Gb/s
Gen2 3,0Gb/s
Gen3 6,0Gb/s
Dahinter folgt ein Suffix
i interne Verkabelung max. 1m
m externe Verkabelung max. 2m
x externe Verkabelung max. 4m
Der onboard- oder interne Controller muss daher mindestens Gen2m erfüllen, dasselbe gilt auch für das externe Gerät.
Die in externen Geräten verwendeten HDDs müssen dieser Spezifikation nicht genügen, wenn der im externen Gehäuse verwendete Controller oder Bridge-Chip die unterschiedlichen Signalpegel-Anforderungen ausgleicht.
Hotplug (nicht P&P) wird vom AHCI Controller/BIOS unterstützt, aber nicht in der IDE Emulation.
Es müssen bei Hotplug-Fähigkeit der onboard-Controller/SB auch die neuesten Treiber verwendet werden, um einen problemlosen Betrieb mit einem eSATA-Bracket zu gewährleisten, bzw. bei Zusatzcontrollern auch die Firmware Hotplug unterstützen.
Bei Boards, die direkt am I/O-Shield einen eSATA-Anschluss haben, ist dieser Gen2m
Wenn externe Geräte einen PM(Port-Multiplier) beinhalten, muss der Controller zu dieser PM-Type kompatibel sein.
Hotplugging und PM kann auch intern Verwendung finden, z.B. für Hot-Swap-Backplanes
Zu den Fragen im Thead:
Sollten die onboard-Controller nicht Gen2m unterstützen, so ist der Versuch, ein eSATA-Gerät über ein eSATA-Bracket an den internen SATA-Anschlüssen zu betreiben, weder für das Board noch für das externe Gerät schädlich
Wenn die Gen1i-Signalpegel z.B. mit einem 0,5m oder 1m eSATA-Kabel ausreichen, kommt auch eine fehlerfreie Verbindung zustande. Ansonsten kann ein Hänger bei der Geräteerkennung im BIOS, angezeigte Fehler bei der Datenübertragung oder Nichterkennung des Gerätes die Folge sein (gleiche Symptome wie bei schadhaften Kabeln)
Besteht die eSATA-Verbindung permanent, ist auch ein Betrieb in der IDE-Emulation möglich.
Hotplugging führt bei nicht geeigneten Controllern oder Treibern bzw. in IDE-Emulation bestenfalls zu sekundenlangen System-Freezes, schlimmstenfalls ist ein Restart nötig.
Hotplugging kann je nach Betriebsart der Platte genauso wie an USB-Platten Inkonsistenzen des Filesystems hervorrufen, wenn es mitten in I/O-Aktivitäten erfolgt. Die Kabel sollte erst abgezogen werden, wenn die Devices nicht mehr in Verwendung sind (Sicheres Entfernen).
Jede (noch so alte) Festplatte kann intern oder extern verwendet werden, solange sie gebührlich behandelt wird. Wenn man voraussichtlich stehende externe Racks öfters umschmeißt oder vom Tisch fallen lässt, könnte das selbst bei speziellen 2,5“ Notebookplatten zu Schäden führen, weil die externen Gehäuse nicht zum Herumwerfen konzipert wurden. Möglicherweise gibt es da aber schon DAU-Ausführungen, wasserdicht und stoßfest.
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