Fehlerhafte Sektoren, falscher Parameter: kein Zugriff auf Festplatte

[FelixKaiser96]

Guten Morgen

ich besitze eine Western Digital Elements 1GB externe Festplatte. Bis vor kurzem funktionierte sie einwandfrei, doch nun kann ich nichtmehr auf die Festplatte zugreifen. Ich habe schon so einige Stunden investiert, alles bis jetzt jedoch Zeitverschwendung. Windows erkennt sie, zeigt jedoch weder den Namen der Festplatte an, noch die Größe (wird nur als Datenträger E angezeigt. Der Gerätemanager erkennt sie als RAW Format, obwohl die CMD sagt, dass die Platte als NTFS formatiert ist (was auch vorher der Fall war). Einige Datenrettungsprogramme scheiterten daran, alle Daten herzustellen. GetDataback for NTFS findet alle Dateien, kann viele schnell herstellen, einige jedoch haben "fehlerhafte Sektoren", brauchen dann ewig und sind danach eine beschädigte Datei, welche nicht geöffnet werden kann.
Andere Programme zur Rettung der Daten hängen meist ewig oder können Daten auch nicht vollständig herstellen.
- Photorec fand anscheinend keine Daten zur Rettung
- Linux (Ubuntu) erkennt die Platte mit richtigem Namen, kann aber auch nicht darauf zugreifen
- CristalDisk zeigt, dass es nicht gut um die Platte steht
- chksdk benötigt ebenfalls sehr lange

Nun zu meiner Frage: Habt ihr noch Ideen, wie ich meine Daten von der Platte runter bekomme?
Kann chkdsk helfen oder ist dies hier eher schädlich für die Daten?
Hat jemand eine Idee, wie ich von Linux aus darauf zugreifen kann? Hier habe ich wahrscheinlich größere Chancen oder?

Vielen Dank für eure Hilfe und ein guten Rutsch

 

[ekin06]

Das sieht ziemlich schlecht aus. Linux ist immer ein guter Anfang. Auf keinen Fall würde ich chkdsk laufen lassen bevor nicht eine 1:1 Kopie der Platte existiert. Diese solltest du in jedem Fall über Linux z.b. ersteinmal anlegen. Mit dd und dem Parameter conv=sync,noerror kannst du evtl. Fehler umgehen (nicht beheben). Fehlerhafte Blöcke werden dann mit Nullen gefüllt statt einfach weggelassen zu werden und dd unterbricht die Sicherung nicht.

Backup zu Image-Datei:
"dd if=/dev/sdc of=/media/externeHDD2/Meinbackup.dd bs=4K conv=sync,noerror"

Vorher könntest du noch die Smartwerte Posten (z.b. mit smartctl /dev/sdc -a).

Ergänzung (30. Dezember 2017)

Achja, bei den neueren dd-versionen kann man noch ein status=progress dranhängen um auf dem laufenden zu bleiben.

 

[Inzersdorfer]

Wieviele Dateien konnten denn von GetDataBack wiederhergestellt werden, wo doch I/O Error 23 on Sector 0 on HD129 kommt?
Index Allocations:0 Boot Sectors:0 Files identified: 0 MFT Entries:0...

Bei Massenspeicher unbestimmten physischen Zustandes ist von chkdsk IMMER abzusehen.

 

[ekin06]

Naja, eigentlich ist es egal was und wieviel irgendein Tool gefunden hat. Wichtig ist erstmal das er ein richtiges Backup hat mit dem er dann weiterarbeiten kann.

 

[FelixKaiser96]

Hallo,

ich habe versucht, ein Backup über "dd" zu erstellen, wie ekin06 es beschrieben hat.
Doch leider hängt hier die Operation nach 300MB. Wahrscheinlich stößt er hier auf die fehlerhaften Sektoren: sollte er die nicht mit den Befehlen bs=4K conv=sync,noerror nicht überspringen?

Die Platte ist leider schon ziemlich zerschossen, so wie es aussieht. Daher würde ich gern alle Daten retten, die noch zu retten sind

Vielen Dank für eure Hilfe!

@INZERSDORFER

Ergänzung (2. Januar 2018)

Dies war meist unterschiedlich. Manchmal stellte er 100 Dateien in wenigen Sekunden wieder her. Wenn er jedoch für ein Bild über 2 Minuten benötigt, dann war das Bild danach beschädigt und nicht zu öffnen.

 

[ekin06]

Ja. Das kann eine ganze Weile dauern im beschädigten Bereich. Du kannst auch eine größere bs (blocksize) nehmen, z.b. bs=128K oder 1M. Sollte aber ein Lesefehler im Block auftreten, wird der gesamte Block genullt und mögliche vorhandene Daten nicht gesichert. Eine alternative wäre noch den Datenträger zunachst von vorn bis zum Fehlerbereich zu sichern und danach von hinten aufzufüllen, da müsste ich aber nachschauen ob und wie das mit dd geht da ja der Speicher reserviert werden muss.

 

[FelixKaiser96]

Okay alles klar, dann werde ich es mal mit einer größeren Blocksize versuchen. Da die Übertragungsrate von anfänglichen 36MB/s auf 20KB/s sank, bleibt mir nichts anderes übrig, würde ja sonst Monate dauern

 

[Inzersdorfer]

Block Size 512 Byte, also ein Sektor. In gnuDDrescue gibts die Möglichkeit mittels Log nach dem Sichern der lesbaren die übersprungenen Sektoren einzeln nachzubearbeiten.

https://www.gnu.org/software/ddrescue/manual/ddrescue_manual.html

 

[ekin06]

Abgesehen davon, dass 1 Sektor 512 Byte bzw. ggf. 4 KB groß ist, kann man natürlich auch ddrescue benutzen.