Feedback zu neuem Heimserver Konzept

tombond

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Hi,

da ich mit meinem aktuellen Aufbau nicht mehr zufrieden bin, habe ich mir überlegt wie ich meine NAS / Heimserver / Heimautomatisierungs-Situation verbessern könnte.
Im folgenden Bild seht ihr sowohl die aktuelle Lage als auch die Veränderungen die ich mir vorgestellt hatte.

Netzwerkübersicht.drawio.png


Aktueller Zustand:
Neben zwei Samsung Handys werkeln hier in erster Linie mein Desktop PC, das Surface Tablet meiner Frau, ein kleines Synology DS215j und ein Raspberry Pi 3, auf dem Home Assistant läuft. Der Desktop PC ist der zentrale Massenspeicher, denn dort liegen alle Dokumente, Fotos, Videos, Filme, Serien, etc., und zudem stellt der Rechner einen Jellyfin Server bereit. Daher läuft dieser auch quasi 24/7 durch.
Das NAS springt ein Mal die Woche an und macht ein Backup der Dokumente und Fotos, mehr aktuell nicht. Ich hab zwar die letzten Jahre verschiedene Sachen ausprobiert (Video Server, Foto Server, git Server, etc.) aber war nie wirklich zufrieden mit der Performance.
Der Raspberry Pi ist ein Home Assistant Server, unspektakulär.

Die Punkte die mich hierbei stören sind vielfältig. Einerseits liegen Daten von mir und meiner Frau auf verschiedensten Geräten herum. Da sie manchmal an ihrem Surface und manchmal an meinem Desktop arbeitet, ist es jedes Mal ein Krampf seine Dateien zu finden. Hier wäre eine zentrale Lösung deutlich besser. Unsere Handys synchronisieren ihre Fotos aktuell noch zu Google Photos (um nichts zu verlieren) und von dort hole ich sie mir dann in unregelmäßigen Abständen wieder auf die Festplatte. Auch das ist eher sperrig und zudem kostspielig. Eine direkte Synchronisation der Handys mit einem zentralen Speicher wäre deutlich sinnvoller. Zuletzt stört es mich, dass mein Desktop wegen Jellyfin ständig durchlaufen muss. Sowohl die Filme als auch Jellyfin selbst laufen hierauf, daher kann ich das aktuell nicht ändern.

Änderungen / Zielzustand:
Die erste Änderung ist aktuell schon in der Mache. Ich hab mir einen günstigen Lenovo ThinkCentre M900 mit i5-6500T, 16GB RAM und 256GB SSD geschossen und richte mir dort aktuell via Proxmox den neuen Home Assistant Server ein. Zudem sollen dort später AdGuard, Bitwarden, Paperless, und ähnliche kleine Applikationen laufen. Wenn es von der Performance klappt, würde ich hier vielleicht sogar den Jellyfin hosten um meinen Desktop zu entlasten.

Die zweite Änderung ist aktuell mein größtes Fragezeichen. Da ich wie gesagt mit der Performance des alten NAS überhaupt nicht happy bin, spiele ich mit dem Gedanken ein neues NAS anzuschaffen. Hauptgrund ist der, dass ich gerne eine zentralere Datenhaltung, unabhängig von meinem Desktop PC und idealerweise von überall erreichbar, haben möchte. Hier wäre der Plan ein halbwegs potentes 2- oder 4-Bay NAS zu kaufen und dort für den Anfang ~20TB Speicher zu verbauen.


Nun hab ich hierbei aber auf Grund fehlender Erfahrung diverse Unsicherheiten und Fragen:

  1. Ist es überhaupt sinnvoll die funktionalen Server auf dem Lenovo und die Datenhaltung auf dem NAS zu machen? Oder wäre es besser, zumindest die Daten nahen Dienste wie Jellyfin, Paperless, PhotoPrism direkt auf dem NAS zu hosten?
  2. Wenn das neue NAS die Datenhaltung macht, wie mache ich dann ein Backup? Aktuell ist der Desktop der primäre Speicher und das DS215j ist das Backup. Macht es Sinn, das neue NAS zum primären Speicher zu machen und das alte NAS weiterhin wöchentlich ein Backup erstellen zu lassen? Oder gibt es da besser Möglichkeiten zB durch einfaches, regelmäßiges anschließen einer kleinen tragbaren SSD?
  3. Denkt ihr, dass der Lenovo potent genug ist um Jellyfin (mit Transcoding) hinzubekommen?
  4. Gibt es sonst noch Feedback oder Verbesserungsvorschläge? Ich könnte auch den Speicher des DS215j erweitern und dort alle Daten reinpacken aber dann hätte ich wieder keine Backuplösung mehr :(
 
