Fakeshop erkennen

Crimson_Sabbath

Lieutenant
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Nov. 2011
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Hallo zusammen,

am Freitag erzählte ein Arbeitskollege das er auf einen Fakeshop (bayerhandel.net) reingefallen ist.
Er hat eine Spülmaschine bestellt und wollte per Kreditkarte bestelle. Da kam anscheinend immer eine Fehlermeldung und er hat es per Überweisung bestellt. Zum Überweisen kam anscheinend nach dem Bestellvorgang eine sehr gut gehaltene Mail (professionell und auf sehr gutem Deutsch). Daraufhin hat er es per Vorkasse überwiesen. Übrigens hat er heute die "Überweisungsbestätigung" vom Shop, ebenfalls sehr professionell gestaltet, erhalten.
Die Seite an sich ist aus meiner Sicht sehr professionell gestaltet. Die "typischen" Merkmale fehlen mir (Rechtschreibfehler, einfaches / schlechtes Design, utopisch niedrige Preise, fehlendes Impressum, AGB, unvollständige Angaben,...).

Ich habe mir am Wochenende Gedanken gemacht wie man so einen Fakeshop erkennen soll.
Mein Vorgehen um nicht ebenfalls in die Falle zu geraten:
  1. vorhandene Telefonnummer anrufen (und erst danach bestellen)
  2. bei Googlemaps die Adresse und das Vorhandensein des Shops prüfen
  3. Google befragen ob es sich um einen Fakeshop handelt (zum Zeitpunkt des Kaufs gab es anscheinend noch keine Googleeinträge)
  4. Das Ranking bei Google (erscheint der Shop recht weit oben? (Anm.: Dieser erscheint sehr weit oben?!)
  5. keine Bezahlung auf Rechnung (allerdings ging dies bei mir immer gut, ich habe schon öfter per bei kleinen Shops per Vorkasse bestellt und hatte nie Probleme, hier wäre ich allerdings aufgrund des professionellen Aussehens auch reingefallen)

Wie versucht ihr hier auf Nummer sicher zu gehen?
Gibt es evlt. eine Möglichkeit zu prüfen wie lange die Website schon aktiv ist?

LG Crimson
 
Man sollte eben immer stutzig werden, wenn die Preise alle dermasen niedrig sind und immer mit kolosalen Preisnachlässen geworben wird. Und wenns mal um Waschmaschine und Co geht, sollte man erst mal beim Hersteller selber schauen.
Die Frage ist aber, warum die Seite immer noch da ist. Sind ja wohl schon einige darauf rein gefallen.
https://online-strafanzeige.de/ <-- Da soll sich dein Freund mal melden.
 
Und noch ein Tipp. Großgeräte bevorzugt bei einem bekannten Händler/Kette/Fachmarkt idealerweise vorort kaufen/bestellen. Die haben nicht nur auch Onlineshops, sondern auch den besseren Service die Lebenszeit des Gerätes über, incl. Rabatt/Skonto Rücknahme Altgerät etc. Erspart viele Scherereien und Umstände und man kann auch mal dort direkt auf den Tisch hauen. ;-)
Bei einem kleinen Noname-Onlinehändler wenigstens per paypal o.ä. bezahlen, dann hat man Käuferschutz.
Bei Nonames und Erstbestellung erstmal was niedrigpreisiges testbestellen und nicht gleich in die vollen gehen.
 
Hallo ihr beiden, hier ist die Krux:

Lt. ihm hat er vorher bei Google geschaut. Dort tauchte er nicht auf (wenn ich heute schaue, sind viele Einträge auch erst von Ende März).
Und das mit den Preisnachlässen hatte ich ihm auch gesagt. Wenn ich selbst schaue, ist dort eine RX 5700 für 373€ gelistet. Für mich eindeutig Fake (selbst ohne die 25% Rabatt). Würde ich niemals bestellen.
Andere Artikel allerdings sind, bei Berücksichtigung der 25% Rabatt, annähernd auf Marktpreis. So wie er sagtelag der Preis der Spülmaschine bei (ich glaube) 450€, im Fakeshop bei ca. 400 abzl. der 25% waren es die 300€ die er in den Sand gesetzt hat.
Nun kann man natürlich darüber diskutieren ob die 300€ dermaßen niedrig ist oder ob es einfach ein kleiner Räumungsverkauf ist. Ich muss zugeben: Hier wäre ich vermutlich auch schwach geworden.
Aber selbst wenn dieser Preis von vielen als zu niedrig angesehen wird: Irgendwann merken es die Betrüger und setzen den Preis evtl. bei 330€ an (--> mehr Gewinn pro "Verkauf" und viele werden nicht mehr wegen dem Preis stutzig). Für die Zukunft ist es zumindest für mich nicht mehr sicher nur nach dem Preis zu gehen.

