Euro-Rettungsschirm

Die De-Regulierung des Banken- bzw. Finanzsektors wurde von den Nationalstaaten betrieben, NICHT von der EU. Florierende Handelsplätze, Steueroasen und laxe Regeln der Finanzwirtschaft gegenüber haben doch dafür gesorgt, dass Länder wie Irland erst in Schieflage geraten konnten.
Um genau zu sein Mitte der 1980er Jahre setzt mit Ronald Reagan und Margret Thatcher die Deregulierung der Kapitalmärkte ein. Bis zum erwähnten Zeitpunkt hielten sich die Zahlen der Realwirtschaft mit den Zahlen der Finanzwirtschaft die Waage. Die De-Regulierung Riss eine Wunde ins System, mit der wir nun zu kämpfen haben.

Ein paar Fakten:
Jährlich werden Güter und Dienstleistungen im Wert von über 56 Billionen Euro produziert. Die Umsätze der Börsen mit Aktien sind geringfügig geringer. Doch unglaubliche 810 Billionen Euro bewegen die Devisenhändler, und auf den hoch-riskanten Derivatemärkten werden jährlich 569 Billionen Dollar umgesetzt.
Die Kluft zwischen den Zahlen beschreiben unser Problem.

Dass Politiker naive Banker verführen, naja dachte da kommen bessere Argumente. Fakt ist die Banker gehen das Risiko ein, sie werden NICHT gezwungen.
In Anbetracht der Gigantischen Kluft zwischen Real- und Finanzwirtschaft hast du ein Grundproblem. Dieses Problem wurde bis Dato nicht angegangen. Wir haben das Problem dass der freie Finanzsektor ein Prozess der Akkumulation von Geld in Gang gesetzt wurde der weiter läuft. Der Akkumulations-Prozess läuft und läuft, Reiche werden reicher und der andere Teil der Gesellschaft muss die Zinsen und die schulden Bezahlen.
Etwas stimmt also mit dem System nicht. Wäre Deutschland oder Europa ein Patient, dann ist er krank weil etwas Lebensnotwendiges wie Wasser und Luft Vergiftet ist. Der ESM macht nun nichts weiter als lediglich den Patienten weniger Atmen und Trinken zu lassen. Was wir jedoch brauchen, das ist gesundes Wasser und Luft.

Die Fehlen von mangelnder internationaler Kontrolle hat letztendlich dazu geführt, dass die Banken soviele Schulden angehäuft haben, und ein Nationalstaat diese Last kaum noch zu tragen im Stande ist.

Der FINANZMARKT hat sich die Nationalen Regeln AKTIV erarbeitet. Oder läuft das in etwa so: zwei Politiker zusammen im Büro, fragte der eine du was machen wir heute, mir ist langweilig… darauf der zweite: lass uns doch den Finanzmarkt De-Regulieren. :rolleyes:

Die Realität ist doch das Politiker selbst nicht die nötige Expertise vorweisen können, sondern das Konzepte wenn nicht gänzlich dann aber in Teilen von den Banken übernommen werden.

Die Probleme auf die Politiker zu schieben ist einfach nur Augenwischerei, um von Mafiamethoden abzulenken. Als Beispiel: Einem Bericht des ARD-Fernseh-Magazins Monitor zufolge stammt ein Entwurf aus dem Bundesfinanzministerium zur „sanften“ Umschuldung Griechenlands offensichtlich direkt aus dem Hause des Josef Ackermann. Die Deutsche Bank, so berichteten die Journalisten Andreas Orth, Kim Otto und Markus Schmidt in der Monitor-Sendung vom 16. Juni (s.w.u.), hatte dem Ministerium ein Vorschlagpapier übermittelt, das unter dem Titel “Proposal for Greek liability management exercise – burden sharing without haircuts” nicht nur ebenfalls eine freiwillige Umschuldung durch die Banken und Gläubiger sowie eine Laufzeitverlängerung von Schuldtiteln gegen den Staat Griechenland vorsieht, sondern darüber hinaus drei übereinstimmende Vorschläge enthält, wie das finanztechnisch umgesetzt werden soll.

Das Bundesfinanzministerium gab gegenüber der Monitor-Redaktion den Eingang des Konzept-Papiers der größten deutschen Privatbank zwar zu, dementierte aber eine direkte Einflussnahme. In der Bundespressekonferenz wurde Schäubles Sprecher Martin Kotthaus am Freitagmittag dann noch einmal auf das ihm sichtlich unangenehme Thema angesprochen. Von einem Journalisten vorsichtig nach den im Monitor-Beitrag herausgestellten Parallelen befragt, sagte er: „Ich probiere eine diplomatische Formulierung zu finden: Grober Unfug würde das ungefähr treffen.“ Verräterisch wirkte die Rhetorik, die der Sprecher des Finanzministeriums in seinen weiteren Ausführungen benutzte: „Mit aller Entschiedenheit, ausdrücklich und lauthals“ wies er den Vorwurf zurück. Die Unterstellung sei hanebüchen.

