Festplatte zerschießt XP - Ubuntu findet keine Dateien!

[sc00ty]

Guten Abend, liebe Community,

Erst einmal zur Vorgeschichte. Ich besitze eine 2-Monate alte 1,5TB Festplatte von Western Digital.

Die Festplatte lief immer einwandfrei, bis Windows beim Start einmal meinte, dass es von der Festplatte nicht starten kann!? Merkwürdiger Fehler, dachte ich mir, startete neu und ließ danach gleich mal CHKDSK durchlaufen. Der fand ein paar Fehler, behob sie und gut wars. Für einen Monat lebte ich sorgenfrei.

Als ich dann aber eines Tages gerade am Zocken war, fror Windows ein und nach einem Neustart bemerkte ich, dass alles viel langsamer von statten ging. Allein der Systemstart dauerte knapp 5 Minuten!? Da meine alte (aussortierte) Festplatte schon ähnliche Probleme verursachte, ließ ich sicherheitshalber einen kompletten Scan von CHKDSK durchlaufen, der allerdings nie beendet wurde. Mit einem Klacken und Knattern der Festplatte beendete sich Windows und konnte auch nicht neugestartet werden (Systemdateien fehlen, Windows-Reparatur von der CD hilft, laut Windows). Ich führe also diese Reparatur durch, die allerdings zu keinem Ergebnis führt. (Das Klacken ist inzwischen weg).

Mein letzter Ausweg war Ubuntu. Ich hatte gehofft meine Dateien vll noch mit einem anderen Betriebssystem auf meine Externe spielen zu können, allerdings - und da liegt jetzt mein Problem - erkennt Ubuntu meine Dateien nicht. Unterordner sind leer, viele Dateien (z.B. .avi's) sind nur wenige KBs groß und eine meiner drei Partitionen (die auf der Windows ist) fehlt völlig.

Meine Frage: Kann ich hier noch was tun? Oder sind die Dateien endgültig verloren?

MfG Max alias sc00ty

 

[emeraldmine]

Am besten wendest du dich an das Mitglied Fiona.

 

[Mueli]

Zunächst einmal würde ich die Disk als solches überprüfen, das geht mit dem Herstellertool.

Wenn man sich einen Überblick über den Gesundheitszustand einer Disk verschaffen will, sollte man sich das S.M.A.R.T.-Log der Disk ansehen. Das geht mit diversen Tools wie den Smartmontools, Active Smart, Victoria, Hdat2 usw., auch die Herstellertools sind i. d. R. dazu in der Lage.

Was die Daten anbetrifft, unter der Voraussetzung, dass die Disk hardwaremäßig i. O. ist:
Führe mal eine Diagnose mit Testdisk wie folgt aus.
Lade Dir dazu Testdisk 6.12.

Nach dem Start von Testdisk beantwortest Du die Frage nach einer Logdatei mit Y. Den Partitionstyp solltest Du mit Intel beantworten. Dann wird Analyse aus dem dann erscheinenden Menü gewählt. Mit Quick Search wird dann der Vorgang fortgeführt (bei Vista mit Y antworten, wenn die Partitionierung unter diesem OS gemacht wurde).

Wichtig:
Wenn jetzt Partitionen gefunden wurden, kannst Du sie jeweils mit den Pfeiltasten anwählen und mit P deren Inhalt sichtbar machen. Mit Q geht es zurück ins Menü. Sollten keine Partitionen in der ersten Suche gefunden worden sein, wird mit Enter weiter gemacht, hier ist dann im Menü [ Quit ] [ Deeper Search ] [ Write ], die tiefere Suche mit Deeper SEARCH auszuwählen (dieser Vorgang kann dann schon eine Weile dauern).

Wenn jetzt Partitionen (sie sollten jetzt u.U. grün dargestellt werden) gefunden werden, solltest Du sie wieder mit den Cursor Tasten auswählen und mittels P deren Inhalt kontrollieren, also ob alle Daten sichtbar werden. Mit den Cursor-Tasten kann gescrolled werden. Aus dem Menü, beim listen des Inhalts kann man mit c Files und ganze Partitionen kopieren.

Nach jedem elementaren Schritt (also nach der ersten Analyse, nach dem Quick Search mit der Abfrage ob die Disk unter Vista eingerichtet wurde oder nicht und nach dem deeper SEARCH) solltest Du einen Screendump (oder Photo) machen und hoch laden, alternativ kann auch die Logdatei gepostet werden.

Bilder und andere Dateien kannst Du unter Anhänge verwalten (unter dem Edit Feld) hochladen.

Der Weg einer Diagnose ist hier recht anschaulich beschrieben.

Fiona hat auch den folgenden Artikel Beratung: Datenrettung mit „TestDisk“ verfasst, um den Usern das Programm etwas näher zu bringen.

 

[sc00ty]

Danke schon einmal!

In dem Artikel steht, dass TestDisk unter Windows, Linux, etc. läuft. Wird Ubuntu zu Linux gerechnet? Also kann ich TestDisk auch damit durchlaufen lassen? Ich kann momentan nicht in Windows, auch nicht in den abgesicherten Modus, da wohl wichtige Systemdateien verloren gegangen sind.