Wenn du eh einen Homeserver aufbaust .... wozu ein extra NAS ? Die Aufgabe kann der Server (spielend) auch gleich übernehmen, selbst der schwachbrüstige T (Nur 35Watt bei 3.1Ghz) sollte das schaffen.
 
tombond schrieb:
Denkt ihr, dass der Lenovo potent genug ist um Jellyfin (mit Transcoding) hinzubekommen?

Bei mir übernimmt die Transcodierung eine DS220+ mit Celeron… also ja und : überlege doch, auch das auf das NAS auszulagern.

Welche Auflösung denn?

Jedes halbwegs moderne Endgerät kann heutzutage auch selbst die Transkodierung/Wiedergabe stemmen - selbst Tablets und Smartphones.
Ergänzung ()

tombond schrieb:
Wenn das neue NAS die Datenhaltung macht, wie mache ich dann ein Backup?

Du behältst das alte NAS und verwendest es - wie jetzt - nur als Backup-Station. Prinzipiell kannst du auch in einem 2- oder 4-Bay NAS eine Platte für Backups nutzen … und natürlich darauf achten, dass die Daten nicht nur da darauf warten, einem Trojaner zum Opfer zu fallen , also verschlüsselt und noch irgendwo anders (Cloud, externe, 3-2-1-Prinzip… bla bla, kennste bestimmt)
 
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256GB sind schon ziemlich wenig für VMs, wenn du jedes disk image nicht dauernd aufräumen willst und leeren Speicher freigeben willst, dann werden die Images mit der Zeit immer größer, auch wenn nicht zwangsweise der Inhalt größer wird. Bau da gleich 1 TB oder so ein.
 
NatokWa schrieb:
Wenn du eh einen Homeserver aufbaust .... wozu ein extra NAS ? Die Aufgabe kann der Server (spielend) auch gleich übernehmen, selbst der schwachbrüstige T (Nur 35Watt bei 3.1Ghz) sollte das schaffen.
Naja, ich bin was das Thema angeht noch ein kompletter Anfänger. Die eigentliche Idee hinter dem Server war vorrangig den Raspi als Home Assistant Server abzulösen und die anderen Applikationen kamen dann hinzu, als ich mich etwas eingelesen habe. Da ich noch null Ahnung von Proxmox und der Materie habe, trau ich mich nicht so recht an ein selbstbau NAS ran. Einfach auf Grund der Tatsache, dass mir hier Verfügbarkeit und Sicherheit wichtiger sind.
Außerdem wüsste ich jetzt nicht, wie ich die Festplatten an den Lenovo anschließen kann. Vermutlich über ein USB -> SATA Interface oder?


Abe81 schrieb:
Bei mir übernimmt die Transcodierung eine DS220+ mit Celeron… also ja und : überlege doch, auch das auf das NAS auszulagern.

Welche Auflösung denn?

Jedes halbwegs moderne Endgerät kann heutzutage auch selbst die Transkodierung/Wiedergabe stemmen - selbst Tablets und Smartphones.
Was die Medien angeht ist alles dabei von Pixelbrei bis 4K HDR aber vorrangig 720p/1080p. Die Endgeräte sind in 90% der Fälle irgendwelche Fire TV Sticks unterschiedlicher Generationen. Die neueren davon sind sicher halbwegs potent aber ich bin mir trotzdem unsicher ob das komplett ohne Transcodierung gut geht. Hiermit steht und fällt der Frauen-Akzeptanzfaktor.
Ergänzung ()

Tornhoof schrieb:
256GB sind schon ziemlich wenig für VMs, wenn du jedes disk image nicht dauernd aufräumen willst und leeren Speicher freigeben willst, dann werden die Images mit der Zeit immer größer, auch wenn nicht zwangsweise der Inhalt größer wird. Bau da gleich 1 TB oder so ein.
Wie erwähnt, war der Lenovo erst mal nur als Home Assistant gedacht. Die anderen Applikationen sind momentan nur Spielerei zum Lernen. Sollte sich zeigen, dass der Lenovo als Homeserver auch andere Aufgaben übernimmt, dann spiele ich mit dem Gedanken den Speicher noch aufzurüsten. Man kann hier ja anscheinend sowohl eine m2 für das OS als auch eine SATA SSD für die Daten verbauen.
 