Noxiel dein steter Fingerzeig auf Nationalstaaten, auf Regierungen, auf laxe Regeln der Finanzwirtschaft gegenüber, ist der Versuch den Scheinwerfer immer wieder zu verschieben damit keiner sieht wer noch alles am Tisch sitzt. Schäuble hat sein Servus unter den Haircut für Griechenland gesetzt, doch ist er auch der Erfinder und Gestalter des Konzepts?


Wir haben nun seit 5 Jahren, die Situation dass die Krisen sich immer weiter verschärfen, von Tag zu Tag steigen die Schulden. Die Schulden steigen Systembedingt. Doch du führst die Geldsystembedingten Probleme auf einen Mangel an Regeln zurück.

Du hast noch nicht erläutert, wie Sparen wegen mangelnder Überschüsse schlecht, Investitionen mit geliehenem Geld aka Schulden aber gut sein können.
Nein Noxiel, der ESM steht in der Kritik, und du als Verteidiger dessen. Wenn du eine Politik verfolgst welche vielen Menschen Wirtschaftlichen Schaden zufügt, erschwerend noch hinzukommt dass es keine positive Perspektive und Zukunft für die nächste Generation dadurch erreicht wird, so stellt sich die Frage wo der Nutzen ist, und vor allem wem nutzt es (?) diese Antwort bist du Schuldig.

Der Grund für Gelder aus dem EFSF/ESM ist doch genau der, dass die Länder nur noch unter großen Belastungen in der Lage sind Geld am Kapitalmarkt aufzunehmen, eben weil die Zinslast steigt. Experten gehen aus, dass Zinsen um die 7% nicht zu schultern sind.
Sind das Experten für Naturgesetze?
Ich meine wann ist deiner Meinung nach die Zeit gekommen sich über alternativen Gedanken zu machen. (?) Seit nunmehr als 5 Jahren jagt eine Krise die nächste, glaubst du Wirklich das der ESM die Schuldenlast so umverteilen kann damit eine Stabilität erreicht wird (?)

Was nicht beantwortet, wieviel Geld bisher geflossen und welcher angeblicher wirtschaftlicher Schaden Deutschland dadurch schon entstanden ist.
Noxiel… bitte. Du kannst gerne im stillen Kämmerlein dir selbst einreden die Welt ist Heil und niemand hat einen Wirtschaftlichen Schaden. In der realen Welt jedoch, stellt sich nicht die Frage wie viel Schaden entstanden ist sondern wie man dem schaden beikommt… schon vergessen das wir über den ESM plaudern, der ESM wurde ins Leben gerufen damit Deutschland nicht Totalsachaden wie Griechenland Erleidet. Deswegen erübrigt sich die Frage.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
inversematrix schrieb:
der ESM wurde ins Leben gerufen damit Deutschland nicht Totalsachaden wie Griechenland Erleidet.

Den Banken ist das aber völlig egal, die scheren sich nicht mehr um Deutschland, sonst würden sie mehr Staatsanleihen halten, wie es vor Dekaden noch der Fall war.

Was soll aus Südeuropa eigentlich (dank dem "weiter so") werden? Schavan forciert schon die Fachkraftabwerbung, was die wirtschaftliche Lage künftig noch verschlimmern wird, abgesehen von den Sparmaßnahmen und ausverkäufen der Staaten.
Neue Armenhäuser Europas, künftige Billiglohnländer auf dem Kontinent um Asien Konkurrenz bieten zu können?
 
Noch im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2005 schrieb die CDU/CSU: "Wir entschlacken die Vorschriften zum Kreditwesengesetz und führen die bestehende Überregulierung bei der Bankenaufsicht auf das notwendige Maß zurück." Seither hat die CDU/CSU nicht wirklich ihren Kurs geändert, oder in die Tat umgesetzt was nötig ist. Christian Wulff als Advokat der Wähler und Interessensvertreter der Allgemeinheit hatte angesprochen wo man den Politischen Spaten ansetzen muss.

Regulierung der Finanzmärkte

Klartext von Bundespräsident Wulff


Wulff hatte den Mut gehabt Probleme anzusprechen, aber er hat die Rechnung ohne die ..... gemacht. Die Kritik von Wulff war Berechtigt, richtig und nötig… aber unerwünscht.
Merkel machte gleich deutlich dass Sie den richtigen Weg eingeschlagen hat, den weg das Vertrauen der Märkte zurück zu gewinnen.