Die Strafanzeige hat er schon gestellt. Er hat auch bei einem Reifenhändler angerufen der in der Straße ansässig ist. Der war anscheinend genervt weil "ca. 10 Personen am Tag anrufen und nach dem Laden fragen". Anscheinend ist, lt. Aussage vom Reifenhändler, der Verbraucherschutz ebenfalls seit Wochen informiert.

Strafanzeige ist schon gestellt. Mir ist allerdings entfallen was ihm gesagt wurde. Vermutlich auch das er das Geld abschreiben kann.
Ergänzung ()

Relict schrieb:
Und noch ein Tipp. Großgeräte bevorzugt bei einem bekannten Händler/Kette/Fachmarkt idealerweise vorort kaufen/bestellen. Die haben nicht nur auch Onlineshops, sondern auch den besseren Service die Lebenszeit des Gerätes über, incl. Rabatt/Skonto Rücknahme Altgerät etc. Erspart viele Scherereien und Umstände und man kann auch mal dort direkt auf den Tisch hauen. ;-)
Bei einem kleinen Noname-Onlinehändler wenigstens per paypal o.ä. bezahlen, dann hat man Käuferschutz.
Bei Nonames und Erstbestellung erstmal was niedrigpreisiges testbestellen und nicht gleich in die vollen gehen.
Wäre natürlich was. Die 300€ sind schon eine Menge Geld. Er hat sich ein wenig vom Rabatt blenden lassen. Wenn ich in der Situation gewesen wäre, hätte ich wohl auch nicht gezögert. Gerade bei Sachen wie ne Spülmaschine wenn die Frau abends von Hand spült, würde ich auch gerne direkt bestellen statt einen Probekauf zu machen.
Aber generell hast du natürlich Recht: Wer immer den letzten € sparen will, fällt auf so was irgendwann rein.

Dennoch stellt sich hier noch immer die Frage für mich: Gibt es einen "sichereren" Weg so einen Fakeshop zu erkennen. Die Standard-Möglichkeiten ziehen hier anscheinend nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Die GmbH gibt es im Handelsregister gar nicht
2. Bei der Adresse ist ein Reifenshop auf Google Maps
3. Wenn man den Geschäftsführer googelt, dann findet man gar nichts zu der Person
4. bei unbekannten neuen Händlern bestellen ist immer ein Risiko
 
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Crimson_Sabbath schrieb:
Dennoch stellt sich hier noch immer die Frage für mich: Gibt es einen "sichereren" Weg so einen Fakeshop zu erkennen. Die Standard-Möglichkeiten ziehen hier anscheinend nicht.
Wenn alles an Zahlungsanbieter angeboten wird, aber man bei der Kasse plötzlich nurnoch via Überweißung bezahlen kann -> Fake shop.

So einfach ist das. :)
 
Crimson_Sabbath schrieb:
und er hat es per Überweisung bestellt.
Auf was für ein Konto?
Sicherlich ein ausländisches Bankkonto (Litauen?)

Auch das ist ein meist sicheres Zeichen für Betrug.
 
PC295 schrieb:
Auf was für ein Konto?
Sicherlich ein ausländisches Bankkonto (Litauen?)

Auch das ist ein meist sicheres Zeichen für Betrug.
Da muss ich passen. Ich gehe mal davon aus. Und da muss ich zugeben: spätestens dann sollte es einem wirklich auffallen.
uincom schrieb:
1. Die GmbH gibt es im Handelsregister gar nicht
2. Bei der Adresse ist ein Reifenshop auf Google Maps
3. Wenn man den Geschäftsführer googelt, dann findet man gar nichts zu der Person
4. bei unbekannten neuen Händlern bestellen ist immer ein Risiko
Jap, das sind alles Punkte die ich mir nun nach seinem Erlebnis auf die Fahne geschrieben habe. Bis auf die HR-Nummer prüfen. Bis gerade wusste ich nicht das so was geht. Nun weiß ich es. Das (gepaart mit der Google-Suche und der Telefonnummer) wohl das sicherste sein.
 
