Duke00 schrieb:
Wäre schön wenn nicht nur Vorschläge gemacht werden sondern vorallem was zum Panal und zur Herz zahl gesagt werden könnte.
Die verwendete Paneltechnik gibt zwar die groben technischen Grundlagen vor, in welche sich das Bild des TVs maximal bewegen kann, aber so maßgeblich beteiligt am Endresultat ist das Panel nun auch wieder nicht. Es gibt zuviele Variablen, die da zwischen liegen.
Ein S-PVA Panel kann 8Bit sein oder auch 10Bit. Es kann Scanning Backlight haben oder auch nicht. S-PVA hat generell bessere Schwarzwerte als IPS, kann diese aber nicht unbedingt auspielen, wenn in beiden Panels Edge-LED drinne steckt.
Such' TVs nach dem Endresultat aus und nicht nach der verbauten Paneltechnik.
Was die Hz Zahl angeht:
Der verlinkte heise.de Link gibt dir Aufschluss darüber, was genau mit den ganzen Hz-Zahlen gemeint ist. Leider ist er in einem negativen Licht geschrieben und Stellenweise auch einfach falsch, sodass man zu einer voreingenommenen Entscheidung neigt.
Die ganzen Interpolationstechniken sollen die technisch begründet schwache Bewegungsschärfe von LCDs erhöhen. Sie sollen das Bild
nicht flüssiger machen.
Btw: anders als heise meint ist Scanning Backlight keine Interpolation. SB soll der LCD Natur des Holding-Type Displays entgegenwirken und die Kristalle in Bewegung halten, um ein schnelleres Ansprechverhalten zu erzeugen (damit ist weder die Reaktionszeit noch der Input-Lag gemeint). Es reduziert Artefakte oder Trailing, erhöht aber nicht aktiv die Bewegungsschärfe (Motion Resolution).
99% aller LCD Panels können ein bewegtes 1920x1080 aufgelöstes Bild nur mit ca. 300 der ursprünglichen 1080 Linien korrekt darstellen. Entgegen heise.de hatten auch Plasmas lange Zeit keine perfekten 1080 Linien und waren ebenfalls auf Interpolation angewiesen. Der Unterschied ist nur, dass auch ältere Plasmas locker 800 Linien erreichten vs. den 300 eines LCDs. Der Unterschied war also schon da.
In modernen TVs steigert die Interpolation die 300 Linien auf volle 1080. Leider mit zwei evtl. drei Nachteilen:
- 1. Je höher die HZ ist und gleichzeitig je schwächer die verbauten Chips sind, desto höher wird der Input-Lag.
- 2. Jeder Hersteller verwendet einen anderen Algorithmus und folglich hat jeder Hersteller so seine bestimmten Artefakte, die sich aufgrund fehlerhafter Berechnung ergeben.
- 3. Evtl. wird der sog. Soap-Opera Effect erzeugt, da die Software nicht in der Lage ist, die reine Motion Resolution zu erhöhen, ohne dabei das Bild zu beschleunigen. Das hat nicht jeder TV gleich stark und bei einigen TVs kann man es auch nur mit Testbilder sichtbar machen, aber bei Filmen taucht es schon nicht mehr auf.
Zusammengefasst kommt es auf den TV selbst an, ob die Interpolation gut ist oder nicht. Auch wenn viele es nicht warhaben wollen, aber Interpolation ist nicht grundsätzlich ein Verschlimmbesserer (der Begriff wird sehr gerne benutzt).
Bei meinem alten Toshiba SV685 mit 200Hz steigere ich so die 300 Linien auf 950. Das ist eine deutlich sichtbare Verbesserung,
wenn man denn weiß, wo und wann diese Verbesserung zu sehen ist. Auch den Soap-Effect habe ich nicht und der Input-Lag ist OK (~50ms), solange ich Spiele
mit Controller spiele. Bei FPS mit Maus benutze ich dann doch Game Mode (~16ms). Artefakte bilden sich gerne bei einem statischen Vordergrund (HUDs in Spielen) und beweglichem Hintergrund (alles hinter dem HUD).
Mal als Beispiel (Bild ist allerdings schlecht aufgelöst):
Die markierten grünen Pfeile bewegen sich ja nicht, aber das Bild drumherum natürlich schon, weil man ja den Charakter/Kamera bewegt. Hier verursacht mein TV mit 200Hz, dass das Grüne der Pfeile mit in den Zwischenraum von einem Pfeil zum Nächsten reingleitet (was ich ohne Digitalkamera natürlich nicht zeigen, sondern nur beschreiben kann). Es ist nicht stark genug, dass man es sehen kann, wenn man nicht eh direkt draufguckt.
Aber es gibt halt keine Faustregel.