Merkel hat also gleich klargestellt das Sie dem Markt nicht in die Quere kommen möchte und ihren Job behalten will, dafür auch bereit ist das nötige zu tun… das Sie als Politikerin die Interessen des Volkes vertreten sollte dafür hat sie ebenfalls die passende Antwort – "Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt. Und wir müssen damit rechnen, dass das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann."

Die Gründe für die Fehlentwicklung für die Krisen werden nicht beseitigt. Und so lange erhalten Banken billiges Geld, man könnte fast sagen Subventioniertes Geld. Der Finanzsektor hat sich zu einer Gefahr für unser Gemeinwesen und die Demokratie entwickelt. Es kann nicht angehen, dass Finanzmärkte sich verselbstständigen und der Politik diktieren, was gut für sie ist.
In einer Krise wie wir sie nun haben, ist weder Sparen noch neue Kredite/Schulden eine Vernünftige Maßnahme. Es ist gehopst wie gesprungen, zumindest solange die Gründe für die Krisen nicht beseitigt sind.
Aus Sicht der Bank ist Sparpolitik der richtige Weg für Europa. Was aus der Sicht der Bürger Vernünftig wäre wird nicht ernst genommen, der Wähler ist nicht Systemrelevant. Der Wähler und Steuerzahler wird von der Politik nur noch als Nummerische Größe wahrgenommen.

Letztes Jahr noch tat Schäuble was Ackermann notierte. Tut Merkel nun was Anshu Jain, der neue Co-Chef der Deutsche Bank für den richtigen Weg hält (?) ”Defizitfinanzierung ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg für Europa”, sagte Jain bei einer von der CDU organisierten Konferenz in Berlin. "Eine ’Sparpolitik’ zu vertreten, bedeutet ganz einfach, der Realität mutig ins Auge zu blicken.” – sagt ein Banker.
 
solange keiner von euch oder von der Politik die wahren Ursachen für die Probleme der Staaten offenlegen solange ist jede Diskussion total überflüssig.

es ist ganz normal das Länder pleite geheim, die Hauptursache ist der ZINS:

Geld aus dem nichts, das Geld System ist das übel aber darüber spricht keiner.

jeder von euch der geld anlegt oder verleiht hinterfragt nicht was passiert mit dem geld,
was IST Geld? Woher kommt der zins ?

einfach bei youtube das video anschauen: wie funktioniert geld

es wird IMMER neue Währungsreformen geben und auch Staats Pleiten.
solange wir ungedecktes geldpapier haben wird dies so weiter gehen.

aber es gibt dazu KEINE Alternative. ( meine persönliche meinung ) gedecktes geld mit gold wieder einzuführen macht kein sinn.

aber es ist schon witzig wie alle über ein großes THEMA reden aber die basis nicht mal verstehen, das jeder Staat auch Deutschland pleite GEHEN MUSSS.
schaut euch die schulden an ( nimmt dazu noch die Beamten Bezüge der nächsten jahre die nicht miteingerechnet wurden ) so liegen wir bei ca. 5 Billionen Euro.

es ist mathematisch gar nicht darstellbar, weder in Deutschland noch sonst wo durch "sparen" diese schulden loszuwerden! das ist nur politik für euch / die dumme masse,
das ihr zufrieden mit angie und co seid.

es ändert nichts an dem was kommen wird und kommen muss!

Meine Meinung ist nicht populär und viele kommen mit Verschwörung und blabla jetzt an. Aber beschäftigt euch doch mal mit der finanzmathematk.
 
er meint, dass die zentralbanken geld für zins ausgeben, der zins muss erst mal verdient werden, sonst sind schulden zwangsweise die folge.
klappt aber nur wenn kein wirtschftswachstum in der gleichung steht. da es aber trotz den zinsen immer noch substanzgewinn gibt, ist das nur ne randnotiz mit statistikcharakter.

der trick mit der eu und dem euro sind die 60% verschuldungsgrenze gepaart mit "geplanten" 3% wachstum ppa.
das hat auch bis 2008 gut funktioniert.

@MKatrix
wir treffen uns in 10 jahren, da kannst du dein untergangsgedicht noch mal aufführen, nur erheblich wirksamer, da dann auch wirklich die zeit dafür ist. (sofern es keinen substanzgewinn oder wachstum mehr gibt)
das problem jetzt ist nur der euro, als einziger. damit einhergehend eine abwertung von armen eu ländern, wie sie heute im dreck stecken, und eine aufwertung von schon vorher reichen ländern. klar gibt es da noch andere variablen, aber keine wesentlichen aus deinem post.
das problem was wir haben, ist ein vertragsproblem anno 1993. festgeschrieben, ratifiziert und angewendet. vorher gab es das nicht, warum wohl.
 
es ändert nichts an dem was kommen wird und kommen muss!

