Festplatte unformatiert (Endmark fehlt)

seppoman

Newbie
Registriert
Juni 2005
Beiträge
3
Hallo,

Hilfe! die betroffene Festplatte (Samsung 80 GB) war in einem FireWire-Gehäuse eingebaut, Windows (2000 SP4) meint, die Platte sei nicht formatiert. Ich habe schon TestDisk 5.8 gestartet, traue mich aber nicht, irgendwelche Aktionen auszuführen, da ich noch nicht ganz verstanden habe, was gefährlich ist und was nicht. Ein Backup konnte ich nicht machen, da DriveImage die Partition als unallocated sieht.

Die erste Analyse sagt "Endmark 0xAA55 fehlt", ansonsten sind zwei identische Partitionen aufgeführt - ist das normal?

Im nächsten Schritt wird erstmal nichts gefunden, nach "Search deeper" kommt eine Partition zum Vorschein, die während der Analyse als Deleted angezeigt wird, anschließend als FAT using backup sector.

Wenn ich mir die Dateien anzeigen lasse, kommen aber nur wirre Zeichen raus, bis auf eine einzige Datei, die auch tatsächlich auf der Platte war. Deshalb habe ich Bedenken, ob ich tatsächlich den backup boot sektor drüberschreiben sollte?

Einige Screenshots habe ich angehängt, ich kann gerne noch mehr machen, wenn ich was vergessen haben sollte.

Wie gehts jetzt weiter?

Vielen Dank,

Thomas
 

Anhänge

  • 1.JPG
    1.JPG
    58,5 KB · Aufrufe: 536
  • 3.JPG
    3.JPG
    40,3 KB · Aufrufe: 518
  • 5.JPG
    5.JPG
    57,1 KB · Aufrufe: 525
  • 6.JPG
    6.JPG
    88,7 KB · Aufrufe: 523
  • 7.JPG
    7.JPG
    59,9 KB · Aufrufe: 521
Selten das ich so gute Infos bekomme! :)
Die erste Analyse sagt "Endmark 0xAA55 fehlt", ansonsten sind zwei identische Partitionen aufgeführt - ist das normal?
Ja das ist normal.

Beim Anzeigen der fehlerhaften Dateien nach P (List Files) können 2 Sachen in Betracht kommen.
Bootsektor (ist eh defekt) und Dateisystem.
Wenn das Datesystem defekt ist, solltest du nach der Wiederherstellung wegen der Möglichkeit von beschädigten Dateien erstmal kein chkdsk ausführen.
Wenn es bei Systemstart kommt, breche chkdsk ab.
Geht normalerweise innerhalb von 10 Sekunden durch Tastendruck.


Da die Partition nach Analyse nicht gefunden wird, ist es besser wenn du nochmal Search ausführst die auch richtig (wie ich gesehen hatte) auf L setzt und mit Enter bestätigst.
Speichere dann mal die Struktur in die Partitionstabelle (bei Write mit Enter und y).

Dabei könnte gleich das Menü [Boot] kommen.
Wenn nicht teile es mit (kann man auch manuell über das Menü [Advanced] machen.
Führe dann [Backup BS] (auch mit Enter und y bestätigen) aus.
Beende Testdisk jeweils mit Quit.
Starte neu und überprüfe das Ergebnis.

Achte auf chkdsk.

Viele Grüße

Fiona
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Fiona,

Fiona schrieb:
Selten das ich so gute Infos bekomme! :)

ebenfalls :)

Da die Partition nach Analyse nicht gefunden wird, ist es besser wenn du nochmal Search ausführst die auch richtig (wie ich gesehen hatte) auf L setzt und mit Enter bestätigst.
Speichere dann mal die Struktur in die Partitionstabelle (bei Write mit Enter und y).

Dabei könnte gleich das Menü [Boot] kommen.
Führe dann [Backup BS] (auch mit Enter und y bestätigen) aus.

Ok, hab ich gemacht, Boot kam gleich, Backup BS auch gemacht, neu gestartet ohne CHKDSK. Das Ergebnis: Das Laufwerk erscheint als "Lokaler Datenträger", drauf sind ein paar Verzeichnisse und Dateien mit kryptischen Namen, und wenn man etwas anklickt, kommt "Auf [...] kann nicht zugegriffen werden". Insofern bin ich immer noch ziemlich gestreßt - die "Rohdaten" auf der Platte kann ich zwar mit etwas Umstand in ein paar Tagen wieder bekommen, die Projekt-Files darauf waren allerdings eine Woche Fulltime-Arbeit, die ich nicht gern nochmal machen möchte :rolleyes:

Meinst Du, es gibt noch Hoffnung?