Crimson_Sabbath schrieb:
Er hat sich ein wenig vom Rabatt blenden lassen. Wenn ich in der Situation gewesen wäre, hätte ich wohl auch nicht gezögert. Gerade bei Sachen wie ne Spülmaschine wenn die Frau abends von Hand spült
Dann hätte ich erst recht einen Händler vorort angerufen, ob sich da kurzfristig noch was einrichten lässt. Rabatt bekomme ich auch von denen, bisher immer, egal welches größere Gerät. Mit Barzahlung, Lieferung, Anschluss und Altgeräteentsorgung sowie Ausdruck vom günstigsten Anbieter geht so einiges zu verhandeln. Habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Bis Du eine unbekannte Kuchenbude auf Legalität und Zuverlässigkeit überprüft hast und dann auch noch keine 100% Sicherheit hast, habe ich schon bestellt und wurde wahrscheinlich sogar schon beliefert. Und habe auch jemanden, der sehr wahrscheinlich die Gewährleistungs- und Garantiezeit über noch existiert.
Nur nach dem niedrigsten Preis zu gehen ist der falsche Weg, erstrecht wenn es drängt und man sowas wie Service erwartet. Nur meine Meinung.
 
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Ich mache es mir da recht einfach:

Bietet der Händler Zahlung per Paypal an? Wenn ja schonmal gut, wenn in der Abwicklung dann Paypal plötzlich doch nicht geht ist auch klar, dass der Shop doch nicht so seriös ist.
 
Crimson_Sabbath schrieb:
[...]
Ich habe mir am Wochenende Gedanken gemacht wie man so einen Fakeshop erkennen soll.
[...]

Nicht per Vorkasse bei unbekannten Shops überweisen.

Einzige sichere und einfache Möglichkeit.
 
Unten sind eine reihe Bildchen (hier nur zu den Zahlungsarten)
Das sind aber auch nur Bildchen und keine Links zu weiterführenden Informationen.

Oft haben Fakeshops da auch noch reihenweise Bildchen von Zertifikaten drin.
Tüv, Trustedshops, bevh und wie sie alle heißen.
Statt eines Links auf das Zertifikat ist dann aber nur ein Bild vorhanden.

Naja und letztlich:
Preis + unbekannter Shop = Fake


Das Design bekommen die in der regel ganz gut hin.
mit einem gut gemachten Fake-Shop lassen sich ja auch gut und gerne zweistellige Millionenbeträge erwirtschaften. Da kann man auch mal 20.000€ für ein gutes Design investieren.
 
Das mit den Bildern für die Zertifikate hatten wir auch überlegt. Ich war mir nicht sicher ob hier immer Links hinterstecken müssen (gleiches gilt für die Zahlungsmöglichkeiten).

Wobei die Preise teilweise in Ordnung sind. Für die Spülmaschine wäre ich ebenfalls schwach geworden. Was die Grafikarten und Co angeht... das ist ersichtlich das es Fake ist.

Letztendlich wird es wohl auf die Zertifikate, einer schnellen Prüfung der HR-Nummer, der Prüfung der Adresse und einem Anruf hinauslaufen :).

Oder wieder vermehrt vor Ort einkaufen. Wobei ich zugeben muss das es inzwischen preislich alles OK ist, aber was den Service angeht ist es hier bei uns aktuell schwer. Gerade was weiße Ware angeht.
Nur ein Beispiel: WEnn der Händler einen Trockner verkaufen will der keine Edelstahltrommel hat, aber überzeugt ist das er eine hat. Oder einen normalen Ablufttrockner empfiehlt wenn man sagt das man gerne einen WP-Trockner hätte.
Aber das ist eher ein persönliches Problem und hat nichts mit dem Fakeshop zu tun.

Vielen Dank für die guten Tipps all
 
Das sicherste ist immer noch die HR Nummer aus dem Impressum prüfen. Das fakt man nämlich nicht so einfach. Gepaart mit Prüfung der Adresse auf Google Maps und man weiß woran man ist.

Vorkasse verbietet sich allerdings ggf. auch bei seriösen Shops. Denn dann hat der Händler dein Geld und du kannst zusehen, wie du an die Ware kommst. Gibt ja auch andere Gründe, warum der Händler diese dann nicht versenden kann/will.
 
Hallo,

noch eine kleine Ergänzung von mir:
Crimson_Sabbath schrieb:
keine Bezahlung auf Rechnung

Sagt überhaupt nicht aus, ob der Shop seriös ist oder nicht. Wir haben Rechnung und Lastschrift rausgenommen, nachdem einige Betrüger diese Zahlarten ausgenutzt hatten. Rechnung gab es anschließend nur für Behörden oder andere öffentliche Einrichtungen.

Wenn PayPal streikt, sagt es auch nicht unbedingt was aus. Mein Hundefutterlieferant hatte nach einer Shopumstellung Probleme mit dem PayPal-Modul. Nach Hinweis unsererseits wurde die Ware ohne Bezahlung rausgeschickt. Hinterher habe ich das Geld dann überwiesen.
Für einen Neukunden wäre dieser Shop nach deiner Logik bzw der von den anderen ein Fake. Ist er aber nicht.

Daran sieht man: Fakes kann man nur durch gründliche Recherche und gesundem Menschenverstand erkennen.
 
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