Ich werde leider erst wieder am Mittwoch antworten können, da ich außer Haus bin.

 

[Mueli]

Ja, es gibt auch eine Testdisk Version für Linux.

 

[sc00ty]

So, vom verregneten Baden wieder ins bewölkte Württemberg und zu meiner kränkelnden Festplatte...

Danke schon einmal für die Hilfe! Ich versuche gerade herauszufinden, welche Software ich nun herunterladen muss (Herstellertools für WD). Die für Windows werde ich wohl schlecht benutzen können, da Windows nicht mehr wirklich vorhanden ist. Kann ich trotzdem die DOS Version benutzen? Tut mir Leid, wenn ich mich damit etwas unbeholfen anstelle, aber solche Probleme sind für mich Neuland

Übrigens habe ich den Modellnamen nachgeschaut: Western Digital WD15EADS Caviar Green mit 1,5TB.

 

[Mueli]

Für derartige Probleme bietet sich die DOS-Version in Gestalt der CD an. Wenn Du kein laufendes System hast, bietet sich eine Linux-Live-CD wie Knoppix an, mit diesen kann man Online gehen, den Download vollziehen und auch die CD brennen.

 

[sc00ty]

Also der Test läuft (mit der DOS-CD-Version). Das wird jetzt allerdings noch gut zwei Stunden dauern Ich melde mich, sobald es Neuigkeiten gibt...

/edit:
Test ist fertig mit der Diagnose:

DRIVE NOT READY

ERROR/STATUS CODE: 0104

Jetzt meint das Programm: THE SYSTEM MUST BE RESET

Ist das die Todeserklärung meiner Daten? Testdisk bringt jetzt wohl auch nix mehr, oder?

 

[Mueli]

Mit Reset meint das Programm nur einen Restart des PC's, Du solltest Dir aber auch noch mal das SMART Log mit dem WD Tool anzeigen lassen.

 

[sc00ty]

Ich denke, dass "Smart" Log ist das gleiche, wie die Log-Datei? Die kann ich nicht öffnen lassen. Da meint das Programm dann, dass nur eine Log-Datei auf einem nicht verschlüsselten Laufwerk erstellt werden kann

 

[Mueli]

Das Tools selber erlaubt meines Wissens die Ausgabe des Log, müsstest Du dann per Digi-/ Handycam aufnehmen und hier posten.

 

[sc00ty]

Wie gesagt; das Programm zeigt dann eine Fehlermeldung an und behauptet die Platte sei verschlüsselt und man könne nur von unverschlüsselten Platten ein Log anzeigen...?

 

[Fiona]

Teste mal die Testdisk Live-CD, ob es vielleicht dann klappt?
Mache mal eine Diagnose mit Testdisk, ob was an der Partition oder Dateisystem beschädigt ist.
Lade dir die Testdisk BootCD.
https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/festplatten/testdisk/
Leider kannst du von der BootCD keine Log erstellen, da es read only ist.
Manche nehmen aber ein Handy oder eine Kamera und machen Bilder in geringer jpg-Auflösung.
Spart das abschreiben.
Ansonsten brauch ich die Infos was bei Disk steht, nach Analyse und vor Quick Search von deiner gegenwärtigen Partitionstabelle (deine Partition bei Start und End, Sector Size wird nicht benötigt), Partition nach Quick Search oder wenn keine gefunden wurde auch nach Deeper Search.

Viele Grüße

Fiona

 

[Mueli]

Es ging mir nicht um das Testdisk-Log sondern das S.M.A.R.T.-Log und das ist unabhängig von dem Inhalt, der Partitionierung oder dem Filesystem der Disk. Das WD-Tools liest dabei lediglich das Hardware-Log der Disk aus. Anders als die Momentaufnahme durch die Diagnostik werden dort akkumuliert alle Probleme der Vergangenheit abgelegt.

 

[sc00ty]

Um Missverständnisse zu vermeiden, habe ich mal ein paar Bilder gemacht, was mir das WD Tool alles anbietet, bzw. für Ergebnisse ich erhalte.

1.) Mein erster Bluescreen, aufgenommen nach dem ersten Absturz
2.) Menü des WD Tools
3.) Dieses Fenster öffnet sich wenn ich "LOG FILE OPEN/CLOSE" auswähle
4.) Das ist das Ergebnis des "EXTENDED TEST"s

Mein nächster Schritt ist nun erst einmal TestDisk. Hoffentlich kann man noch was retten...
Nochmals, danke für die viele Hilfe

 

[Mueli]

O.K. damit ist sicher ein Logfile für Tests gemeint und das Tool erlaubt wohl nicht die Abfrage des S.M.A.R.T.-Logs, hätte ich so nicht erwartet. Mit Hdat2 kannst Du aber sicher das interne Log der Disk aufrufen, müsstest Dir nur leider noch eine CD brennen oder das Floppy-Image (aber hiermit sind viele aktuelle PC's ja nicht mehr ausgestattet - ich habe mir allerdings mal eine USB-Floppy zugelegt) laden (ich nutze dafür gerne CD-RW's um nicht in der Flut von gebrannten CD's zu ersticken)!