Damit hat er allerdings nicht ganz unrecht! Die Schulden loswerden kann DE nur mit 3 Möglichkeiten:

1. Wir gehen pleite, "drucken" Geld wie blöd und fertig (mit dem Euro "leider" nicht möglich) und katastrophale Folgen sind möglich.

2. Die Erbschaftssteuer wird massiv angehoben. In Anbetracht der demographischen Entwicklung könnte DE wohl in 10-20 Jahren 1 Billion Mehreinnahmen allein damit erzielen. Fraglich ob das so klappen kann, aber theoretisch zumindest möglich.

3. Die BW wird eingestampft. Ist eh ein Lachhaufen und kostet 30 Milliarden pJ.

Die Frage bleibt trotzdem: Wie können hochverschuldete Staaten ihre Schulden loswerden? Ein ausgeglichener Haushalt reicht dazu leider nicht!

1. Sparen bringt wenig und zerstört nur das Vorhandene (siehe Griechenland und Spanien). Je mehr hart und sinnlos gespart wird umso stärker geht der Konsum flöten und damit auch die Wirtschaft. Ist ein Land zudem nicht gerade ein großer Exporteur, dann ist der Effekt umso schlimmer.

2. Investitionen en masse bringt nur partiell etwas und haben eine Art Boomerangeffekt (siehe Abwrackprämie)

3. Wachstum ist leider auch nicht ungegrenzt auch wenn die Wirtschaftsschulen diese Mär immer noch predigen. Und selbst wenn, müsste das Wachstum schon beachtlich sein, um auch nur die Zinsen für Schulden ausgleichen zu können.

Oder kann mir einer erklären, warm so viele wirklich daran glauben, dass Wachstum immer weiter gehen wird und das in einem beschränkten System, das schon alleine physikalische Grenzen dem Wachstum setzt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann die Leute auch Enteignen, oder Zwangsanleihen, oder Spitzenstueersatz ovn 90% wie in den USA damals. Es gibt viele Möglichkeiten wie ein Staat sich entschulden kann. Kann halt in Aufständen ausarten.
 
Frage in die Runde… Nun nachdem immer mehr Mafia Methoden des Finanzmarktes ans Tageslicht gelangen wie der LIBOR-Skandal, macht man sich da nicht Strafbar wenn man einen ESM-Vertrag unterstützt?

„Der Libor wird einmal täglich ermittelt und zeigt an, zu welchen Konditionen sich die Institute untereinander Geld leihen. Er basiert auf individuellen Angaben der Banken und dient als Referenz für Kredite an Unternehmen, Privatpersonen und weitere Finanztransaktionen in einem Volumen von 360 Billionen Dollar.“

Ich meine die Folgen dieser Korruption sollen die Steuerzahler tragen und mit Wohlstandsverlust begleichen. Warum soll der Finanzsektor der mit Mafiamethoden und Korruption arbeitet, warum soll der gerettet werden (?) Banker aus feinsten Instituten haben jahrelang Schrottpapiere als Goldesel verkauft. Sie haben damit nicht nur perverse Mengen Geld verdient. Sie haben Millionen Menschen ruiniert, obdachlos gemacht, in den Tod getrieben. Und zur Belohnung dürfen sie auch noch ganze Staatshaushalte plündern.

Was läuft schief (?) warum ernährt der Steuerzahler eine Zecke die ihm das Blut aussaugt (?) eine Gesellschaft sollte sich trennen von einem Parasiten der nur Schaden anrichtet, um nicht selbst zu krepieren.
Schäuble hatte doch schon mal einen Koffer mit Geld unterm Schreibtisch… und nun… Institutionen wie die Deutsche Bank gehören zum harten Kern bei Manipulationen und Korruption im Libor Skandal. In Anbetracht dessen und der Tatsache dass J. Ackermann als Chef der Deutschen Bank dem kleinen Schäuble bei Finanzfragen den weg gezeigt hat… müsste man da nicht die Polizei und Staatsanwaltschaft antreten und den Laden einfrieren, auf Korruption und Illegale Mafiamethoden hin überprüfen (?)


Dass sich just die "Fachleute", die den Karren in den Dreck gefahren haben, Boni dafür genehmigen durften, ihn wieder herauszuziehen, nennt Wolfgang Hetzer "die lukrativste und längste Geiselnahme der Kriminalgeschichte".

Hetzer ist EU-Korruptionsexperte, er weiß, wovon er spricht. Er war in Gerhard Schröders Kanzleramt zuständig für die Aufsicht über den Bundesnachrichtendienst (speziell in Sachen Organisierte Kriminalität und Geldwäsche) und arbeitet seit 2002 im Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung OLAF.

