Ich sehe den Frust eher weniger bei den Datenschützern. Schließlich haben die das EuGH-Urteil im Rücken. Der Ball ist also im anderen Feld und wenn die ihn nicht spielen können, geht der Punkt an den Datenschutz.
Das bedeutet dann nichts anderes, als dass keine personenbezogenen Daten mehr aus der EU in die USA geschickt werden dürfen.
Der Frust herrscht dann vor allem bei der US-Industie. Es müssten dann Server-Standorte und sonstige Infrastruktur aus den USA in die EU verlagert werden. Wird sicher nicht billig, aber 500 Millionen potentielle Kunden zu verlieren, hinter denen die selbe Witschaftskraft steht, wie die der USA, können sich auch Riesen wie Facebook und Google nicht leisten.
Obwohl es wahrscheinlicher ist, dass diese großen US-Unternehmen dann ihre Lobby-Muskeln spielen lassen und in den USA doch noch für Gesetzesänderungen, sprich stärkeren Datenschutz auch für EU-Bürger, sorgen. Die Geheimdienste mögen mächtig und einflussreich sein, aber mächtiger als die Industrielobby? Das glaube ich kaum. Tatsächlich sind die wohl die einzige Macht, die die außer Kontrolle geratenen Geheimdienste noch stoppen kann. Gerade da wo Demokratie und Rechtstaatlichkeit versagen, kann Geld immer noch viel bewegen.
Also lassen wir es ruhig knallen und sehen was am Ende dabei heraus kommt. Schlimmer als es jetzt ist, kann es nicht werden.