Viele Grüße,

Thomas
 
Durch das Wiederherstellen der Partitionstabelle und einer Reparatur des Bootsektors in Testdisk wird die Partition oft wieder sichtbar.
Dabei werden aber auch Fehler im Dateisystem oder beschädigte Dateien sichtbar.
Genau das ist der Grund, warum ich keine Festplattenutilities wie chkdsk, scandisk oder defrag auf einem beschädigten Datenträger ohne Backup empfehle.
Diese können anstatt einer Reparatur vielleicht für noch mehr Schaden sorgen.
Die beschädigten Dateien könnten als verwaiste Dateisegmente erkannt und gelöscht werden.

Sichere Alternative in diesem Fall wäre Datenrettungssoftware.
Schaue dir dazu mal den Restorer2000 Pro (english Shareware 49.99 $ sind ca. 40 €) an.
Ist zwar ein wenig von der Bedienung gewöhnungsbedürftig, hatte aber schon gute Ergebnisse.
Wenn du möchtest kannst du mit der Testversion zur Diagnose einen vollen Festplattenscan (wähle dazu das Laufwerk und nicht die Partition) machen.
Überprüfe dann oben im rechten Fenster deine Fat32 LBA Volumen auf deine Daten.
In der Testversion kannst du Dateien bis zu einer Größe von 64 KB wiederherstellen und überprüfen.
Bei Probleme kannst du damit auch ein Image auf einer anderen Partition oder Festplatte erstellen und von dort aus scannen.
Geht unter Menü Drive / Create Image File .
Für das erstellen der Image-Datei muß der andere Datenträger zumindest gleich groß oder größer sein.
Für einen gründlichen Scan, kannst du auch bei Drive / Set Read Attempts (setze Lese Versuche) auf Standard 10 mit Set setzen.
Dadurch dauert der Scan aber ein wenig länger.

Link zu Datenrettungssoftware gibt es hier;
https://www.computerbase.de/forum/threads/faq-datenrettung-testdisk-anleitung.110869/#post-1109338

Auch gibt es dort ein Festplatten-Wartungsprogramm auf englisch wo Spinrite heißt.
Ist auch von der Bedienung gewöhnungsbedürftig.
Infos dazu oben im Link zu Spinrite und auch von mir eine grobe Übersicht.
Da es sich dabei um ein Festplattenwartungsprogramm handelt, gibt es keine Testversion.
Kostet 89 $.
Spinrite beinhaltet eine Data-Recovery-Option die Dynastat heißt.
Dadurch könnte die Möglichkeit bestehen, das du mit einer Reparatur zumindest wieder Zugriff auf die Daten erhältst.
Ob die dann aber in Ordnung sind ist ein Miracle.
Weiß man vorher nicht.
Bei Probleme mit externen USB oder Firewire-Festplatten wegen der Erkennung unter dos, kann die Festplatte auch am Kontroller vom Motherboard angeschlossen werden.

Viele Grüße

Fiona
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Fiona,

ich hab inzwischen mit Hilfe von PC Inspector File Recovery geschafft, alle wichtigen Daten von der Platte herunterzukopieren, insofern ist die größte Krise überwunden. Vielen Dank für Deine Hilfe :)

Die Platte hab ich anschließend mit Partition Magic neu partitioniert und formatiert, die Daten von der Backupplatte zurückkopiert und die Platte wieder in ihr FireWire-Gehäuse eingebaut. Gestern abend habe ich ohne Probleme mit den Daten gearbeitet. Vor ein paar Stunden wollte ich weitermachen, und es sind schon wieder merkwürdige Dinge passiert. Zuerst waren die Unterverzeichnisse leer und die paar Dateien im Root nicht zu öffnen. Ich hab dann den Rechner neu hochgefahren, worauf das Verzeichnis nur noch wirre Zeichen enthielt, so ähnlich wie nach der Benutzung von TestDisk.

Nachdem jetzt ja ein Backup vorhanden ist, hab ich die Platte diesmal einfach unter DOS formatiert und wieder alles draufkopiert. Trotzdem bin ich ratlos, wie sowas überhaupt passieren kann, und ob man irgendwas vorbeugend dagegen machen muß.

Ich hab die Platte inzwischen schon mit Oberflächen-Scans traktiert und die SMART-Werte ausgelesen - keinerlei Fehler zu finden...

Kann der Fehler evtl. vom FireWire-Gehäuse erzeugt werden, oder ist doch die Platte oder Windows schuld? Das Gehäuse ist aber auch kein billiger NoName-Schrott von eBay, sondern eine ICY-Box, die eigentlich in vielen Geschäften für gut 50 Euro verkauft wird...

Ratlose Grüße,

Thomas
 
Zurück
Oben