Die größte Sprengkraft steckt jedoch in einem scheinbar banalen Wort: Seit 2008 ist "der Markt" an sich als Tatort sichtbar geworden. Tatort? Wie heißt denn die Tat? Diebstahl? Betrug? Korruption? Organisierte Kriminalität? Was genau definiert die Akteure als Täter? Mit anderen Worten: Wo bleibt eigentlich das Strafrecht?
 
@Species 8472: Dass es anders geht, zeigt offenbar Island, zumindest nach allem, was man von dort hört (ich lebe nicht dort und kann deswegen natürlich nicht alles nachprüfen, kann mich nur auf spärliche Medienberichte berufen). Die Banken dort waren noch übermächtiger im Vergleich zur Wirtschaftsleistung des Landes, so dass diese nicht nur "too big to fail", sondern auch "too big to save" waren. Also ließ man sie pleite gehen.

Konsequenzen daraus sollen nach anfänglichem Schock ein nunmehr stärkeres Wirtschaftswachstum als sonst wo in der EU sowie deutlich mehr Demokratie sein. Ehemalige Banker, die Gelder missbraucht haben, wurden und werden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Also genau so, wie es der gesunde Menschenverstand verlangen würde, und das Gegenteil von dem, was hier passiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Species 8472 schrieb:
Frage in die Runde… Nun nachdem immer mehr Mafia Methoden des Finanzmarktes ans Tageslicht gelangen wie der LIBOR-Skandal, macht man sich da nicht Strafbar wenn man einen ESM-Vertrag unterstützt?
Vielleicht erläuterst du erst einmal, worum es im Libor Skandal überhaupt geht, bevor du wieder die grobe Keule schwingst.

Species 8472 schrieb:
„Der Libor wird einmal täglich ermittelt und zeigt an, zu welchen Konditionen sich die Institute untereinander Geld leihen. Er basiert auf individuellen Angaben der Banken und dient als Referenz für Kredite an Unternehmen, Privatpersonen und weitere Finanztransaktionen in einem Volumen von 360 Billionen Dollar.“
Kosten in welcher Höhe? Trotz intensiver Recherche konnte ich Zahlen dazu noch nicht finden. Aber ich denke, es genügt dir, dass im Text 360 Billionen Dollar auftauchen. Das klingt und ist auch viel Geld, beschreibt aber nur das Volumen des Libors, nicht den verursachten Schaden.

Species 8472 schrieb:
Ich meine die Folgen dieser Korruption sollen die Steuerzahler tragen und mit Wohlstandsverlust begleichen. Warum soll der Finanzsektor der mit Mafiamethoden und Korruption arbeitet, warum soll der gerettet werden (?) Banker aus feinsten Instituten haben jahrelang Schrottpapiere als Goldesel verkauft. Sie haben damit nicht nur perverse Mengen Geld verdient. Sie haben Millionen Menschen ruiniert, obdachlos gemacht, in den Tod getrieben. Und zur Belohnung dürfen sie auch noch ganze Staatshaushalte plündern.
Wer war an den Zinsmanipulationen beteiligt? Banken oder einzelne Mitarbeiter? Wer wurde abgesehen von der Barclays tatsächlich schon verurteilt?
Bisher spricht man davon, dass sich nur einzelne Mitarbeiter abgesprochen haben. Reicht für eine erneute Generalverurteilung bei weitem nicht aus.

Achja, es gehört eigentlich zum guten Stil, fremde Texte auch als Zitat anzuzeigen und nicht einfach in die eigenen Beiträge einzuarbeiten und sie als eigene Arbeit auszugeben.
Banker aus feinsten Instituten haben jahrelang Schrottpapiere als Goldesel verkauft. Sie haben damit nicht nur perverse Mengen Geld verdient. Sie haben Millionen Menschen ruiniert, obdachlos gemacht, in den Tod getrieben. Und zur Belohnung dürfen sie auch noch ganze Staatshaushalte plündern. Ihre Firmen sind schließlich "too big to fail", die gehören gerettet. Mit pervers viel Geld von Leuten, die "small enough to fail" sind, aber brav Steuern zahlen.
- Quelle -

Species 8472 schrieb:
Was läuft schief (?) warum ernährt der Steuerzahler eine Zecke die ihm das Blut aussaugt (?) eine Gesellschaft sollte sich trennen von einem Parasiten der nur Schaden anrichtet, um nicht selbst zu krepieren.
Unsachlich, undifferenziert und emotionalisierend. Sprich, dem Thema eher schadend als nützend.