Prinzipiell kannst du alles auf einem NAS hosten - und wenn in Docker-Containern.

Der Lenovo ist eigentlich überflüssig - gemessen daran, dass ein NAS weniger verbrauchen wird und m.e. die Software der Fertiglösungen (Synology, Qnap etc.) einem viel abnehmen/automatisieren.
 
Dein Vorschlag wäre also ein Schwenk auf ein "potentes" NAS, das dann die Datenhaltung und die Server in einem Aufwasch erledigt? Wäre natürlich vom Komfort her sicher auch eine interessante Lösung. Ich dachte nur immer, dass eine Trennung empfohlen wird.
 
Wie grade schon gesagt würde ich auch alles als Container aufm NAS laufen lassen. Nur Jellyfin ist da evtl. eine Herausforderung, da würde ich mich vorher informieren, wie gut das aufm Synology funktioniert. Grade mit HDR und Tone-Mapping ist das spannend. Auf meinem QNAP hab ich noch Probleme damit. Der Rest funktioniert allerdings super.

Ich hatte damals auch noch ein langsames NAS und hab die Services aufm Pi laufen. Mittlerweile sind das Container und die werden wenn ich die Muße hab auch alle aufs neue leistungsfähigere NAS gezogen.
 
Der Lenovo hat "nur" 140€ gekostet und kann ja durchaus noch einem anderen Zweck zugeführt werden. Außerdem kann ich den jetzt übergangsweise nutzen um weiter mit Proxmox, Docker usw. rumzuspielen.

Wie würde so ein NAS dann sinnvollerweise aussehen? Um für die Zukunft sicher zu sein würd ich dann direkt mit 4-Bay gehen. Eine Bay enthält eine SSD für die ganzen VMs usw? Und dazu dann noch 1-2 HDDs für die Daten? Habt ihr Vorschläge welches NAS sich hier eignen würde, auch vor dem Hintergrund Jellyfin?
 
Klingt jetzt echt blöd, aber warum lässt du nicht alles, wie es ist und kaufst dir einfach nen neuen Spielerechner?

Da dein jetziger Rechner über die 24/7 vermutlich eh die meiste Zeit seine Serveraufgaben erledigt, brauchst du ja nicht viel verändern.

Aber wenn du das obige umsetzen willst: Homeserver am besten mit ILO-Mainboard mit mindestens 2x LAN zusätzlich, ggf. noch eine SATA-Karte. Auf eine kleine SSD (64GB) Proxmox, dann eine größere SSD mit den VMs. Evtl. noch die/eine/mehrere 8TB für Storage (RAID), geht auch über VM. Ich hab aber auch lieber den Storage/NAS getrennt, also kannst du dir gerne eine Syno anschaffen. Die alte kann ja dann die neue backuppen.

Bringe die 24/7-Aufgaben von deinem (Spiele-)Rechner weg. Das beißt sich.
 
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Mein Setup ist recht nahe an deinem dran, aber eher auf niedrigen Stromverbrauch getrimmt. Vielleicht kannst du dich davon inspirieren lassen.

1. NAS (Syno DS218)
  • 2x8TB Samsung QVO SSD
  • Macht alles, was mit Dateien zu tun hat
- SMB Dateifreigaben
- Time Machine
- Syno Drive
- Von außen erreichbar mit Cloudflare WAF davor
- Jellyfin und Syncthing aus dem SynoCommunity Repo
- Offsite Backup der wichtigsten Daten auf Synology C2

2. Raspberry Pi 4 (4GB RAM)
- Docker Host für:
- Paperless-ngx (Dokumentenarchiv wird per SMB vom NAS gemounted)
- Adguard Home
- Homeassistant
- Syncthing (für Backup aufs NAS)
- Diverse kleine Projekte und unterstützende Container (Dozzle, Portainer, diesdas)

Jellyfin auf dem NAS ist im Prinzip ein glorifizierter SMB-Share mit ein paar Metadaten. Der transkodiert nix, sondern lässt das alles die Clients machen (iPhones, AppleTV, Macs). Könntest du auch mal prüfen, bevor du dir stromhungrige Hardware zulegst.

