Festplatte hat ausstehende Sektoren und Explorer friert beim Einsehen ein, eventuell Datenrettung?

bruteforce9860

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Moin Leute,

ich hab hier eine externe Festplatte, welche Probleme macht. Stammt vom Familienmitglied und es gibt - wie leider üblich - kein Backup.
Die Festplatte wird angezeigt, aber wenn sie mit dem Explorer geöffnet wird, friert das Fenster ein.

Hier mal ein Screenshot von CrystalDiskInfo:

CrystalDiskInfo_20230430085215.png

Aktuell ausstehende Sektoren: 22
Die restlichen Werte scheinen in Ordnung zu sein?



Sollte ich mal
Code:
chkdsk /r
drüber laufen lassen oder könnte das schon schädlich für die Festplatte sein?

Könnt ihr was Datenrettung angeht eine Software/eine Herangehensweise empfehlen?



Danke im Voraus!
 
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Mache eine Forensische (Sektor basiert) Sicherung mit z.B. Macrium Reflect und arbeite mit der Sicherung.
Alles andere könnte mehr schaden anrichten
 
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An ein Linux Rechner anstecken, NICHT mounten, dd if=/dev/sdX of=dump.img ausführen (/dev/sdX durch den Pfad zur Festplatte ersetzen) und warten. Anschließend versuchen, das Image zu mounten.
Anschließend Festplatte entsorgen und durch zwei neue ersetzen.
 
Was für Daten liegen denn auf der HDD? Die einzige Kopie aller Fotos der Kinder? Oder nur die Filmesammlung?
Davon hängt ab, ob ich überhaupt selbst was versuchen oder gleich eine Datenrettungsfirma beauftragen würde.

Wenn ihr euch trotzdem dran wagen wollt: Ihr braucht einen weiteren Datenträger der mindestens so groß ist wie die externe HDD. Und dann, wie meine Vorposter schon schreiben, eine 1:1 Kopie der externen HDD erstellen. Z.B. mit dem genannten ddrescue mit einem (Live-)Linux. Grundlegende Kenntnisse von Linux vorrausgesetzt.
 
Bevor Du irgendwelche Kommandos ausführst, die eventuell helfen könnten oder nicht genau weißt, wie Du ein Image erstellst und damit arbeitest, solltest Du am ehesten über eine Datenrettung nachdenken, wenn die Daten darauf wichtig sind. Ich empfehle Ontrack.
 
bruteforce9860 schrieb:
Sollte ich mal
Code:
chkdsk /r
drüber laufen lassen oder könnte das schon schädlich für die Festplatte sein?
Auf keinen Fall sowas ausführen!

Verwende stattdessen ddrescue z.B. von Caine Live aus. Da ist der Datenträger zum Schutz von vornherein nur Read Only gemountet.
 
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Dr. McCoy schrieb:
Da ist der Datenträger zum Schutz von vornherein nur Read Only gemountet
Oder irgendein Live-Arch ohne GUI, da wird nach meinem Kenntnisstand gar nichts gemountet, was noch am allerbesten ist... Zugriff auf das Blockdevice ist ja für die Rettungsaktion mehr als ausreichend.
 
Von der Betriebsdauer her ist diese Platte ja noch fast neu. Jedenfalls sollte man die Platte nur noch so wenig benutzen wie nötig. Daher: Am besten mit Linux ein Image anlegen und nur darauf Rettungsaktionen durchführen.
Ich vermute mal dass auch dd sich irgendwann an dem betroffenen Sektor festfrisst. Da arbeitet ddrescue evtl. etwas intelligenter.
 
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Die ausstehenden Sektoren sind eigentlich kein Grund warum der Explorer nichts anzeigt. Kann den überhaupt noch auf die Platte zugegriffen werden? Könnte auch sein dass die Elektronik spinnt.
 
DaZpoon schrieb:
Von der Betriebsdauer her ist diese Platte ja noch fast neu.
Und das ist ein Problem.
Platten gehen meist zu Anfang oder dann im Alter Defekt.

Daher Handhabe ich das mittlerweile so, dass wenn ich Platten in der nas tausche, die neuen erstmal nur für mehrere Wochen mitlaufen lasse und sie immer wieder belaste und etliche Male vollschreibe.
Erst danach Binde ich sie dann in das System ein und benutze sie "Produktiv".

Mache ich aber auch mit den externen Backup Platten, sofern diese nicht schon paar hundert Stunden drauf haben und belastet worden sind, traue ich keiner Platte :)
 
Danke für die zahlreichen Antworten, dann probiere ich mich an ddrescue und berichte.
 
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Luftgucker schrieb:
Die ausstehenden Sektoren sind eigentlich kein Grund warum der Explorer nichts anzeigt
Ausser der Bootsektor oder MFT sind schwebende Sektoren...
 
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scooter010 schrieb:
An ein Linux Rechner anstecken, NICHT mounten, dd if=/dev/sdX of=dump.img ausführen (/dev/sdX durch den Pfad zur Festplatte ersetzen) und warten. Anschließend versuchen, das Image zu mounten.
Anschließend Festplatte entsorgen und durch zwei neue ersetzen.

Die Verwendung v on dd ist ein schlechter Ratschlag zum Duplizieren einer Festplatte, die schon mindestens 22 nicht lesbare Sektoren hat.

Hir hatte ich mal ein bisschen zum Duplizieren geschrieben:

https://www.computerbase.de/forum/t...cht-mehr-erkannt-win-10.2132442/post-27931526

Alternativ kann man auch eine Linux Mint Live-Ausgabe verwenden.
Wenn dann ein Befehl nicht da ist, sagt Mint an, mit welcher Befehlsfolge dieser fehlende Befehl, z.B. smartctl nachzuinstallieren ist. Das geht dann problemlos, wenn der Rechner mit dem Internet verbunden ist.

Ich erwähne das, weil z.B. hdparm mit über USB angeschlossenen Festplatte manchmal nicht zurecht kommt.

Zum Üben mit Linux einfach eine Ersatzfestplatte oder billige USB-Sticks verwenden und die regulären Festplatten vom System abklemmen.
 
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