Species 8472 schrieb:
Schäuble hatte doch schon mal einen Koffer mit Geld unterm Schreibtisch… und nun… Institutionen wie die Deutsche Bank gehören zum harten Kern bei Manipulationen und Korruption im Libor Skandal.
Bezug?
Schäuble ist bestimmt auch schonmal bei Rot über die Ampel gerollt, sagt das etwas über seine Fähigkeiten als Finanzminister aus? Beim Thema bleiben und keine Parallelen erzwingen, wo keine sind.

Species 8472 schrieb:
In Anbetracht dessen und der Tatsache dass J. Ackermann als Chef der Deutschen Bank dem kleinen Schäuble bei Finanzfragen den weg gezeigt hat… müsste man da nicht die Polizei und Staatsanwaltschaft antreten und den Laden einfrieren, auf Korruption und Illegale Mafiamethoden hin überprüfen (?)
Wurde Herr Ackermann schon als Täter angezeigt, angeklagt oder wird gegen ihn ermittelt? Deine unbegründeten Vorwürfe sind bar jeder Realität.

Indes, du kannst doch schon morgen zur Polizei gehen und eine Anzeige erstatten. Gute Bürgerpflicht, wenn ich deine anderen Beiträge richtig deute, oder nicht?


Aber, ich glaube, ich lese mir einfach das Buch vom Herrn Hetzer durch, dürfte ja in etwas das sein, was du auch "geschrieben" hättest.
 
Ich hätte mal 2 Fragen an die Runde:

ist nicht das grundsätzliche Problem die Konkurrenzfähigkeit der Staaten ,wie Spanien und Italien gegenüber Deutschland das ja seit der Agenda 2010 ein Aussenhandesüberschuss von über 1 Bio hat und somit die EU Länder in der Währungsunion mächtig unter Druck setzt.

Das alles keine Staatsschuldenkrise ist, sondern eine Bankenkrise?

Und selbst auch Griechenland das Problem der Konkurrenzfähigkeit hat, das jetzt durch das Spardiktat noch verschärft wird?

"Es ist der wohl größte PR-Coup der Geschichte: Die Banken haben sich aus der Schusslinie genommen, indem sie aus der Finanz- eine Staatsschuldenkrise machten. Die Politik zieht daraus die falschen Schlüsse. Jetzt aber wird die Kritik an Merkels Spardiktat immer lauter"

ich kann nur mal empfehlen folgenden Artikel zu lesen....

http://www.cicero.de/kapital/Finanzkrise-staatschuldenkrise-merkels-kostspieliger-irrtum/49258
 
Es geht um Korruption und Moneten… was noch fehlt für einen guten Gangsterfilm ist eine Leiche und schöne Frauen.
Laut Spiegel und laut der Klageschrift hatten die beklagten Banken zwei Gründe, den Libor künstlich niedrig zu halten:

Erstens sei es für sie in Zeiten der Finanzkrise von Vorteil, ihren Investoren und Kunden niedrige Finanzierungskosten vorzugaukeln, weil diese als Maß für die Kreditwürdigkeit der jeweiligen Bank gelten. Je niedriger die Zinsen, die ein Institut für geliehenes Geld zahlen muss, desto größer das Vertrauen der anderen Marktteilnehmer und der Bankkunden, die ihr Geld bei dem Institut deponiert haben.
Zweitens, so der Vorwurf in der Klageschrift, hätten die Banken selbst Finanzprodukte auf Libor-Basis verkauft beziehungsweise damit gehandelt. Dabei geht es unter anderem um die Eurodollar-Futures. Durch illegale Absprachen hätten sie "Hunderte von Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Dollar ungerechtfertigte Gewinne" eingestrichen.

Als Bankenlobbyist wird man Natürlich gleich lapidar Antworten aber Banken sind doch bekannt dafür das sie Koscher sind, was :rolleyes: und wenn etwas Unrechtes geschah dann wussten wir nichts davon. ;)
Wenn 1 Mitarbeiter 1x Manipulationen vornimmt und keiner merkt es… so kann man es abtun und Argumentieren der Mitarbeiter handelte auf Eigene Initiative. Doch wenn das über Jahre hinweg passiert und es um Milliarden geht dann kann man die Schuld als Bank nicht länger von sich weisen. Außerdem Handelte der oder die Mitarbeiter nicht mit ihrem Privatem Vermögen… schon alleine diese Tatsache macht es zu einer Angelegenheit der Bank.

Ein Finanzminister der selbst in Spendenaffären verwickelt war und sich bei einer Bank (die der Manipulation und Vorteilnahme Beschuldigt ist) Pläne ausarbeiten lässt für die Umschuldung Griechenlands… na wenn das nicht nach faulen Geschäften riecht.
 
Weitere 100 (oder mehr?) Milliarden für spanische Banken per "Telefonkonferenz" :D beschlossen (ein Anruf genügt...).