Generell habe ich bemerkt, dass so ein moderner Raspi durchaus potent genug ist, um einige Container zu stemmen. Klar, wenn man alle Dienste gleichzeitig fordert, wirds lahm, aber wann importierst du hunderte Seiten in Paperless und lässt gleichzeitig hunderte Skripte in Homeassistant laufen? Der Pi läuft übrigens von einer SD Karte - klappt auch wunderbar. Und weil alle wichtigen Daten auf dem NAS im RAID liegen und nächtlich offsite gebackuppt werden, kann der Pi ruhig auch die Grätsche machen

Das NAS habe ich durch die SSDs auf 5W Stromverbrauch gebracht, dazu noch nen Noctua Lüfter eingebaut und das Ding ist unhörbar (Wichtig für den WAF - mein "Maschinenraum" ist wenig mehr als ein Schuhkarton im Esszimmer). Auch im NAS ist der 4-Kern ARM Prozessor besser für den Alltag geeignet, als so manche glauben.

Alles in allem würde ich sagen: Wenn das Setup nicht mehr als 2 gleichzeitige Nutzer hat, ist der Lenovo als Server bei dir ziemlicher Overkill, es sei denn du musst auf jeden Fall transkodieren. Die meisten Clients haben heutzutage aber Hardware-Decoder für h.264 und h.265.
 
Ja so in der Art war mein initialer Plan. Ein "Haupt NAS", ein zweites für Backups und einen separaten Server. Dann hab ich die Freiheit die Dienste auf den Server und aufs NAS so zu verteilen wie es am meisten Sinn macht.

Nun hab ich mir eben Mal die aktuellen Synology angeschaut und hab da wohl die Wahl zwischen 423+, 923+ und 723+. Zumindest wenn ich ne gewisse Leistung haben will. So hätte ich halt die Option ggf irgendwann den Server auch komplett durchs NAS abzulösen. Wenn ich jetzt ein eher schwachbrüstiges NAS kaufe, dann schließ ich diesen Weg direkt von vorne aus.
 
So, nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen und ich mich nochmal etwas tiefer eingelesen habe, tendiere ich zu folgender Strategie.

Da mein Hauptziel eine zentrale Datenhaltung war und ich den Lenovo nicht zum NAS befördern möchte, besorge ich mir ein neues NAS. Aktuell habe ich das DS923+ im Auge. Da kommt eine SSD für das OS, eine neue große HDD und meine alte große HDD rein und dort landen dann alle meine Daten. Mein altes NAS macht das Backup der wichtigsten Dinge.

Der Lenovo bleibt erst mal meine Spielwiese um mich in das Thema VM/Container einzuarbeiten. Wenn der abschmiert ist es nicht schlimm. Hier merke ich grade, wie wenig Ahnung ich von dem Thema habe und stolpere entsprechend wie ein Betrunkener von Proxmox zu CasaOS und zurück. Es ist daher erst mal eine gute Idee, dieses Ding möglichst weit weg von Produktivität und relevanten Daten zu halten.

Wenn ich NAS und Backup im Griff habe und mich halbwegs sicher fühle, kann ich sehen ob ich manche oder alle Dienste aufs NAS umziehe. Ggf. kann ich hierfür den RAM erweitern.
Wenn es sich zeigt, dass eine Trennung besser ist, dann kann ich auch den Lenovo ggf. mit mehr Speicher ausstatten und diesen zum "offiziellen" Server machen.
 
DSM bei Synology nur auf einer SSD installieren, wird nicht funktionieren. DSM wird auf allen HDDs/SSDs im NAS installiert, außer auf NVMEs.
 
Bloß nicht die 923+ .. Lieber die 920+. Letzteres ist für transcoding viel besser geeignet, da es ne Intel CPU nutzt und somit ne iGPU hat, welche das neuere nicht mehr hat - da es nur ein R1600 ist und keine APU.

BTW: Proxmox kann dann auch die VMs auf die synology schreiben - nutze ich selber funktioniert prima.
 
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