Ich hätte auf jeden fall für die Verfassung gestimmt. Eben weil es zunächst überhaupt einmal ein "Ja" zu einer Verfassung gewesen wäre.
- ändern kann man später sehr wohl noch, und
- "an Europa an sich" führt weiter kein Weg vorbei.
Kann man mal wieder die Völkerdummheit sehen, die über alles mitreden will, (und aus Grundsätzlichem wie der Verfassung eine mehr oder minder beliebige Stimmungsfrage und Tagesaktualität macht), wo doch viele "am Badesee liegend oder in der Disco kaum die Zeit findet, überhaupt die Tageszeitung zu lesen". Geschweige denn, sich eine Bildung über verfassungsrechtliche Fragen anzueignen.
Wie gut, dass wir eine repräsentative Demokratie sind, "die Demokratie im Grundsätzlichen" vor einer "immer mal wieder aufkeimenden Volksdummheit" so wenigstens etwas geschützt ist.
Wer wie wir hier im grenznahen Bereich, in einem 4-Länder-Ecke lebt, meint, er könnte das besonderders gut beurteilen. Die anderen (Belgier, Luxemburger, Frnzosen) sind nah, nicht fern, sind Gemeinschaft besser als Fremde oder Feinde gar. Und unbedingt kulturelle Bereicherung mit ihrem Meinen, Wollen, Fühlen, Reden, Tun.
Und klar sollen und müssen wir "mit denen" (mit uns!) einen gemeinsame EU-Verfassung haben. Ist schließlich unser gemeinsames Europa, zu unser aller Vorteil.
Handwerkliche Fehler wurden gemacht von der europäischen Ministerial-Bürokratie: Schon ca. 1997 musste die EU-Verfassung "gemacht" worden sein. Dann wäre heute alles keine Frage: Die Beigetreten hätten halt die Verfassung auch noch gleich mit übernommen.
Kleine-Leute-Dummheit heute all-überall: "Weil es mir schlecht geht, und die da oben mir nicht richtig zuhören/hörten, sich nicht ausreichten um mich und meine Fragen/Probleme kümmern/kümmerten, mich (teilweise oder ganz) in meinen Lebens- und/oder Wohlstandsnöten alleine ließen, daher der Denkzettel und der Wunsch, es doch besser alleine (mit der eigenen kleinen Referenzgruppe) "bestimmt erfolgreicher" versuchen zu wollen":
Klar einsichtig führt das aber zu nix, hat keinen wirklichen inneren Zusammenhang, ist im Grunde sogar faschistoid:
An der Verfassung die gegenwärtige soziale Frage festzumachen halt dummes Zeug. Aber Völker sind so. Daher werden sie auch regiert.
Und wollen uns nicht die Ukrainer näher sein, als dem Amerikaner, sind es nicht sogar? Warum zum Teufel haben/hätten wir was dagegen? Weil die auch arbeiten wollen? Und erfolgreich die Korruption bekämpfen? Sich was aufbauen und behalten? Man denke an Juschenko und das Meer der orangen Fahnen: War das nicht Mut und Wille und europäisch-demokratische Tradition at ist best? Hätten wir das besser machen können? Hätte das nicht auch uns (genauso) gut zu Gesichte gestanden? ... Wir brauchen noch viel mehr Europa, noch mehr Ängste abzubauen.
Die Zukunft ist weiter Wandel durch Annäherung - auch wenn uns das durch weitere 20 oder 30 Jahre hindurch möglicherweise weiter zunächst Teile "unseres" Wohlstandes kostete.
Was halten wir vom starken Kindergartenkind, welches stark alleine in einer Ecke sitzt, dort alle Spielzeuge aber ganz alleine für sich behält? Wegen des Wohlstandsvorsprungs keine gemeinsame Verfassung mit den anderen braucht? Sondern nur für sich alleine?