Unterdessen wächst in Spanien die Wut gegen die Regierung. Hunderttausende Menschen demonstrierten gegen das vom Parlament beschlossene Sparpaket, das neben höheren Steuern auch Kürzungen bei Sozialleistungen vorsieht. In Madrid setzte die Polizei Gummigeschosse ein, um die Teilnehmer des Protests vom Parlamentsgebäude fernzuhalten. Mit Schlagstöcken trieb sie zudem Demonstranten am zentral gelegenen Platz Puerta del Sol auseinander. Nach Polizeiangaben wurden 15 Protestierende festgenommen und mindestens 39 Menschen verletzt.

Quelle

Das haben uns die USA auf jeden Fall vorraus dass Banken auch pleite gehen. Ich sehe hier auch keine Staatsschulden- oder Eurokrise sondern eine Banken- und Gläubigerkrise.
 
@ gokkel

Ja, Island ist ein schönes Beispiel, vor allem was Demokratie angeht. Jeden Samstag zogen Tausende zum Austurvöllur, im Zentrum Reykjaviks, um vor dem Parlamentsgebäude die Absetzung der Regierung zu fordern. Mit Erfolg, Ministerpräsident Geir Haarde trat zurück.

Man muss sich eines vor Augen führen: Politiker sind Menschen mit eigenen Wirtschaftlichen Interessen. Das Geld lockt stetig - Spenden von Lobbyisten und gute Jobs in der Wirtschaft haben einen süßen Duft, dem Politiker oftmals erliegen. Jeder weiß eigentlich dass Politiker nicht wirklich etwas von dem umsetzen was vor der Wahl versprochen wird. Die ganzen Wahlversprechen sind Lügen. Das ist alles Manipulation und Unehrlichkeit. Es ist nur ein Spiel.

Die Isländer haben ihren Finanzminister vor ein Sondergericht gestellt und seine Tätigkeiten durchleuchtet.
Auslöser der Krise waren die Banken in Island. Während der Bankenkrise hatten die Geldinstitute Schätzungen zufolge Schulden angehäuft, die dem zehnfachen Wert des Bruttoinlandsprodukts des Landes entsprachen. Weshalb viele der rund 320.000 Einwohner Islands um ihre Ersparnisse gebracht wurden.

@ Godde

Das Problem der Südstaaten in Europa ist der Euro. Mit dem Euro, hat man die Möglichkeit aufgegeben die Wettbewerbsfähigkeit durch Währungsabwertung zu regeln. Konkurrenz selbst ist im Kapitalismus nicht das Problem sondern die Funktionsweise.
Deutschland hat auf diese Situation aus unserer Sicht richtig gehandelt. Aber nur wenn man gemäß dem Motto handelt nach mir die Sintflut. Agenda 2010 führte bei Teilen der Bevölkerung zu knappen Kassen. Durch knappe Kassen hatten wir eine geringere Inflation als die Südstaaten, was in der Folge günstigere Deutsche Produkte im Vergleich zu Folge hatte. Was wieder der Grund war warum wir gut Exportierten und das Land als Ganzes gesehen wirtschaftlich gut da Stand, aber zur Schwächung der lokalen Wirtschaft in anderen Ländern führte.

Die Krise perfekt machten dann die Banken. Nachdem die Staaten die Banken gerettet haben, stehen sie dumm da und nichts geht mehr – pleite.
Die Glorreiche Idee der Politiker: Spardiktat.

Es kann sich nun jeder ausmalen was passiert wenn gespart wird – sparen heißt weniger einkaufen, heißt Deutschland exportiert weniger. Das Spardiktat das anderen Ländern aufgebrummt wird hat zur Folge dass auch Deutschland in die Rezession fällt.
Aber wenn kümmert es (?)
Politiker müssen nicht gerade stehen und sich verantworten für Fehlentscheidungen wie in Island. Sie haben durch Ihre Diäten vorgesorgt und leiden nicht bei einer Rezession, oder unter Agenda 2010.

Das alles keine Staatsschuldenkrise ist, sondern eine Bankenkrise?

Wir haben vielmehr eine Demokratiekrise.
Wir nutzen Schuldgeld, deswegen sind Schulden nicht das eigentliche Problem. Das Eigentliche Problem ist der Finanzmarkt und seine Narrenfreiheit, welche durch De-Regulierung ermöglicht wurde.

Das Geheimnis ist es ein Gleichgewicht zwischen Real- und Finanzwirtschaft zu halten. Beide Märkte müssen Regeln unterworfen sein, regeln welche dem Gleichgewicht geschuldet sind, und somit dem wohl aller in der Gesellschaft dienlich sind.
Durch De-Regulierung bekam der Finanzmarkt Narrenfreiheit.

Durch die Narrenfreiheit die der Finanzmarkt sich mittels Lobbyismus erarbeitet hat, können beispielsweise Spekulationen und Leergeschäfte getätigt werden. Man kann auf fallende Kurse wetten, wenn du beispielsweise darauf wettest dass das Haus deines Nachbarn abbrennt dann kannst du Profit daraus schlagen wenn er Obdachlos wird. Du hast dann das nötige Kleingeld um in seiner Not seine Ruine für einen Apel und ein Ei abzukaufen, beziehungsweise im für überhöhte Zinsen einen Kredit zu gewähren. Erst treibst du ihn in den Ruin und dann muss er für dich arbeiten um die Zinsen zu bezahlen.
Ein freier Finanzmarkt ohne nötige Regelung ist vergleichbar wie ein Parasit der sich unkontrolliert vermehrt und letztendlich seinen Wirt tötet… die Krisen sind die Vorzeichen dafür.

Was getan werden MUSS ist den Finanzmarkt Regulieren und Kontrollieren... denn...

...Korruption und Kriminelle Geschäfte sind keine Erfindung von Hollywood. Sie sind Alltag.
Siehe Mappus mit der EnBW-Affäre… in skrupelloser Manier hat er mit dem Investmentbanker Dirk Notheis an der Verfassung vorbei gearbeitet und wahrscheinlich 840 Millionen Euro zu viel für den Energieversorger gezahlt.

Was sagt die Eigene Partei dazu, die CDU (?) sorgt sie sich um die Interessen der Wähler und das Geld der Bürger (?) Die CDU sorgt sich lediglich um ihr eigenes Ansehen und sieht ein Schaden für ihre Glaubwürdigkeit. Thomas Strobel hielt dem Parteifreund vor, es habe der Partei enorm geschadet.

Der Libor-Skandal zeugt von Gier und krimineller Energie.
Und der Nächste Skandal in Mafiamanier ist bei der HSBC Bank. Die Vorwürfe sind atemberaubend: Das Institut soll Milliarden für Geldwäscher und Drogendealer in die USA geschleust haben.

Die Frage von mir war ernst gemeint. Machen wir uns Strafbar wenn wir den ESM und Kriminelle Banken unterstützen?
 
@Species 8472

genau diese Antwort habe ich erhofft zu bekommen. Ich stell mir ernsthaft die Frage, ob ich ein Verschwörungstheoretiker bin...hahaha.
Doch sind die Vorwürfe eindeutig und man muss nur 1 und 1 zusammenzählen. Wenn ich mir die Artikel der Mainstreammedien oder auch Nachrichten im TV so anschaue überkommen mich echt Gedanken an Gleichschaltung. Hier wird doch nicht unabhängig berichtet, höchstens bei den Nachdenkseiten usw.
Schöne Demokratie, die wir da haben.
 
In den Medien ist Gleichschaltung Alltag... siehe die Geschichte mit Wulff.

Wulff erledigte sein Job als Bundespräsident sehr gut, zu gut. Er übte Kritik die nötig war und warf Fragen auf die Berechtigt waren. Der weiter oben verlinkte Clip zeigt auf das Wulfs Kritik nicht im Sinne von Merkel war. Mit der Bild-Zeitung vorne weg begann eine Hetzaktion die einer Hexenverfolgung aus dem Mittelalter in nichts nachstand, und im Gleichmarsch folgten nach und nach die anderen Medien… es wurde so lange öffentlich Druck auf ihn aufgebaut, bis er einknickte.

Die Fakten sind: Die Regierung hat mit dem ESM einen weg geplant der im Sinne der Finanzmarktes ist. Wulff zeigte auf das man den Finanzmarkt Regeln und Kontrollieren muss.
Dies Machte ihn bei der Regierung und den Banken unbeliebt.
In der Geschichte mit Wulf wurden die Dinge verkehrt. Seine Kritik zeigte denn Pfad für den richtigen Weg aus der Krise, aber man brachte ihn zum Schweigen. Merkel hat den falschen Weg eingeschlagen mit dem ESM, aber die Kritik gegen Sie und ihre Politik ist gelinde ausgedrückt lau.

Die Worte von Gauck sollten Merkel aber auch den Medien ein Denkzettel und Klatsche sein.
Gaucks Mahnung an Merkel Sie müsse ihre Politik sehr detailliert erklären, die wird von den Medien als Klatsche für Merkel interpretiert… aber wozu haben wir eigentliche freie Journalisten und Medien (?) auf die Idee zu kommen das Merkel schweigt weil kein Journalist Fragen aufwirft um die Politik zu Antworten zu zwingen kommen die Journalisten nicht.
 
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